Читать книгу Emma & Nico - Dirk Hartmann und die Klasse 5.3 von 2010 - Страница 7

IMMER WIEDER DAS GLEICHE

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Als Nico Fink an diesem Morgen aufwachte, dachte er sofort an die höchstwahrscheinlich verhauene Deutscharbeit. „Oh nein, die bekommen wir heute bestimmt zurück!", dachte er. Nachdem er sich zur Schule geschleppt hatte, bestätigte sich sein Verdacht. Und es wurde natürlich noch schlimmer. „Na, vielleicht hast du heute mal eine 6+ anstatt einer 6?", machte sich Emma über ihn lustig. Sie war einfach nur nervig. Und immer wieder ärgerte sie ihn wegen seiner Noten. „Kümmere dich bloß um deinen eigenen Kram!", fuhr er sie an. Da kam auch schon Frau Schwarz zur Tür herein. „Die Arbeiten waren alle ziemlich gut, bis auf eine. Leider waren bei einem Einzigen so viele Fehler im Diktat, dass ich eine 5 geben musste. Da war nichts zu machen." Die Klasse stöhnte auf, weil Frau Schwarz zuerst an der Tafel die gemeinsame Berichtigung anschrieb. Das hassten sie alle, denn die Spannung stieg und stieg. Dann war es endlich soweit und die Hefte wurden zurückgegeben. Die meisten Schülerinnen und Schüler freuten sich laut und lachten vergnügt, Nico nicht. Glücklicherweise klingelte es zur Pause, noch bevor die gesamte Klasse erfuhr, wer die schlechteste Note geschrieben hatte, aber eigentlich war das auch egal, es wussten sowieso alle. Nico wollte gerade mit gesenktem Kopf nach draußen schleichen, doch die Lehrerin hielt ihn auf und ging mit ihm zum Pult. „Nico, wenn du weiter so schlechte Noten schreibst, dann muss ich dir eine 5 in Deutsch ins Zeugnis schreiben!", sagte Frau Schwarz. „Die nächste Arbeit wird sicher besser! Ich habe mich noch nicht richtig eingewöhnt", meinte Nico. Frau Schwarz redete noch zehn Minuten auf ihn ein, dass er sich mehr Mühe geben müsse und dass er unbedingt ordentlicher sein sollte. Nico hörte nur die Hälfte, so viele Informationen prasselten auf ihn ein. Es klingelte schon zur nächsten Stunde, als der Junge sich endlich auf den Weg nach draußen machen wollte, also blieb er gleich im Klassenraum. Da hörte er, wie die Mädchen der Klasse tuschelten. Emma hatte seine Note gesehen und erzählte nun allen anderen, wie schlecht er geschrieben hatte. „...Er hat eine 5, was sonst? So ein Verlierer!", sagte sie gerade. „Na warte!", dachte er. Wütend ging Nico auf das Mädchen zu und packte es am Arm. Sie reagierte schnell und schlug um sich, aber Nico konnte ausweichen, als die Lehrerin herein kam. „Hört sofort auf, euch zu schlagen!", rief sie. „Das ist nicht anständig und ich werde das nicht dulden!" Beide bekamen eine Strafarbeit mit dem Thema: „Warum ich mich nicht schlagen soll".

Als die Schule aus war, ging Nico in die Eisdiele und wollte sich ein Eis kaufen. Aber da stand schon wieder Emma und erzählte Richard von Nicos Note. Wütend ging Nico an Emma vorbei. „Ich hätte gerne eine Kugel Zitrone", sagte er. „Warum so sauer?", fragte der nette Eisverkäufer. „Dauernd ärgert sie mich wegen meiner Noten", meinte er. „Dann lass dich nicht ärgern", meinte der Verkäufer Lukas.

Zu Hause ging der Stress weiter, das wusste Nico schon. „Was hast du für eine Note?", kam die leidige Frage seiner Mutter auch schon. „Ich habe eine 5 geschrieben", antwortete er. Seine Mutter sagte: „Au weh, in der nächsten Arbeit musst du aber unbedingt eine 3 schaffen!"

Er aß zu Mittag. Danach begann Nico mit den Hausaufgaben. Die Berichtigung war nicht so schwer, aber die Strafarbeit war alles andere als leicht. „Wie gerne wäre ich jetzt draußen", dachte er, doch er musste die Strafarbeit machen. Nach zwei Stunden war er mit der Strafarbeit fertig.

Seine Mutter korrigierte die Strafarbeit. „Mama, Frau Schwarz sagt, ich muss besser werden, ansonsten kriege ich eine 5 im Zeugnis", meinte Nico. Seine Mutter sagte zu ihm: „Wenn du eine 5 im Zeugnis kriegst, dann müssen wir uns was überlegen. Dann sollten wir das Tanzen oder das Handballspielen streichen, damit du mehr Zeit zum Lernen hast." „Nein Mama, bitte nicht! Ich brauch den Sport, sonst geht es mir noch schlechter! Bitte!"

Geknickt ging er nach draußen, wo sein einziger Freund Richard schon auf ihn wartete. Richard sagte: „Emma hat mir von deiner Note erzählt." Da kamen Richards Schulfreunde Tim und Valentin dazu. „Hi Richi!", rief Tim. „Nenn mich bitte nicht so!", meinte Richard. „O.K., sag mal, muss der da auch mitspielen?" Richard sprang seinem neuen Freund Nico zur Seite: „Wenn Nico nicht mitspielen darf, dann könnt ihr von mir aus zu zweit kicken!" Valentin lenkte ein: „Ist schon gut, komm schon Tim, dann lass es uns zu viert probieren!" Nico atmete auf, endlich mal ein Lichtblick.

Sie waren lange draußen. Als es dämmerte, verabschiedeten sich die neuen Freunde.

Drinnen wartete Nicos Mutter schon mit dem Abendessen.

Am nächsten Tag wachte er auf und dachte daran, dass es heute keine Klassenarbeit gab. „Aber Frau Schwarz lässt bestimmt trotzdem irgendeine Lernkontrolle oder einen Test schreiben", meinte er. In der Schule stellte sich heraus, dass er Recht gehabt hatte. „Ich hatte zwar nicht vor, heute ein Diktat zu schreiben, aber ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir zur Übung eines schreiben müssen", sagte Frau Schwarz. Dieser Test war nicht besonders schwer, denn als die Lehrerin tags darauf in der Deutschstunde die Arbeiten zurückgab, sagte sie zu Nico: „Diesmal hast du eine 3-, sehr erfreulich." Nico freute sich wirklich sehr, denn er hatte zuvor noch nie eine 3 gehabt.

Als er zu Hause ankam, erzählte er sofort: „Mama, ich habe eine 3." „Das ist ja toll, Nico. Siehst du, du kannst es schaffen." An diesem Abend schlief er ausnahmsweise einmal zufrieden ein.


Emma & Nico

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