Читать книгу Von Schnecken, Bären und tollen Ärschen - Dr. H.C. Lingus - Страница 4
Die Nervensäge mit dem Einser-Arsch
Оглавление„Die schon wieder! Die hat doch echt den Schuss nicht gehört!“ , schimpfte Tina wie ein Rohrspatz.
Gary drückte trotzdem augenblicklich aufs Knöpfchen.
„Jetzt komm halt wieder runter! Die ist eben einsam – in Trauer um ihren abtrünnigen Tommy. Und – es raushängen, uns die Ohren voll plärren, tut sie ja nicht.“
„Klar“, nörgelte sie weiter und trat vom Fenster zurück, „Tommy geht der doch längst meilenweit am Arsch vorbei! Die will sich jetzt nämlich – dich schnappen! Bist du eigentlich blind!“
„Spinn dich aus! .... gar keine Konkurrenz für dich – mhmhmhmeine Schnecke!“
Seinen anrückenden Kussmund ließ sie links liegen und polterte zur Wohnungstür.
„Aber gell – reiß dich zusammen!“, schickte er hinterher.
„Hallo, Grit, grüß dich!“, entsprach sie einmal mehr seinem Wunsch. „Komm rein! Arschkalt draußen, was! .... auch ’nen Tee?“
„Mh, gern!“
Immerhin war es ja – unter anderem natürlich – Garys philanthropische Ader, die sie selbst einst so sehr angezogen hatte – und dies auch mittlerweile noch tat. Zum Beispiel dann, wenn mal wieder ein Tin’scher Fehl(t)ritt zu beklagen war und so selbstverständlich verziehen und vergessen wurde wie bei manch anderen Kerlen bestenfalls ein versehentlicher Furz.
„Hey!“
„Hey!”
Grit pflanzte sich zu dem Menschenfreund aufs Sofa, streifte gleich die Stiefeletten von den Füßen und kickte sie mit Schmackes unter den Tisch. Dass ihr Sitzplatz von Tinas Rücken und dessen gewiss mehr als nur vorzeigbarer Verlängerung aufs Kuscheligste vorgewärmt war, nahm sie sehr wohl wahr – zeigte sich aber ebenso unbeeindruckt wie von der vor ihr stehenden halb vollen Tasse, den Raucherutensilien und der im Aschenbecher vor sich hinqualmenden Zigarette.
Garys beispiellose Gastfreundschaft sah noch nie vor, Besucher mit einer spießigen Sitzordnung zu molestieren. Seine keineswegs geringer ausgeprägte Hilfsbereitschaft hingegen war durchaus zureichend, Tinas Krempel vor den freien Sessel zu verschieben, wie die mit Grits Tee antrabte.
„Voilà, ma chère!“, zelebrierte die Verscheuchte ihre maßlose Verärgerung aufs Vornehmste und verzog sich, des Weiteren wortlos, auf ihren neuen Platz
„Das will ich dir auch geraten haben!“, ließ er sie von seinen Lippen ablesen.
Vielleicht schwang ja bei alledem auch ein bisschen mit, dass er sich bei Grit – wenngleich die schon eine rechte Nervensäge war – zumindest sicher sein konnte, nicht wie bei den ganzen Drecksäcken, die sonst bei ihnen rumhingen, womöglich Tinas nächsten Ausrutscher zu bewirten. Und Grits wegen solche Eifersüchteleien an den Tag zu legen, hielt er für die reinste Show, schiere Ablenkung – zur leidlichen Kompensation ihrer eigenen Promiskuität. Zumal die nun wahrlich nicht sein Geschmack, sein Typ war – gut, ganz hässlich auch nicht, und auch nicht schlecht gebaut, aber .... Nein!
Wie immer, wenn Grit die einzige Besucherin war, wurde nicht viel geredet. Von Tina kam nahezu nichts, bestenfalls mal eine ihrer distinguierten Spitzen. Gary scherzte zuzeiten über den Scheißfilm, den man sich im Fernsehen anschaute – und Grits Beitrag bewegte sich zwischen Kichern und lauthalsem Lachen, aber stets in beifällig-lobender Manier.
„Ich hau mich in die Falle!“, gähnte Tina in die Runde, kaum dass der Abspann lief, und huschte ins Bad.
„Du auch? Soll ich ....?“, fragte Grit einigermaßen unlustig – und obendrein völlig unnötig.
Sehr wohl wusste sie, dass Gary morgens nicht raus musste, sowieso zu Hause arbeitete und überhaupt ein ausgesprochener Nachtmensch war.
„Ach was, kannst ruhig noch bleiben!“, lautete daher auch die erwartete Standard-Antwort.
„Gut’ Nacht!“, kam es kurz drauf aus der Diele.
„Schlaf gut, meine Liebe!“, verabschiedete sich alleine Grit.
„Ein Gute-Nacht-Küsschen muss ich ihr aber schon noch geben. Du weißt, sonst ist sie böse mit mir.“, erklärte Gary mit einem besonders gnitzen Grinsen, wie die Schlafzimmertür ins Schloss gefallen war.
Auch den Satz hörte Grit nicht zum ersten Mal, folgte ihm gleich aus der Wohnstube, bog dann aber in die Küche ab und machte sich noch einen Tee.
„Das letzte Mal hast wenigstens noch den Kopf reingestreckt, mein Leberwürstchen, mein beleidigtes!“, hielt er Tina vor, wie er bereits auf ihr lag.
„Die Alte ist doch das L.....!“
Weitere Ausführungen unterband er zunächst mit oral-lingualer Gewalt, schob unterdessen das überdimensionierte T-Shirt hoch und massierte ihre Brüste.
„Schnallst du Penner eigentlich nicht ....“, konnte sie dann fortfahren, als er an ihren Nippeln knabberte, „wie die dich ohne Ende anhimmelt – mit den Augen auszieht und ....? Mhhhh!“
So ein fleißig werkelndes männliches Mundwerk kann auch durchaus an ganz anderer Stelle bewirken, dass ein eben noch keifendes weibliches gefälligst verstummt.
Zum Glück war Tina ein ausgewiesenes, höchst produktives Orgasmusmaschinchen – und sobald das nächste Erzeugnis halb fertig im juchzenden Spannfutter kreiselte, keinesfalls mehr imstande, sich in anderer als durchweg euphorisch-erfolgsversessener Diktion zu äußern.
Keine fünf Minuten später polterte mit gehörigem Getöse ein funkelnagelneues Meisterstück auf ihr illustres Nummern-Konto – das Kreischen und Quieken ebbte ab, schuf umgehend wieder Raum und Luft für .....
„Du bräuchtest doch nur mit dem Finger zu schnippen, und diese Kanaille würde ....! Mensch, Gary, die macht so lang, bis sie uns auseinander gebracht hat – und dann hat sie freie Bahn! – Und dir ist das anscheinend grad scheiß.....!“
Blind traf sein gerade mal so weit wie nötig von störenden Textilien befreiter Schwengel in Tinas üppigst vorgeflutete Gastlichkeit. Im Nu war sie wieder in ihrem ureigenen Element – die böse Grit abermals beurlaubt. Beidhändig half sie beim Einstellen der notwendigen Stoß-Frequenz und verpasste ihrem ansonsten so lieblichen Antlitz Verwerfungen, dass ihm bald das verdammte Enfant terrible im Wohnzimmer noch schöner zu sein schien.
Zumal er ja selbst nicht allzu viel tun musste – Tina dirigierte ihn, sein Eindringen, wie eine Gummipuppe, einen Ganzkörperdildo gewissermaßen – erging er sich in allerlei Gedanken. Für ihn – und auch noch im zerebralen Notstrom-Modus – gänzlich neue Gedanken.
Ob dies alles ernstlich etwas mit Liebe, wahrer, echter Liebe zu tun haben könne, sinnierte er. Da machte ihm eine Vorhaltungen – eine, die ihm ungestraft zig Hörner aufgesetzt hatte. Wenn’s denn nur zig waren? Und dann dieses ewige nymphomanische Zack-zack-Hochleistungs-Gerammel – je schneller, je besser! – Ein Hoch auf den weiblich-multiplen Orgasmus! Wenn die – wie meistens, und jetzt auch – die Augen beim Geleckt-, Gefingert- oder Gebumst-Werden geschlossen hatte, dann könne doch im Prinzip jeder dahergelaufene Drecksack Urheber ihrer bejubelten, pauschaltouristischen Himmelfahrten sein.
„Meine Güte, was hab ich denn nur?“
„Machst du überhaupt noch mit, Alter?“, wurde er unsanft ins Hier und Jetzt, Tinas ertragsfixiertes Discounter-Paradies, zurückgeholt. „Lass mich ....“, da hatte sie sich auch schon umgedreht und streckte ihm die gierig-unersättliche Triefmuschel hin, „sonst wird das ja nie was!“
In dieser, ihrer absoluten Lieblingsstellung ging’s dann auch ratzfatz – und sie brüllte ihre immergleiche orgastische Empfangsbestätigung in das sicherlich längst stocktaube Kopfkissen. Bis Gary so weit war – ’ne Minute wird’s vielleicht grad gedauert haben – hatte die gewiefte Massenfabrikantin wahrscheinlich bereits den Hattrick im Sinn – weshalb es auch rein gar nichts zu feiern gab, als er sich aus ihr schlich und neben sie legte.
„Mach jetzt bloß nicht einen auf Friede-Freude-Eierkuchen! Schieb ab und geh zu deiner Zweitfrau – die wird’s schon kaum erwarten können!“
Ungeküsst stand er auf, zog seine Hose hoch, Knopf zu, Reißverschluss zu, und machte sich vom Acker.
„Träum du nur was Schönes, mein Schatz“ – das musste heute auf jeden Fall noch sein – „vielleicht von einem Super...., Mega...., Endlos....! – Ach, dir fällt bestimmt was Passables ein!“
Grit kniete auf dem Sofa, den Store im Genick hängend, und stierte aus dem Fenster.
„Was gibt’s denn Interessantes – da draußen?“
„Och – eigentlich nichts!“
„Da sieht’s hier drin aber gleich ganz anders aus. Da gibt’s, für meine Begriffe zumindest, reichlich was zu bestaunen!“
„Was denn?“
„Oooooch“, äffte er sie grinsend nach und fuhr betont langatmig fort, „zum Beispiel einen – richtig geilen – wohlgeformten – einen bildschönen .....“
„Einen was?“, kam es zwar unverkennbar neugierig – den Blick nahm sie aber betulich nicht vom unverändert vorherrschenden Nichts dort unten auf der Straße.
„Sag halt!“
„....nun ja – einen süßen – einen zuckersüßen! – Knackarsch, der sich mir da frech entgegenstreckt.“
Irgendwo zwischen "süßen" und "Knackarsch" hatte er bereits die Hände dran – an dem niedlichen Dingelchen, für das ein gewisser Herr Rubens sicher keinen Pinsel versaut hätte.
„Du findest – ich hab einen – Knackarsch?“, fragte sie hochgradig erstaunt nach, und – ganz leicht nur – fing sie gar an, ein bisschen damit zu wackeln.
„Gut – was man halt so auf den ersten Blick ...., was sich eben so .... erraten lässt!“
Der gute Gary walkte schon ganz ordentlich – über die Maßen erfreut, dass er tatsächlich durfte, keine auf die Flossen bekam. Seine persönliche Hellseherin, diese Kassandra für Arme, hatte also doch recht – bis dahin zumindest einmal.
Fleißig vermaß er die festen, gewiss nahezu fettfreien Backen – vom Schenkelansatz bis zur Hüfte, mit den Daumen stets über das Tal der Täler patrouillierend – so weit es der Stoff ihres Kleides eben zuließ.
„Und“, hakte sie nach etlichen Überflügen fast ein bisschen verzweifelt nach, „kann man ihn lassen?“
Bei so viel aufrichtigem Wahrheitsdrang fühlte er sich nun doch bemüßigt, einen gehörigen Zahn zuzulegen, ließ die beiden Hälften jetzt einzeln wabbeln und hüpfen. Freudig stellte er dabei fest, das sie Letzteres weitaus besser bewerkstelligten. – Allerfeinstes, zartes Muskelfleisch! Eine Augenweide! Nun ja, das Kleid störte noch gewaltig.
„Man müsste vielleicht ....“, und schon hatte er es beim Saum gepackt, „sonst lässt sich das wirklich nicht mit Gewissheit sagen.“
Grits Schlüpfer war der absolute Knaller. Weiß – na ja, gräulich eher – und von exorbitanter Schlabberigkeit – bestimmt aber gemütlich. Dass der ihr nicht ständig bei den Fußknöcheln hänge – da müsse ja wohl doch irgendwas ...., .... neuer Gummizug vielleicht? Jedenfalls war er sich sicher, dass es so etwas nirgends mehr zu kaufen gebe. Ein exzellentes Souvenir – künftiges Highlight gewiss – in seiner nicht wirklich umfangreichen Sammlung? – Mal sehn!
„Sag doch was, Mensch!“, unterbrach sie ihn barsch in seinen Gedankengängen.
„Jetzt mach doch keine Hektik! Gut Ding will Weile haben. Auf jeden Fall einer von den Besseren – so viel steht fest. Aber du willst’s ja genau wissen – oder?“
„Mh!“
Ihr Atem wurde wieder ruhiger. Zumindest schien es so. Fachmännisch strich er über die weiche, von feinstem Flaum überzogene Haut – längst unter dem besagten antiken Höschen – wie er es in seinem Job mit den Oberflächen von Esstischen, Eckbänken und Schrankwänden machte. Wie Ahorn, wenn nicht gar arschteurer Vogelaugenahorn fühlte sie sich an – nach dem dritten Mal Wässern und Feinschleifen.
„Fein! Ganz fein!“, lobte er überschwänglich.
Es war aber auch zu ....! Dafür fielen ihm keine Worte ein. Und er meinte nun alles, das ganze tolle Spielchen – und wie sie schön still hielt. Nicht ein Mal hatte sie Anstalten gemacht, sich umdrehn zu wollen – oder der Sache womöglich ein verfrühtes Ende zu bereiten.
„Das sagst du doch nur so! Schuft!“
„Bin ich etwa ein Lügner?“, blaffte der ehrversessene Arschtester entrüstet zurück.
„Normal ja nicht – aber ....“
„Was aber! Das ist alles nicht so einfach – und ich will ja auch keinen Scheiß verzapfen! Man hat schließlich eine große Verantwortung bei so was. Ist ja auch nicht bloß irgendein Ding, dein Ärschchen, dein – Knack-Ärschchen!“
Diesen pathosbeladenen Part nutzte er unterdessen sinnvoll zum Vorstoß an Stellen, die nicht mehr so ganz ...., nicht mehr hundertprozentig Arsch waren.
Erster Kontakt mit struppigstem, aber umgehend aufreizend-kitzligem Bewuchs. Was da zwischen seinen Fingerspitzen unsichtbar vor sich hinbrodelte – und es brodelte gewaltig, da konnte ihm und seinem unschlagbaren Tastsinn keiner was vormachen – erhob die Enge in seiner Hose vollends zum ausgewachsenen Schmerz.
„Ich will aber ...., komme, was da wolle, am Ende will ich – eine Note! – wie in der Schule, hörst du!“
„Kriegst du, meine Liebe! Keine Sorge! Ich denke, so langsam solltest du’s mal kapiert haben, wie ernst es mir damit ist!“
Gary lief nun zur Hochform auf. Das heißt, er selbst musste genau das feststellen, als ob er sich von außerhalb seines Körpers beobachte. Nie zuvor war er in einer solchen Situation gewesen. Nie zuvor war er mit einem solch wichtigen Auftrag betraut gewesen. Einrichtungen von kompletten, riesigen Büroetagen hatte er begleitet, abgenommen und seine maßgebliche Unterschrift drunter gesetzt – aber so was? – nein! – never ever!
Dass keine zehn Meter, nur zwei Türen entfernt seine Braut friedlich schlummerte, interessierte in diesem Moment weder die angespannte Fensterguckerin mit dem zu examinierenden Prachtstück von Gesäß noch den eingespannten Holztechniker mit dem Faible für weiche Formen und edle, erstklassige Oberflächen.
„Goßartig! Famos! Mir scheint – das ist kaum zu toppen!“, fabulierte er alsbald – gänzlich, mit Haut und Haaren in seinem handwerksmeisterlichen Element.
„Echt?“
„Aber ja doch – unbestreitbar!“
„Toll! Das hört man gern!“
„Wir sollten allerdings noch ...., und auch nur der Sicherheit halber, .... reine Formsache eigentlich!“
Und er glitt tatsächlich fast von alleine – der abartige, dieser göttlich-erhabenen Inspektion keinesfalls würdige, wahrscheinlich noch von russischen Zwangsarbeiterinnen gewebte und handgenähte Schlüpfer – hinunter in Grits zwischenzeitig hochtourig zitternde Kniekehlen.
„Tu, was getan werden muss“, seufzte sie, „wird schon schief gehen!“
„Weißt du, meine Gute – das Äußere ist die eine Sache – wichtig, ja, sehr wichtig sogar! Was aber so einen optisch perfekt erscheinenden Qualitätsarsch – ruck, zuck! – wieder in die Amateurliga – ach was! – in die Kreisklasse absteigen lassen kann, ist – der Geruch! Ob du’s glaubst oder nicht! ....wie bei Möbeln! Die können auch so gut ge- und verarbeitet sein, wie sie wollen – wenn sie letztlich nicht entsprechend duften, dann – ab zu "IKEA"!“
Garys untrüglich-virtuoser Zinken steckte längst zwischen diesen vollkommenen, vom Schöpfer gewiss an einem besonders musisch-kreativen Tag modellierten Wahnsinnsbäckchen. Grit kämpfte derweil, die Stirn auf die Lehne der Couch gepresst, ein unwissend-letztes Mal mit einem hundertprozentig baumwollenen Problem, fluchte wie ein Fuhrkutscher im Stau, bis sie es endlich dort hatte, wo’s der neue Eigner nurmehr schlankerhand über ihre Fesseln streifen musste.
Und er roch gut – hervorragend, ländlich-würzig – wie eine sommerabendliche Fahrt mit offenen Fenstern über die Feldwege der Umgebung – und der versierte Riecher war nahezu von Sinnen.
„Und – wie sieht’s aus – kann man nun endlich belastbare Aussagen treffen?“
So cool und abgeklärt sie auch parlierte – das Heer von Zuckungen und Regungen, das Grits ganzen Körper zum Welterbe-verdächtigen Naturschauspiel machte, unterstand nie und nimmer mehr ihrer rationalen Befehlszentrale.
„Den Geschmack noch, Wohlriechende, den Geschmack – hätt ich doch fast vergessen!“
„Mach hin, mein Schleckermeister, mach hin! – Ach ja – und "her" nicht vergessen – sonst wird das womöglich nichts mit meiner Eins!“
„Und wenn ich mir erst mal ganz unspektakulär einen Schuss in die Hose setzen muss“, nahm er sich nun insgeheim vor, „aber dich mach ich jetzt total verrückt, mein Schatz – so verrückt, wie dich in diesem Leben noch keiner gemacht hat!“
Aufs Strengste hielt er sich ans gestellte Thema – ausschließlich an die Regionen, die man gemeinhin zum Hinterteil, verlängerten Rücken, Gesäß, zum Arsch eben zählt. Besonders konsequent umschiffte sein rauer Lappen gerade die Gebiete, die – trotz der guten Nachbarschaft – meist ganz autark gesehen werden und ob ihres noch viel größeren Interesses bei geifrig speichelnden Körperreisenden gleich ein Vielfaches an Aliasnamen führen dürfen.
Bald hätte er die eindrucksvollen Konturen von Grits Hintern blind – und eins zu eins – auf einen Zeichenblock übertragen können – obendrein ein jedes noch so kleine Fältchen ihres schnuckeligen Rosettchens.
Weitere Versuche von Stellungnahmen oder Nachfragen zur Bewertung des hingebungsvoll durchgecheckten Terrains gelangen ihr fürs Erste nicht – erstickten undefinierbar in abwechselndem Jauchzen und Schnurren.
„Die Eins, meine Wohlschmeckende, ist dir sicher, denk ich mal“, quasselte er dann halt unaufgefordert drauflos – um bei der nächsten Kurve gleich kichernd anzufügen, „vor dem Komma jedenfalls!“
Und urplötzlich konnte sie wieder astrein sprechen.
„Du Arschloch!“
Den entwickelten Zorn transformierte sie augenblicklich in eigeninitiative, weitreichende Bewegung. Doch – so sehr sie sich mühte – ihren inzwischen feucht glitzernden, kaum mehr verlockender aufzuplusternden brachen Lustacker brachte sie ihm ums Verrecken nicht unter die listig-lustige Raspel verfrachtet.
Gernstens wäre er jetzt schon darüber hergefallen, hätte gepflügt, geeggt und – letzlich seinen Samen ausgebracht, wie’s Mutter Natur einmal eher eigensüchtig in der irdischen Kreaturen Instinkt verankert hat. Und dass es ja dann auch irgendwann – nach gar nicht allzu vielen Wiederholungen – nur noch so ablaufe – so langweilig, einzig noch der zackig-routinierten Befriedigung dienlich – das wusste er nach den zwei Jahren mit Tina nur zu gut.
Betteln drum, durchdrehn fast, in unumkehrbarste, animalisch ausufernde Geilheit verfallen sollte sie – diese egoistisch-charakterlose, unverschämt und hinterhältig daherkommende Möchtegern-Dazwischenfunkerin! Richtig was davon haben sollte sie – den ersprießlichsten, funkensprühenden, orgasmenträchtigsten Ritt ihres ganzen Lebens einheimsen – jawoll!
Bald war er kaum noch in der Lage, der wild rotierenden, immer stärker tropfenden Suchmuschel stets rechtzeitig auszuweichen, handelte sich jetzt doch den ein oder anderen Wischer ein.
Fest, gewisslich hart an der Schmerzgrenze, krallte er seine Nägel in die randalierenden Luxus-Sitz-Bälle, blies seinen kompletten Lungeninhalt zur Kühlung über das kaum noch arg viel besser zu präparierende, in krampfender Verzweiflung nach sofortiger Verhätschelung lechzende Lustfleisch, bevor er .....
„Nein, nein, nein! So weit sind wir noch lange nicht!“
Ein letztes Mal lenkte der selbsternannte Verrückt-Macher seinen hinterfotzigen Maul-Muskel durch die enge Schlucht – über das solidarisch mitbibbernde Hinterpförtchen hinauf zum Steiß.
Mit einem dreifach-kräftigen „Och, och, och!“ kommentierte Grit den unerwünschten Abzug aufs Energischste und richtete sich unvermittelt auf, wie sie bemerkte, dass er das auch tat.
„Hei, hei, hei! Wer hat gesagt, du sollst ....? Ich bin noch lange nicht fertig!“
„Ich ...., ich ....“
Mehr war von ihrem herzerweichenden Gejapse nicht zu verstehen.
„Keine Widerrede!“, zwang er sie mit einem beherzten Griff ins Genick wieder in die alte Position.
„Wenn ich schon dabei bin, meine Liebe, dann wollen wir doch gleich alles auf Herz und Nieren durchchecken, meinst nicht!“
Den Reißverschluss ihres Kleides hatte er unterdessen bereits geöffnet, hantierte nun am Verschluss ihres Büstenhalters, der nicht viel jünger aussah als der altbackene Liebeskiller. Allzu optimistisch, dass es gerade heute passieren würde, konnte sie also – weiß Gott – nicht gewesen sein. So viel war klar.
„Deine schnieken Tittchen, mein kleiner Spatz, die wollen doch auch ins Zeugnis!“, hauchte er ihr zu, während er vier nicht länger tragbaren Trägern über zwei bebende Schultern half.
„Logisch!“, kam es reichlich verzögert, aber um einiges gelöster und humoriger wieder um die Ecke.
Überaus gemach, dass es ihm fast selbst zu sacht erschien, nahm er sich die entblätterten Teile vor. Erst von den Seiten her, dann von oben und unten – stets darauf bedacht, den besonders reizempfänglichen Fühlern nicht zu früh synaptisches Futter zu geben. Dass sie dies auch gleich wieder zu bekritteln hatte – man konnt’s im Äther knistern hören. Liebend gern hätte er ihre Gedanken gelesen – Schimpf und Schande zweifellos.
Dafür hatten die Dinger dann Abmessungen wie seine lange noch nicht abgeschriebenen, ältesten Malstift-Stummel und eine Konsistenz wie Hartgummi-Polizeischlagstöcke, als er sich ihnen nach etlichen Minuten des hinhaltenden Einkreisens endlich widmete.
„Herrschaftszeiten“, lobte er sie in heller, authentischer Begeisterung, „deine Knospen könnte man doch glattweg mit dem Maschinengewehr verschießen!“
„Kein Wunder!“, entgegnete sie lapidar, ihren Wohlgefallen aber keinesfalls verhehlend.
Im Gegenteil – einigermaßen ungestüm tat sie alsbald mit, zeigte ihm eindringlich, wie sie’s tatsächlich gern hatte. Er ließ es geschehen – zur Belohnung für ein aufgebrachtes Maß an Geduld, wie es seine selig pofende Kampfmuschel gewisslich umgebracht hätte. Genauso hielt er es zunächst auch mit der Entführung seiner einen Flosse auf ihren samtenen Bauch – den anschließenden Blitzbesuch bei Meister Petz – und dann weiter .....
„Aber hallo! Hatten wir etwa einen Regierungswechsel, von dem ich nichts mitgekriegt hab?“
„Wie meinen?“
Bei aller Lustigkeit im Vortrag – Grit klang so was von enttäuscht – so ganz ohne die brutal wieder entzogene Fummelhand.
„Dann mach halt grad, was du willst, Herr – Bundeskanzler!“
„Na also! .... geht doch!“
Selbstvergessen, und ohne jedwede weitere Einmischung, versorgte Gary fortan Grits perfekt gewachsene Vorbauten mit Liebkosung der zärtlich-nachhaltigsten Art.
Als seien die derart dimensionierten und portionierten Zwillinge maßgefertigt für seine grazilen Künstlerhändchen, befüllten sie diese aufs Trefflichste, schmeichelten deren gefühlvoll-habseligem Umfangen wie es kein Atombusen dieser Welt jemals zu leisten imstande wäre.
Ohne wirklich in Augenschein nehmen zu können, was er da tat, meinte er doch Grits unendlichen Dank und leidenschaftlichen Überschwang durch jede Pore in sich einfließen zu spüren. Zweifelsohne – die wollte ihn – und nur ihn! – Körper, aber auch Seele – und haben könne er dafür gewisslich alles – sie, ihre Liebe und ihre ganze edelmütig-integre Hingabe.
„Summa cum laude!”, entfuhr es ihm unvermittelt.
„Hä?“
„Allerfeinst! Nicht zu verbessern, die zwei Hübschen! .... ’ne glatte Eins mit Sternchen!“
„So, so!“
Ein weiterreichendes Statement zu formulieren, war der Ausgezeichneten momentan nicht gegeben. Um so mehr fühlte er sich nun bemüßigt – wie immer, wenn er jemandes baffes Verstummen im Kontext mit seinem Geschwätz sah – gleich noch einen draufzusetzen.
Vom Milchgebirge, vom phänomenalen, preisgekrönten, hatte er sich währendessen verabschiedet, kniete bereits wieder auf dem Fußboden und herzte den anderen anatomischen Prüfling – manuell – labial – lingual – nasal – umfassend gewissenhaft eben.
„Bloß“, unterbrach er’s, speziell zum erwählten, schandmäulig-spitzen Zwecke, „den Arsch, meine Gute – den muss ich mir nochmal eingehend vornehmen!“
„Mann Gottes“, erzürnte sich die so unsäglich Hochgenommene jetzt aufs Gehörigste, „vergiss den blöden Arsch, verdammt nochmal, und besorg’s mir jetzt endlich, sonst ...., sonst krieg ich noch was an der Waffel! – Willst du das?“
„Nein, meine kleine Miesmuschel, .... will ich nicht! Aber ....“
„Nix aber!“
Mehr als nur ein bisschen beeindruckt von Grits verbaler Explosion manövrierte Gary seinen Riechkolben direktemang in die von überquellender Lust getränkte Kuhle. In einem einzigen, von ungläubigster, fast befremdlicher Fassungslosigkeit zeugenden „Ohhh!“ manifestierte sich aber doch auch Erleichterung von gewaltigem Ausmaß – dem schlagartig weichenden Leidensdruck von Schwerverletzten bei intravenöser Schmerzmittel-Gabe nicht ganz unähnlich. Am Ende einfach nur gepflegt ver-"arscht" worden zu sein – war immerhin eine Möglichkeit, die sie noch vor Sekundenfrist weit oben auf dem Zettel gehabt hatte.
Leichterdings ließ sich dieses hauchzart-rosige Gewebe aufweiten, schloss sich angenehm um das darob höchst angetane Organ – wie warme Gelatine um die Erdbeeren auf dem Sonntagskuchen. Ein gutes Dutzend Mal jagte er es durch den saftig-weichen Spalt, nahm sich unruhig-knubbelige und frenetisch besungene Stopps beim kitzlig-impulsiven Kappellmeister der vertonten Reize.
„Pschschsch!“, musste er den alsbald gemahnen. „Piano, piano! Wenn mein Teufelchen aufwacht, .... bist du Geschichte!“
„Du bist gut!”, lautete Grits vorerst letzter zusammenhängender Satz.
In der Folge gab sie sich – wenn’s auch nicht immer hundertprozentig klappen wollte – alle Mühe, ihre ungeheure Erregung fortan eher in temperamentvollstem Gebaren zu verkündigen. Um ihr dahingehend entgegenzukommen, alle choreografischen Freiheiten zu gewähren – aber auch, um seine malträtierten Knie zu entlasten – setzte er sich vor die Couch und legte seine Rübe zwischen ihre Beine. Ein furioser Ritt auf des Maulhelden fleißigstem Werkzeug nahm seinen Lauf – obwohl ihre fruchtbar feuchte Krume im Eifer des Gefechts schon mal gelegentlich über die ganze Visage schlitterte.
Wenn er mitunter ein Päuschen einlegte, dem drohenden Erstickungstod ein Schnippchen zu schlagen, beritt sie den ersatzweise hingehaltenen Finger mit der Grandezza einer Dressurreiterin – um hernach augenblicklich wieder loszugaloppieren wie ein wild gewordenes Ulanentöchterchen.
In ernstlich-akute Lebensgefahr geriet er allerdings, wie sie in höchstem Tempo unvermittelt innehielt, ihr durch jede Faser vibrierendes Zentralorgan der Lüste nurmehr mit äußerster Macht auf seine wehrlos staunende Schnute presste und dieser kolossalen Entrückung noch das letzte Sekündchen abluchste.
Und er wäre ihn in dem Augenblick gernstens gestorben, diesen Heldentod – nach glorreich-triumphalem Waffengang, der Errettung einer unschuldig darbenden, von frühzeitiger sexueller Frustration und einhergehendem Glaubensabfall bedrohten Verwandten im Geiste.
Die hingegen war vergleichsweise fix wieder bei Sinnen – und ihr Ansinnen von minder dramatischer Beschaffenheit. Überaus unromantisch, gedanklich fernab von seinem männlich-heroischen Pathos, zerrte sie ihn unsanft an seinen Locken durch ihre Schenkel, hoch an die entfesselt pochende Brust – und nahm sich – ganz nebenbei und ungefragt, im ersten herzhaft-fulminanten Kusse – des ritterlichen Freundes stolz aufragende Lanze.
„Wenn du meinst, du könntest jetzt einen auf Chef machen, dann hast du dich aber ....!“
„Würd ich doch nie tun, mein Liebster!“, kam es zwar beschwichtigend über feucht glänzende Lippen angeweht – der unbeirrbar oktroyierten Intensität und Variabilität seiner Betanzung tat es indes keinen Abbruch. Von veritabler Güte und Ausgewogenheit, ansprechendster Beschickung aller Sinne – mochte er all dem nur noch willig folgen – genießen, wie sie’s genoss. Und genau genommen, hatte ja auch sie die ganze Arbeit.
Bald war es alleine Grit’scher Lustschweiß, der ihre Körper noch in allerengster Umschlungenheit aneinander ausgleiten ließ wie frisch gefangene Fische. Gefangen – waren sie nun gleichermaßen voneinander – sturzbesoffen vom üppigst fließenden Nektar des unaufhaltsam nahenden Paradieses.
Garys lange Zeit nur ausgenutzter und oftmals angeschmierter Knecht in der habgierigen Königin Tinas versauten Stallungen fühlte sich so wohl wie noch nie – in Grits warmer kleiner Stube, deren geschmeidig-properes Interieur wenige nur zu Gesicht bekommen hatten. Und schon gar keine solchen Kampfschwänze, die doch nur bei Pharmakonzernen gut angesehen waren – und gerne mal ein virulentes Souvenir, ein – wie er es immer nannte – lästig-unerquickliches Zum-Arzt-Wander-Pokälchen, hinterließen.
Was da seinen – hoffentlich gerade unverkeimten – Luststecken so lauschig beherbergte und aufs Kurzweiligste verlustierte, war ein astreines deutsches Landprodukt, dessen einziger Makel noch der fehlende erbrechtlich vorzuziehende Bruder war. – Ein Bauer zu werden, stand nämlich keinesfalls auf Garys Berufswunschliste.
Als ob sie dieser unleidlichen Gedanken habhaft geworden wäre, presste sie sich urplötzlich an ihn und streifte – von einem genüsslich gedehnten „Mhhhhhh!“ begleitet – an ihm hoch, bis seine Nase tief in ihrem klitschnassen Bärenfell steckte.
„Das ist ein wilder Kerl, gell!“
Dieses zottigen Gesellen hatte er sich noch gar nicht gebührend angenommen – beobachtet, ja, wie der vor dem seinen, eher unscheinbar lückenhaften, großspurig den hüpfenden Tanzbären gab. Ein wahres Monster, eine Bestie, die noch keinerlei Bekanntschaft mit Scheren oder Messern gemacht zu haben schien – ganz, wie er es liebte. Alleine Moni, eine Ur-Ex, hatte ein ähnliches, aber lange nicht so voluminöses Prachtexemplar.
Zu näherem Kennenlernen ließ Grit es dann aber nicht kommen – schwang behänd ein Bein auf die Lehne – da war’s auch schon wieder weg.
„Küss mich da noch ein bisschen, mein Schlabbermäulchen – bitte, bitte! Ich kann gar nicht genug kriegen davon; .... ist ja auch ’ne richtige Kunst – und du bist gewissermaßen der Picasso im Schnecken-Schlecken! Jedenfalls – soweit ich das be.......“
Der jetzt schon häufiger als im zurückliegenden Jahr Gelobte ließ sich nicht lange bitten. Zu verlockend – unablehnbar quasi für einen Feinschlecker wie ihn – präsentierte sie ihre beispiellose, kaum schöner zu erträumende Labienblüte dem kostbarsten Instrumentarium eines Gourmets, eines versierten Connaisseurs – der eher noch auf den Aperitif verzichtete als auf ein Amuse-Gueule von solch extraordinärem Hautgout.
Und sofort wurd’s wieder fortissimo. Liebend gerne hätte er sie ja lauthals kreischen lassen – aber .....
„Menschenskind, Grit!“
Er probierte es, mit mehr und mit weniger lyrischem, dezent vorgetragenem Kommentieren seines bejubelten Schaffens zu unterbinden. Vielleicht, meinte er, dass sie’s unbedingt hören wolle und sich dabei selbst akustisch etwas zurücknehme.
„Ja, Mann, wen haben wir denn da!
Bist du der Boss – man möchte’s grad meinen!
Ein süßer Knopf, das ist wohl klar!
Doch – so ’nen Schreihals brauch ich keinen!
Ich bring dich um und fress dich auf!
Drum sei gewarnt vor meinen Zähnen!
Von deiner Sort’ hatt’ ich zuhauf –
und kann sie lang schon nicht mehr zählen.“
Messbarer Erfolg war ihm mit dieser Strategie nur partiell beschieden. Interessiert lauschte sie zwar seinen Extemporationen – um aber nach jedem Vierzeiler ihr Stöhnen mit noch schriller schallendem Gelächter anzureichern.
„Verfluchte Kacke!“
„So geht das nicht, mein kleiner Brüller!
Du bringst uns noch in Teufels Küch’!
Wenn durch die Tür kommt ’s Fräulein Müller –
.... ausgelacht! – Erst du! – dann ich!“
In resoluter Handgreiflichkeit war sie geschwind in praktikable Position gebracht und zu eigenständiger Fixierung angehalten. Wohl nicht auf dem Fuße – wie im Sprichwort – auf Knien nur und hart am weichen Sofarande folgte umso erbarmungsloser die verdiente Strafe. Ohne jeden Anhauch von Gnade bohrte sich des Henkers Spieß in der Delinquentin sich aufbäumenden Leib.
„Nimm das, du elende Verräterin – du redseliges Waschweib, du ungewaschenes! Auf dass du ein für alle Mal lernst, dein vorlautes Maul zu halten!“
„Ja, ich will, mein Herzallerliebster!“, höhnte sie ihm unverschämt kichernd, unterstrich ihre ungemeine Schlechtigkeit noch mit hexenhaftem, diabolischem Keifen.
„Also gut, wenn das so ist, .... du weiterhin begehrst deiner Nächsten festen Freund und angehenden Ehegatten – dann bist du des Todes, du teuflisches Miststück!“
„Ja, mach mich tot, was hab ich schon zu verlieren! Einen dämlichen Trottel nur – einer verfickten Schlampe hörigen Knecht, den servilen Bettwärmer einer mannstollen Wanderhure – um den ist’s nicht schad!“
Gary vermochte sich nicht zu erinnern an einen solchen oder annähernd ähnlichen Dialog in höchster Erregung – dem Himmel, den funkelnden Sternchen auf ein paar letzte Stöße nah.
„Warum schickst du die nicht in die Wüste?“ und „Warum lässt du dir das alles gefallen?“ oder auch „Hast du doch gar nicht nötig!“ bekam er es ja allerorten zu hören – nein! – eben nicht allerorten! – an Tresen und Tischen, in Kneipen, Bars, Wohnzimmern allenfalls – aber doch nicht beim ....! Das war ein absolutes Novum! Gut – bis auf einen heftigen Flirt, ein wildes, aber nicht von Sex gekröntes Geknutsche mit Sanne – war’s eben auch seine erste Verfehlung.
Grit schnurrte, brummte, seufzte nurmehr in unaufdringlichster Vernehmlichkeit – hatte auch, weiß Gott, genug geschwatzt und war sich dessen gewisslich bewusst. Die überwiegend freudvollen Obertöne und das schmeichelhaft zelebrierte Schmiegen und Wiegen zeugten jedoch von ihrer einzig noch gepflegt zu ver-sahnehäubchenden Befindlichkeit.
Liebevoll befahl er seine eigentlich durchweg friedfertigen Hände nochmals über das gesamte dermale Areal. Von ringsum körperwarmem, leicht ölig-glitschigem Schweißfilm so reibungs- wie mühelos getragen ein nahezu künstlerisch-erhabenes Werk – ein Rausch der Formen und des Formens.
Seinen zum Bersten prallen Innen-Salvator bewegte er indes in jeder Hinsicht am Limit – unter Ausnutzung eines jeden Millimeters. Am lautesten noch war jetzt das Klatschen, wenn er aus äußerster Entfernung – mitunter sogar aus gänzlich äußeren Gefilden – mit Karacho angerauscht kam, dass im Sekundentakt Millionen von atomisierten Schweißperlen in alle Richtungen stoben.
Den über alle Maßen vorgegarten Klecks – höchst materielles Produkt der nun bald anderthalb Stunden andauernden, immateriell-gloriosen Lustbarkeit – entließ er dann an tiefster Stelle verharrend, nach Luft japsend und Grits abermals sehenswertes, neuromuskuläres Spektakel genießend. Fraglos ein Gesamtkunstwerk, was sie sich da aus dem trostlos-steifen Nichts eines von vielen Besuchen zusammengebastelt hatten.
Allerdings enttäuschte es ihn nun fast ein wenig, von der kongenialen Knackarsch-Besitzerin am Ende doch nur tolerables, eher besinnlich-gediegenes, keineswegs seinem furiosen Schlussakkord angemessenes Akustisches vernommen zu haben. Nichtsdestotrotz ließ sie nicht den geringsten Verdacht aufkommen, dass es ihr an irgendetwas fehle, womöglich nicht auf ihre Kosten gekommen zu sein. Im Gegenteil! Unverkennbar zufrieden und allemal (an)gekommen, bespaßte sie aufs Einfallsreichste sein langsam nur schrumpfendes Stängchen, machte es zum Turngerät, zum Requisit, und gab darauf den angedudelten Kasper. Diebisch erfreute sie sich am eigenen unentwegten Tropfen, verpasste ihm so einiges davon an Stellen, wo er’s gemeinhin nicht haben wollte, wenn nicht gar hasste. Aber heute, bei ihr, machte er gerne eine Ausnahme.
„Du kleine Drecksau, du elendige!“, schimpfte er sie – und reichlich auf den Allerschönsten gab’s obendrein.
„Das kann man abwaschen, falls du’s nicht weißt! Da gibt’s viel, viel schlimmere Sachen – die nicht so leicht weggehn – vielleicht nie! – wenn man Pech hat – und keine gute Fee in der Nähe ist!“
„Dann bist du also meine gute ....!“
„Ja, ich bin die gute ....!“
„Ich fass es nicht !!!“
Keiner hatte sie kommen gehört, und schon gar nicht gesehen – Tina Teufelchen, die schöne Müllerstochter – wahrscheinlich erwacht und angezogen vom Fluidum ihrer ureigenen Lieblingsbeschäftigung, auf die sie – laut selbst gemachter Aussage – keine achtundvierzig Stunden verzichten könne.
„Hab ich’s nicht gesagt! Dieses verfluchte Dreckstück will dich doch nur ....! Ähhh! Du bist so ein gottverdammter Drecksack! Fahr zur Hölle – und vergiss bloß nicht, dein nach Kuhstall stinkendes Bauerntrampel mitzunehmen! Du Arschloch, du ....!“
„Jetzt mach doch nicht so ’ne Riesenwelle!“, fuhr ihr Gary im Moment der zurückerlangten Fassung gleich in die Parade. „Bloß, weil ich jetzt auch mal ...., scheißt du dir gleich ins Trikot! Ja, wo sind wir denn! – Und überhaupt ist das hier gerade mal ein ..., ein Ehrentor, wenn man so will! Wie steht’s denn wohl nun – in unserem so einseitigen Spielchen? Hä! – Eins zu fünfzehn – oder eins zu zwanzig? Wirst’s selber nicht genau wissen!“
Grit steckte mittlerweile wieder in ihrem Kleid und stocherte nach ihren Schlappen. Tina testete im Schnelldurchlauf Türen und Rahmen auf festen Sitz. Gary zuckte nur mit den Schultern und rückte seiner Nacktheit alleine mit der Unterhose auf den Leib – mit der, die er zuletzt in der Hand gehalten und sich der schleimigen Attacken zu erwehren versucht hatte – Grits beschlagnahmter Antiquität nämlich.
„Viel Spaß damit!“, hauchte sie ihm mit einem Küsschen und einem tiefsinnigen Lächeln zusammen zu und spazierte – nicht ganz uneilig – zur Wohnungstür.
Tina randalierte unterdessen im Schlafzimmer – mit Klamotten bestimmt. Nur – wessen wohl?
„Tschüss, mein Mutiger! Ich komm dann bei Gelegenheit mal wieder vorbei – auf ein hochverdientes Zwei-zu-fünfundzwanzig oder so. Okay?“
Zwei Stationen schon hatte Gary vor der Tür der Straßenbahn gelauert, war längst draußen, noch bevor die ganz offen stand.
Im Sauseschritt bewältigte er den knappen halben Kilometer nach Hause. Zusammengerollt in der Hand – wie ein Staffelstab – die Unterlagen, derentwegen er am Morgen einen Termin wahrzunehmen und – äußerst widerwillig nur – sein vorstädtisches Refugium zu verlassen gehabt hatte. Modalitäten und zu erwartende monetäre Aussichten waren bestens – im grasgrünen Bereich. Und das Papier, das dies garantierte, hätte – bei Mammon dem Großen – gewisslich anderes verdient gehabt, als derart despektierlich transportiert und handgeschweißelt zu werden. Seine Gedanken und die immense Pressanz scherten sich einen Scheißdreck drum.
Die Treppen nahm er in Zweierstufen – die tolle Rolle flog von weitem Richtung Schreibtisch – ein kalter Schluck vor dem Kühlschrank musste sein – dann ab in die Wohnstube.
„Hey, Griti, mein Schatz!“
„Hey!“
Vom Sofa grüßte ein formidabler, unglaublicher, fast ins Reich der Fabel gehörender Knackarsch – der beste von allen – der schönste, liebenswerteste und netteste – ein perfekter Einser-Arsch!
Schade nur, dass er schon nackt war, keinen Anlass für neckische Auszieh-Spielchen mehr lieferte. Aber – so ist das eben, wenn es bereits die Jährung einer Erstbeleckung zu bejubeln gibt.