Читать книгу Schmerzen in den Gelenken - Dr. Marcus Mau - Страница 4
Rheumatische Erkrankungen: Ein Überblick
ОглавлениеGelenkschmerzen können unterschiedlichste Ursachen haben. Nicht selten verbergen sich dahinter jedoch auch degenerative oder autoimmune Krankheiten. Über viele Jahre hinweg führen sie schließlich zur vollständigen Zerstörung des Gelenkes.
Arthrose, Arthritis, Rheuma und Gicht sind die vier häufigsten Gelenkerkrankungen in Deutschland. Sie gehören zusammen zu den Krankheiten des rheumatischen Formenkreises. Ihnen allen gemeinsam ist die Entzündung, welche schließlich zu Bewegungseinschränkungen und starken Schmerzen im Gelenk führt.
Arthrose: mechanischer Gelenkverschleiß
Die Arthrose ist keine Krankheit nur der älteren Menschen. Ihren Anfang nimmt sie schon sehr früh im Leben durch Verletzungen und Fehlbelastungen der Gelenke. Die primäre Gelenksarthrose ist wahrscheinlich genetisch bedingt. Die sekundäre Gelenksarthrose andererseits wird durch Mangelernährung, Überbelastungen, Fehlbelastungen oder als Folge von Verletzungen verursacht. Eine Schädigung des Gelenkknorpels führt zu einer Änderung des Abriebs im Gelenk, was letztlich dazu führt, dass der Gelenkknorpel sich langsam abnutzt. Am Ende drohen Entzündungen und starke Schmerzen. Am häufigsten betroffen sind Knie- und Hüftgelenke, ebenso wie die Handwurzelgelenke.
Eine Arthrose ist, wie die anderen Krankheiten des rheumatischen Formenkreises auch, mit den heutigen Mitteln nicht heilbar. Wird sie jedoch frühzeitig erkannt, lässt sich der Krankheitsverlauf durch geeignete Bewegungsprogramme, gelenkschonenden Sport sowie durch eine ausgewogene fettarme Ernährung deutlich verlangsamen.
Arthritis: entzündliche Gelenkzerstörung
Es wird die infektionsbedingte Arthritis von der nicht-bakteriellen Arthritis unterschieden. Bei einer bakteriellen oder infektionsbedingten Arthritis gelangen Bakterien in das Gelenk und verursachen dort eitrige Abszesse (= Gelenkempyem). Die Rheumatoidarthritis verläuft schubweise, wobei jeder Schub mit Entzündungen und Schmerzen verbunden ist. Häufig zeigen Patienten an den Gelenken zusätzlich die charakteristischen Rheumaknoten. Die Medizin versteht unter dem Begriff „Rheuma“ eine Vielzahl an Gelenkserkrankungen:
Es gibt zum einen den entzündlichen Rheumatismus, zu dem beispielsweise Arthritis und Morbus Bechterew gehören.
Zum anderen unterscheidet man den degenerativen Rheumatismus mit der Arthrose.
Zum Weichteilrheumatismus zählen schließlich Bursitis, Muskelrheumatismus und der Tennisellenbogen.
Die Arthritis ist, anders als die Arthrose, eine entzündliche Gelenkserkrankung, das heißt, es finden sich in der Regel immer alle Anzeichen für eine klassische Entzündung: Schwellung, Rötung, Wärme und Schmerzen. Die chronische Polyarthritis (= Rheumatoidarthritis) auf der anderen Seite ist weitaus häufiger und wird im Volksmund als klassisches „Rheuma“ bezeichnet. Ursache für diese Art der Arthritis ist wahrscheinlich eine Autoimmunerkrankung.
Gicht: Wenn der Stoffwechsel gestört ist
Ebenso manifestiert sich die Gicht in den Gelenken. Anders als die anderen rheumatischen Erkrankungen geht Gicht auf Störungen des Purinstoffwechsels zurück. Der Harnsäuregehalt im Blut ist in der Folge erhöht. Da die überschüssige Harnsäure nicht mehr durch die Nieren ausgeschieden werden kann, lagert sie sich in den Gelenken ab und schädigt diese, indem sie Entzündungen verursacht. Obgleich die Gicht in der Regel nicht heilbar ist, kann ihr Verlauf durch einfache Ernährungsmaßnahmen günstig beeinflusst werden. Auf Alkohol und zu viel Fleisch sollte verzichtet werden, um die Purinmengen im Körper dauerhaft niedrig zu halten. (Marcus Mau; helpster.de, 2013)