Читать книгу Meine sanfte Medizin für ein starkes Herz - Dr. med. Franziska Rubin - Страница 5

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Wie das Herz tickt

Es schlägt Tag und Nacht wie ein verlässliches Uhrwerk. Mit jedem Herzschlag wird Blut in die Hauptschlagader gepumpt, um den Körper mit allen wichtigen Stoffen zu versorgen. Unser Herz ist mehr als bloß eine Pumpe. Es verfügt über ein eigenes Nervengeflecht, das Herzgehirn. Es trifft auch ohne das Kopfgehirn eigene Entscheidungen. Und in diesem kleinen Beutel ist viel Platz für große Gefühle.


Das Wunderwerk in unserem Brustkorb

Bereits in der fünften Schwangerschaftswoche beginnt es zu schlagen. Das Herz eines Neugeborenen hat die Größe einer Walnuss, das eines Erwachsenen ist etwa so groß wie seine Faust. Es versorgt alle Gefäße mit Blut, indem es sich regelmäßig zusammenzieht und wieder erschlafft, verlässlich ungefähr 100.000 Mal am Tag. In einem durchschnittlichen Leben schlägt es 3,5 Milliarden Mal.

Unser Herz ist ein kleiner Hohlmuskel. Es liegt in der Mitte unseres Brustkorbs und weist mit der Spitze leicht schräg nach links. An beiden Seiten ist es von den Lungenflügeln umgeben, unten findet das Herz Halt auf dem Zwerchfell. Übrigens kann man unser Herz mit einer bewussten Zwerchfellatmung unterstützen. In diesem Buch finden Sie dazu ein paar einfache Atemübungen.

Unsere „Pumpe“ besteht aus einer speziellen Muskulatur, die so nur im Herzen zu finden ist. Die besondere Kombination verschiedener Muskelfasern garantiert die unglaubliche Leistungsfähigkeit dieser Saug- und Druckpumpe. Unvorstellbare 100.000 Kilometer Gefäße müssen in einem erwachsenen Körper regelmäßig mit Blut versorgt werden.

Die Oberfläche des Herzens wird vom Epikard, einer hauchdünnen Schicht, bedeckt. Umschlossen wird das Herz fast vollständig von einem Sack aus Bindegewebe, dem Herzbeutel oder Perikard. Den winzigen Raum zwischen Epikard und Perikard füllt ein dünner Film aus Blutserum. Es ermöglicht das Gleiten des Herzens im Herzbeutel während des Pumpvorgangs.


Das Herz ist von einem Beutel aus Bindegewebe umschlossen, dem Perikard.

Effektives Höhlensystem

Das Innere unseres Herzens kann man sich wie ein Höhlensystem vorstellen. Es besteht aus vier Räumen, die durch eine dicke Scheidewand getrennt sind. Auf der linken und rechten Seite gibt es jeweils einen Vorhof und eine Kammer. Wie Schleusenwärter wachen vier Klappen an diesen Hohlräumen darüber, dass das Blut auf dem richtigen Weg bleibt und nicht zurückfließt.

Der rechte Vorhof nimmt das sauerstoffarme Blut aus dem Körperkreislauf auf, das über die Venen dorthin transportiert wird. Dann fließt es durch die erste Klappe (Trikuspidalklappe) in die rechte Herzkammer – durch Schließen wird der Rückfluss verhindert. Dort wird es zur Anreicherung mit Sauerstoff über die Pulmonalklappe in die Lunge weitergeleitet.

Das in der Lunge angereicherte Blut gelangt über die Lungenvenen in den linken Vorhof zum Herzen zurück. Durch die geöffnete Mitralklappe erreicht das Blut die linke Herzkammer und passiert dann die vierte Klappe, die Aortenklappe. Nun gelangt das sauerstoffreiche Blut in die Hauptschlagader (Aorta) und kann seinen Weg bis zu den kleinsten Blutgefäßen nehmen. Da aus der linken Herzkammer der kraftvolle Ausstoß des Bluts erfolgt, ist ihre Muskelwand am stärksten und benötigt mehr Sauerstoff als die rechte Kammer.


Umschlagplatz Herz: Das Herz pumpt das Blut zur Sauerstoffanreicherung zuerst in die Lunge, dann in den Kreislauf des Körpers und versorgt so alle Zellen mit Sauerstoff.

Die Blutversorgung des Herzens

Einer Krone (lat. corona) gleich winden sich zwei Arterien, die Koronararterien, mit zahlreichen Verästelungen um den Herzmuskel. Die linke Arterie teilt sich in zwei starke Stämme, weshalb in der Medizin von drei Koronararterien die Rede ist. Kommt es zu arteriosklerotischen Ablagerungen in einem oder mehreren Gefäßen, führt das zur Unterversorgung (Ischämie) der betroffenen Gewebe. Die Diagnose lautet dann koronare Herzkrankheit (KHK) oder, wenn die Gefäße ganz verschlossen sind, Herzinfarkt.

Ohne Druck geht nichts

Während die linke Herzkammer jeweils 50 bis 60 Milliliter Blut mit einer Geschwindigkeit von 20 bis 25 Zentimetern pro Sekunde kraftvoll in die Hauptschlagader pumpt, steigt der Druck in den Arterien. Das ist notwendig, damit alle Stoffe bis in die letzte Zehenspitze oder Haarwurzel gelangen. Man spricht dabei vom oberen Blutdruckwert, der Systole. Nach dem Auswurf entspannt sich die Herzkammer und wird neu befüllt, das ist der untere Wert, die Diastole. Wegen des hohen Drucks, dem Arterien in der Auswurfphase standhalten müssen, sind diese dicker und elastischer als Venen.

Großer und kleiner Kreislauf

Das Blut transportiert über das arterielle System, auch großer Kreislauf genannt, nicht nur Sauerstoff in die Zellen, sondern auch alle Stoffe, die im Körper selbst gebildet werden, etwa Hormone, Cholesterin und Abwehrstoffe. Im Netzwerk der Venen, dem kleinen Kreislauf, werden Abfallprodukte zu den entsprechenden Entsorgungsstellen wie Darm, Nieren oder Leber gebracht. Über die Lunge selbst wird beim Ausatmen Kohlendioxid entsorgt.


Der Herz-Lungen-Kreislauf: Das rote Netz zeigt den Weg des sauerstoffreichen Bluts von der Hauptschlagader in das Arteriennetz. Der Rücktransport über das Venensystem ist blau gekennzeichnet.

Schlagzeug mit Elektromotor

Spezielle Muskelzellen des Herzens besitzen die Fähigkeit, sich spontan zu entladen und dabei elektrische Impulse auszusenden beziehungsweise weiterzuleiten. Dadurch wird das Zusammenziehen und Erschlaffen der Vorhöfe und Kammern ermöglicht. Der wichtigste Dirigent dieser Reizleitung ist der Sinusknoten, der eng mit dem vegetativen Nervensystem verknüpft ist. Dieser einflussreiche Schrittmacher ist nur etwa 5 Millimeter groß und befindet sich im rechten Vorhof.

Der Herzschlag als Todesbote

Bereits vor 1.700 Jahren postulierte der chinesische Arzt Wang Shue: „Ist der Herzschlag so regelmäßig wie das Klopfen des Spechts oder das Tröpfeln des Regens auf dem Dach, wird der Patient innerhalb von vier Tagen sterben.“ Tatsächlich hat die moderne Medizin bestätigt: Vor dem Tod ist der Herzschlag so gleichmäßig wie sonst nie.

Unregelmäßig ist gut

Das Herz muss sich ständig wechselnden Belastungen anpassen und reagiert darauf mit manchmal sehr spürbaren, in der Regel aber minimalen Veränderungen des Herzschlags. Diese Varianzfähigkeit ist ein Zeichen für Vitalität. Man kann sie auch willentlich über das Gehirn beeinflussen, was bei vielen Entspannungsverfahren geschieht.

Die Fähigkeit des Herzens, den zeitlichen Abstand von einem Herzschlag zum nächsten belastungsabhängig zu verändern, nennt man Herzratenvariabilität (HRV) oder Herzfrequenzvariabilität. Ein Puls – auch Herzfrequenz oder Herzrate genannt – von 60 Schlägen pro Minute bedeutet nicht, dass der Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen immer exakt 1 Sekunde beträgt. Er ist mal nur 0,840 Sekunden lang, dann wieder 0,745 Sekunden, gefolgt von vielleicht 1,2 Sekunden. Je stärker diese Intervalle um Ihren persönlichen Mittelwert (Ruhepuls) schwanken, desto besser können Sie sich an körperliche und seelische Belastungen anpassen. Ein nicht gleichmäßiger Herzschlag, also eine hohe HRV, ist bei einem gesunden Herz ein deutliches Zeichen dafür, dass Sie fit sind.

Häufige Herzerkrankungen

Nach wie vor sind Herzkrankheiten Todesursache Nummer eins. Dabei wären sie weitgehend vermeidbar. Denn der Lebensstil spielt die fast alles entscheidende Rolle bei der Herzgesundheit. Zu 90 Prozent erkrankt unser Herz durch Risikofaktoren wie Rauchen, Fehl- und Überernährung, Stress und Bewegungsmangel. Natürlich können aber auch Krankheiten oder Infektionen das Herz schädigen.

Alter, Geschlecht und die Gene sind Risikofaktoren, die man nicht beeinflussen kann. So steigt das Risiko für einen Herzinfarkt, wenn in der Familie Verwandte ersten Grades daran erkrankt oder verstorben sind. Die allgemeine Erkrankungshäufigkeit steigt bei Männern ab dem 45. Lebensjahr, bei Frauen nach den Wechseljahren.

Angeborene Herzfehler

Etwa 8.000 Kinder werden jedes Jahr mit einem Herzfehler geboren. Manche Defekte sind harmlos, andere lebensbedrohlich. Besonders häufig sind Löcher zwischen der linken und rechten Herzkammer. Viele verschließen sich von selbst, manche müssen jedoch operiert werden. Die meisten Herzfehler können sehr gut behandelt werden. Da angeborene Defekte im späteren Leben zu unterschiedlichen Herzproblemen führen können, sind oft weitere Operationen und Nachbehandlungen erforderlich. Die meisten Betroffenen (90 Prozent) können jedoch bei guter Lebensqualität sehr alt werden.

Die häufigsten Herzkrankheiten

Koronare Herzkrankheit (KHK): Die Herzkranzgefäße sind verengt, sodass der Herzmuskel vorübergehend schlecht mit Blut versorgt wird. Das typische Symptom ist die anfallartig auftretende Angina pectoris, ein Gefühl von beklemmender und beängstigender Brustenge. Infolge der koronaren Herzerkrankung kann es aufgrund der Engstellen auch zum gefürchteten Herzinfarkt kommen.

Herzinfarkt: Durch den plötzlichen, vollständigen Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße wird der Herzmuskel nicht mehr mit Sauerstoff versorgt. Es besteht Lebensgefahr!

Herzschwäche: Der Herzmuskel ist nicht mehr imstande, die benötigte Blutmenge in den Körper zu pumpen – anfangs nur unter Belastung, später sogar in Ruhe.

Herzrhythmusstörungen: Die Erregungsleitung im Herzen ist gestört, betroffen sind meist die Vorhöfe, manchmal aber auch die Kammern selbst. Der Herzschlag kann zu schnell, zu langsam oder ungleichmäßig sein.

Herzklappenerkrankungen: Eine oder auch mehrere Herzklappen sind verengt oder schließen nicht mehr richtig. Die Folge ist ein gestörter Blutfluss.

Herzmuskelentzündung: Meistens sind es Viren, manchmal aber auch Bakterien, die den Herzmuskel befallen können. Das Herz wird dadurch extrem geschwächt.

Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK): Die Arterien der Beine (selten der Arme) sind von Arteriosklerose betroffen, und es kann wie beim Herzinfarkt zu Minderdurchblutungen (Schaufensterkrankheit) oder einem akuten Verschluss kommen.

Gut zu wissen

Die Mundgesundheit ist wichtig

Zu den häufigsten Erkrankungen im Mundraum gehört die Parodontitis (früher auch Parodontose genannt). Es handelt sich dabei um eine durch Bakterien verursachte Entzündung des Zahnbetts, die lange Zeit keine Schmerzen verursacht. Schreitet der Prozess voran, lockern sich die Zähne. Dadurch kann eine vermehrte Anzahl von Bakterien aus dem Mundraum über die Blutbahn in den Körper eindringen und an anderen Stellen Entzündungsprozesse auslösen. Menschen mit Parodontitis haben deshalb ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Neben regelmäßiger Zahnpflege ist zweimal jährlich eine professionelle Zahnreinigung dringend angeraten – zum Schutz vor Parodontitis und damit auch des Herzens.

Weitere Herzerkrankungen

Es gibt eine Reihe von Krankheiten, die nicht direkt das Herz betreffen, aber trotzdem das Herz schädigen können.

Das metabolische Syndrom: Dieses Quartett von Krankheiten ist weitverbreitet und besonders gefährlich, weil es das Herz sozusagen aus vier Richtungen überfällt. Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwechselstörungen und Übergewicht bilden eine unheilvolle Allianz. Jede einzelne dieser Krankheiten ist eine Belastung fürs Herz, im Verbund sind sie noch viel gefährlicher, denn sie schädigen Herzgefäße, Halsschlagader und große Arm- und Beinarterien nachhaltig.

Schätzungsweise 25 Prozent der Deutschen haben mit dem metabolischen Syndrom zu tun, eine hohe Dunkelziffer nicht eingerechnet. Aber auch immer mehr Kinder sind betroffen. Der Wohlstand zeigt sich hier von seiner gefährlichen Seite. Jedes fünfte Kind ist übergewichtig. Wenn wir unseren Kindern ein langes und gesundes Leben ermöglichen wollen, sollten wir sie vor den Gefäßkillern des metabolischen Quartetts bewahren. Die besten Strategien dagegen sind eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Mehr braucht es nicht.

Schilddrüsenstörung: Nicht selten ist die Schilddrüse der Grund für Herzrhythmusstörungen. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist der Herzrhythmus in der Regel gesteigert, bei einer Unterfunktion ist er verlangsamt.

Rheuma: Menschen, die unter entzündlichem Rheuma leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall. Abhilfe schafft die weitgehende Eindämmung der Entzündungen mit Medikamenten und eine überwiegend vegetarische Ernährung.

Infektionen aller Art (insbesondere das rheumatische Fieber), ausgelöst durch Viren oder Bakterien, können die Herzinnenhaut schädigen. Dadurch entstehen Vernarbungen oder Schäden an den Herzklappen, dem Herzmuskel oder dem Herzbeutel. Unbehandelt führen Infektionen zu massiven Einschränkungen der Herzfunktion. Manchmal geht auch eine Entzündung der benachbarten Organe, etwa der Lunge, auf den Herzbeutel über. Ebenso erhöhen offene Operationen am Herzen die Entzündungsgefahr. Auch der Herzmuskel selbst kann durch verschiedene Erreger infiziert werden. Die daraufhin einsetzende Entzündungsreaktion zerstört nach und nach Herzmuskelzellen, das umliegende Gewebe und die darin eingebetteten kleinen Gefäße.

Krebs am Herzen: Er ist äußerst selten und glücklicherweise in 75 Prozent der Fälle gutartig. Am häufigsten sind Myxome, also Tumore, die reich an weichem Bindegewebe sind. Sie breiten sich meistens im linken Vorhof aus, können aber überall vorkommen. Fibroelastome bestehen aus festerem Bindegewebe und sind ebenfalls gutartig. Sie entstehen häufig an der Aortenklappe.

Bösartige Tumore werden von entarteten Herzmuskelzellen (Rhabdomyosarkome) oder Gefäßzellen (Angiosarkome) gebildet. Neben den im Herzen selbst entstandenen Tumoren können auch Metastasen, vor allem von Lungen- und Brusttumoren, das Herz besiedeln.

Die Therapie besteht üblicherweise in der Entfernung der Geschwulst, selten wird Chemotherapie und Bestrahlung eingesetzt. Auch gutartige Tumore müssen entfernt werden, da Teile der Geschwulst oder aufsitzende Blutgerinnsel in den Kreislauf gelangen und zu Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können.

Von der Depression zum Infarkt

Negative Gedanken und Gefühle, wie sie das Leben depressiver Menschen prägen, wirken auf das Herz wie ein Stressfaktor. Dementsprechend reagiert es auch mit den typischen Stressantworten. Depressive Störungen erhöhen das Risiko einer Herzerkrankung oder eines Herzinfarkts langfristig um das 1,7- bis 2,1-Fache.

Besonders alarmierend ist, dass Patienten, die zum Zeitpunkt eines Herzinfarkts unter einer Depression leiden, ein dreimal so großes Risiko haben, innerhalb der nächsten zwei Jahre zu sterben, wie Patienten ohne Depression. Die der Krankheit innewohnende Antriebslosigkeit wirkt sich insgesamt negativ auf die Genesung aus, da die Betroffenen weniger auf sich achten, also schlechter essen, sich wenig bewegen und kaum soziale Kontakte haben. Auch die korrekte Einnahme von Medikamenten kann darunter leiden.

Vom Infarkt zur Depression

Umgekehrt kann auch eine Herzerkrankung eine Depression auslösen. Dieser Zusammenhang ist erst in den letzten Jahren besser untersucht worden. Etwa jeder fünfte Patient, der wegen eines Herzinfarkts stationär im Krankenhaus behandelt wurde, erkrankt anschließend an einer behandlungsbedürftigen Depression. Manchmal beeinträchtigt diese noch fünf Jahre nach einem Herzinfarkt das seelische und körperliche Wohlbefinden.

Weitaus mehr Menschen zeigen nach einem Herzinfarkt leichte depressive Symptome, die mehrere Monate anhalten können. Deshalb ist eine psychologische und eventuell auch eine medikamentöse Behandlung wichtig. Und es ist viel Geduld erforderlich. Beim Info-Telefon Depression (0800/334 45 33) können Sie Anlaufstellen im Versorgungssystem erfragen.

Mein besonderer Tipp

Nicht alles „runterschlucken“!

Wer alles in sich hineinfrisst, gefährdet langfristig sein Herz. Eine Studie zeigt, dass Menschen, die negative Emotionen unterdrücken, ein viermal so großes Risiko für eine koronare Herzerkrankung beziehungsweise für einen Herzinfarkt haben. Verschaffen Sie deshalb Ihrem Ärger Luft oder lernen Sie, besser mit negativen Gefühlen umzugehen. Therapeutische Gespräche wirken Wunder!

Test: Sind Sie nur „schlecht drauf“ – oder schon depressiv?

Selbsttest Depression

Bitte beantworten Sie die folgenden Fragen: Notieren Sie sich ein „Ja“ wenn einer der Zustände seit mehr als zwei Wochen auf Sie zutrifft.

Leiden Sie seit mehr als zwei Wochen unter

1. gedrückter Stimmung?

2. Interesselosigkeit und/oder Freudlosigkeit auch bei sonst angenehmen Ereignissen?

3. Schwunglosigkeit und/oder bleierner Müdigkeit und/oder innerer Unruhe?

4. fehlendem Selbstvertrauen und/oder fehlendem Selbstwertgefühl?

5. verminderter Konzentrationsfähigkeit und/oder starker Grübelneigung und/oder Unsicherheit beim Treffen von Entscheidungen?

6. starken Schuldgefühlen und/oder vermehrter Selbstkritik?

7. negativen Zukunftsperspektiven und/oder Hoffnungslosigkeit?

8. hartnäckigen Schlafstörungen?

9. vermindertem Appetit?

10. tiefer Verzweiflung und/oder Todesgedanken?*

Wenn Sie zwei der Aussagen Nr. 1 bis Nr. 3 mit „Ja“ oder insgesamt drei oder mehr Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, könnte dies ein Zeichen für eine Depression sein.

Bitte beachten Sie aber, dass mit diesem Test keine Diagnose gestellt werden kann. Hierfür ist ein Gespräch mit einem Arzt oder Psychologen notwendig.

* Wichtig: Wenn Sie Frage 10 mit „Ja“ beantwortet haben, suchen Sie bitte – unabhängig von Ihrem sonstigen Testergebnis – in jedem Fall ärztliche Hilfe (Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder Nervenheilkunde, psychiatrische Institutsambulanz, Hausarzt oder Notarzt).

© Stiftung Deutsche Depressionshilfe

Frauenherzen schlagen anders

„Wie kann ich meinem Gatten helfen, mit seiner Herzkrankheit umzugehen?“ So lautete im Jahr 1960 der Titel einer Konferenz der American Heart Association. Dass Herzerkrankungen ein typisches Männerproblem sind, war die damalige Sichtweise und ist ein zum Teil bis heute anhaltender Irrglaube. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind auch bei Frauen die Todesursache Nummer eins. Nur werden Frauenherzen anders krank.

Die Unterschiede bei Herzerkrankungen fallen überraschend deutlich aus. Haben Frauen ein Herzleiden, scheint es sie schlimmer zu treffen. Fast doppelt so viele Frauen wie Männer sterben an einer Herzschwäche, und auch an Herzrhythmusstörungen und Herzklappenerkrankungen sterben mehr Frauen als Männer. Zudem liegen Frauen auch länger auf der Intensivstation, und doppelt so viele Frauen überleben eine Herzoperation nicht.

Auf der anderen Seite erkranken Männer häufiger am Herzen. Doppelt so viele Männer müssen wegen einer koronaren Herzerkrankung (KHK) im Krankenhaus behandelt werden. Sie erleiden etwa doppelt so häufig einen Herzinfarkt. Und deutlich mehr Männer haben Herzrhythmusstörungen und eine Erkrankung an der Herzklappe.

Hormoneller Herzschutz

So weit die Fakten. Aber warum sind die Unterschiede so gravierend? Warum ticken die Geschlechter in Sachen Herz so verschieden? Vieles ist für Forscher heute noch ein Rätsel. Fest steht aber, dass Frauen anfangs einen hormonell bedingten Gefäßschutz haben. Ändert sich der Hormonhaushalt nach den Wechseljahren, fällt dieser Schutz weg. Dies ist der Grund dafür, dass Frauen rund zehn Jahre älter sind, wenn sie am Herzen erkranken. Im höheren Alter hat der Mensch jedoch häufiger noch andere Erkrankungen, die wiederum die Überlebenschancen verringern können.


Der kleine Unterschied: Bei Frauen verlaufen Krankheiten oft anders als bei Männern.

Warnsignale bei Frauen

Frauen sind in der Regel Verdrängungskünstler. Sie gehen später zum Arzt, weil sie die Warnsignale des Körpers nicht ernst genug nehmen. Die klassischen Anzeichen für einen Herzinfarkt mit Schmerzen in der Brust und Ausstrahlen in den Arm werden von Frauen seltener wahrgenommen. Sie empfinden eher starke Übelkeit und Schwäche. Das könnte der Grund sein, warum sie keinen Notarzt rufen. Das Problem wird dadurch verstärkt, dass Frauen im Alter häufig allein leben. Es gibt keinen Lebenspartner mehr, der sie darin bestärkt, sofort zum Arzt zu gehen. Der spätere Behandlungsbeginn kann fatale Folgen haben.

Schlechtere Behandlung

Bei der Behandlung von Herzerkrankungen gelten für Männer und Frauen eigentlich dieselben Maßstäbe. Dennoch belegen mehrere Studien, dass Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen nicht so konsequent behandelt wurden wie bei Männern. So bekamen Frauen seltener lebensrettende Maßnahmen wie eine Herzkatheteruntersuchung oder eine Bypassoperation. Hinzu kommt ein weiteres Problem: Medikamente werden in der Regel an Männern getestet. Die Dosierung wird dann auf Frauen übertragen. Das kann gut sein, muss es aber nicht. Erfreulicherweise gibt es erste „getrennte“ Behandlungsansätze. Einige Kliniken bieten Herzsprechstunden speziell für Frauen und geschlechterspezifische Rehaprogramme an.

Kleine, aber feine Unterschiede

Die Herzgröße: Ein Männerherz ist durchschnittlich etwa 15 Zentimeter lang. Ein Frauenherz nur etwa 12 Zentimeter. Männerherzen wiegen rund 300 Gramm, Frauenherzen etwa 250 Gramm. Frauenherzen sind also kleiner, sogar wenn man die Größe in Bezug zur Körpergröße der Frauen umrechnet.

Der Herzschlag: Frauenherzen schlagen schneller. Durchschnittlich 70- statt 60-mal pro Minute. Das sind zehn Schläge mehr als bei Männern. Das liegt daran, dass Frauenherzen etwas kleiner sind, aber die gleiche Leistung bringen müssen.

Die Herzkranzgefäße: Sie sind bei Frauen kleiner. Am Männerherz sind diese Adern, die den Herzmuskel versorgen, bis zu 4,5 Millimeter weit, bei Frauen 3,5 Millimeter. Das heißt: Herzmediziner haben es bei Eingriffen hier schwerer.

Der Blutfluss im Herzen: Bei Männerherzen gibt es in den Blutgefäßen, die das Herz versorgen, mehr Verwirbelungen. Das heißt, das Blut fließt schlechter als bei Frauen. Diese Strudel bergen ein höheres Risiko für Erkrankungen.

Das Altern: Unser Herz wird mit zunehmendem Alter etwas kleiner und dadurch auch schwächer. Bei Frauen ist die Veränderung größer als bei Männern. Diese Entdeckung machten amerikanische Wissenschaftler, als sie rund 3.000 Probanden im Abstand von zehn Jahren einer Magnetresonanztomografie unterzogen. Die Forscher konnten sozusagen den Herzen beim Altern zusehen.

Zudem zeigte sich, dass die Pumpfunktion des Herzens bei älteren Männern leicht abnimmt, bei Frauen nach der Menopause jedoch zunimmt. Für die Wissenschaftler ist das ein weiterer Hinweis darauf, dass ein Frauenherz ein etwas anderes Behandlungskonzept braucht als ein Männerherz.

Gift für unsere Pumpe

Von Alkohol bis Zigarettenqualm reichen die schädlichen Stoffe, mit denen dasHerz fertig werden soll. Allerdings gehen etwa 80 Prozent der Herzinfarkte vor dem 50. Lebensjahr auf das Konto des Rauchens. Dazu kommen Feinstaub, Lärm oder Schwermetalle. Nicht jeder Belastung kann man aus dem Weg gehen, aber einen vernünftigen Umgang mit einigen schädlichen Stoffen und den Abschied vom Tabak haben Sie selbst in der Hand.

Lärmbelastung

Mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung fühlt sich durch Straßenverkehrslärm gestört oder belästigt, so eine repräsentative Umfrage unter 2.000 Teilnehmern zum „Umweltbewusstsein in Deutschland 2012“. Etwa 26 Prozent der Bevölkerung sind dauerhaft Straßenverkehrslärm mit mehr als 55 Dezibel ausgesetzt.

Lärm macht krank

Selbst wenn wir Straßenlärm kaum noch bewusst wahrnehmen, reagiert das vegetative Nervensystem bereits auf scheinbar moderate Dauerbeschallung mit Stressreaktionen, besonders im Schlaf. In einer Studie des Bundesumweltamtes konnte nachgewiesen werden, dass Menschen, die nachts vor ihrem Schlafzimmerfenster einen mittleren Schallpegel von 55 Dezibel (dB) oder mehr haben, ein fast doppelt so hohes Risiko hatten, Bluthochdruck zu entwickeln, wie diejenigen, bei denen der Pegel unter 50 Dezibel lag.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reagierte auf diverse Studien zur Lärmbelästigung und empfiehlt, dass die nächtliche Lärmbelastung 40 Dezibel nicht überschreiten sollte, um nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit zu vermeiden. Allerdings ist dieses Ziel bei der wachsenden Verkehrsdichte in den meisten Regionen nur schwer zu erreichen.

Lärmstärken im Vergleich
Flüstern oder Blätterrauschen 20 Dezibel
Wohnviertel ohne Straßenverkehr 45 Dezibel
Unterhaltung (Einzelgespräch) 60 Dezibel
Großraumbüro 70 Dezibel
mittlerer Straßenverkehr 80 Dezibel
Rasenmäher 80 Dezibel
Schwerlastverkehr 244 Dezibel

Mein besonderer Tipp

Erholsamer Schlaf

Wohnen Sie in einer verkehrsreichen Gegend, sollten Sie abends ausgiebig lüften und anschließend die Fenster wieder schließen. Falls sich im Sommer die Hitze in Ihrem Schlafzimmer staut, können Sie für ein kühleres Klima ein nasses Laken oder die noch feuchte Wäsche neben dem Bett aufhängen.

Feinstaubattacken

Feinstaubpartikel in der Luft sind winzig, aber äußerst gefährlich für Lunge und Herz. Die größten Luftverschmutzer sind Autoabgase (fast ein Drittel), gefolgt von Aufwirbelungen und Bremsabrieb. Diese drei Übeltäter machen fast 50 Prozent der Feinstaubbelastung aus.

In einer Leipziger Studie wurde ein direkter Zusammenhang zwischen der Feinstaubbelastung und vermehrten Notfalleinsätzen wegen Lungen- und Herz-Kreislauf-Problemen sowie Blutdruckkrisen festgestellt. Lange war unklar, wie diese feinsten Staubpartikel ihre verheerende Wirkung entfalten. Dem Mechanismus auf die Spur sind nun Mediziner der Universität Freiburg um Dr. Dennis Wolf gekommen. Sie konnten nachweisen, dass eine Belastung mit Feinstaub bestimmte Immunzellen in der Lunge auf den Plan ruft, die einen entzündlichen Prozess in Gang setzen. Das führt auch dazu, dass diese Immunzellen vermehrt im Herzen und in den Gefäßen auftreten und dort ebenfalls entzündliche Prozesse auslösen. Damit nicht genug: Kommt es zum Infarkt, wird mehr Muskelgewebe geschädigt als gewöhnlich, und nach überstandenem Herzinfarkt ist häufiger eine Herzschwäche zu beobachten.


Straßenverkehr und Luftverschmutzung sind für das Herz genauso gefährlich wie Stress, Rauchen oder übermäßiger Alkoholgenuss.

Alkoholgenuss

Nichts gegen ein Glas Wein zum Feierabend, zum Essen oder bei einer Feier auch mal etwas mehr. Doch bei dem einen Glas scheint es bei vielen nicht zu bleiben. Der durchschnittliche Verbrauch liegt bei rund 10 Liter reinem Alkohol pro Kopf (das sind etwa 125 Liter Wein oder 250 Liter Bier) im Jahr in Deutschland. Da sind Babys, Kinder, Ältere und sehr Alte (jeweils mit keinem bis sehr geringem Konsum) mit eingerechnet. Das heißt, in Wirklichkeit ist der Verbrauch bei Erwachsenen viel höher.

Die Menge macht’s

Alkohol ist ein Zellgift, das in größeren Mengen den ganzen Organismus schädigt, insbesondere das Herz. In Maßen genossen – so belegen zahlreiche Studien – hat Alkohol aber wohl eine herzschützende Wirkung. Für Frauen werden nicht mehr als 10 Gramm und Männer nicht mehr als 25 Gramm Alkohol als moderat eingestuft. Das bedeutet für Frauen nur 125 Milliliter Wein oder 0,3 Liter Bier und für Männer maximal das Doppelte. Vermutlich hängt der positive Effekt auf die Herzgesundheit mit der HDL-steigernden Wirkung („gutes“ Cholesterin) von Alkohol beziehungsweise einer verminderten Neigung zur Bildung von Gerinnseln zusammen. Empfohlen wird jedoch zur Entlastung der Leber, mindestens einen Tag in der Woche gänzlich auf Alkohol zu verzichten. Ständiger riskanter Genuss von alkoholischen Getränken erhöht hingegen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Vor allem der Blutdruck reagiert mit einem gefährlichen Anstieg, was zu Rhythmusstörungen führt. Damit wird das Risiko für einen Schlaganfall gesteigert. Auch der Herzmuskel selbst wird beeinträchtigt. Er verliert mehr und mehr die Fähigkeit, sich zusammenzuziehen, was zu einer Abnahme der Pumpleistung, einer allmählichen Vergrößerung des Herzens und damit zu einer Herzschwäche führt.

Das „Münchner Bierherz“

Ende des 19. Jahrhunderts kam es in München gehäuft zu unerklärlichen Herzvergrößerungen bei jungen Männern, in der Regel mit Todesfolge. Das Phänomen wurde wissenschaftlich untersucht. Was stellte sich heraus? Die jungen kräftigen Männer arbeiteten vorwiegend im Bau- und Gaststättengewerbe. Ihr Bierkonsum betrug täglich bis zu 15 Liter.

Der Zigarettenkonsum

Erfreulicherweise ist der Zigarettenkonsum in den letzten Jahren gesunken. Doch etwa ein Drittel der Erwachsenen (33 Prozent der Männer, 27 Prozent der Frauen) hängt noch immer am Glimmstängel. Von ihm loszukommen ist schwer, denn das im Tabak enthaltene Nikotin macht süchtig. Bei 20 Zigaretten mit je 10 Zügen pro Tag wird das Gehirn 73.000 Mal im Jahr diesem süchtig machenden Gift ausgesetzt. Schädlich fürs Herz sind die etwa 4.000 chemischen Verbindungen in Zigaretten.

Die Zigarettenschadstoffe

Der Rauch von Zigaretten enthält ein ganzes Bündel an giftigen Substanzen:

Nikotin ist ein Alkaloid, das in der Tabakpflanze gebildet wird, und in großen Mengen tödlich wirkt. Das Gift schädigt vor allem die Lunge, die Gefäße und den Herzmuskel. Es verursacht einen schnelleren Herzschlag.

Kohlenmonoxid ist ein giftiges Gas, das beim Abbrennen jeder Zigarette entsteht – übrigens auch beim Verbrennen von Benzin, weshalb es Bestandteil von Autoabgasen ist. Im menschlichen Körper bindet es sich leicht an die roten Blutkörperchen und verhindert so die notwendige Anreicherung des Bluts mit Sauerstoff.

Teer ist ein schwarzbraunes Kohlenwasserstoffgemisch. Er reichert sich in der Lunge an und verklebt die Flimmerhärchen, sodass Staub nicht mehr abgehustet werden kann. Täglich eine Schachtel Zigaretten bedeutet pro Jahr eine Tasse Teer für die Lunge!

Sonstige Gifte: Schwermetalle wie Blei und Quecksilber, Polonium, Stickoxide, Benzol, Formaldehyd, Zyanid, Blausäure und viele mehr. Kaum zu glauben, dass so viele Menschen freiwillig täglich so viele Gifte zu sich nehmen und dafür auch noch bezahlen!

Auswirkungen des Zigarettengifts

Nicht nur das Portemonnaie leidet durch den Zigarettenkonsum – wer 20 Jahre lang durchschnittlich 20 Zigaretten pro Tag raucht, erleichtert sein Konto um rund 36 .500 Euro. Von den Giften im Zigarettenrauch wird das Herz direkt und indirekt angegriffen:

• Die Blutgefäße werden geschädigt, was im Lauf der Zeit auch zu hohem Blutdruck führt.

• Das Blut wird dickflüssiger.

• Die Blutplättchen verklumpen, die Gefahr für Gerinnsel steigt.

• Der Herzmuskel wird übermäßig belastet.


Bereits nach zwei rauchfreien Wochen ist die Lunge kräftiger und der Kreislauf stabiler.

Rauchstopp: Es ist nie zu spät!

Mit dem Rauchen aufzuhören lohnt sich zu jedem Zeitpunkt. Ihr Körper dankt es Ihnen bereits nach kurzer Zeit.

Nach 12 Stunden: Der Kohlenmonoxidspiegel im Blut sinkt, der Sauerstoffspiegel steigt auf normale Höhe. Alle Organe werden besser mit Sauerstoff versorgt, die körperliche Leistungsfähigkeit steigt.

Nach 2 Wochen bis 3 Monaten: Der Kreislauf stabilisiert sich. Die Lungenfunktion verbessert sich.

Nach 1 Jahr: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit sinkt auf die Hälfte des Risikos eines Rauchenden.

Nach 5 Jahren: Das Risiko für eine Krebserkrankung in Mundhöhle, Rachen, Speiseröhre und Harnblase sinkt auf die Hälfte; das Risiko für Gebärmutterhalskrebs ist gleich hoch wie bei Nichtrauchern. Das Schlaganfallrisiko ist nach 2 bis 5 Jahren das eines Nichtrauchers.

Nach 10 Jahren: Das Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, verringert sich etwa um die Hälfte. Die Risiken für Krebserkrankungen an Kehlkopf und Bauchspeicheldrüse gehen zurück.

Nach 15 Jahren: Das Risiko für eine koronare Herzkrankheit ist nicht mehr höher als bei einem lebenslangen Nichtraucher.

Meine 10 besten Tipps zum Rauchstopp

Es gibt sie natürlich, die Kettenraucher, die uralt geworden sind. Aber es sind die wenigsten. Im statistischen Durchschnitt kosten mehr als 10 Zigaretten täglich Männer fast 10 Lebensjahre und Frauen immerhin 7 Jahre. Da starkes Rauchen eine Sucht ist, die sich nicht einfach ablegen lässt, ignorieren viele, was dagegenspricht: stinkender Qualm, Mundgeruch, schnellere Hautalterung sowie gesundheitliche Risiken wie Krebs und Herzinfarkt. Zugegeben, das Aufhören ist eine Aufgabe, aber sie lohnt sich!


1. Der Wille zum Nichtrauchen beginnt im Kopf. Besetzen Sie nicht das Rauchen mit positiven Argumenten, sondern das Nichtrauchen. Stellen Sie die Vorteile zusammen, die der Verzicht auf das Rauchen bringt, also Geld- und Zeitersparnis, besserer Geruch, Gesundheit ...

2. Die Schlusspunkt-Methode ist die erfolgreichste Methode, die auch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) empfiehlt. Das bedeutet, der Raucher bestimmt einen Tag, an dem er mit dem Rauchen aufhört. Für starke Raucher ist allerdings eine Vorbereitungsphase zu empfehlen: Die BZgA bietet zahlreiche Angebote zur Rauchstoppunterstützung. Dazu gehören neben telefonischer Beratung ein Online-Ausstiegsprogramm (www.rauchfrei-info.de) und ein kostenloses „Startpaket zum Nichtrauchen“ mit Infos und weiteren Materialien.

3. Für starke Raucher können Nikotinersatzpräparate hilfreich sein, bis die Abhängigkeit abgebaut ist. Je nachdem, wie viel Sie täglich geraucht haben, sollten Sie die Stärke wählen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

4. Die Reduktionsmethode ist ein allmählicher Ausstieg: Reduzieren Sie die Anzahl der gerauchten Zigaretten, bis Sie bei null angelangt sind.

5. Ein Entwöhnungskurs in einer Gruppe macht das Aufhören leichter. Zahlreiche Krankenkassen finanzieren oder bezuschussen Kurse mit Qualitätsstandards oder bieten Unterstützung mit eigenen Trainingsprogrammen an.

6. Massieren Sie die Ohrmuschel innen einige Minuten mit sanft kreisenden Bewegungen von Daumen und Zeigefinger. Das hilft gegen das Verlangen.

7. Zur Unterstützung bei der Raucherentwöhnung eignet sich das homöopathische Arzneimittel Plantago major D4 oder D6. Nehmen Sie 5 Globuli ein, wenn Sie das Verlangen nach einer Zigarette haben.

8. Hypnose hilft vielen Menschen, mit dem Rauchen aufzuhören. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse an, ob sie die Kosten übernimmt.

9. Akupunktur erleichtert den Weg zum Nichtrauchen ebenfalls. Gleichzeitig unterstützt sie die Regeneration des Körpers.

10. Entwerfen Sie ein „Herzblatt“, auf dem Sie alle Vorteile für Ihre Herzgesundheit zusammenschreiben. Hängen Sie es in der Wohnung auf, so haben Sie die Pluspunkte stets im Blick.

Auch das Wetter kann aufs Herz schlagen

Beißende Kälte, glühende Hitze und plötzliche Wetterumschwünge – unser Herz-Kreislauf-System mag solche Extreme überhaupt nicht. Sie sind eine erhebliche Zusatzbelastung für das Herz, treiben den Blutdruck in die Höhe oder lassen ihn absacken. Für Herzpatienten können plötzliche Wetterextreme sogar lebensgefährlich werden.

Die Folgen des Wetters auf die Gesundheit wurden schon vor mehr als 2.000 Jahren beschrieben. Bereits Hippokrates (460–370 v. Chr.) war überzeugt davon, dass Krankheiten beim Wechsel der Jahreszeiten häufiger auftreten. Im 9. Jahrhundert tauchte der Begriff „Wetterfühligkeit“ erstmals in einem Gesetzestext der Friesen auf. Darin wurde angeordnet, dass der Verursacher einer Wunde eine höhere Strafe bekommt, wenn diese nach der Heilung eine wetterempfindliche Narbe hinterließ.

In zahlreichen wissenschaftlichen Studien wurde mittlerweile nachgewiesen, dass bestimmte Wetterlagen Kopfschmerzen und Müdigkeit hervorrufen sowie Herz- oder Rheumabeschwerden verschlimmern.

So funktioniert das Wetterradar

Ob kalt oder heiß, wir spüren das ohne Wetterbericht. Verantwortlich dafür sind Thermorezeptoren. Insgesamt gibt es im Körper etwa 30.000 Wärme- und 300.000 Kältefühler. Melden sie Kälte, reagieren wir mit Gänsehaut und Muskelzittern, die Gefäße verengen sich. Ist es draußen heiß, wirft unser Körper seine eigene Klimaanlage an. Wir fangen an zu schwitzen, die Blutgefäße weiten sich. Mittels der sogenannten Barorezeptoren in den Halsgefäßen wird nicht nur unser Blutdruck reguliert, vermutlich können wir damit auch die Druckverhältnisse bei Hoch- oder Tiefdruckwetterlagen registrieren.

Bei Kälte mehr Infarkte

Im Winter haben Herzinfarkte Hauptsaison. Auch Herzrhythmusstörungen treten an kalten Tagen häufiger auf. Zudem sterben bei Kälte überdurchschnittlich viele Patienten mit chronischer Herzschwäche. Die Zahlen schnellen insbesondere dann in die Höhe, wenn es einen plötzlichen Temperaturabfall gibt.

Das liegt unter anderem daran, dass sich die Gefäße durch Kälte zusammenziehen. In der Folge geht der Blutdruck nach oben. Studien zufolge liegt der Blutdruck im Winter durchschnittlich etwa 5 mmHg höher als im Sommer. Und mit einem höheren Blutdruck muss das Herz gegen mehr Widerstand pumpen – Dauerstress für die Gefäße und den Herzmuskel. Wer dann nach Tagen in der gut beheizten Wohnung einen Sondereinsatz im Schneeschippen hinlegt, gefährdet sein Herz gleich doppelt. Solche Aktivitäten also besser langsam angehen!


Herzpatienten sollten es beim Schneeschippen ganz langsam angehen lassen. Kälte und abrupte körperliche Belastung sind ein Risiko fürs Herz.

Hitze belastet das Herz

Extreme Hitze belastet das Herz ebenfalls. Starkes Schwitzen kann den Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt durcheinanderbringen. Kreislaufprobleme und Herzrhythmusstörungen können die Folge sein.

Im Auge behalten sollten Herzpatienten die Dosierung ihrer Medikamente. Wenn große Hitze den Blutdruck sinken lässt, muss die Dosierung von blutdrucksenkenden Medikamenten eventuell reduziert werden. Patienten mit Herzschwäche sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob die Dosierung der Diuretika (Entwässerungsmittel) bei hohen Außentemperaturen angepasst werden muss.

Mein besonderer Tipp

Abhärten macht das Herz stark

Wer seine Gefäße und sein gesamtes Regulationssystem trainiert, kann Temperaturschwankungen besser tolerieren. Wechselduschen, Arm- und Fußbäder nach Kneipp sowie Bürstenmassagen härten ab. Patienten mit starken Herzproblemen wird empfohlen, dass sie sich bei extremen Wetterlagen nicht allzu lange im Freien aufhalten. Bei normaler Witterung sind Bewegung an der frischen Luft und leichte Kneipp-Anwendungen jedoch auch für diese Patienten eine sehr gute Medizin.

Höhere Sterblichkeit im Winter

Jahreszeit und Klima haben sogar Einfluss auf Leben und Tod. Die Studie Eurowinter hat gezeigt, dass die Zahl der Todesfälle in Europa im Winter deutlich ansteigt. In der Bevölkerungsgruppe zwischen 65 und 74 Jahren sterben 10-mal mehr Menschen durch Kälte als durch Hitze. Insgesamt wird kaltes Wetter mit 250.000 zusätzlichen Todesfällen verbunden. Diese winterlichen Todesfälle sind zur Hälfte auf den Verschluss eines Herzkranzgefäßes und zur anderen Hälfte auf Atemwegserkrankungen zurückzuführen. Die wenigsten Sterbefälle in Deutschland gibt es bei mittleren Tagestemperaturen zwischen 19 und 20°C.

Ein kleiner Beutel für große Gefühle

Sie sind ein Herz und eine Seele, so spricht man oft über verliebte Paare. Wie treffend die Redewendung tatsächliche Körpervorgänge beschreibt, hat eine ungewöhnliche Studie zutage gebracht. Forscher untersuchten den Herzschlag von Paaren, nachdem sie sich drei Minuten lang in die Augen geschaut hatten. Das Ergebnis: Die Herzen schlugen synchron.

Wir spüren das Herz vor Freude höherschlagen, vor Liebe brennen und sind im Liebesrausch sogar bereit, es zu verschenken. Liebe gehört zu den mächtigsten Gefühlen, das weiß jeder aus Erfahrung. Wie stark positive oder negative Gefühle den Körper erfassen, ermittelten Emotionsforscher in einer Studie.

Landkarte der Gefühle

Auf der „Landkarte der Gefühle“ die durch die Studie entstand, erkennt man, dass Glück und Liebe zu den Emotionen gehören, die intensive Reaktionen im Körper bewirken. Traurigkeit, Angst und Wut hingegen sind stark in der Brust und insbesondere in der Herzregion lokalisiert. Kein Wunder, dass anhaltende Angst oder Traurigkeit durch die Trennung von einem geliebten Menschen eine starke körperliche Reaktion in diesem Bereich hervorruft und bisweilen sogar im sprichwörtlich gebrochenen Herzen mündet. In seltenen Fällen kann das Broken-Heart-Syndrom sogar tödlich enden.

Die Reaktionen auf unterschiedliche Bild- und Wortreize fielen bei den Probanden aus Nordeuropa und Ostasien ähnlich aus, waren also unabhängig vom Kulturkreis. Das zeigt, wie universell Gefühle bestimmte Körperregionen erfassen. Fast immer sind Kopf- und Herzzonen betroffen. Verständlich, denn ein schnelles Zusammenspiel ist für die Beurteilung des Gefühls und die Reaktion darauf überlebenswichtig.

Einflussreich und anziehend

Das Herz tauscht ständig Informationen mit dem Gehirn aus. Dies geschieht über Reizleitungen wie das vegetative Nervensystem, über Hormone und Druckwellen (Puls). Dachte man noch vor Kurzem, das Gehirn sei der Chef im Körper, deuten neuere Erkenntnisse in eine andere Richtung. Das Herz hat offensichtlich mehr Einfluss als bisher angenommen.

Herzgehirn: Um den rechten Herzvorhof entdeckte man rund 40.000 Nervenzellen, das sind etwa genauso viele wie in manchen Bereichen unterhalb der Großhirnrinde. Man spricht deshalb vom kleinen Herzgehirn. Es empfindet, erinnert, lernt und trifft unabhängig vom Kopfhirn Entscheidungen. Es gehen mehr Nerven vom Herzen zum Gehirn als umgekehrt.

Hormonproduktion: Das Herz selbst erzeugt Hormone. Diese natriuretischen Peptide beeinflussen die Nieren, senken den Blutdruck und regen den Stoffwechsel an. Künftig könnten sie bei der Behandlung von Übergewicht, Diabetes Typ 2 und Herzschwäche wichtig sein.

Elektromagnetisch: Das elektromagnetische Feld des Herzens ist das stärkste im Körper. Es ist 5.000-mal stärker als das des Gehirns. Mit Magnetometern (HeartMath®) wurde es bis zu 3 Meter außerhalb des Körpers gemessen. Die elektromagnetischen Informationsmuster des Herzens sind in den Hirnwellen einer zweiten Person messbar. So erklärt sich vielleicht, warum die Herzen Liebender synchron schlagen.

Gefühle und Herzfrequenz

Unser Herz schlägt nicht exakt wie ein Metronom, auch nicht, wenn wir entspannt im Sessel sitzen. Es gibt kleine Varianzen in der Herzfrequenz, innerhalb derer es aber gleichmäßig auf- und abschwingt (Herzfrequenzvariabilität, HFV). Die Herzfrequenz registriert das Gehirn über das vegetative Nervensystem. Spüren wir Ärger, Wut oder Druck, wird der Herzschlag chaotisch – für das Gehirn das Signal, Stresshormone auszuschütten. Sind wir ausgeglichen, ist es auch die Herzfrequenz. Dann weiß das Gehirn: Alles in Ordnung, dem Herzen und damit auch allen anderen Systemen geht es gut!

Das Herz beeinflussen

Wir glauben, vernunftgesteuert zu sein. Aber haben Sie schon mal erlebt, dass Sie Ärger oder Wut auf Knopfdruck abstellen können? Da ist das Gehirn restlos überfordert. Nicht so das Herz, das kann man mit ein paar Tricks dazu anregen, die Herzfrequenz wieder in den Normbereich zu bringen – mit verschiedenen Atem- und „Gedanken“-techniken. Der normalisierte Herzschlag gibt dem Nerven-, Hormon- und Immunsystem dann das Signal: Herz okay, Stressreaktion runterfahren. Mit dem Wissen um diese Rückkopplung kann man den Blutdruck senken und das Herz stärken.


Landkarte der Gefühle: Glück durchströmt den Körper noch mehr als Liebe, von den Haarwurzeln bis zu den Zehenspitzen. Die Farben Gelb und Rot zeigen besonders intensive positive Gefühle an, Schwarz bedeutet keine Gefühle, in Blau sind negative Gefühle dargestellt.

Mehr Ruhe und Entspannung fürs Herz

Wenn das Herz in die Hose rutscht oder bis zum Hals schlägt, ist man voller Sorge, Angst oder gar Panik. Fällt einem ein Stein vom Herzen, hat man eine belastende Situation überstanden und Erleichterung macht sich breit. Schüttet man jemandem sein Herz aus, befreit man sich von einer Last, die irgendwie auf das Herz gedrückt hat. Das Problem vieler Menschen heute ist zu viel Stress, zu wenig Entspannung.

Ein schneller Herzschlag ist in gefährlichen Situationen ein Überlebensvorteil. Er befähigt uns zu Kampf oder Flucht, indem mehr Blut und damit mehr Sauerstoff in die Zellen gepumpt wird. Dieses uralte Programm läuft auch heute noch ab, egal, ob wir in der Dunkelheit erschrecken, in eine gefährliche Verkehrssituation geraten oder zum Chef gerufen werden.


Der Sympathikus löst all jene Körperreaktionen aus, die früher einmal das Überleben in der Wildnis sicherten. Diese Kampf- oder Fluchtmechanismen machen uns körperlich und geistig leistungsfähig.

Urmenschliche Reaktionen

Gesteuert wird dieses Notfallsystem vom ältesten Teil unseres Gehirns, dem limbischen System. Es lässt uns Situationen blitzschnell beurteilen – angenehm oder gefährlich? – und notwendige Reaktionen einleiten. Emotionen und Triebe haben hier ihre anatomische Basis, aber auch Lernvorgänge sind mit dem limbischen System verknüpft. Wie ein General wacht es über Blutdruck, Herzrhythmus, Schlaf sowie das Hormon- und Immunsystem.

Ist Gefahr im Verzug, bekommen die jeweiligen Systeme entsprechende Befehle, sich der Situation anzupassen: Stresshormone werden ausgeschüttet, sodass der Blutdruck steigt. Der Herzschlag und die Atmung werden schneller und damit bereit für Höchstleistungen. Ist die Gefahr vorbei, kommt der Befehl zum Rückzug, der Körper entspannt sich.

Steinzeit trifft Moderne

Die Informationen dieses Notprogramms laufen über die beiden „Standleitungen“ des vegetativen Nervensystems, die Nervenstränge Sympathikus und Parasympathikus. Ersterer macht uns leistungsbereit, mobilisiert Reserven und vertreibt Müdigkeit. Der andere ist für die Erholung und den Aufbau von Reserven zuständig. Im Normalfall ist der Sympathikus tagsüber in Aktion und der Parasympathikus sorgt nachts für Entspannung. Bei unseren Vorfahren löste nur gelegentlich ein Raubtier Stressmechanismen aus. Das Problem heute ist der tägliche Leistungsdruck: sei es der Spagat zwischen Familie und Beruf, die ständige Verfügbarkeit im Job auch nach Feierabend oder die Pflege eines Angehörigen. Hinzu kommt unterschwelliger Stress wie Reizüberflutung.

Anhaltende Erregungszustände lassen ständig Stresshormone ins Blut ausschütten. Die Arterien sind verengt, um den Blutdruck zu erhöhen. Dadurch muss das Herz mehr pumpen. Auf Dauer führt dieser Mechanismus zu Gefäßschäden. Um eventuell Blutungen durch Tigerzähne schnell stillen zu können, steigt die Blutgerinnung (Thrombosegefahr), außerdem kursieren vermehrt Zucker und Cholesterin, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Dies ist auf Dauer fatal für Herz und Gefäße.

Risikofaktor Stress

Eine weltweite Studie (Interheart) untersuchte die Risikofaktoren für Herzinfarkte – unabhängig von Alter, Geschlecht und ethnischer Gruppe. Ganz vorn rangieren erhöhte Blutfette, Rauchen, Diabetes und psychosozialer Stress (zu Hause, im Beruf, finanzielle Nöte). Stress hat also einen erheblichen Einfluss auf unsere Herzgesundheit. Weitere Faktoren sind Bluthochdruck, Übergewicht (vor allem am Bauch), mangelnde körperliche Aktivität und zu wenig Obst und Gemüse auf dem Speiseplan.

Epidemie der Neuzeit

Der Gesundheitsreport 2016 der Techniker Krankenkasse (TK) belegt den zunehmenden Stresslevel im Job durch hohe Arbeitsbelastung, Termindruck, geringe Wertschätzung und unsichere Arbeitsverhältnisse. Psychisch bedingte Fehlzeiten machen mittlerweile über 17 Prozent aller Fehlzeiten aus. Stimmt jedoch das Arbeitsklima, fällt auch der Stresspegel.

Bei Frauen macht sich Stress überwiegend durch Herz-Kreislauf-Beschwerden und Schmerzen bemerkbar, Männer fühlen sich eher angespannt und matt. Der moderne Mensch ist weit davon entfernt, in der Hängematte zu liegen. Das Gleichgewicht von Anspannung und Entspannung ist für viele eindeutig in Richtung Anspannung verschoben. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem stressbedingten Herzinfarkt oder einer Herzmuskelschwäche.

Ihren persönlichen Stresslevel können Sie mehr beeinflussen, als Sie vielleicht denken. Oft hilft die veränderte Sicht auf Dinge, das Entdecken neuer Handlungsspielräume. Sehr hilfreich sind Achtsamkeits- oder Entspannungsübungen sowie naturheilkundliche Therapien, die das vegetative Nervensystem in Balance bringen. In diesem Buch finden Sie dazu viele Ideen und Übungen.

Bewegung wirkt wie ein Medikament ...

Wir wurden nicht für ein Leben auf Stühlen und Sofas geschaffen, sondern sind genetisch fürs Jagen und Sammeln ausgestattet. Eine motorische Unterforderung macht irgendwann unweigerlich krank. Ob Diabetes, Bluthochdruck, Übergewicht oder Osteoporose – bei allen sogenannten Zivilisationskrankheiten spielt Bewegungsmangel eine entscheidende Rolle. Die beste Jäger- und Sammlerstrategie und das wirksamste Medikament sind mehr Bewegung im Alltag oder milder Ausdauersport.

... auf unsere Gefäße

Bewegung verbessert den Blutfluss, weil auch kleinste Gefäße, die Kapillaren, beansprucht werden. Im Ruhezustand sind nur 3 bis 5 Prozent von ihnen aktiv. Beim Ausdauertraining spielen alle Kapillaren mit. Sie erweitern sich durch Verlängerung oder Vergrößerung des Durchmessers, zudem werden neue gebildet.

Wirkung: Organe und Gewebe werden besser versorgt und Abfallprodukte abtransportiert. Der Blutdruck in den großen Adern sinkt durch die enorme Oberflächenvergrößerung des gesamten Blutversorgungssystems. Der erhöhte Trainingszustand der Muskulatur erhöht zudem die allgemeine Belastbarkeit.

... auf unseren Stoffwechsel

Regelmäßige Bewegung führt zu einer Steigerung des Grundumsatzes. Das heißt, wir verbrauchen selbst im Schlaf mehr Energie als ein Mensch, der sich wenig bewegt. Außerdem reagieren durch Bewegung die Türöffner für Insulin (Insulinrezeptoren) in Muskulatur und Bindegewebe besser. So kann mehr Zucker aus dem Blut in die Zellen geschleust werden.

Wirkung: Der Zuckerspiegel im Blut sinkt. So kann man Typ-2-Diabetes vorbeugen oder eine bereits vorhandene Zuckerkrankheit in den Griff bekommen. Auch der Fettstoffwechsel normalisiert sich.

... auf unser Herz

Unser Organismus passt sich an die Belastung an, und unser Herz arbeitet mit der Zeit ökonomischer. Ein trainiertes Herz pumpt 25 Prozent mehr Blut.

Wirkung: Die Herzfrequenz und der Sauerstoffverbrauch des Herzmuskels nehmen sowohl bei Belastung als auch im Ruhezustand ab. Das schont das Herz.

... auf Geist und Seele

Auch unsere Psyche profitiert von Bewegung. Die Durchblutung des Gehirns steigt um etwa ein Drittel, was auch zu einer besseren Gedächtnisleistung führen kann. Nicht zu unterschätzen ist, dass Sport das Gedankenkarussell unterbricht und glücklich macht, weil die Ausschüttung der Glückshormone Serotonin und Dopamin erhöht wird.

Wirkung: Glückshormone sind Stimmungsaufheller und erhöhen die Antriebskraft. Blutdrucksteigernde Hormone wie Adrenalin werden gesenkt und damit Stress reduziert. Ausdauersport ist auch Bestandteil bei der Therapie von Depressionen.


Test: Wie leistungsfähig ist Ihr Herz?

Vielleicht ist es Zeit, mal wieder eine Bewegungsbilanz zu erstellen und zu überlegen, wie Sie mehr Schwung in den Alltag bringen können. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab, etwa der familiären und beruflichen Belastung. Aber mehr ist bei uns allen drin. Denn ein besseres Medikament als Bewegung gibt es für ein gesundes Herz nicht.

Überprüfen Sie Ihre Kondition mit dem folgenden kurzen Test. Er dauert nur 3 Minuten und zeigt Ihnen, wie schnell sich Ihr Puls nach Belastung wieder erholt. Bei einem Menschen mit guter Kondition geht das relativ zügig. Bleibt der Puls dagegen längere Zeit erhöht, ist das ein Zeichen für weniger gute Leistungsfähigkeit. Mit regelmäßigem Training können Sie Ihre Fitness aber deutlich verbessern. Die Devise ist: Lieber öfter am Tag ein wenig Bewegung in den Alltag einbauen, als auf ein Zeitfenster für eine größere Sportaktion zu hoffen.


Ertasten Sie hinter dem Handgelenk des linken Arms die Speichenarterie. Zählen Sie die Pulsschläge 15 Sekunden lang. Multiplizieren Sie das Ergebnis mit 4 – das ist Ihr Puls pro Minute.

Los geht’s!

Steigen Sie 24-mal pro Minute 1 Treppenstufe hoch und wieder runter. Die Arme schlenkern dabei leicht mit. Halten Sie die Übung 3 Minuten durch. Wenn Sie keine Treppe haben, nehmen Sie eine 25 bis 30 Zentimeter hohe stabile, rutschfeste Kiste, eine Fußbank oder Ähnliches. Messen Sie nach dieser Belastung den Puls erneut. Gehen Sie anschließend 1 Minute ruhig umher und atmen Sie dabei tief. Nicht stehen bleiben!

Wie gut ist Ihre Kondition?

Aus der folgenden Tabelle können Sie ersehen, wie es um Ihre Kondition steht (Angaben für Männer 50+). Bei Frauen dürfen die Werte etwa 10 Schläge höher sein.

Puls pro MinuteKondition
100–105sehr gut
105–110gut
115–120befriedigend
120–130ausreichend
über 130schlecht

Wichtig: Der Test ist nicht aussagefähig für Menschen, die Medikamente zur Beeinflussung der Herztätigkeit einnehmen (insbesondere Betablocker), da diese das Herz bremsen.


„Herz“-haft und gesund essen

Noch nie wurde so viel über Essen geforscht, noch nie wurden so viele Empfehlungen gegeben und wieder verworfen wie in den letzten Jahrzehnten. Mal machen uns die Fette krank, mal die Kohlenhydrate und ein anderes Mal das Eiweiß im Fleisch. Der Blick auf die Einzelstoffe übersieht, wie vielfältig oder durchaus auch einseitig sich Menschen weltweit ernähren, ohne einen Bluthochdruck oder eine Fettstoffwechselstörung zu entwickeln. Welches Essen macht uns also wirklich krank?

Schaut man etwas über den Tellerrand, stellt sich Erstaunliches heraus: Die grönländischen Inuit verzehren sehr viel Fett, ihre Hauptnahrungsquelle sind Robben. Die Indianer Südamerikas ernähren sich vorrangig von Kohlenhydraten in Form von Mais und die afrikanischen Massai bevorzugen tierisches Eiweiß. Die sogenannten Zivilisationskrankheiten sind bei keiner dieser Gruppen verbreitet. Allen gemeinsam ist allerdings, dass sie sich viel bewegen.

100 Jahre alt werden

Auch andere traditionelle Ernährungsweisen, die weniger extrem sind, scheinen für die Menschen gesünder zu sein als unsere westliche. Ein beeindruckendes Beispiel sind die Alten der japanischen Insel Okinawa. Dort leben besonders viele 100-Jährige. Der Kardiologe Makoto Suzuki stellte fest, dass sie trotz ihres Alters niedrige Cholesterin- und Homocysteinwerte haben und ihre Arterien frei von Ablagerungen sind. Herzinfarkt oder Schlaganfall haben Seltenheitswert.

Das traditionelle Essen der 100-Jährigen besteht vorrangig aus Obst und Gemüse, wenig Fleisch, Fisch und Ei. Außerdem gilt die Regel: Man möge mit dem Essen aufhören, sobald der Magen zu 80 Prozent gefüllt ist. Eine interessante Tatsache ist auch, dass die Bewohner von Okinawa bis ins hohe Alter arbeiten und häufig einen Garten beackern.

Zuverlässiger Krankmacher

Immer wieder konnte in Studien beobachtet werden: Sobald die sehr verschiedenen traditionellen Ernährungsformen gegen die westliche ausgetauscht wurden, dauerte es nicht lange, bis sich typische Krankheiten wie Diabetes, Arteriosklerose, Bluthochdruck und eine deutliche Gewichtszunahme einstellen.

Auch Darmkrebs tritt häufiger auf. Eine große amerikanische Studie zeigte, wie in die USA eingewanderte Japaner, die ihre ballaststoffreiche, überwiegend vegetarische Ernährung gegen Fast Food tauschten, nach 20 bis 30 Jahren viermal so häufig an Darmkrebs erkrankten wie ihre Verwandten in Japan.

Zu viel des Schlechten

Also liegt es offensichtlich nicht an dem einen „schlechten“ Nährstoff, sondern das Ganze ist komplexer. Der Mensch ist äußerst anpassungsfähig, aber offensichtlich nicht an unsere westliche Ernährung. Der hohe Anteil an Fett, Zucker, Salz und (leeren) Kohlenhydraten in unserem Essen macht die Nährstoffe für den Körper schnell verfügbar, was sich nachteilig auf den Insulin- und Fettstoffwechsel auswirkt. Die unzähligen Zusatzstoffe zur Konservierung, Stabilisierung, Aromatisierung, Färbung und so weiter verwandeln diese Lebensmittel in einen chemischen Cocktail, der seinesgleichen sucht. Gesund essen ist etwas anderes.

Die fünf besten Ernährungs-tipps fürs Herz

Diverse Studien belegen eindrucksvoll, dass man bereits mit kleinen Ess- und Lebensstilveränderungen sein Risiko für Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch senken kann. Dazu gehören vor allem regelmäßige Bewegung und der Verzicht aufs Rauchen. Doch wie sieht eine herzgesunde Ernährung konkret aus?


Ob frisch oder aus der Konserve – Makrelen, Heringe und Sardinen sind reich an Omega-3-Fettsäuren.

1. Fleisch reduzieren

Wir essen zu viel Fleisch, sagen die Ernährungsmediziner einhellig, vor allem zu viel rotes Fleisch. Nicht nur, dass wir damit eine Gewichtszunahme riskieren, wir nehmen damit auch zu viel Cholesterin auf. Das wiederum begünstigt die Bildung von Plaques in den Gefäßinnenwänden. Vor allem in Wurst wie Salami und Streichwurst ist der Fettanteil extrem hoch. Der hohe Salzgehalt in geräucherten Waren ist ein weiterer Risikofaktor, denn Salz kann den Blutdruck in die Höhe treiben. Pro Woche werden 150 bis 300 Gramm Fleischwaren empfohlen. Abgesehen von den gesundheitlichen Folgen für den Menschen, ist die Massentierhaltung auch für die Umwelt eine Gefahr. Sie ist unter anderem eine Ursache des Klimawandels.

Setzen Sie ein- bis zweimal pro Woche Fisch auf Ihren Speiseplan. Fisch hat einen hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren. Diese zählen zu den essenziellen Fettsäuren, die bei der Vorbeugung und Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine große Rolle spielen. Der Mensch kann Omega-3-Fettsäuren nur über die Nahrung aufnehmen. Sie werden direkt in die Zellen eingebaut und sind somit ein lebenswichtiger Bestandteil. Je höher der relative Gehalt an essenziellen Fettsäuren ist, desto geringer auch das Herz-Kreislauf-Risiko. Fettsäuren sind nicht nur chemisch, sondern auch physikalisch unterschiedlich. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind weicher und geschmeidiger als gesättigte. Werden die essenziellen Fettsäuren in die Zellwände eingebaut, wirkt sich das auch auf deren Spannkraft aus. Leinöl ist übrigens ebenfalls ein hervorragender Omega-3-Lieferant.

Die Zellen, die die Gefäßinnenwand auskleiden, das Endothel, bleiben durch essenzielle Fettsäuren ebenfalls elastischer. Dadurch werden Entzündungen und die Bildung von arteriosklerotischen Ablagerungen erschwert. Das Endothel kann seine Schutzfunktion besser aufrechterhalten. Zudem wird das Zusammenkleben von Blutplättchen durch die größere Elastizität der Zellen verringert, was das Entstehen von Blutgerinnseln und damit Thrombosen erschwert. Es gibt also gute Gründe, essenzielle Fettsäuren regelmäßig in die Ernährung einzubauen.

Mein besonderer Tipp

Wildfang oder Leinöl

Kaltwasserfische wie Lachs bilden die Omega-3-Fettsäuren aus Algen, die Teil ihrer Nahrung sind. Lachse aus Massenzucht bekommen keine Algen, ihr Futter besteht aus Eiweißen und Fischresten. Greifen Sie also lieber zu Wildlachs, Makrele, Hering und Grönland-Heilbutt – oder steigen Sie gleich auf Leinöl um.

2. Die richtigen Kohlenhydrate

Kohlenhydrate machen den größten Teil unserer Nahrung aus und sind damit der Hauptenergielieferant des Körpers. Unser Organismus benötigt sie rund um die Uhr, denn auch im Schlaf verbrauchen wir Energie. Doch Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. Sie bestehen aus Zuckermolekülen und kommen in zwei verschiedenen Formen vor:

• Einfach- und Zweifachzucker werden schnell aufgespalten und ins Blut abgegeben. Zu ihnen zählen (Trauben-)Zucker, Honig, Obst oder weiße Mehle.

• Mehrfachzucker sind Verbindungen, die erst in einem längeren Verdauungsprozess aufgespalten werden, bevor sie ins Blut gelangen. Zu ihnen zählen alle Gemüse, aber auch Vollkorngetreide, Kartoffeln, Hülsenfrüchte.

Die langsame Abgabe der Nährstoffe ins Blut entlastet den Zuckerstoffwechsel und scheint auch das Endothel zu schützen. Außerdem enthalten Lebensmittel mit Mehrfachverbindungen in der Regel besonders viele Vitamine, Mineralien, sekundäre Pflanzenstoffe sowie Ballaststoffe. Letztere können auch den Cholesterinspiegel senken. Also lautet die Devise: Wenig einfache und viele komplexe Kohlenhydrate essen.

3. Essen Sie bunt!

Rot, Grün, Lila, Orange – Farben schützen die Pflanzen und damit auch uns. Die chemische Struktur der Farbstoffe in Obst, Gemüse oder Gewürzen ist unterschiedlich, je nachdem, welche Funktion sie für die Pflanze haben. Mal sollen sie beispielsweise Fressfeinde abschrecken, mal Krankheiten abwehren, mal Düfte verströmen. Seit Längerem sind diese sekundären Pflanzenstoffe im Fokus der Ernährungswissenschaft. Als gesichert gilt heute, dass bestimmte chemische Verbindungen die Gefäße besonders gut schützen und dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Krankheiten zu senken. Dazu zählen die Flavonoide, Carotinoide, Sulfide, Phytoöstrogene und die Phytosterole.

4. Vitamine und Mineralien im Blick

Vitamine wirken antioxidativ, sorgen also dafür, dass die Arterien nicht durch aggressive Sauerstoffradikale geschädigt werden. Unter den Mineralien sind besonders Kalium und Magnesium wichtig für das Herz. Kalium findet sich in fast allen Lebensmitteln, besonders reichlich in Bananen, Gemüse und Hülsenfrüchten. Magnesium ist nicht nur für die Muskulatur, sondern auch für einen stabilen Herzrhythmus wichtig. Die besten Lieferanten sind Hirse, Vollkornmehle, -reis, Hafer, Nüsse und Samen, gefolgt von Fleisch und Milchprodukten.

5. Ausreichend trinken

Wir sollten etwa 1,5 Liter pro Tag trinken. Bei Hitze oder sportlicher Betätigung ist der Flüssigkeitsbedarf höher, dann muss man entsprechend mehr trinken. Zu wenig Flüssigkeit wirkt sich direkt aufs Herz aus, da das Blutvolumen sinkt und das Blut dick wird. Das Herz muss mehr pumpen.

Vorsicht Herzkiller!

Es ist wie bei so vielen Dingen: Die Dosis macht das Gift. Von manchen Lebensmitteln kann man reichlich essen, andere wiederum sind nur in Maßen gesund. Fleisch zum Beispiel. Es enthält wertvolles Eiweiß, B-Vitamine und viele Mineralien. Doch mit etwa 60 Kilogramm Fleisch- und Wurstwaren pro Kopf und Jahr in Deutschland ist der Anteil an tierischen Fetten zu hoch. Männer essen knapp 1,1 Kilogramm pro Woche, Frauen etwa die Hälfte. 85 Prozent der Deutschen essen täglich Fleisch und Wurst, was auch das Krebsrisiko erhöht.

Natürliche Gesundmacher in unserer Nahrung

Sekundäre PflanzenstoffeWirkung auf das Herz
FlavonoideÄpfel, Birnen, Trauben, Kirschen, Pflaumen, Beerenobst, Zwiebeln, Grünkohl, Auberginen, Soja, Teeantioxidativ, blutverdünnend, blutdrucksenkend, entzündungshemmend
CarotinoideKarotten, Tomaten, Paprika, grünes Gemüse, Grapefruit, Aprikosen, Melonen, Kürbisantioxidativ, entzündungshemmend
SulfideZwiebeln, Knoblauch, Schnittlauchantioxidativ, antithrombotisch, blutdrucksenkend, cholesterinsenkend
PhytoöstrogeneLeinsamen, Getreide, Hülsenfrüchteantioxidativ, verbessern Funktion der Blutgefäße und den Blutdruck
PhytosteroleNüsse, Pflanzensamen, Hülsenfrüchtecholesterinsenkend

Mein besonderer Tipp

Schnelles Brot mit wenig Salz

Gekauftes Brot enthält häufig sehr viel Salz. Backen Sie ab und zu mal dieses schnelle Brot, dann können Sie den Salzgehalt selbst steuern und Sie wissen, was Sie essen.

Zutaten für 1 Brot (ca. 1 kg)

1 Würfel Hefe (42 g)

500 g Vollkornweizenmehl

50 g geschroteter Leinsamen

50 g Sesamsamen

50 g Kürbiskerne

2 EL Apfelessig

1 gestr. TL Salz

Butter für die Form

1 Kastenform (25 cm)

• In einer Schüssel die Hefe mit 450 ml lauwarmem Wasser verrühren.

• Die übrigen Zutaten dazugeben und alles mit den Knethaken des Rührgeräts zu einem Teig verkneten.

• Den Teig in eine mit wenig Butter eingefettete Kastenform geben und in den kalten Backofen (Mitte) stellen. Die Temperatur auf 180°C einstellen und das Brot ca. 60 Minuten backen.

• Das Brot aus der Form stürzen. Machen Sie den Klopftest, ob es fertig gebacken ist: Dafür mit dem Finger auf die Unterseite des Brots klopfen – klingt es hohl, ist es fertig, wenn nicht, einfach noch 5 bis 10 Minuten ohne Form im Ofen nachbacken.

Transfette meiden

Transfette verändern den Fettstoffwechsel, indem sie das „schlechte“ LDL-Cholesterin erhöhen und das „gute“ herzschützende HDL-Cholesterin senken. Sie kommen in natürlichen Produkten tierischer Herkunft vor und entstehen durch starkes Erhitzen von Pflanzenölen. Das große Problem sind jedoch die künstlich hergestellten Transfette, die Bestandteil vieler verarbeiteter Lebensmittel sind. Weil diese Fette nicht ranzig werden, kann die Haltbarkeit der Produkte enorm gesteigert werden. Ihre massenhafte Verwendung hat einen erheblichen Einfluss auf unseren Stoffwechsel und die Gefäße. Ein erhöhter LDL-Spiegel schädigt die Zellen der Gefäßinnenwand. Dadurch steigt das Risiko für Arteriosklerose. Auch der Zuckerstoffwechsel wird negativ beeinflusst.

Die versteckten Transfette

Ob Tütensuppe, Frühstücksflocken, Kekse oder Tiefkühlpizza – Transfette sind überall drin. Und nicht immer sind sie deklariert. Croissants, Donuts und Spritzkuchen am Backstand haben beispielsweise keine Aufkleber mit Inhaltsstoffen. Essen Sie so selten wie möglich Fast Food, Fertiggerichte, Frittiertes und industriell hergestellte Backwaren.

Etliche Länder haben Obergrenzen für den Gehalt von Transfettsäuren in Lebensmitteln eingeführt. In den USA plant man beispielsweise, sie in Nahrungsmitteln gänzlich zu verbieten.

In Deutschland ist es weiterhin schwierig zu erkennen, ob gehärtete Fette verwendet wurden. Bei verpackten Lebensmitteln weist der Hinweis „... öl, zum Teil gehärtet“ in der Zutatenliste auf eine Verwendung von Transfettsäuren hin. Allerdings sagt er nichts über die Menge aus. Eine Initiative der deutschen Lebensmittelwirtschaft mit dem Ernährungsministerium hat daran bislang nicht viel geändert.


Meine sanfte Medizin für ein starkes Herz

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