Читать книгу 75 Jahre Zeitgeschichte und... - Eckhard Becker - Страница 6
ОглавлениеTeil I
Einleitende Bemerkungen
Als ich sehr jung war und in Bad Schwartau aufwuchs, war ich sehr neugierig und lebensfroh.
Ich wuchs mit meiner kleineren Schwester, meinen Eltern und meinen Großeltern in Bad Schwartau in der Schnoorstraße auf. Obgleich mein Großvater mütterlicherseits schon 1948 und meine Großmutter 1954 starben, kann ich mich an beide noch erinnern.
Manchmal erzählte meine Mutter uns von Begebenheiten, die sie als Kind mit ihren Eltern erlebt hat, und verwies weiter auf Erzählungen, die meine Großeltern erlebt haben.
Einige Dinge waren für mich als Kind von Bedeutung und daher sehr interessant, andere Dinge wiederum nicht.
Als ich dann älter wurde, wollte ich mehr wissen und konnte aus Erzählungen, vornehmlich von meiner Mutter, dann auch viele Sachverhalte verstehen.
Dies hat meine Neugier geweckt. Ich lebte, so erinnere ich mich gut, damals im Jetzt und nicht in der Zukunft. Ich war mit dem zufrieden, was ich hatte und dachte nicht an die Endlichkeit des Lebens. Ich war jung und wollte glauben, dass, wenn es mich nicht mehr gäbe, die Welt aufhören müsse zu existieren. Natürlich wusste ich auch schon damals, dass dies nicht so ist. Es war aber schön, als Kind ohne Sorgen zu leben.
Später, als meine Großeltern nicht mehr lebten, kamen diese Gedanken wieder und ich stellte fest, dass jetzt nur noch eine Generation - meine Eltern - bis zum Ausscheiden aus dieser Welt „vor“ einem kam, es sozusagen nur noch einen Puffer gab.
Hier stellte ich dann das erste Mal fest, dass Erlebnisse, die meine Großeltern bewegten und nicht an meine Mutter überliefert wurden, dann auch tatsächlich nicht mehr vorhanden waren.
Deshalb sprach ich mit meiner Mutter und bat sie, mir ein paar Dinge aus ihrer Erinnerung aufzuschreiben. Dies tat sie auch, und ihre Erzählungen sind z.T. in das erste private Familien Buch (2015), das ich für meine Enkelin schrieb, eingeflossen.
Ich möchte jetzt meinen drei Enkelkindern und vielen anderen Menschen sagen, wie wir, die Nachkriegskinder, in der damaligen Zeit und später empfunden haben, welche grundlegenden Ansichten und Meinungen meine Frau und ich vertraten und vertreten und welche Werte unser Handeln bestimmen.
Anders als in meiner Kindheit nehme ich heute bewusst war, dass das Leben endlich ist und wir bis jetzt auch eine schöne Zeit auf dieser Welt hatten. Hoffentlich bleibt es noch lange so.