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Frau Wirtin und die Showbiz-Stars

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Frau Wirtin kennt ‘nen Regisseur,

der ist ein großer Schwadroneur.

Er filmte schon mit Sharon S t o n e

und meint, die Frau sei nicht ganz ohne.

Auch die Loren hat er gekannt

und findet sie höchst imposant.

Er drehte auch mit der Bardot.

Die Männer waren damals froh,

dass sie kein bisschen prüde war,

und nahmen ihre Chancen wahr.

Da sieht man, wie die Zeit vergeht,

weil sie nur noch auf Tiere steht.

Der Regisseur hat viel erfahren

und schreibt jetzt seine Memoiren.

Frau Wirtin kennt die Schöneberger.

Es überfällt sie großer Ärger,

wenn diese Frau sich wichtig macht.

Sie schaltet ab und sagt „Gut Nacht.“

Frau Wirtin kennt einen DJ,

der schenkt den Frauen immer Sterne.

Sie gehen vor ihm in die Knie

vom Ötztal bis hinauf nach Herne.

Die Frauen sind nach ihm verrückt,

und eine hat für ihn gestrickt,

als Ausdruck ihrer großen Liebe.

Er trägt das Ding jetzt auf der Rübe.

Er war ein großer Entertainer

und auch ein großer Komponist.

Frau Wirtin sagte: „Da is keener,

der besser als der Udo ist.“

War er auch niemals auf Hawaii,

so bleibt die Wirtin doch dabei,

dass er in den Olymp gehört,

geliebt, geachtet und verehrt.

Der zweite Udo, der mit Hut,

bringt die Frau Wirtin oft in Wut.

Denn dieser Udo nuschelt nur

und nölt herum in einer Tour.

Frau Wirtin sagt: „Werd endlich trocken

und nimm den Schlapphut ab beim Rocken.

Hör auf, in Kneipen rumzugammeln

und statt zu singen nur zu stammeln.

Hör auf mit all den dummen Faxen

und werd jetzt endlich mal erwachsen!“

Frau Wirtin kennt die Ireen Sheer,

die kam mal auf ein Bier zu ihr.

Sie meint, dass alle Welt sie kennt,

sie habe schließlich viel Talent.

Die Wirtin fragte ganz verdutzt,

warum sie das Talent nicht nutzt.

Frau Wirtin kennt die Nina Hagen,

die kann sie nur im Suff ertragen.

Drum ist die Wirtin nicht entzückt,

wenn die ihr auf die Pelle rückt.

Die Wirtin kennt auch den Max Raabe,

der ist ein höchst charmanter Knabe.

Mit sehr viel Witz und mit Esprit

macht er gekonnt in Nostalgie.

Sein gut geschulter Bariton

trifft haargenau den guten Ton,

mit dem man einst die Welt betörte,

als Heiterkeit zur Kunst gehörte.

Frau Wirtin kennt auch den Götz A.,

den man nie ohne Tolle sah.

Er will so gern der Größte sein,

doch ohne Tolle wär er klein.

Drum wird sie jeden Tag erneuert,

wirkt das auch überaus bescheuert.

Dann gibt es noch den Günther Jauch,

den kennt die Wirtin aber auch.

Der prüft stets, ob die Rechnung stimmt,

was sie ihm nicht mal übel nimmt.

Sie kann an ihm besonders leiden,

er gibt nicht an, er bleibt bescheiden.

Frau Wirtin kennt die Millowitsch,

die lässt sich ein auf jeden Kitsch.

Frau Wirtin sagte: „Liebe Maid,

nun werde endlich mal gescheit,

hör auf mit Fratzen und Grimassen,

hör auf, dich immer anzupassen

an Rollen, die die gar nicht liegen,

werd endlich ernsthaft und gediegen.

Fang an, die Rollen zu gestalten,

sonst bleibst du stets das Kind vom Alten.“

Frau Wirtin kennt die Frau von Sinnen,

die glaubt, sie müsse immer spinnen.

Die Wirtin meint: „Mit diesem Leben

liegst du doch genial daneben.“

Es steht ein Wirtshaus an der Spree

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