Читать книгу Warum wir hier sind - Элизабет Кюблер-Росс, Elisabeth Kubler-Ross - Страница 5

VORWORT

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von

Trutz Hardo

Elisabeth Kübler-Ross kenne ich schon seit 1982, als ich von ihr als Gast zu einem Seminar in Escondido in Kalifornien eingeladen wurde. Damals hatte ich sie dazu zu überreden versucht, ein Buch über ihre Ansichten und Erfahrungen über den Tod und das jenseitige Leben herauszugeben, das ich dann in Deutschland zu veröffentlichen gedachte. Noch waren ihre negativen Erfahrungen zu stark, die ihre zu diesem Thema in Magazinen veröffentlichten Artikel verursacht hatten, denn sie wurde als Spiritistin, Esoterikerin, Okkultistin beschimpft und somit in eine Schublade geschoben, in der sie auf keinen Fall eingesperrt sein wollte. Sie war und wollte immer eine Wissenschaftlerin bleiben, deren Aussagen, unabhängig von der Meinung anderer, allein auf Forschungsergebnissen beruhen sollten. Erst bei meinem erneuten Besuch in Kalifornien ein Jahr später erlaubte sie mir, aus ihren Artikeln und Kassetten ein Büchlein zusammenzustellen, das dann im Herbst 1983 unter dem Titel Über den Tod und das Leben danach erschien. Seitdem ist dieses Buch zu einem heimlichen Bestseller in Deutschland avanciert und wurde bereits in mehrere Sprachen übersetzt. Aus unserer weiteren Zusammenarbeit sind eine ganze Reihe von Büchern und CDs entstanden, die alle im Silberschnur Verlag erschienen sind.

Im Herbst 1994 wurde ihr Haus auf ihrer Farm in Virginia angezündet, wobei alle ihre liebgewordenen Schätze und Bücher verbrannten. Dieser Schock verursachte ihren dritten Schlaganfall. Ihr Sohn Ken Ross holte sie daraufhin nach Scottsdale in Arizona, wo sie sich ein größeres Haus mitten in der Wüste, umgeben von Kakteen, kaufte. In dieser Abgeschiedenheit besuchte ich sie Anfang Mai 1995, wo sie mir als ihrem Hausgast zwei weitere Bücher diktierte, die in Folge unter den Titeln Der Liebe Flügel entfalten und Sehnsucht nach Hause erschienen sind. Nachdem sie mir das letzte Buch diktiert hatte, wollte ich am folgenden Tag abreisen. Doch an jenem Morgen hörte ich sie aus ihrem Schlafzimmer meinen Namen rufen. Dort fand ich sie am Boden liegend. Sie hatte ihren vierten und schlimmsten Schlaganfall erlitten, der sie in der Folge nötigte, ihr weiteres Leben nur noch liegend zu verbringen. In gelegentlichen Telephonaten und bei einem weiteren Besuch teilte sie mir mit, daß sie darüber grolle, noch nicht von der anderen Seite abgeholt zu werden, bestand doch ihr größter Wunsch darin, endlich aus dem Erdenkörper befreit und gleich einem Schmetterling aller Erdanhaftung ledig zu sein. Aber ihr erhoffter Tod, auf den sie sich so sehr freute, zögerte sich immer noch weiter hinaus. In dieser Phase des Haderns mit dem Schicksal und des Wartens auf den Tod sah sie keinen Sinn mehr in ihrem augenblicklichen Dasein.

Doch zwei Jahre nach diesem Schlaganfall widerfuhr ihr ein Wunder. Ein spiritueller Heiler aus Phoenix namens Josef rief sie an und sagte, daß er von ‘oben’ den Auftrag bekommen hätte, ihr zu helfen. Er legte ihr die Hände auf, und zum ersten Mal waren ihre Schmerzen völlig verschwunden und tauchten auch seitdem nicht wieder auf. Nach einigen weiteren Behandlungen konnte sie wieder die ersten Schritte gehen. Auf einmal begann Elisabeth wieder Freude am Leben zu empfinden. Josef kommt immer am Sonntagnachmittag zu ihr, um sie zu behandeln.

Als ich sie im Sommer 1998 wieder besuchte, um sie für das vorliegende Buch zu interviewen, lag sie zwar immer noch mit ausgestreckten Beinen auf ihrem Liegesessel, konnte aber allein zu ihrem drei Meter entfernt befindlichen Bett gelangen oder mit dem Rollstuhl auf die Toilette fahren. Sie wies stolz auf die vielen Pokale, die sie in den letzten Monaten mit Josef bei Rollstuhlrallyes gewonnen hatte, denn daran hatten beide mit Freude teilgenommen, indem Josef sie in ihrem Gefährt oft bis zu fünfundzwanzig Kilometer schob. Elisabeth nimmt also wieder teil am Leben, das sie schon für beendet gehalten hatte. Ja – und ich staunte –, einige Wochen vor meinem Besuch hatte sie auf Einladung ihrer Ärztin Gladys Taylor McGarey als Referentin an einem Seminar teilgenommen, bei welchem sie eine halbe Stunde lang zu den Seminarteilnehmern gesprochen hatte. Ich fand also eine veränderte Elisabeth vor, der das Leben wieder mehr Spaß zu machen schien und die inzwischen eingesehen hatte, daß diese ‘nutzlose’ Phase des Wartens auf den Tod doch nicht nutzlos gewesen war, denn sie hatte während dieser Zeit begonnen, Geduld zu üben, etwas, das sie ihr ganzes Leben über nie gelernt hatte.

Somit war der Zeitpunkt äußerst günstig, dieses Ihnen, verehrte Leserin und verehrter Leser, nun in Auszügen vorliegende Interview zu führen.

Über viele wichtige Dinge hatte Elisabeth bisher in Vorträgen gesprochen oder in Büchern geschrieben. Aus meinen Gesprächen mit ihr wußte ich, daß sie noch über viele Wissens- und Weisheitsschätze verfügt, die noch nie an die Öffentlichkeit gedrungen waren. Ich hielt es darum für wichtig, Elisabeth nach diesen noch nicht beziehungsweise noch nicht genauer beschriebenen Dingen zu fragen, damit ihre Leserschaft noch mehr von dem spirituellen Reichtum und Wissen dieser weisen Lehrerin erfahren möge.

Die diesem Buch beigefügten Bilder stammen von dem Photographen Ken Ross, dem Sohn der Autorin, der auch schon ihr Buch Der Liebe Flügel entfalten mit besonders eindrucksvollen Photographien ausgestattet hat.

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