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– Else –

»In Elberfeld an der Wupper geboren, in Gedanken im Himmel, betreue ich die Stadt Theben und bin ihr Prinz Jussuf. Ich bin weder siebzehn noch siebenzig Jahre, habe keine Uhr und keine Zeit. Meine Bücher laufen so herum und werden einmal im Meer ertrinken.

Geld habe ich einmal sehr viel und einmal gar keines.

Früher habe ichs manchmal nicht geglaubt, jetzt aber weiß ich es;

Ich bin die Else Lasker-Schüler - leider. Auf meinem Geburtsschein steht immer noch Goldelse; aber ich bin nicht zu versetzen.

In all den Jahren, die ich lebte, ist mir eines ganz gewiß geworden: Ich kann keinen Bohnenkaffee vertragen.

In die Schule ging ich sehr ungern; wenn ich auch immer irgendwo anders war in Gedanken so rettete mich das doch nicht vor den vielen Strafarbeiten und dem Nachsitzen im Schulzimmer in Elberfeld an der Wupper, darin die Arbeiter und Arbeiterinnen die gefärbte Baumwolle auf ihre Echtheit ausprobierten. Ich aß immer Korinthenbrötchen, die wir uns während der Pause neben dem Schulhof in einer kleinen Bäckerei holten. Mit fünf Jahren dichtete ich mein erstes Buch; es erschien in einer Auflage von 30 000 Stück bei Ullstein. Seitdem leiste ich nichts mehr. Mit elf Jahren wurde ich gelinde aus der Schule genommen; Fräulein Lichtenstein die Schwester von Hauff-Lichtenstein kam in unser Haus am Fuße des Waldes und unterrichtete mich, aber ich lernte nicht bis drei zählen.«

Else & Ich

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