Hund und Mensch
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Erhard Oeser. Hund und Mensch
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
1. Die Frage nach dem Bewusstsein der Tiere
Die Maschinentheorie der Tiere
Die sprechenden Hunde: Leibniz und seine Nachfolger
Die moderne Theorie der Seelenlosigkeit der Tiere
Die Evolution des Bewusstseins: Darwin und die Folgen
Die Intelligenz der Hunde
Das Dilemma der modernen Verhaltensforschung
2. Vor hunderttausend Jahren
Der Anteil des Hundes an der Menschwerdung des Affen
Die Suche nach dem Urhund
Der Wolf – Mythos und Wahrheit
Hundewölfe: Buffons erfolgreiche Kreuzungsversuche
Die Pariahunde
3. Der Jagdgenosse und Wächter
Die Hunde der Griechen
Platons Lehre von der philosophischen Natur des Hundes
Aristoteles und die indischen Hunde
Xenophons „Hundeführer“
Arrian, der Affe Xenophons
Die Wachhunde der Römer
Hof- und Jagdhunde im Mittelalter
Glanz und Elend der Jagdhunde in der Neuzeit
4. Die Kampf- und Kriegshunde
Frühe Nachrichten aus Asien
Die Gladiatorenhunde der Antike
Die Urform der großen Kampfhunde: die Tibetdogge
Die kubanische Dogge und die Vernichtung der Indianer
Die Regimentshunde
Die Hunde in den Weltkriegen
5. Die Gebrauchs- und Arbeitshunde
Der Schäferhund
Vom Schäferhund zum Polizeihund
Vom Metzgerhund zum Bullenbeißer
Der Hund als Zug- und Lasttier
Hunde als Lebensretter: die Bernhardiner
Hunde als Blindenführer
Der Hund an der Seite der Frau
6. Der Hund als Versuchstier
Die Folterkammern der Wissenschaft
Das Seelenorgan des Hundes
Der Sieg über die Tollwut
Pawlows Hunde
Das einsame Hundehirn
Hundefett und andere Hundeheilmittel
Die helfenden Hunde
Die Hundefleischesser Ostasiens und der Südsee
Menschenfresser und Hundefresser: Niamniam
Die Hundefleischesser Europas
8. Der Hund als Eroberer
Die Eroberung Zentralafrikas
Die Eroberung der Polargebiete
Erschossen: Die Hunde der Nordpolexpeditionen von Payer und Nansen
Ausgesetzt: Die Hunde des Verlierers Cook
Die Hunde am Nordpol: Peary
Scotts tödlicher Fehler: Ponys statt Hunde
Die Hunde am Südpol: Amundsen
Die Eroberung des Weltraums
9. Schluss: Die Seele des Hundes
Literatur
Namen
Sachen
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Erhard Oeser
Hund und Mensch
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Will man jedoch diese Methode auf komplexere Verhaltensweisen ausdehnen, vor allem auf diejenigen, die eine Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Umstände zeigen, dann lässt sich die entscheidende Rolle des Bewusstseins nicht verleugnen. Es waren vor allem diese komplexen individuellen, in Anekdoten beschriebenen Verhaltensweisen von Tieren, die von Darwin und seinen Zeitgenossen als Belege für das Vorhandensein von Bewusstsein, Denken und Fühlen vorgebracht wurden. Die übertriebene Entwertung dieser anekdotenhaften Angaben hat viele Beobachtungen ausgeschlossen, die Ansatzpunkte für neue Forschungen hätten werden können. Darwin selbst hatte jedenfalls keine Probleme, die Frage nach dem Bewusstsein der Tiere positiv zu beantworten. Denn für ihn war die Annahme, dass nicht nur der Mensch, sondern auch die höheren Tiere Bewusstsein und Gefühle haben, eine logische Konsequenz der Evolutionstheorie.
Obwohl Darwin sowohl die Entstehung des Lebens als auch die Entstehung des Bewusstseins oder Geistes als die beiden „hoffnungslosen“ Probleme bezeichnet hat, die, wenn überhaupt jemals, von Menschen erst in ferner Zukunft gelöst werden können (Darwin 1875, S. 86), war er davon überzeugt, dass auch Tiere Bewusstsein und Gefühle haben. Ja, er war sogar der Meinung, dass zwischen den so genannten höheren Säugetieren, wie Hunde und Affen, und dem Menschen „kein fundamentaler Unterschied“ besteht (a. a. O. S. 8), sondern lediglich graduelle Abstufungen. Noch mehr war Darwin davon überzeugt, dass auch die niederen Tiere dieselben Gemütsbewegungen wie wir besitzen, während die höheren Tiere, wie vor allem die Hunde, uns in der Hinsicht sogar übertreffen. Und er zitiert einen alten Schriftsteller, der gesagt haben soll: „Ein Hund ist das einzige Ding auf der Welt, das dich mehr liebt als sich selbst“ (a. a. O. S. 90). Als Beleg dafür führt Darwin den Bericht über einen Hund an, der noch im Todeskampf seinen Herrn liebkost hat, und fügt hinzu: „Und alle haben davon gehört, wie ein Hund, an dem man die Vivisektion ausführte, die Hand seines Operateurs leckte. Wenn nicht dieser Mann ein Herz aus Stein hatte, so muss er, wenn die Operation nicht völlig gerechtfertigt war, bis zur letzten Stunde seines Lebens Gewissensbisse gefühlt haben“ (a. a. O. S. 90).
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