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KAPITEL IV
Оглавление„Wir haben bereits drei verschiedene Schichten“
Was die Archäologie betraf, wegen der man eigentlich dort war, so ging die Arbeit auch nach Higgins’ Abreise munter weiter. Mitte Juli war eine Holzrutsche installiert, über die Erde und Schutt vom Hügelplateau den Hang hinabgeschickt werden konnten, weil das Team in diesem Bereich mit der Arbeit beginnen wollte. Über eine Lorenbahn sollte der Schutt vom Grabungsbereich bis an die Kante der Rutsche transportiert werden, um dann unten mit einer weiteren Lorenbahn zur Halde gebracht zu werden (Abb. 10).1 Ein aufwendiger, aber durchaus effizienter Prozess.
Eine Woche später begannen sie endlich, auf dem Hügelplateau zu graben. Damit hinkten sie dem ursprünglichen Zeitplan ganze drei Monate hinterher. Zuerst räumten sie die Schutthaufen und Trümmer fort, die Schumacher hinterlassen hatte, doch quasi sofort fanden sie ein Objekt, das Kellogg als „kompletten tönernen Weihrauchschrein der Astarte“ bezeichnete. Es bestand aus vielen einzelnen Fragmenten, die erst noch zusammengesetzt werden mussten.2 Astarte, vielleicht besser bekannt als Ischtar, ist eine altsemitische Fruchtbarkeitsgöttin, die jahrtausendelang im gesamten Alten Orient verehrt wurde.
Fisher, der anscheinend ganz aus dem Häuschen war, endlich ohne weitere Hindernisse graben zu können, markierte zunächst die Planquadrate auf dem Hügelplateau. Er hoffte, „die neueren, weniger interessanten Schichten bald aus dem Weg zu haben, um mich in den kommenden Jahren ausschließlich den wichtigeren historischen Teilen des Hügels widmen zu können“.3
Die Teammitglieder arbeiteten am östlichen Teil des Hügels und kamen bis zu Schumachers Großem Graben. Zu ihrer ersten Aufgabe zählte es, Schumachers alte Gräben zu säubern und miteinander zu verbinden, damit sie einen neuen, vollständigen Plan des Areals erstellen konnten. Dabei mussten sie immer wieder feststellen, dass Schumacher fast genauso viele Objekte zerstört wie geborgen hatte.4
Abb. 10: Unteres Ende einer Rutsche mit einer Lore
Man muss bedenken, dass die Archäologie damals noch eine relativ junge Wissenschaft war und dass man an verschiedenen Ausgrabungsstätten in der Region (wie auch im Rest der Welt) mit unterschiedlichen Ausgrabungs- und Dokumentationsmethoden experimentierte. Fisher galt zu dieser Zeit als einer der besten Archäologen im Nahen Osten, der bei seinen Ausgrabungen immer wieder innovative Ansätze entwickelte, so auch in Megiddo: „Das gesamte Gebiet wurde in 25 Meter große Planquadrate unterteilt, deren Ecken am Boden mit Pflöcken mit roter Spitze markiert sind. Die Planquadrate sind mit einem Buchstaben und einer Zahl gekennzeichnet, die in regelmäßiger Reihenfolge von Nord nach Süd und von Ost nach West verlaufen, also P12, P13, Q12, Q13 etc.“5 Dieses System wird noch heute in Megiddo verwendet, nur dass die Planquadrate heute viel kleiner sind (5 × 5 m).
Fisher beschreibt auch, wie die Arbeiter eingesetzt wurden – hier war sein System fast das gleiche wie das von Schumacher. Es gab drei große Arbeitstrupps, die jeweils von einem ägyptischen Vorarbeiter angeleitet wurden, und einen sogenannten Reis, der die Oberaufsicht über die Vorarbeiter hatte. Bei jedem Trupp arbeiteten drei der ägyptischen Facharbeiter – der Quftis – mit den einheimischen Arbeitern zusammen: „Ein Trupp besteht aus Hacken-Männern, Schabern und Korb-Füllern und einer bestimmten Anzahl Träger.“6
Als Korbträger setzte das Chicagoer Team Einheimische ein. Diese brachten die Körbe mit der sorgfältig nach Artefakten durchsuchten Erde zu den Loren der Feldbahn. Jede Gruppe arbeitete an einem eigenen Zweig des Schienensystems, das am Rande des Plateaus um den Hügel herumführte.7
Diese betont sachliche Beschreibung vermittelt kaum einen realistischen Eindruck davon, wie viel Staub und Erde herumflogen, wenn die Arbeiter die Räume der antiken Gebäude leer räumten, Trümmer und Artefakte herausholten und nur die Wände stehen ließen. Es gab ganze Horden solcher ortsansässigen Grabungshelfer. Manchmal kamen auf jedes Mitglied des archäologischen Teams 100 Arbeitskräfte, die allesamt von den ägyptischen Vorarbeitern beaufsichtigt werden mussten (Abb. 11a und b). Die Archäologen und Architekten kamen erst dann zum Einsatz, wenn die Arbeiter etwas Interessantes gefunden hatten oder wenn etwas gezeichnet werden musste.
Im Verlauf der Grabungssaison gab es immer wieder Tage voll hektischer Aktivität, aber durchaus auch Zeiten qualvoller Langeweile, an denen kaum neue Funde auftauchten. Von allen Teammitgliedern wurde erwartet, dass sie ihre Arbeit gewissenhaft verrichteten, und wenn jemand sich nicht genug ins Zeug zu legen schien, gab es durchaus auch Streit. Selbst bei einer heutigen Ausgrabung, bei der zwischen 50 und 200 Menschen mehrere Wochen zusammenarbeiten, kann es zu unschönen Situationen kommen. Damals, als so wenige Teammitglieder praktisch das ganze Jahr über zusammenwohnten und -arbeiteten, war es kein Wunder, dass es zu internen Konflikten und zwischenmenschlichen Problemen kam.
Abb. 11: (a) Von den Quadranten M13 und M14 wird die Erde abgetragen; (b) die Arbeiter Ende 1926
Fisher erläuterte auch die Vorgehensweise des Teams bei der Dokumentation der architektonischen Überreste. Ein solches System war wichtig, da man über ein ausgedehntes horizontales Areal hinweg große Bereiche gleichzeitig öffnete. Wenn die Oberkanten von Mauern zum Vorschein kamen, legten die „Hacken-Männer“ die Mauern nach unten hin frei, bis sie feststellten, zu welchem Raum oder Bereich sie gehörten. Anschließend gaben sie jedem Raum oder Bereich eine eigene Nummer, damit sie sich exakt darauf beziehen und ihn auf einem Plan eintragen konnten.
Dieser Raum oder Bereich wurde dann bis zum Fußboden ausgegraben, und jedem Artefakt, das dabei auftauchte, wurde eine eindeutige Identifikationsnummer zugewiesen. Wenn man den Fußboden erreicht hatte, ließ man alle Gegenstände, wo sie waren, und schoss Fotos. Danach wurde jedes Artefakt von einem der ausgebildeten ägyptischen Vorarbeiter sorgfältig ausgegraben und fortgebracht.8
Da die Chicagoer Ausgräber vorhatten, die oberen Kulturschichten nach und nach zu entfernen, um zu den darunterliegenden zu gelangen, wandte Fisher eine Methode an, die er schon früher erfolgreich eingesetzt hatte: Wenn eine Schicht ganz freigelegt war und alle Gebäude gut sichtbar waren, erstellte das Team einen topografischen Plan, machte Fotos und dokumentierte alles akkurat und vollständig. Dazu Fisher: „Dann beginnt die Suche nach der nächsten Epoche. Die Trupps kehren zu ihren ursprünglichen Planquadraten zurück und reißen zuerst die Mauern der gerade ausgegrabenen Schicht ein. Dann geht die Arbeit weiter.“ Es ist ganz einfach: „Schicht für Schicht wird gefunden, gründlich untersucht und so aufgezeichnet, als gäbe es auf dem Hügel keine andere Epoche. So offenbart sich nach und nach jede Schicht für sich ganz deutlich. Mit dieser Methode behält man die historische Abfolge im Blick, und es bereitet eine ungemeine Befriedigung, zuzusehen, wie sich die Geschichte des Hügels entfaltet.“9
Einerseits hat Fishers System dazu geführt, dass die Ausgräber in der Lage waren, in dem Bereich, in dem sie gruben, die gesamte Schicht I aufzuzeichnen, gefolgt von der kompletten darunterliegenden Schicht II, einer Schicht, die er „Sub-II“ nannte, und dann seiner Schicht III. Dies ermöglichte viel gründlichere Einblicke als die Arbeit in kleineren Planquadraten, in denen man eher vertikal als horizontal gräbt. Die einzelnen Kulturschichten ließen sich zudem recht genau datieren, auch wenn Fishers Nummerierungssystem später geändert wurde – seine Schicht „Sub-II“ ist heute unsere Schicht III. Sie stammt aus der neuassyrischen Zeit, die Schichten II und I stammen aus der neubabylonischen und persischen Zeit. Fishers Schicht III werden wir später noch genauer betrachten (siehe Tabelle 2).
Tabelle 2. Die unterschiedliche Nummerierung der oberen Schichten in Megiddo durch die verschiedenen Ausgräber aus Chicago
Ursprüngliche Bezeichnung der Schichten durch Fisher (1929) | Neue Bezeichnung der Schichten durch Guy (1931) | Neue Bezeichnung der Schichten durch Lamon und Shipton (1939) | Neue Bezeichnung der Schichten durch Loud (1948) |
I | I | I | I |
II | II | II | II |
Sub-II | Sub-II | III | III |
III | III | IVB (nur in Bereich CC); IV in der restlichen Ausgrabungsstätte | IVBIVA |
– | – | V (neu identifizierte Schicht) | In Areal DD in VB und VA unterteilt; V in der restlichen Ausgrabungsstätte |
– | V | VI | VIB |
VIA |
Die Überreste einer ganzen Schicht vollständig abzutragen, um zur nächstälteren Schicht zu gelangen, wie Fisher es tat, bedeutet aber natürlich auch, dass sie sich später kein Archäologe mehr anschauen kann, um die Ergebnisse und Schlussfolgerungen der früheren Ausgrabung zu überprüfen. Schon deshalb entfernt man heutzutage in der Regel nicht mehr so viel, zumal die stratigrafischen Ebenen in einem Tell selten so sauber abgrenzbar sind wie die Biskuitböden einer Schichttorte. Man stößt fast immer auf Gruben, Gräben, Umbauten, Renovierungen und andere Beispiele für Baumaßnahmen oder menschliches Verhalten. Und so etwas kann einem sowohl bei der Ausgrabung als auch bei der anschließenden Rekonstruktion der Siedlung Steine in den Weg legen.
Noch problematischer ist es, wenn der erste Ausgräber keine brauchbaren oder sogar – was durchaus vorkommt – überhaupt keine Feldnotizen hinterlässt. Als P.L.O. Guy später Fishers Posten übernahm, beklagte er sich bei Breasted, dass er so gut wie keine Aufzeichnungen aus der vorangegangenen Grabungssaison vorfand: „Es gibt hier praktisch keine Feldnotizen über die bereits freigelegten Schichten“, schreibt er. „Ich weiß nicht, ob Fisher irgendwelche Notizen mitgenommen hat; falls nicht, werden wir uns bei vielen Erkenntnissen wohl auf sein Gedächtnis verlassen müssen. Hat er nichts vorzuweisen, wird die Publikation nicht vollständig sein.“10
Als Fisher schließlich am äußersten südöstlichen Rand des Hügels zu graben begann, stellte er fest, dass die beiden oberen Schichten dort vollständig fehlten, sodass er direkt mit den (wie er sie nannte) Schichten Sub-II und III beginnen konnte. Unter den interessanten Kleinfunden, die Fisher und sein Team in diesem Bereich entdeckten, befanden sich ein „Siegel aus Stein, auf dem Gilgamesch einen Hirsch tötet“, und kurioserweise ein „spanischer Real von Philipp II. aus dem Jahr 1588“, der eine dicke graue Patina aufwies und direkt unter der Oberfläche zum Vorschein kam. Außerdem fanden sie rund 50 Skarabäen, viele weitere Münzen, davon einige späteren Datums, bei denen es sich um Oberflächenfunde handelte, „zahlreiche bronzene Pfeilspitzen und Werkzeuge“ sowie die größte Ansammlung von Feuersteinen, die Fisher jemals untergekommen war.11
Außerdem stießen sie entlang der Seite des Hügels auf eine Stadtmauer, die laut Fisher während Schicht III gebaut und während Sub-II weitergenutzt worden war. Er war optimistisch, dass sie um den gesamten Hügel herumführte. Die Stadtmauer erhielt auf den Plänen die Nummer 325, unter der sie bis heute bekannt ist, auch wenn die betreffenden Schichten später in IV bzw. III umbenannt wurden (siehe Tabelle 2).12
Bis Mitte September hatte das Team das gesamte Areal zwischen Schumachers Graben und dem östlichen Rand des Hügels bis zur Kulturschicht aus der Perserzeit freigelegt. Fisher war überzeugt, dass diese Datierung stimmte, denn alle Keramik in jener Schicht stammte aus der Zeit um 400 v. Chr. Außerdem hatten sie zwei Silbermünzen aus Tyros gefunden, die in die Zeit zwischen 400 und 332 v. Chr. (als Alexander der Große Tyros eroberte) gehörten.13 Anfang Oktober waren die Lorenbahn und die Rutsche in Betrieb, und man begann, die Mauern von Schicht II zu entfernen. Fisher prophezeite, dass sie, bis die Ausgrabung im November in die Winterpause ging, „den gesamten östlichen Teil des Astarte-Tempels freigelegt“ haben würden.
Infolge der Ausgrabungen von Schumacher und dem Team aus Chicago ist in Megiddo von den Schichten I und II heute nichts mehr übrig. Fisher war aber ohnehin nicht gerade beeindruckt von den Funden aus den beiden obersten Schichten, auch wenn die erhaltenen Fotos zeigen, dass dort ziemlich viele Artefakte geborgen wurden. Insgesamt waren die Überreste in den beiden obersten Schichten jedoch „ungleichförmig, und oft waren Räume aus zwei aufeinanderfolgenden Epochen nebeneinander nahezu auf demselben Niveau errichtet. Alles ist aus Bruchsteinen gebaut und zeigt, dass Megiddo zu jener Zeit bereits im Verfall begriffen war.“14 Außerdem lag Schicht I so dicht unter der modernen Oberfläche, dass die meisten Überreste aus dieser Epoche bereits durchgepflügt worden waren und die Dorfbewohner antike Steine wiederverwendet hatten, um Feldmauern zu bauen. Allzu viel gab es also nicht mehr zu entdecken.15
Fisher hatte durchaus recht mit der Behauptung, dass die Überreste der beiden obersten Schichten nicht allzu beeindruckend waren; hauptsächlich fanden sich hier kleine, planlos errichtete Behausungen (Abb. 12). Allerdings fand er auch ein größeres Gebäude, das als Festung identifiziert wurde. Bis heute ist umstritten, wer diese Festung ursprünglich errichtet hat – Ägypter, Judäer oder Perser. Lamon und Shipton stellten in ihrem Band Megiddo I die Hypothese auf, dass diese Festung und Teile der Stadt in Schicht II im Jahr 609 v. Chr. durch die Streitkräfte von Pharao Necho II. zerstört wurden, als auch Josia, der König von Juda, in Megiddo getötet wurde. Wirkliche Beweise gibt es dafür aber nicht.16
Eines ist klar: Während jener Zeit war Megiddo kaum mehr als eine schlecht befestigte Stadt, die keine Stadtmauer besaß und allein von dieser Festung geschützt wurde. Bedeutend war an Megiddo nur noch, dass es sich entlang der wichtigen Verkehrsader Via Maris befand.17 Als Josias sich ihm entgegenstellte, war Necho nur deswegen mit seiner Armee in der Gegend, weil er auf dem Weg zu der größeren und bedeutenderen Schlacht bei Karkemiš war – einer Schlacht, die das Schicksal des gesamten Alten Orients bestimmen sollte. Hätte Josia Necho und seine Streitkräfte unbehelligt weiterziehen lassen, wie der ägyptische Pharao es verlangte, wäre er wohl am Leben geblieben, hätte seine religiösen Reformen fortsetzen und weiter davon träumen können, ein neues Königreich wie das von David und Salomo zu schaffen. Doch mit alldem war 609 v. Chr. plötzlich Schluss.
Abb. 12: Megiddo, Schicht I
Zudem gewannen in Karkemiš nun die Neubabylonier unter ihrem Kronprinzen Nebukadnezar und besiegten sowohl die Ägypter als auch die Neuassyrer. Das allgemeine Kräfteverhältnis verschob sich sofort, als die Neubabylonier das nächste Großreich gründeten, das über die Region herrschte. 586 v. Chr. wurde Jerusalem zerstört, der König von Juda, seine Familie und seine hochrangigen Beamten wurden in das ferne Mesopotamien verschleppt. Allerdings dauerte die Herrschaft der Neubabylonier nicht einmal ein Jahrhundert: Nachdem Kyros der Große 539 v. Chr. Babylon erobert hatte, waren die Perser das nächste große Reich, das über den gesamten Alten Orient herrschte. Kyros erlaubte den Judäern, aus dem babylonischen Exil in ihre Heimat zurückzukehren, wo sie fast 50 Jahre nicht mehr gewesen waren. Die Städte in der Region, von Megiddo bis Jerusalem und darüber hinaus, hatten längst ihre Unabhängigkeit verloren und waren persische Vasallen.
Das Ende dieser letzten Phase von Megiddo – also das Ende von Schicht I – scheint nach Angaben von Fisher und Guy auf etwa 350 v. Chr. zu datieren, plus/minus ein paar Jahrzehnte.18 Wie es zu diesem Ende kam, ist jedoch nicht ganz klar. Mindestens ein Forscher hat die These aufgestellt, die Stadt sei um 331 v. Chr. von Alexander dem Großen und seiner makedonischen Armee zerstört worden,19 aber für ein solch filmreifes Finale gibt es keinerlei Beweise. Wahrscheinlicher ist, dass der Hügel bereits verlassen dalag, als Alexanders Soldaten hier vorbeimarschierten – falls sie auf dem Weg von Tyros nach Ägypten überhaupt so weit ins Landesinnere vordrangen. Natürlich lebten anderswo im Tal weiterhin Menschen, auch ganz in der Nähe des antiken Hügels, aber Megiddo selbst war Geschichte.
Als die Römer in den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende am Fuße des Hügels ein Lager für ihre Sechste Legion errichteten, erinnerte sich niemand mehr an Megiddo, wo man einst so heftig um die Vorherrschaft über die Region gekämpft hatte. Die Römer nutzten das unbewohnte Areal als Friedhof für ihre Legionäre. Die entscheidenden Schlachten fanden die nächsten anderthalb Jahrtausende über, von der Ankunft des Islam im 7. Jahrhundert n. Chr. über die Zeit der Kreuzfahrer und Saladins bis hin zu den Mongolen, den Mamelucken und den Osmanen, an anderen Orten in der Jesreelebene statt.20 Erst im Ersten Weltkrieg und dann 1948 im Israelischen Unabhängigkeitskrieg ertönte rund um Megiddo wieder der Klang stampfender Pferdehufe und kämpfender Soldaten. Aber der Hügel selbst wurde nach der Perserzeit, mehr als 2300 Jahre zuvor, nie mehr zum Leben erweckt.