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4. Februar

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Ich schlpfe in meine bequemen Dienstschuhe. Ein guter, neuer Tag beginnt mit eingetragenen Schuhen. Meine Frau meint, sie sind ausgetreten und h舖slich. Ich finde, sie sind sch und z臧.

Wie ich. Meine Schuhe und ich geben nicht so leicht auf. Deswegen grße ich in der Police Station, nur kurz, um mich auf keine Diskussion einzulassen, und mache mich auf den Weg zu Carls Anwesen.

Als ich mich der Villa n臧ere, biegt Carls Mercedes eben, aus der Garage, in eine Seitenstra゚e.

Um so besser, vielleicht kann ich seine Zuknftige alleine sprechen. Ich l舫te diskret an der Sprechanlage, das Gartentor schwenkt elektrisch auf. Diese Neuerung wird vermutlich aus der Versicherungssumme bezahlt werden.

Vom Hgel winkt mir eine tolle Blondine freundlich zu. Ich zeige ihr meine Dienstmarke.

サDS Eric Kejser.ォ

Ihre Mundwinkel, die eben noch freundlich nach oben gerichtet waren, zeigen jetzt nach unten.

サMein Mann hat mich vor ihnen gewarnt, ich mhte nicht mit ihnen sprechen!ォ

Ich steige die letzten Stufen zum Pool hinauf.

サKeine Ahnung, was Carl ihnen erz臧lt hat, aber ich mache mir Sorgen um sie.ォ

サUm mich brauchen sie sich nicht zu sorgen, das macht mein zuknftiger Mann.ォ

サWoher kennen sie eigentlich Carl? Er war doch verheiratet.ォ

サEr war unglcklich verheiratet! Und was geht sie das an?ォ

サEigentlich nichts. Aber mir hat er etwas anderes erz臧lt. Sind sie vermend?ォ

サJetzt reicht es! Ja, ich bin vermend, so wie Carl auch!ォ

Sie schiebt ihre Starlet Sonnenbrille nach vorne und tritt zwei Schritte auf mich zu. Ich mache einen Schritt zurck. aber blicke sie erns an.

サUnd deswegen mache ich mir Sorgen um sie!ォ

サNicht nig, ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen.ォ

Mit der Fernbedienung, fnet sie das Gartentor.

5. Februar

Heute ist da Begr臙nis von Carls Frau, also seiner ehemaligen Frau. Der Holden ist bei der vorgeschriebenen Dienstwagen Inspektion.

Ich werde meinen reparierten Sunbeam benutzen. Ich mhte die Bestattung ganz leise aus sicherer Entfernung beobachten.

Gestern Abend hat es leicht geregnet, ich habe ein ungutes Gefhl, als ich meinen Schlssel in das Zndschloss stecke.

Die bunten Lichter am Armaturenbrett leuchten auf, doch unter der Verteilerkappe drfte die Feuchtigkeit gekrochen sein.

サEngland du ewiges Nebelland, wie startet ihr eure Autos?

Ich versaue den ganzen Motorraum mit meiner ヨl Spraydose, bis er endlich anspringt. Ich bin jetzt sp舩 dran und ziehe den Motor ordentlich auf.

Kurz vor dem Friedhof, gibt der Auspuff den Geist auf. Die Grabesstille wir j臧 unterbrochen, durch einen markigen Motorensound. Eigentlich wollte ich ja vlig unbemerkt bleiben. Das drfte sich erledigt haben.

Vor dem Friedhofseingang bleibe ich stehen, ich werde die Einsegnung aus sicherer Entfernung, durch das gusseiserne Friedhofstor beobachten.

Viel gibt es allerdings nicht zu sehen. In der linken, hintersten Ecke, stehen ein Priester, Carl und seine Neue und stellen eine Art Vase, in ein Steinregal.

サCarl, du Bastard, du hast sie verbrennen lassen! Das ist eine Urnenbestattung!ォ

Ich mache, auf dem Absatz kehrt und gehe nachdenklich zu meinen Fahrzeug.

サNatrlich, er vernichtet jeden Beweis. Wer wei゚, wie die gerichtsmedizinische Forensik sich weiter entwickelt? Vielleicht kann man ein Verbrechen in zwanzig Jahren auf Grund kleinster Partikel kl舐en.ォ

Ich bin ein Technik Gl舫biger. Alles ist mlich.

Doch jetzt blickt der Techniker, erst einmal unter sein Fahrzeug.

Wie ich es mir gedacht habe, die Reparatur Masse,

サHolts Gun Gumォ, ist abgefallen. Mit dem Verk舫fer werde ich ein ernstes Wort wechseln.

Aber ich bin ja schon froh, wenn der Brite anspringt.

Sehr niedertourig, fahre ich Richtung Polizei Station, als die Tacho Nadel zu quietschen beginnt.

Aber durch die niedertourige Fahrweise fgt es sich harmonisch in die Ger舫schkulisse ein.

Zwei Meilen vor dem Polizei Parkplatz, ht das quietschen auf.

Der Tacho zeigt null Meilen an. Die Tacho Welle ist abgerissen.

Der tolle Motorensound zieht die Blicke der Einwohner Christchurchs auf sich. Ich beschlie゚e sicherheitshalber eine Boxenstopp vor dem サOld Oakォ einzulegen.

Um den Blicken der Anwohner zu entgehen, schlie゚e ich schnell die Eingangstre des Pubs.

Anewa, unser Haus Maori stellt gerade frisch gewaschene Gl舖er in den Barschrank, ein Glas l舖st er stehen.

サCooler Motorsound, Sarge.ォ

Eigentlich bin ich nicht in er Stimmung, mit diesem ewigen Besserwisser zu diskutieren, deswegen antworte ich etwas einsilbig:

サJa, ein echter Engl舅der.ォ

Anewa setzt sein unergrndliches Maori Gesicht auf.

サIch mache dir einen Vorschlag. Ich habe eine Honda CB dreihundertsechzig, in Austria f臧rt die motorisierte Polizei damit. Voll zuverl舖sig! Eine echte Japanerin. Aber ich bin langsam zu alt fr dieses Motorrad. Wenn du willst tauschen wir?ォ

Der Maori Mann wird mir sofort sympathisch.

サNa gut, abgemacht, ich habe ja sowieso noch meinen Dienstwagen, Hand drauf!ォ

Nach dem Handschlag, habe ich sofort ein schlechtes Gewissen.

サNa gut, aber die Auspuffanlage ist nicht das einzige Problem. Die Tachowelle ist auch abgerissen.ォ

サKein Problem, ich brauche keinen Tacho. トh, wenn du mich nicht kontrollierst!ォ

サIch bin kein Streifenpolizist, aber ich werde das, dann schon regeln. Aber im Prinzip, kannst du immer sagen, sie ist vor einer Sekunde abgerissen. Stell ein zweites Pint auf die Theke, du bist eingeladen!ォ

サVielleicht knte ich den Tacho auch reparieren.サ

サSicher, du bist ja geschickt!ォ

Ich bezahle die zwei Biere und verlasse das Pub, bevor er es sich anders berlegt.

Anewa hat gesagt, die Honda steht in der n臘hsten Seitenstra゚e, ich berlege kurz, eigentlich bin ich, au゚er in der Fahrschule, noch nie mit einem Motorrad gefahren.

Na, so schwierig kann das ja nicht sein.

In der kleinen Flint Street, erblicke ich die Maschine. Ordnungsgem葹 abgestellt.

Schlssel in das Zndschloss, ein leichter Druck auf den elektrischen Starter, die Maschine l舫ft seidenweich.

Kupplung ziehen, ersten Gang einlegen, wie ich es vor langer Zeit, in der Fahrschule gelernt habe. Allerdings auf einer Beiwagenmaschine. Einfach.

Ich lasse die Kupplung langsam aus, das Ger舩 beschleunigt, wie von einer Tarantel gestochen, um ein Haar kann ich einem geparkten Auto ausweichen.

Ich bleibe stehen und danke Gott, dass ich keine tausend Kubikzentimeter Maschine fahre.

Ich berlege kurz, dann fahre ich dieses mal, mit dem zweiten Gang an.

Na geht doch, ich beschlie゚e einige Trainingsrunden um das Pub zu fahren. Nach der fnften Runde bin ich fast ein alter Hase. Ich bemerke sogar, dass Anewa, durch die staubigen Fenster des Pubs, meine Fahrknste, interessiert verfolgt.

Anewa, ein DS kann alles.

Dreihundert Meter vor meinem Haus, ein leichte Kurve, eine sehr kleine Wasserlache.

Die Honda rutscht mit dem Hinterrad weg, nur mit Aufbietung einer akrobatischen Einlage, kann ich einen Sturz verhindern.

Noch etwas wei゚ im Gesicht stelle ich das Gef臧rt ab und werde gleich noch blasser,

Auf der Veranda sitzt meine Schwiegermutter.

サBist du jetzt komplett bergeschnappt? Willst du deine Familie ins Unglck strzen!ォ

Wortlos gehe ich ins Haus.

Meine Frau kann sich nicht entscheiden, was sie sagen soll, aber die Neugier siegt. Argwnisch betrachtet sie da Motorrad. Ich versuche ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen.

サWillst du eine Runde mitfahren?ォ

サNein, ich habe deine Fahrknste, in der kleinen Wasserpftze beobachtet. Alt wirst du so nicht.ォ

サWenn deine Mutter l舅ger bleiben will, dann sicher nicht.ォ

サSie f臧rt am Abend wieder.ォ

サIch werde doch alt werden.ォ

Die keifende Schwiegermutter hinter mir, betrete ich mein Haus. Mein Vater, Gott habe ihn selig, pflegte zu sagen:

サBevor du eine Frau heiratest, schau dir die Mutter an, dann wei゚t du, was dir bevorsteht.ォ

Ich mustere meine Frau, von oben bis unten, dann die Schwiegermutter, von unten bis oben.

Lieber Gott, lass diesen Kelch, an mit vorberziehen.

6. Februar

Am n臘hsten Morgen, sofort nach dem Aufstehen, durchsuche ich das Haus. Die Schwiegermutter ist weg.

So beginnt ein guter Tag, auch wenn Polizei Alltag angesagt ist.

Vor der Polizei Station, stelle ich die Honda l舖sig auf den Seitenst舅der.

Frank, der eben die Eingangtre aufsperren will, dreht sich verwundert um und legt den Rckw舐ts Gang ein.

サSehr sch, aber auf den Seitenst舅der wrde ich sie nicht stellen. Das ヨl l舫ft dann in einem Zylinder zusammen!ォ

サAha, du kennst dich mit Motorr臈ern aus?ォ

Ich versuche, das Motorrad auf den Mittelst舅der zu stellen, ist aber gar nicht so einfach.

Frank packt die Maschine und zieht sie energisch hoch. Das kann ich nicht auf mir sitzen lassen. Ich lasse sie wieder runter und spreize einen Fu゚ gegen den Mittelst舅der. Mit einem 舐gerlichen Ruck, hieve ich sie hoch.

Frank blickt mich belustigt an.

サJa, ja, alles eine Frage der Technik. Aber sehr sches Gef臧rt. Ein Reiskocher?ォ

サWas?ォ

サEin japanisches Motorrad?ォ

サRichtig, made in Japan.ォ

サDie zwei hochgezogenen Auspuffe, richtig sch, muss ich schon sagen. Gute Stra゚enlage?ォ

サWenn man nicht in einer Kurve durch eine Pftze f臧rt.ォ

サIch hatte nach dem Krieg, eine zweihundert Fnfziger, eine Norton, made in England. Das war noch etwas ganz anderes!ォ

Seltsamerweise he ich gerne diese alten Geschichten, von M舅nern, die Zuhause keine Zuher mehr finden.

Und Franks Augen beginnen zu leuchten.

Nach dem Krieg, war ich in Deutschland stationiert. Mit meinem Namen war es einfach eine deutsche Frau kennen zu lernen.ォ

サDeine Suzie ist eigentlich eine Susi?ォ

Ja natrlich, ich habe sie in Mnchen kennen gelernt. Ich hatte vierzehn Tage Urlaub, habe einem

Wahl Mnchner das Motorrad abgekauft und bin mit Suzie nach Sdtirol, eigentlich Italien gefahren. War ja alles amerikanische Besatzungszone.

Den Sdtirolern hat man nach dem ersten Weltkrieg bel mitgespielt. Der amerikanische Pr舖ident, der immer fr das Selbstbestimmungsrecht der Vker eingetreten ist, hat sie schm臧lich im Stich gelassen.

Aber das ist eine andere Geschichte. Ich bin mit meiner Suzie jedenfalls ber den Brenner nach Sdtirol gefahren.

ワber den Sella Pass, da lernt man Motorrad fahren. Die Dolomiten, das sind Berge!

Jetzt bringen sich die jungen Idioten mit ihren gro゚en Maschinen, auf kerzengeraden Stra゚en um.

サJa, so ist das Leben.ォ

サEben .ォ

Ich bin in anscheinend in Lenhards Achtung gestiegen, er h舁t mir sogar die Tre auf.

サHeute ist solide Polizeiarbeit angesagt, Berichte schreiben und so weiter, ich bin froh, dass du den Cramer Fall ad acta gelegt hast!

サHabe ich das?ォ

Auf meinem Schreibtisch stapelt sich ein Papiersto゚. Der wartet anscheinend auf mich.

Berichte schreiben, ist eine Arbeit eigentlich fr einen, der Vater und Mutter getet hat!

Ich spanne einen neuen Bogen Papier in meine Remington Schreibmaschine.

Angeblich gibt es schon sogenannte サKugelkopfmaschinenォ, mit Korrekturband, aber die Polizei bekommt ja Innovationen immer als letzte Behde. Gut, an meiner Schreibgeschwindigkeit wrde das eigentlich auch nichts 舅dern. Frauen knen einfach schneller schreiben.

Nach dem dritten Bericht, liegt vor mir, der Fall Carl Cramer. Unterzeichnet von Frank Lenhard, handschriftlicher Vermerk:

Abgeschlossen.

Ich nehme die Vorlage und lege sie in meine Schreibtischschublade.

Bis zum sp舩en Nachmittag tippe ich Berichte, es macht mir jetzt sogar Spa゚.

Ich verabschiede mich freundlich von Frank und den Jungs und starte meine Honda. Ich mhte mein Motorrad einmal voll austesten. Am Stadtrand liegt die Lancaster Street, bis auf eine fast unmerkliche Biegung ist sie schnurgerade.

Ich ziehe die Maschine voll auf, der Tourenz臧ler klettert auf siebentausend Touren.

Die kleine Biegung wird zur Kurve, ich lande ganz knapp nicht im Stra゚engraben. Am Ende der Stra゚e beginnt eine Schotterpiste, ich bremse ab, aber Schotterpisten haben eigene physikalische Gesetze.

Nur mit einer akrobatischen Einlage verhindere ich einen Sturz. Im Augenwinkel sehe ich ein Verkehrszeichen: サEnde der Schleudergefahr.ォ

Wieder was gelernt. Aber langsam entwickle ich mich zum Profi.

Ich drehe um, einmal geht` s noch. Fnftausend,... sechstausend Touren, da trifft mich ein K臟er oder etwas 臧nliches an der Schl臟e. Kurzfristig denke ich, ich bin vom ササPferdォ geschossen worden, ich reduziere die Geschwindigkeit. Vielleicht sollte ich einen Helm kaufen?

Der Gedanke wird unterbrochen, der Motor stottert und gibt den Geist auf. Was ist jetzt wieder los? Zu schnell gefahren?

Ich kann es nicht glauben, ich schiebe das Motorrad bis zum Pub. Anewa werde ich サetwas erz臧lenォ.

Aber das Gegenteil ist der Fall.

Der Maori blickt mich verst舅dnislos an.

サSchon mal was von der Reservestellung eines Benzinhahns geht?ォ

Das reicht fr heute. Ich fahre extra hochtourig nach Hause, damit alle hen, dass mein Motorrad funktioniert.

7. Februar

Noch vor Dienstbeginn hole ich meinen サHoldenォ, aus der Dienstwerkst舩te. Der Motor l舫ft jetzt seidenweich, die Jungs verstehen ihr Handwerk.

サHey Jungs, kennt ihr euch, auch mit Motorr臈ern aus?ォ

サSicher, wir knen alles reparieren, sogar deine

Reis Schssel.ォ

Ich will etwas deftiges erwidern, sage aber:

サGut zu wissen!ォ

Ich muss heute, einige Diebstahls F舁le aufnehmen, vermutlich Junkies, die damit ihre Sucht finanzieren. Die Sache zieht sich dahin, am sp舩en Nachmittag bin ich endlich fertig.

Ich esse schnell noch ein liebloses Sandwich meiner Frau im Auto. Noch bevor ich den letzten Bissen verdrckt habe, starte ich den サHolden.ォ

Ich fahre Richtung der Cramer Villa, die Sache l舖st mir einfach keine Ruhe. Ich wei゚, der Weg ist umsonst, aber man soll nichts unversucht lassen.

Eine halbe Stunde beobachte ich das Haus.

Absolute Stille.

Eine alte Dame n臧ert sich dem Nachbarhaus.

Alte Damen sind gute Beobachter. Sie beobachtet aber mich!

Neugierig kommt sie n臧er.

サJunger Mann...ォ

サDanke.ォ

サJunger Mann, die Cramer sind nicht zu Hause. Sind sie von der Polizei? Die sind an die Kste gefahren. Vom arbeiten halten die nicht viel, haben vermutlich eine Erbschaft gemacht.ォ

サJa, so 臧nlich.ォ

サWenn die Polizei hier aufpasst, fhlen wir uns hier alle sicherer. In letzter Zeit streifen hier so Schwerverbrecher, wie hei゚en die? Junkies?

Also, so Junkies, solche langhaarigen Typen durch die Gegend.ォ

Ich erkenne sofort ihr Potenzial.

サSie haben sofort erkannt, dass ich Polizist bin. Respekt, sie sind eine gute Beobachterin. Ich ernenne sie zur Sicherheitslady. Ich gebe ihnen, meine Karte. Wenn ihnen auf ihrem Nachbargrundstck etwas seltsames auff舁lt, rufen sie mich an.ォ

サMache ich gerne.ォ

Ich habe schlagartig gute Laune, nachdem ich die Radarkontrolle installiert habe. Jetzt entgeht mir nichts mehr. Meine サSicherheitsladyォ wird Tag und Nacht das Grundstck kontrollieren.

Es ist Zeit, sich ein Pint zu genehmigen, oder ich warte noch ein wenig, bis ich echten Durst bekomme, dann trinke ich Zwei.

Vor meinem Pub stehen die Ford Pick ups, von zwei Freunden.

Sie sitzen an der Bar und sofort, geht es los.

サHey Eric, wie viele Verbrecher, hast du heute schon verhaftet?ォ

サOder heute wieder nur Strafzettel geschrieben?ォ

Ich bin zu Hause.

Es folgen ernsthaftere Debatten ber die Entwicklung des englischen Pfunds, oder wen sie in letzter Zeit flachgelegt haben. Endlich gute Stimmung, im Pub, Agnes ist des Nachschenken berdrssig, sie stellt die Flasche Bourbon auf die Theke.

Es wird sp舩.

Eigentlich will ich nicht nach Hause, doch Agnes besteht darauf zu schlie゚en.

Ich schaue die Old boys scharf an.

サIhr wollt doch nicht mit euren Pic Ups selbst fahren?ォ

Wir knen uns vor lachen, kaum auf den Fßen halten.

Meine d舅ischen Vorfahren pflegten immer zu sagen - der Alkohol kann schon etwas anrichten.

Mein ehemaliger Schulfreund meint:

サIm Auto kannst du sitzen, du kannst nicht umfallen.ォ

Mit dieser Einstellung starten wir die Fahrzeuge.

Die Strecke zu meinem Haus kenne ich auswendig, was soll da passieren?

In der zweiten Seitengasse streife ich einen von diesen neuen VW Golf. Eigentlich steige ich nur aus, da ich so ein Fahrzeug noch nie aus der N臧e gesehen habe.

Hinter dem Auto fnet sich die Eingangstre des Hauses und ein schwarzhaariger, dicker, kleiner Mann, erscheint schreiend.

サMein Auto, mein sches neues Auto! Sind sie verrckt, haben sie getrunken?ォ

Ich mustere ihn kurz.

サPolizei! Ihr Auto steht einen Meter vom Gehsteig entfernt. Ihre Papiere!ォ

Das hat gesessen.

サFourtis? Was ist das fr ein Name. Slawisch? Ein Volkswagen? Ein deutsches Kriegsverbrecher Auto?ォ

サFourtis, ist rum舅ischr Name. Darf ich sehen ihren

Ausweis?ォ

Na ja, diese Einwanderer kennen ihre Rechte, widerwillig zeige ich ihm meinen Ausweis.

サKejser, ist aber auch keine Neuseeland Name!ォ

サMeine Vorfahren waren die Wikinger, die Neuseeland entdeckt haben! Vor den Maori.ォ

サAch?ォ

Um jeder weiteren Alkoholdiskussion aus dem Weg zu gehen erkl舐e ich ihm:

サIhr Schaden ist natrlich durch die Polizei Versicherung gedeckt, hier ist meine Karte und parken sie das Auto sofort n臧er beim Gehsteig!ォ

Ohne eine Antwort abzuwarten, setzte ich mich in mein Dienstfahrzeug.

サImmer diese Immigranten. Wie kann sich der so ein Auto leisten? Moment mal, Fourtis, ist das nicht der Augenarzt, in der Small Street?

8. Februar

Obwohl nicht nig, klopfe ich energisch an die Tre, der Dienstwagen Werkst舩te.

サHey Jungs, ich habe einige Falten, im Blech meines Holden, knt ihr das ausbeulen?ォ

サWir knen alles.サ

Neugierig betrachten sie den Dienstwagen.

サSind das Bourbon Falten?ォ

Ich gehe nicht n臧er auf diese Unterstellung ein und drcke ihnen, die Autoschlssel in die Hand.

サPronto!ォ

In der Police Station ist Frank seltsamerweise, ber den Reparatur Auftrag bereits informiert.

サIch glaube, du brauchst eine Brille.ォ

Ich will etwas deftiges erwidern, doch Anbetracht der Umst舅de verkneife ich es mir. Allerdings hat sich das Wort Brille in meinem Kleinhirn bereits verfangen.

Knte es sein, dass ich wirklich eine Brille brauche? Ich schnappe mir das Telefonbuch, suche unter Augen舐zte.

Eine angenehme Stimme meldet sich:

サOrdination, Doktor Fourtis.ォ

サPolice, DS Kejser, ich mhte den Doktor sprechen.ォ

サOh, hat er etwas verbrochen?ォ

サDen Doktor, bitte!ォ

Innerhalb von zehn Sekunden, keucht es aus dem Her:

サFourtis.ォ

サDS Kejser, wollte nur nachfragen, ob mit der Versicherung alles funktioniert?ォ

Man ht einen Stein von seinem Herzen fallen.

サJa, habe heute mit Versicherung telefoniert, kein Problem.ォ

サSehr gut, ich mhte einen Sehtest machen, haben sie einen Termin fr mich?ォ

サJa natrlich, aber sie knen kommen, wann sie wollen!ォ

サDanke, ich komme am Nachmittag.ォ

Ein wenig Protektion kann nie schaden.

Nach den blichen Fisch and Chips, rufe ich unsere Werkst舩te an.

サFertig, der Holden?ォ

サSicher, der Bolide ist fertig, scher als vorher. Der neue Lack ist noch etwas feucht.ォ

サMacht nichts, der trocknet an der frischen Luft. Ich komme in zehn Minuten vorbei.ォ

Frank sieht mich fragend an.

サAugenarzt. Ein Dienstweg.ォ

Fnf Minuten sp舩er, starte ich den am Kotflgel frisch lackierten Dienstwagen. Es ist nicht weit, die Small Street ist nur einige Stra゚en entfernt. Allerdings fahre ich zweimal an ihr vorbei. Liegt das an meiner Sehf臧igkeit, oder weil sie so klein ist. Die angenehme Stimme der Sprechstundenhilfe ist eine alte, wei゚haarige Dame. Aber ihre Stimme bleibt angenehm. Das ist wichtig, denn normalerweise mache ich um トrzte und Krankenh舫ser einen weiten Bogen.

Ich brauche ein Krankenhaus nur aus der Entfernung sehen, schon wird mir bel.

Na gut, ein Augenarzt. Was soll da passieren?

Das Wartezimmer ist brechend voll, mit eher sozial schwachen Patienten und eine seltsame Zeremonie beginnt. Der Augenarzt erscheint jedes mal perslich an der Praxis Tre, brllt kurz einen Namen und in fnf Minuten ruft er den N臘hsten auf.

Ich verfolge das Prozedere amsiert und vergesse ganz auf meine Protektion.

Nach dem dritten Aufruf, erblickt er mich.

サEntschuldigung, DS Kejser, ich haben sie gar nicht

gesehen!ォ

サHa, ha, sind sie nicht Augenarzt?ォ

サBitte kommen sie, kommen sie!ォ, brllt er schon wieder.

Der Kleine ist ein Energiebndel, h舩te ich ihm gar nicht zugetraut.

サNehmen sie Platz, zuerst machen wir einen Sehtest.ォ

Die letzte Reihe zu lesen, bereitet mir Schwieigkeiten.

Anschlie゚end werden die Augen ein getropft und ich muss warten. Ich schlie゚e die Augen und lausche dem Brllen des Arztes. Der Mann ist eine one man show.

Anschlie゚end blickt er mir mit einem obskuren Ger舩 in die Augen, es folgt der Sehtest.

サAlles in Ordnung, mit den Augen, sie sind nur leicht kurzsichtig. Im Stra゚enverkehr kann das gef臧rlich werden. Man knte leicht einen roten VW-Golf bersehen!ォ

Er l臘helt milde.

サIch kenne einen Optiker, der wrde ihnen harte Kontaktlinsen zum Einkaufspreis anpassen. Mache ich nur fr sie. Eine Brille gibt es gratis. Einen Freund bei der Polizei kann man immer gebrauchen.ォ

Das finde ich auch.

Zufrieden kehre ich an meinen Arbeitsplatz zurck. Die Zufriedenheit schwindet, als mein Diensttelefon energisch l舫tet. Doch meine Laune bessert sich sofort wieder, es ist mein サRadaraugeサ, die freundliche, neugierige Dame, die Nachbarin von Carl Cramer.

サDie Zwei, sind wieder zuhauseォ, flstert sie verschwerisch ins Telefon.

サUnd geheiratet, drften sie auch haben, zumindest haben sie so leere Dosen, an der Sto゚stange. Wir sind so eine ruhige Gegend und die veranstalten so einen L舐m! Diese Neureichen! Nicht auszuhalten!ォ

サDanke, sie sind der Polizei, eine gro゚e Hilfe. Ich werde sofort, bezglich der L舐mbel舖tigung einschreiten.ォ

Sofort setze ich mich in mein neu lackiertes Dienstauto und fahre Richtung der Villa.

Die alte Dame lugt ber den Gartenzaun, ich lege den Zeigefinger auf die Lippen.

Auf dem Mercedes h舅gen Blechdosen. Er hat sie geheiratet.

Er wird sie ten.

Ich blicke aufw舐ts, zur Villa, der Vorhang der Kche bewegt sich leicht.

10. Februar

Zwei Tage sp舩er habe ich Post auf meinem Schreibtisch.

Absender: J.E, Stern, Rechtsanwalt.

Eine Unterlassungsverfgung, ich darf mich dem Haus nicht mehr als zweihundert Meter n臧ern, aber ich kann Einspruch einlegen, dann kommt es zur Verhandlung.

Frank steht hinter mir und liest ungefragt mit.

サUnd daran h舁tst du dich! Ich hatte eben den Brgermeister am Telefon. Die beiden sind Golfpartner. Das sagt wohl alles.ォ

サSicher, nicht, ich lege Einspruch ein, wir werden ja sehen, was der Richter sagt.ォ

サEric, der Mann hat Einfluss, diese Sache wird fr dich nicht gut ausgehen, aber von mir aus, schaufle dir dein berufliches Grab. Ich habe dich gewarnt!ォ

Perfect Murder

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