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An die Dichter

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Inhaltsverzeichnis

August 1916

Wir Dichter haben viel zu lang

mit kleinem Schicksal uns gebrüstet.

Wenn uns im Wald ein Vogel sang,

wenn Sehnsucht unser Herz umschlang,

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dem’s wohl nach einem Weib gelüstet, –

dann hielt die Welt den Atem ein,

zu lauschen unsern sanften Liedern,

wärmt sich an unserm Sonnenschein

und ließ die Mädchen herzlos sein,

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die unsre Liebe nicht erwidern.

Genug geschwärmt! Genug geträumt!

Genug auf Weidenrohr geflötet!

Steht euer Dichtroß nicht gebäumt,

da rings das Blut in Meeren schäumt

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und Brand die Horizonte rötet?

Die Menschheit schluchzt in Tod und Gram. –

Zerreißt der Lauten Saiten, Dichter,

von denen nie ein Weckruf kam!

Verhüllt in Reue und in Scham

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vor Gott und Welt die Angesichter!

Doch spürt ihr je die alte Glut

von neuem, – laßt das zage Stöhnen!

Kein Jammern macht Versäumtes gut.

Ruft auf die Welt zum besten Mut,

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zur Liebe ruft sie, zum Versöhnen!

Schwört aller Menschheit euren Eid,

der Menschheit, die ihr stets gemieden, –

mit ihr zu sein in Not und Leid!

Nicht Sternenwandler, – Menschen seid!

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Und eure Lieder singt dem Frieden!

Erich Mühsam: Verse eines Kämpfers (151 Gedichte in einem Band)

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