Читать книгу Die Knöllchenbande… und das Geheimnis um die verschwundenen Ostereier - Erika Bock - Страница 5

Auf dem Weg zu Hase Lampo

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Die Knöllchenbande mit den Kartoffelkindern, Molli, Rote Emmalie, Christa, Sieglinde, Desiree und dem Blauen Schweden sowie Maulwurf Volli sind wieder unterwegs.

Es ist Frühling. In den Vorgärten der Häuser wachsen unzählige gelbe Narzissen, die man auch Osterglocken nennt, weil sie zur Osterzeit blühen. Die Blüten leuchten in der Sonne. Ihr Duft steigt in die Luft. Atmet einmal tief durch! Vielleicht könnt ihr es riechen?


In den Auen recken die Schlüsselblumen ihre Köpfchen in den Himmel. Sie wachsen neben den prallen gelben Sumpfdotterblumen am Rande des Wassers.

Die Knöllchenbande freut sich über die vielen Blumen. Desiree und Christa haben sich einen kleinen Strauß Gänseblümchen gepflückt und wollen sich daraus einen Blumenkranz binden.


"Oh, ihr habt wohl vor, kleine Elfen zu werden?", neckt der Blaue Schwede die beiden Freundinnen und lacht dabei herzhaft.

"Wir können dir ja auch einen Kranz binden!", ruft Christa und meint es sogar ernst.

Dabei übersieht sie, dass der Blaue Schwede doch sein Käppi auf dem Kopf trägt, von dem er sich auf keinen Fall trennt.

"Könnt ihr euch noch an Lampo, den Hasen erinnern?", fragt Molli die Freunde.

"Oh ja, der war echt cool!", ruft die Rote Emmalie, "er hatte seine Sonnenbrille lässig auf den Kopf geschoben und tat so, als kenne er die ganze Welt!"

"Stimmt! Dabei konnte er uns noch nicht einmal verraten, wo wir ein blühendes Kartoffelfeld finden ... dieser Angeber!", ruft Sieglinde etwas unwirsch.

"Aber er hat uns schließlich eine seiner Minimöhren geschenkt, bevor er sich aus dem Staub machte!", ergänzt Desiree, "das war doch nett von ihm!"

"In vier Tagen ist Ostern. Was haltet ihr davon, wenn wir Lampo besuchen und schauen, ob er vielleicht auch als Osterhase arbeitet und Hilfe beim Bemalen der Eier braucht?", fragt Molli die Freunde.

"Tolle Idee!", ruft Maulwurf Volli, "ich würde Lampo gern einmal wiedersehen!"

"Yippie-Yeah! Ich bin dabei!" Der Blaue Schwede wirft sein Käppi vor Begeisterung in die Luft.

Die Knöllchenbande macht sich singend und lachend auf den Weg. Die Sonne hat es heute schwer. Dicke weiße Wolken verdecken sie zwischendurch. Dann ist es noch ziemlich kühl. Sobald die Sonne aber wieder hinter den Wolken hervor kommt, rufen die Freunde: "Ah ... oh ... schön warm!"

"Schaut einmal, wer da vorne kommt! Ist das nicht Lampo? Der Bursche sieht nicht gerade wie ein Angeber aus!", stellt Sieglinde ein bisschen schadenfroh fest.

Lampo schlendert mit hängenden Löffeln - so nennt man die Ohren des Hasen - und Schultern auf sie zu.

Die Augen werden von der Sonnenbrille verborgen, obwohl die Sonne im Moment nicht scheint. Seinen Kopf lässt er schlaff herunter hängen, so dass er die heran spazierende Knöllchenbande gar nicht sieht.


Doch plötzlich bleibt er stehen, schaut in ihre Richtung und entdeckt sie.

"Was ist denn mit dir passiert? Bist du depri?", will die Rote Emmalie wissen.

"Was bedeutet depri, Rote Emmalie?", fragt Desiree, "ist das was Schlimmes?"

"Das sagt man, wenn jemand traurig ist!", erklärt die Rote Emmalie. Sie schaut dabei Lampo fragend an.

"Na komm schon Kumpel, was ist los mit dir?", fordert sie ihn auf und rüttelt ihn dabei ein wenig an der Vorderpfote.

Lampo hebt langsam den Kopf und erkennt nun erst die kleinen Kartoffelkinder und den Maulwurf.

"Ach ihr seid es .. habt ihr euer blühendes Kartoffelfeld damals noch gefunden?", will er wissen.

"Ja, ja ... haben wir!", stellt Molli fest, "aber nun erzähl du uns, warum du so unglücklich bist".

Lampo schiebt seine Sonnenbrille auf den Kopf, so dass nun seine verweinten Augen erscheinen.

"Ich bin so wütend und so traurig!", erzählt er, "ihr wisst doch sicher, dass in vier Tagen Ostern ist ... oder?"

"Ja! Das wissen wir! Deshalb sind wir hergekommen. Wir wollten dich fragen, ob du noch Hilfe gebrauchen kannst. Arbeitest du auch als Osterhase?", will Molli von ihm erfahren.


"Naja ...nicht direkt!", erklärt Lampo "wir Hasen haben einen Chefhasen, den Osterhasen. Er ist der älteste und klügste Hase unter uns. Damit alle Kinder zu Ostern Ostereier finden können, muss jeder Hase hier im Hasental einen Tag vor Ostern eine Kiepe voll mit bunt bemalten Ostereiern abliefern. Das ist gerecht und Hasen-Gesetz ... basta!"

Die Rote Emmalie pfeift laut durch ihre Zähne: "Nicht schlecht ... eine Kiepe! Aber wo liegt das Problem?"

Lampo müffelt ziemlich aufgeregt, hebt seine beiden Vorderpfoten anklagend in die Luft und schnauft einmal laut: "Das Problem ... das Problem? Meine wunderschönen fertigen Ostereier ... die allerschönsten der ganzen Welt! So schön wie ihr euch das gar nicht vorstellen könnt ... die sind mir gestern Abend alle gestohlen worden! Das ist mein Problem!"

"Oh je!" ruft Desiree, "das ist aber eine Gemeinheit!"

Lampo lässt wieder seinen Kopf hängen und klärt die Knöllchenbande nun weiter auf:

"Wenn ich nicht rechtzeitig liefern kann, werden die anderen Hasen mich auslachen, mit ihren Pfoten auf mich zeigen und mich verspotten ... und das gerade jetzt, wo ich mich in die schönste Häsin weit und breit ganz doll verliebt habe. Meine Greta mit ihren wunderschönen Augen und dem weichen Fell. Sie wird mich bestimmt verlassen, wenn alle über mich lachen! Oh , oh, oh ... wie soll ich das nur überleben?"

Lampo schlägt verzweifelt die Pfoten vor die Augen und weint dicke tropfende Hasentränen. Am liebsten würde er sich auch noch in seine Mulde auf der Wiese legen und nie wieder aufwachen.

Armer Lampo!

"Wer hat denn deine Ostereier gestohlen?", will Volli wissen.

"Wer ist der Eierdieb, der Gauner, der Bandit''?, rufen die Kartoffelfreunde wild durcheinander.

"Ich weiß es doch nicht!", schluchzt Lampo, "das ist das zweite Problem. Gestern Abend war ich bei meiner Freundin Greta, und als ich zurück kam, war die Kiepe mit den Ostereiern leer. Nicht ein einziges Ei war mehr darin!"

Lampo schlägt mit beiden Vorderpfoten auf den Erdboden und wiederholt noch einmal leise: "Nicht ein einziges Ei ... nicht ein einziges!"


Die Knöllchenbande sieht sich fragend an. Einige schütteln verärgert den Kopf.

"Wir müssen Lampo helfen!", entscheidet Molli, "und den Dieb finden. Vielleicht hat er ja noch ein paar Ostereier übrig gelassen! So viele kann ja keiner essen!"

"Dann los! Wir dürfen keine Zeit verlieren!", ruft die Rote Emmalie unternehmungslustig, "es wäre doch gelacht, wenn wir diesen Eierdieb nicht dingfest machen!"


Volli tritt zu Lampo, legt seine kleine Grabschaufel auf eines seiner Vorderbeine und tröstet ihn: "Mach dir keine Sorgen, meine Freunde und ich helfen dir!"

Die Knöllchenbande… und das Geheimnis um die verschwundenen Ostereier

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