Читать книгу Perry Rhodan 1452: Entscheidung am Ereignishorizont - Ernst Vlcek - Страница 4

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»Ich scheue vor dem Risiko nicht zurück«, sagte Rhodan.

»Und wenn wir wieder in die Vergangenheit verschlagen werden?«, gab Atlan zu bedenken.

»Dann verursachen wir diesmal ein Zeitparadoxon und machen eine Geschichtskorrektur, die das Raum-Zeit-Gefüge in seinen Grundfesten erschüttert und diese düstere, schreckliche Realität ungeschehen macht. Mein Wort darauf, Arkonide!«

»Wir befinden uns auf der Siegerstraße, Terraner. Es kann gar nichts schiefgehen.«

Sie grinsten beide.

Nun war es beschlossene Sache. Nachdem Perry Rhodan sich mit den anderen Freunden besprochen hatte und deren Zustimmung hatte, wollte er das Wagnis eingehen.

Reginald Bull hätte Rhodan wohl die Freundschaft aufgekündigt, wenn er ihn nicht um den Beistand der CIMARRON gebeten hätte. Aber Rhodan machte dem Kommandanten der CIMARRON eine Auflage.

»Es reicht, wenn du einen Teil der Mannschaft bei diesem Einsatz an Bord hast. Nimm nur Freiwillige mit. Der Rest hat auf Arhena bessere Überlebenschancen.«

Icho Tolot war mit der HALUTA ebenfalls dabei; er behauptete, dass die 50 Freifahrer, die er auf Phönix auf seinem Schiff aufgenommen hatte, sich weigerten, von Bord zu gehen.

Rhodan nickte.

Roi Danton, Rhodans Sohn Mike, fragte bloß:

»Wann fliegen wir los? Die MONTEGO BAY ist startklar.«

Nikki Frickel spielte die Beleidigte.

»Wie kannst du das nur fragen, Perry Rhodan! Wozu habe ich denn die SORONG, wenn nicht, um den Cantaro aus allen Rohren einzuheizen?«

»Vielleicht bist du danach Kommandantin eines stolzen Schiffes gewesen.«

»In diesem Fall kapere ich mir ein Ewigkeitsschiff.«

»Mein Platz ist an Atlans Seite«, sagte Iruna von Bass-Teth. Sie ließ keine Gelegenheit aus, um darauf hinzuweisen, dass der Abstecher zur Sturmwelt Bugaklis ihr eine zu lange Trennung von Atlan gewesen war. Aber sogleich meinte sie in sachlichem Tonfall: »Ohne die CRAZY HORSE ist das Unternehmen sowieso nicht durchzuführen.«

»Die BLUEJAY ist mit dabei«, sagte Reno Yantill, noch bevor Rhodan die entsprechenden Fragen stellen konnte.

Damit war für Rhodan die Anti-Paura-Staffel komplett.

Er hatte nur noch eine Kleinigkeit mit Homer G. Adams zu regeln. Er musste dem Chef der Widerstandsorganisation klarmachen, dass er keine Schiffe für diesen Einsatz bereitzustellen brauchte.

Dabei mochten sich gewisse Schwierigkeiten ergeben, weil Homer sofort die Organisation und taktische Planung des Unternehmens Anti-Paura in die Hand genommen hatte. Andererseits musste er einsehen, dass sich seine kleine Flotte für andere Aufgabenbereiche besser eignete.

»Eigentlich habe ich mir eine intensivere Zusammenarbeit zwischen WIDDER und euch vorgestellt«, sagte Homer G. Adams. »Ohne die Mittel unserer Organisation wären dir diese Informationen schließlich nie in die Hände gefallen.«

»Du hast ganz richtig einen Trennstrich zwischen den Widdern und uns gezogen, Homer«, sagte Rhodan freundschaftlich. »Wir haben das gleiche Endziel, aber wir gehen es mit unterschiedlichen Mitteln an. Deine Leute sind Untergrundkämpfer, keine Raumsoldaten, das ist dir doch klar, Homer. Wir gehen nicht in einen Partisanenkampf, sondern müssen uns auf einen offenen Schlagabtausch vorbereiten.«

»Schon gut, ich weiß, dass du recht hast«, sagte Adams. »Ich bin manchmal eben ein sentimentaler Narr. Das kommt davon, dass ich mehr als ein halbes Jahrtausend in Einsamkeit hinter mir habe. Und dann kommen meine Freunde zurück, und da will ich sie gleich mit Haut und Haaren verschlingen.«

»Keiner von uns kann ermessen, welche Hölle das Leben in der Milchstraße war«, sagte Rhodan. »Ich weiß nicht, ob ich oder irgendeiner von uns diesen permanenten Überlebenskampf hätte durchstehen können. Aber dein Kampf ist noch nicht vorbei. WIDDER braucht noch seinen Kopf.«

»Alles klar«, sagte der kleine, verwachsene Mann, der biologisch Älteste im Kreise der Unsterblichen um Rhodan, der nie eine Kämpfernatur gewesen war, aber im Angesicht des sich abzeichnenden galaktischen Holocausts über sich hinausgewachsen war. »Die QUEEN LIBERTY wird zur Beobachtung mitkommen.«

Adams sagte es so bestimmt, dass Rhodan zu verblüfft war, um ihm zu widersprechen. Es gab auch keinen Grund, Homer daran zu hindern, als Beobachter mitzukommen.

Der Start wurde für den nächsten Tag, den 3. Juli 1144, für 12 Uhr mittags, Normzeit, festgelegt.

*

Bei der abschließenden Lagebesprechung hielt Perry Rhodan den Versammelten noch einmal eindringlich die Gefahren des bevorstehenden Unternehmens vor Augen.

»Euch muss allen klar sein, dass das Unternehmen Anti-Paura kein Vergnügungsflug ist«, sagte er. »Es kann zu einem Todeskommando werden. Aus diesem Grund soll die Beteiligung auch auf freiwilliger Basis erfolgen. Die Kommandanten müssen selbst entscheiden, ob sie es verantworten können, ihre Schiffe und das Leben ihrer Leute zu riskieren. Es ist keine Schande, die Nennung noch zurückzuziehen. Es ist wahrscheinlich sogar dumm und leichtfertig, dies nicht zu tun.«

Diese Bemerkung sorgte für eine etwas gelöstere Stimmung, ließ sogar Übermut aufkommen. Rhodan erkannte zu spät, dass der eine oder andere, etwa Yantill oder Nikki Frickel, seine Warnungen gründlich missverstand, nämlich als versteckte Herausforderung.

Zwischenrufe wie der von Pedrass Foch, dass man Salaam Siin dazu bewegen sollte, eine Ode auf die galaktischen Helden zu verfassen, bewiesen das. Sie befanden sich in einem Siegestaumel, der sie glauben machte, dass sie unüberwindlich und unverwundbar seien. Selbst die Besonneneren konnten Perry Rhodans Warnungen als Unkenrufe empfinden.

»Was soll's, wir müssen handeln. Dann tun wir es, solange wir am längeren Hebel sitzen«, so Bull.

Rhodan wartete ab, bis die Zwischenrufe verstummt waren, dann fuhr er fort:

»Wie auch immer. Wir fliegen nicht nur zum Perseus-Black-Hole, um es zu erkunden, sondern wir müssen auch unter seinen Ereignishorizont tauchen. Sind wir erst einmal dort angelangt, kann es für eine Rückkehr ins Standarduniversum zu spät sein. Aus eigener Kraft können wir das jedenfalls nicht schaffen. Zwei Möglichkeiten bieten sich an: Entweder wir schaffen es, die Kontrollstation zu erobern und so zu steuern, dass sie uns über den Ereignishorizont zurückbefördert, oder wir müssen den Sturz in die Singularität wagen. Dazu ist zu sagen, dass die zweite Möglichkeit die wahrscheinlichere ist. Denn die Kontrollstation von Anti-Paura, also Perseus, ist von einem Nakken besetzt, der wohl kaum kooperativ sein wird. Und was uns blüht, wenn wir in die Singularität müssen, darüber können wir nur spekulieren.«

Perry Rhodan machte eine kurze Pause, damit seine Zuhörer Zeit hatten, sich das Gehörte durch den Kopf gehen zu lassen, bevor er zum Schlusswort kam:

»Über die Verhältnisse im Perseus-Sektor wissen wir ebenfalls so gut wie nichts – unsere Erfahrungswerte aus der Vergangenheit zählen nicht. Die Widder konnten uns leider keine Unterlagen über die cantarische Truppenstärke oder andere Sicherheitsmaßnahmen im Einsatzgebiet liefern. Aber es ist unter den gegebenen Umständen anzunehmen, dass das Black-Hole gut gesichert ist. Das lassen die vorliegenden Fakten vermuten. Unsere stärkste Hoffnung ist die Tatsache, dass die Cantaro nicht mit unserem Auftauchen rechnen. Dies ist aber auch gleichzeitig unser einziges Plus. Das wäre alles, Freunde.«

Perry Rhodans Absicht war es nicht gewesen, die Leute abzuschrecken. Er wollte bloß allen die Tatsachen vor Augen halten, damit diesen Einsatz niemand zu leicht nahm.

Es war in der Tat jede Wendung möglich. Sieg und Tod lagen wie fast immer dicht beieinander. Die »Fakten«, die Rhodan meinte, waren eigentlich nichts, womit man einen Syntron hätte füttern können. Es handelte sich mehr um Indizien.

Diese waren zwar spärlich genug, aber für Informierte wie ihn um so aussagekräftiger.

Lakardón erzielt in Anti-Paura gute Fortschritte. Die Herren der Straßen sind mit ihm zufrieden.

Dieser entschlüsselte Funkspruch war der Auslöser für das geplante Unternehmen. Dabei handelte es sich um einen Auszug aus jenem Datenmaterial, das man auf Uulema erbeutet und größtenteils bereits ausgewertet hatte. Ein Funkspruch unter Tausenden, aber einer mit Gewicht, wenn man die Hintergründe kannte.

Er sagte für Insider aus, dass der Nakk Lakardón, der schon die cantarische Schaltstation im Paura-Black-Hole von Magellan verwaltet hatte, nun in der Gegenstation tätig war. Mit Anti-Paura war eindeutig das Perseus-Black-Hole gemeint, denn dieses hatte über eine Schwarze Sternenstraße mit Paura in Verbindung gestanden, ehe diese Station zerstört worden war.

Rhodan und seine Freunde kannten die Koordinaten des Schwarzen Loches im Perseus-Sektor nur zu gut, denn über dieses waren sie in die Vergangenheit gelangt. Es stellte sich weniger die Frage, wie Lakardón die Explosion in Paura-Station hatte überleben können, als die, was er nun bei der Gegenstation im Perseus-Black-Hole zu bewerkstelligen hatte. Standen neue Zeitexperimente auf dem Programm? Oder sollte Anti-Paura-Station einfach unpassierbar gemacht werden?

Die Beantwortung dieser Fragen erschien Perry Rhodan als von besonderer Bedeutung. Denn außerhalb der Milchstraße suchte Julian Tifflor mit der PERSEUS und der BARBAROSSA die Möglichkeit, über das Siragusa-Black-Hole in die Milchstraße zu gelangen. Von dieser Expedition hatte man seit über vier Monaten nichts gehört, und die Befürchtung, dass Lakardóns Manipulationen irgend etwas mit Tifflors Expedition zu tun haben könnten, war gar nicht so abwegig.

Doch selbst wenn dies eine Fehlspekulation war und Tifflors Fehlschlag andere Ursachen hatte – etwa die, dass das Siragusa-Black-Hole eine Sackgasse war, über die kein Weg in die Milchstraße führte –, kam dem Schwarzen Loch im Perseus-Sektor aus anderem Grund besondere Bedeutung zu.

Lakardón erzielt in Anti-Paura gute Fortschritte. Die Herren der Straßen sind mit ihm zufrieden.

Es war den mysteriösen »Herren der Straßen« wichtig genug, Lakardóns Fortschritte zu loben. Dieser Begriff – »Herren der Straßen« – war bislang selbst den Widdern unbekannt gewesen. Adams konnte damit nichts anfangen. Nun sah es aber ganz danach aus, dass die Macht, die die Milchstraße beherrschte, einen Namen bekam.

Die Herren der Schwarzen Sternenstraßen ... eine auf der Zunge liegende Assoziation. Wenn für diese »Herren« das Perseus-Black-Hole von besonderer Bedeutung war, dann lohnte es, sich dieses einmal anzusehen.

Und zwar von hinter dem Ereignishorizont.

*

Es war die Nacht vor dem Aufbruch. Die sieben Raumschiffe der Anti-Paura-Staffel standen noch in den subplanetaren Hangars und wurden von den Mannschaften ein letztes Mal durchgecheckt. Nur die QUEEN LIBERTY hatte Arhena bereits verlassen und patrouillierte im Raum der Sonne Sumac, deren einziger Planet die WIDDER-Welt war.

Arhena war ein atmosphäreloser Zwergplanet, dessen Oberfläche unzählige Meteoritenschläge zernarbt hatten. Die Widder hatten im Lauf der Jahrhunderte unter Adams' Leitung riesige subplanetare Hohlräume geschaffen und ausgebaut, so dass unter der trostlosen Oberfläche verborgenes Leben blühen konnte.

Die subplanetaren Hangarhallen waren so großzügig dimensioniert, dass darin bis zu 50 Raumschiffe Platz hatten, weit mehr, als den Widdern jemals zur Verfügung gestanden hatten. Und es waren aus Gründen der Sicherheit hier auch nie mehr als fünf Schiffe geparkt; so betrachtet, stellte die Unterbringung der sieben Einheiten von Rhodans Flotte einen Rekord dar.

Atlan hatte sich an Bord der KARMINA zurückgezogen. Er erwartete Besuch: einen Meter und siebzig Zentimeter groß, schlanker, durchtrainierter und wohlproportionierter Körper; schwarze, ausdrucksstarke Augen, samtbraune Haut, die bei bestimmtem Lichteinfall goldfarben schimmerte, kupferrotes Haar – das edle Gesicht absolut symmetrisch, wie man es nur bei Akonen antraf. Die Frau, die er liebte. Sie machte ihn selbst den Treueschwur vergessen, den er einst einer anderen geleistet hatte.

Iruna von Bass-Teth kam früher, als er zu hoffen gewagt hatte; sie sagte, sie habe Lion Wing, dem Kommandanten der CRAZY HORSE, und seiner Mannschaft das Check-in überlassen, um früher bei ihm sein zu können.

»So gesehen, bist du aber spät dran«, sagte Atlan ohne Vorwurf. »Was hattest du denn sonst noch zu erledigen?«

Irunas Antwort bestand aus einem leidenschaftlichen Kuss. Eine ganze Weile später saßen sie in der Kommandozentrale zusammen und unterhielten sich über alles andere als den bevorstehenden Einsatz.

Atlan merkte, dass Iruna noch nicht wieder ganz sie selbst war. Sie hatte ihm bereits erzählt, was auf Bugaklis vorgefallen war, und der Arkonide glaubte, dass dieses Erlebnis sie immer noch bedrückte.

»Was auf Bugaklis war, solltest du raschest vergessen, Iruna«, sagte er.

»An deiner Seite wird mir das nicht schwerfallen«, antwortete die Akonin und streichelte zärtlich seinen Handrücken. »Aber ...«

Er merkte, dass sie ihm noch nicht alles verraten hatte. Er wusste nur, dass sie Monate in einem Zerotraum gefangen gewesen war, aber Einzelheiten über den Trauminhalt hatte sie ihm nicht verraten. Er vermutete jedoch, dass es dabei um den Naat Tavoor und das Okrill-Baby Chatman gegangen war, die Iruna ursprünglich in den Hibernationstanks der KARMINA versteckt gehalten hatte. Er war von selbst hinter ihr Geheimnis gekommen, und noch vor dem Abflug nach Bugaklis waren die beiden Überlebenstanks auf die CRAZY HORSE überstellt worden.

»Ist irgend etwas mit dem Okrill passiert?«, fragte Atlan. »Oder mit deinem Paladin?«

»Die beiden bereiten mir keine Sorgen«, sagte Iruna wie abwesend. »Beiden geht es den Umständen entsprechend gut.«

»Nach diesem Einsatz solltest du dich um sie kümmern«, sagte Atlan und fügte hinzu: »Wenn du meine Unterstützung dabei haben möchtest, will ich sie dir gerne geben.«

Für einen Moment kam Leben in sie, sie lächelte, küsste ihn.

»Ist das ein Versprechen?«

»Du sollst deinen Paladin haben, und das Okrill-Baby hat sich auch ein besseres Schicksal verdient«, sagte Atlan als Bestätigung. »Wenn das Unternehmen Anti-Paura abgeschlossen ist, dann wenden wir beide uns dem Fahrenden Ritter und deinem anderen Schützling zu. Versprochen!«

Er machte eine kurze Pause, dann fragte er:

»Aber worum sorgst du dich?«

Sie umarmte ihn plötzlich mit unerwarteter Heftigkeit, klammerte sich förmlich wie eine Ertrinkende an ihn.

»Geh nicht in diesen Einsatz, Atlan. Bleiben wir auf Arhena. Ich habe Angst. Ich fürchte, dass dir das Schwarze Loch zum Verhängnis werden könnte.«

Die Worte sprudelten förmlich aus ihr hervor. Atlan hatte zuerst lachen mögen, aber ein Blick in ihre Augen sagte ihm, dass ihre Furcht nicht irgendeiner Laune entsprang.

»Das ist doch albern«, sagte er dennoch. »Du müsstest mich schon in einen Hibernationstank stecken, um mich von diesem Einsatz abzuhalten.«

»Wenn ich es könnte, würde ich es tun, um dich zu schützen«, murmelte sie, und plötzlich platzte es aus ihr heraus: »Ich habe deinen Tod erlebt, Atlan. Ich habe im Zerotraum gesehen, wie du in einem Schwarzen Loch umgekommen bist.«

Er lächelte nicht mehr, obwohl er weder ihre Sorge um sein Leben noch ihre Angst teilen konnte.

»Erzähle.«

Sie erzählte ihm die Passage ihres Zero-Traumes, in der sie gesehen hatte, wie er zusammen mit Roi Danton an Bord der KARMINA vom Sog des Darkness-Black-Hole verschlungen worden war. Sie war mit ihrem Geist in der Kommandozentrale anwesend gewesen, als das Raumschiff bei dem Versuch, den Chronopuls-Wall zu durchdringen, von den Kräften des Black-Hole zermalmt worden war, hatte ein so starkes Todeserlebnis gehabt, als wäre sie in diesem Moment selbst betroffen gewesen.

War das der Tod?, hatte sie sich gefragt. Er war es. Aber er lag in der Zukunft. In einer möglichen, aber sehr wahrscheinlichen Zukunft, das hatte sie erkannt, als sie merkte, dass alles nur in ihrem Zero-Traum passierte. Und dass sie im Augenblick des Erlebens nicht persönlich davon betroffen war. Danach wollte sie nur noch schnellstens nach Phönix zurück und sich davon überzeugen, dass der Zero-Traum noch nicht Wirklichkeit geworden war, und dann alles dafür tun, dass sie nicht das Liebste verlieren musste, das sie besaß.

Auf Phönix hatte sie erfahren, dass Atlan mit Perry Rhodans Expedition in die Milchstraße eingeflogen war, und ihr Bangen hatte erst ein Ende, als sie ihn wohlbehalten in die Arme schließen konnte. Aber das Darkness-Black-Hole, welcher Name ein Ersatzbegriff war und durch jeden anderen ersetzt werden konnte, wartete noch auf sein Opfer ...

Atlan hörte ihr gerührt zu.

Als sie geendet hatte, lächelte er, ohne sich über ihren Zero-Traum lustig machen zu wollen. Er wusste, dass man Irunas Fähigkeiten nicht unterschätzen durfte.

»Ich werde mich schützen«, sagte er, »indem ich mich vom Darkness-Black-Hole und von Roi Danton fernhalten werde. Immerhin fliegen wir in den Perseus-Sektor, zum Schwarzen Loch gleichen Namens, Iruna.«

»Der Name Darkness ist doch nur ein Synonym ...« Sie brach ab, weil sie merkte, dass er nicht bereit war, ihre Warnung ernst zu nehmen.

Wie konnte sie ihm nur begreiflich machen, dass sie echte Todesahnungen hatte? Sie wusste, dass das Perseus-Black-Hole den Tod barg. Und sie hatte Angst, Atlan in diesem Schwarzen Loch zu verlieren.

Andererseits war sie realistisch genug, um nicht wirklich glauben zu können, dass Atlan seine Freunde wegen ihrer Ahnungen im Stich lassen würde.

Perry Rhodan 1452: Entscheidung am Ereignishorizont

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