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Vorwort

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Zu den Gedenkjahren 1918, 1938 und 1945 gibt es ungezählte akribisch recherchierte Arbeiten. Hier wird eine ausschließlich humoristische Betrachtungsweise vorgelegt, wenngleich diese Epochen nicht immer nur heiter waren.

Dieses Buch soll den Älteren zur Erinnerung und den Jüngeren zum Verständnis dieser Zeit dienen. Es enthält also Bekanntes, Unbekanntes und Vergessenes. Wenn Sie, verehrte Leserin, verehrter Leser, auf Bekanntes stoßen, machen Sie es wie ich: So wie ich mich freue, wenn ich auf der Straße einen alten Bekannten treffe, so freue ich mich, wenn ich alte Witze und Anekdoten lese oder höre.

Beim Kapitel über die Ära der Monarchie war mir daran gelegen, niemanden als dumm hinzustellen. Belastend in dieser Zeit war sicher die strenge Zensur. Im Kapitel über das »Tausendjährige Reich« ist zu bedenken, dass diese Witze ein Ventil – fallweise an der Grenze zum Humor – darstellten und es überaus gefährlich war, diese weiterzuerzählen. Die Verbreitung sogenannter »Flüsterwitze« endete oft mit Gefängnisstrafen, in einem Fall sogar mit der Vollstreckung eines Todesurteils, weil man Pauspapier mit solchen Witzen fand.

Gute Zeiten sind schlechte Zeiten für Humor und umgekehrt sind schlechte Zeiten gute Zeiten für Witze. Als Beweis dafür möge gelten, dass die letzten Papierzuteilungen vor dem Kriegsende und die ersten Papierzuteilungen nach dem Krieg für Witzebücher gewährt wurden.

Ich selbst fühlte mich – abgesehen von Hunger und Mangel zum Ende des Tausendjährigen Reiches und nach dem Krieg – besonders beim Grüßen als Opfer: Kam ich aus dem Bezirksort aufs Land und grüßte, wie ich es in der Schule gelernt hatte, mit »Heil Hitler!«, kam der Gegrüßte auf mich zu und schlug mir ins Gesicht mit der Bemerkung: »Das heißt ›Grüß Gott!‹« Zurück im Bezirksort grüßte ich höflich »Grüß Gott!« und kassierte wieder eine Tachtel mit der Feststellung: »Das heißt ›Heil Hitler!‹« Als acht-, neunjähriger Bub war ich sehr verunsichert … Auch der Anlass für den Beginn meiner Witzesammlung war nicht gerade heiter. Wir hatten als Flüchtlingskinder immer Hunger und vertrieben uns den Hunger mit Witzeerzählen. Daraus wurde in mehr als sechs Jahrzehnten eine Sammlung mit neun Eintragungen im »Guinnessbuch der Rekorde«. Inzwischen umfasst meine Sammlung 1,66 Millionen Witze, Anekdoten und Sprüche. Auf mein Archiv habe ich 7225 Zugriffsmöglichkeiten, 9999 Witze habe ich im Kopf.

Humor ist bei mir zu einer Lebenshaltung geworden. Meine Frau und ich lachen auch noch nach unserer goldenen Hochzeit täglich mindestens ein Dutzend Mal und haben uns eine positive, aber realistische Lebenseinstellung erhalten.

Viel Spaß beim Lesen!

Ihr

Erwin F. Lindenau

Österreich zum Totlachen

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