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Erwin Kräutler. Habt Mut!
Habt. Mut!
Vorwort
1. LIEBE DIE MENSCHEN. „Guten Abend, Brüder und Schwestern!“
Ein Evangelium, das froh macht
Das Jahr der Barmherzigkeit
2. SCHAU BEI DEN ARMEN NICHT WEG „Unser“ Papst aus dem Süden
Menschen auf der Flucht
Ich will mich nicht abhängig machen
3. ACHTE DIE SCHÖPFUNG. Der Mensch und seine Mitwelt
Amazonien – Lebensraum bedrohter Völker
„Laudato si’“ – ein Höhepunkt meines Lebens
4. SUCHE DEN FRIEDEN. Immer ein Werk der Gerechtigkeit
Brennpunkte von Gewalt, Terror und Krieg
Die Vielfalt leben und würdigen
5. FÜHRE AUF AUGENHÖHE. Der Papst im Gästehaus
Hirtenbriefe von unten
Meine persönliche Begegnung mit Franziskus
6. HAB MUT ZU VERÄNDERUNGEN. Den Zentralismus ablegen
Auf die anderen hören
Die Erstarrung überwinden
7. ES GIBT NUR EINE WELT – NIMM DEINE GLOBALE VERANTWORTUNG WAHR. Der Papst der zwei Amerikas – ein historisches Zeitfenster
Der Katakombenpakt – Vision einer Kirche, wie Jesus sie will
Global denken, lokal handeln
Nachwort
Отрывок из книги
Erwin Kräutler
in Zusammenarbeit
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Genau das will rachamim ausdrücken, das hebräische Wort für Barmherzigkeit. Dessen Wurzel ist rechem, das heißt Mutterschoß. Es ist die Erfahrung einer werdenden Mutter, die ein Kind in ihrem Schoß trägt, die tiefe Verbundenheit, alle damit verbundenen Gefühle selbstloser Liebe, Zärtlichkeit, Sorgfalt, Zuneigung und Güte. Niemand ist einander näher als eine Mutter und das Kind unter ihrem Herzen. Es gibt unter Menschen keine ursprünglichere Erfahrung liebender Verbundenheit als diese zärtliche Einheit. Das Alte Testament schreibt alle diese „Gefühle“ Gott zu. Barmherzigkeit offenbart somit vom Wortstamm her die mütterliche, die weibliche Seite Gottes.
Genau darauf zielt das Jahr der Barmherzigkeit: dass Menschen die unmittelbare und bedingungslose Zuwendung Gottes erfahren, auch und gerade im Handeln der Kirche. So war beispielsweise die Lossprechung in der Beichte für eine Frau, die eine Abtreibung durchgeführt hatte, immer einem Bischof vorbehalten. Franziskus hat diese Vollmacht für das „Jahr der Barmherzigkeit“ allen Priestern erteilt. Es ist ihm damit etwas gelungen, was der katholischen Kirche zumal in Fragen des Lebensschutzes so schwerfällt: dem einzelnen Menschen in seiner persönlichen Situation mit Liebe zu begegnen und ihm gerecht zu werden, ohne damit den Grundsatz aufzugeben, dass das menschliche Leben von der Empfängnis bis zum Tod unantastbar ist.
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