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Mamas Wunsch

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Gleich nach dem Aufwachen fiel es Ronja ein. Der Weihnachtsmann war an ihrem Bett! Da würde Maike aber staunen, wenn sie ihr das erzählte!

Auf bloßen Füßen lief sie zum Fenster. Die tiefen Spuren, die der Schlitten im Schnee hinterlassen hatte, konnte man immer noch deutlich erkennen.

Wenn doch die Eltern endlich aufstehen würden! Aber es war Sonntag. Da schliefen sie immer länger.

Es dauerte noch eine ganze Weile, bis ihre Mutter ins Zimmer kam.

„Mama!“, rief Ronja. „Stell dir vor: Der Weihnachtsmann war heute Nacht bei mir.“

Ihre Mutter lachte. „Da hat aber jemand einen schönen Traum gehabt! Einen, der so richtig gut zu Weihnachten passt.“

„Das war kein Traum“, widersprach Ronja. „Du kannst noch die Schlittenspuren im Garten sehen.“

Ihre Mutter schaute hinaus. „Hier sind keine Schlittenspuren“, sagte sie.

„Aber Mama! Bist du blind?“

Ronja lief zum Fenster. Doch ihre Mutter hatte recht. Draußen war nichts mehr zu sehen. Es schneite nämlich wieder, und der Schnee hatte die Spuren verwischt.

So schnell gab Ronja nicht auf. „Sein Lastwagen ist kaputt“, erzählte sie. „Deshalb ist er mit dem Schlitten vom Südpol gekommen …“

„Vom Nordpol“, verbesserte die Mutter sie.

„Er sagt, das ist Hirselquatsch.“

„Aha.“

„Und er will wissen, was du dir zu Weihnachten wünschst“, fügte Ronja hinzu.

Die Mutter blickte nachdenklich vor sich hin. „Tja, was wünsche ich mir? Zum Beispiel, dass du immer schön dein Zimmer aufräumst, ohne dass ich es dir hundertmal sagen muss.“

„So was meine ich nicht. Sag was anderes.“

„Ich wünsche mir auch, dass du immer lieb bist und tust, was …“

„Mama!“, unterbrach Ronja sie ungeduldig, „das alles wünschst du dir doch von mir! Der Weihnachtsmann will aber wissen, was er dir bringen soll!“

„Ich weiß nichts.“

„Stell dir einfach vor, du hättest einen Wunsch frei und ich wäre der Weihnachtsmann.“

Ihre Mutter lachte. „Das fällt mir ein wenig schwer. Du hast so gar keine Ähnlichkeit mit ihm.“

„Mama! Ich muss es wirklich unbedingt wissen.“

Plötzlich wurde ihre Mutter ernst. „Am allermeisten“, sagte sie leise, „wünsche ich mir ein zweites Baby.“

„Wieso ein zweites? Wir haben doch gar kein erstes Baby.“

Ihre Mutter strich ihr übers Haar. „Das erste Baby bist natürlich du!“

„Ich bin kein Baby mehr!“, rief Ronja empört.

„Nein, aber du warst eins. Ein ganz besonders niedliches übrigens. Und ich möchte noch so ein süßes kleines Ding haben.“

Sie seufzte und wollte aufstehen. Ronja hielt sie am Arm fest. „Findest du mich immer noch süß, wenigstens ein bisschen, obwohl ich mein Zimmer manchmal nicht aufräume?“

„Du räumst es nie auf“, stellte ihre Mutter richtig, „aber ich hab dich trotzdem sehr lieb.“ Sie gab ihr einen Kuss und ging hinaus.

Ronja schaute sich um. Überall lag etwas herum! Vielleicht sollte sie ihr Zimmer tatsächlich mal aufräumen. Um Mama eine Freude zu machen. Aber es würde ewig dauern, das ganze Zeug wegzupacken, ewig!

Trotzdem. Sie würde es tun. Bloß nicht heute. So schlimm war die Unordnung nun auch wieder nicht. Vielleicht morgen. Oder übermorgen. Aber ganz bestimmt noch vor Weihnachten.

Ronja und der Weihnachtsmann

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