Читать книгу Zwischen Kairo und Tunis - F. John-Ferrer - Страница 4

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Der heiße Kampf ist beendet, und begonnen haben die langen Abende der Gefangenschaft. Mehr denn je hat man Zeit, über alles nachzudenken, was zu einer Erinnerung geworden ist.

Diese seltsamen, stillen Nächte sind schuld daran, dass ich in Gedanken jenen weiten Weg zurückgehe, den ich gekommen bin. Aus dem Staub der Wüste tauchen die verschwitzten Gestalten der Kameraden auf; ich höre die Paukenschläge des Trommelfeuers und sehe die tanzenden Lichter der afrikanischen Kriegsnacht vor meinen Augen erstehen.

Die riesige Weite hält mich in ihrem Bann, und ich spüre den Gluthauch des Ghibli, ich bin wieder mittendrin im Hexenkessel der Materialschlacht. Aber ich will nicht fragen, warum der Mensch seine vernichtenden Kräfte spielen lässt. Ich will nur das erzählen, was ich erlebt habe, ohne die Hintergründe zu kennen, die aus unserem Kampf eine Tragödie gemacht haben. Ich bin ein einfacher Soldat, der glaubt, seine Pflicht getan zu haben, und will diese hier aufgezeichnete Erinnerung all jenen widmen, die irgendwo in der einsamen Weite liegen, zugedeckt von fremder Erde, verweht vom ewig treibenden Sand, aber nicht vergessen.

Trinidad/USA, den 1. August 1944

Zwischen Kairo und Tunis

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