Читать книгу Atropos - Federico Betti, Federico Betti - Страница 16
ОглавлениеXIV
Am nächsten Morgen erhielt Zamagni einen Anruf der Spurensicherung, die ihn weitere Informationen über Lucia Mistroni geben wollte: Eine eingehendere Analyse hatte eine nicht vernachlässigbare Menge an Melatonin ergeben, und als der Ispettore um Erklärungen bat, teilte ihm sein Gesprächspartner mit, dass es sich um ein Beruhigungsmittel handelte, welches das Einschlafen erleichtern würde, aber in zu hohen Dosen zu bestimmten Kontraindikationen, darunter Schwindel, führen könne.
„Das Mädchen hat also möglicherweise absichtlich zu viele Tabletten dieser Substanz genommen, sich den Kopf gestoßen und ist gestorben", sagte Zamagni.
„Ja. Eigentlich gibt es aber vielleicht noch eine andere Möglichkeit."
„Welche?"
„Es gibt auch Melatonin in Tropfen. Wenn Fräulein Mistroni ihren Mörder wirklich gekannt hat, hätte dieser, da das Mädchen völlig ahnungslos war, vielleicht zu viele Tropfen in ein Getränk geben können, das Mädchen hat getrunken und... schwupps -schon war es geschehen".
„Diese Möglichkeit kann nicht ausgeschlossen werden. Wir werden es in Betracht ziehen, vielen Dank."
Nach dem Telefongespräch begab sich Zamagni auf die Suche nach Marco Finocchi, um ihm die letzten Neuigkeiten mitzuteilen.
„Es scheint mir, dass es immer komplizierter wird", sagte der Polizist.
Der Ispettore nickte.
„Was, wenn das Mädchen aus irgendeinem Grund nicht mehr damit fertig wurde, wie die Dinge für sie liefen? Aus irgendeinem uns unbekannten Grund wünschte sie sich vielleicht..."
„Selbstmord?"
„Ja."
„Ohne auch nur eine Notiz mit irgendeiner Erklärung zu hinterlassen?"
Beide dachten darüber nach, bis Zamagni, wenn auch widerwillig, erklärte: „Vielleicht müssen wir noch einmal ganz von vorne anfangen".
„Wie meinen Sie das?"
„Noch einmal alles neu aufrollen, alle noch einmal befragen und versuchen, jedes Element neu zu bewerten, wo wir jetzt von dem Melatonin wissen".
„Ich verstehe", sagte Finocchi.
„Wir haben keine Zeit zu verlieren", drängte ihn der Ispettore, „Lassen Sie uns noch einmal bei Null anfangen".
„Kann ich Ihnen das geben?", sagte das kleine Mädchen zu einer Dame, die sie auf dem Heimweg traf.
Die Dame bedankte sich und steckte das Flugblatt in ihre Tasche.
Auch an diesem Tag hatte das Mädchen seine Pflicht getan und war glücklich, denn der Mann, mit dem es gesprochen und der ihr die Aufgabe übertragen hatte, hatte ihr erklärt, dass sie etwas Geld verdienen könne, indem sie etwas Nützliches für die Gesellschaft tue, wofür ihr viele Menschen danken könnten, wenn sie ihr auf der Straße begegneten.
Als sie nach Hause kam, erklärte sie ihren Eltern, dass sie nicht einmal mehr ein Flugblatt übrig hatte und dass sie nur ein Glas Saft trinken wollte, um dann ganz schnelle ihre Hausaufgaben für den nächsten Tag zu erledigen.
Sie waren stolz auf sie, als sie sahen, wie glücklich sie war.