Читать книгу Von der Hausfrau zur Bürohure - Felicia Figgume - Страница 4
Kapitel I
ОглавлениеHelga überlegte, ob dieser Kollege wirklich bald bei ihr auftauchte oder ob das ein Scherz gewesen war. An diesem einen Tag oder manchmal zwei, wo sie pro Woche etwas im Büro erledigen musste, hatte sich der irgendwie immer am meisten für sie interessiert. Was sie sonst so machte und so – momentan eben auf ihn warten, um das Gespräch privat fortzusetzen.
Sollte sie ihn lieber anrufen? Womöglich war er noch mit diesem Projekt beschäftigt, das sie immer nur so am Rande mitbekam. Ja, und er sah wirklich schärfer aus als jene Männer, die sie sonst immer „besuchten“. Wenn ihr die 100 Euro oder manchmal 150 oder 200 zusteckten, kam schon etwas zusammen. Aber der … war fast eher süß und unschuldig. Na gut. Aber dieses Jucken in sich, das sie langsam spürte …
Letzte Woche hatte sie einen Mann in nicht viel mehr als seiner Unterhose auf die Straße gesetzt. Wahnsinn, wie sie der durchgenommen hatte! Aber er hatte dann noch viel zu viele Wünsche gehabt und nicht zahlen wollen, obwohl es vereinbart gewesen war. Dann diese Fragen immer, was sie so machte, auch von Behörden. Da war diese Stelle als Assistentin in einem Büro gerade recht gekommen.
Das Jucken wurde unerträglich, und vielleicht sollte sie noch schnell ihre Finger an sich selbst legen. Dann wäre ihre Ausdauer bei ihm vielleicht auch größer. Aber warum dachte sie immer noch, er wollte etwas von ihr? Ja, es sah so aus, aber der wollte vielleicht wirklich nur reden. Wenn es dann Gerede im Büro gab, auch gut, neue Kundschaft. Vielleicht sollte sie es schnell selbst machen – und er würde sie dabei überraschen. Dann wäre wenigstens sofort alles geklärt. Hatte sie in der Küche alles abgedreht? Wie oft war es schon vorgekommen, dass da während eines Männer-Besuches was übergekocht war?
Was sollte sie ihm erzählen, wenn er anfing, komische Fragen zu stellen? Irgendwie kannte sie ihren Kollegen noch kaum. Vielleicht war er einer von denen, die erst einmal gemütlich was trinken wollten. Sie hatte doch noch was da, oder? Erst einmal setzte sich Helga auf das Bett – und bemerkte ein Geräusch! Da stand jemand vor der Tür! Sie sprang auf und eilte dorthin.
„Oh, hallo!“, wurde sie von ihrem Kollegen begrüßt, und er deutete an, ihr die Hand zu schütteln. Fast sah er aus, als wollte er ihr hier was verkaufen. Nicht zu aufdringlich und am Ende doch erfolgreich. In der Firma war das schließlich seine Aufgabe.
Er ließ seinen Blick von oben bis unten über sie schweifen. Verdammt, er sah noch schärfer aus als im Büro. Was machte er noch hier, anstatt in ihrem Bett zu sein? Oh, klar, oder vielleicht hatte er manchmal Schwierigkeiten, obwohl er so gut und potent aussah. Glaubte sie zwar nicht, aber auch da würde ihr schon was einfallen. War er in Wirklichkeit Callboy und hatte auch nur einen „offiziellen“ Beruf gebraucht? Da hätte er sicher auch schon lange mit der Wahrheit herausgerückt oder sie es gemerkt. Vielleicht machte es ihn etwas unruhig, dass sie sich immer noch an seiner Schulter abstützte.
Seit ein paar Tagen war es manchmal ein wenig kühler, und diese dünne Jacke stand ihm ganz gut. Es unterstrich sein Auftreten, und noch immer wurde sie den Verdacht nicht los, dass er einen Plan hatte. Na und, sie doch auch.
Ohne viele Worte sah er sich bei ihm um und legte schließlich dieses Jäckchen ab. Warum machte er nicht gleich damit weiter, alles auszuziehen? War ihr Blick zu wenig verständlich gewesen? Ein wenig Zeit konnte sie ihm ja geben und würde dann deutlicher werden. Für einen Moment schloss sie die Augen und stellte sich ihn nackt vor.
Immerhin stand er nun lächelnd vor ihr, und dieses T-Shirt stand ihm sehr gut. Im Büro lief er nie so herum. Es lag eng an seiner Haut an und ließ die Konturen seiner Muskeln erkennen. Vielleicht sollte sie ihm nochmals direkt sagen, dass er unheimlich gut aussah. Und dass sie ihn sicher für sehr kräftig hielt, in jeder Hinsicht. Oder sollte sie … einfach näher kommen, von hinten?
Was hatte er da bitte für Sachen mit? Oh, vielleicht Spielzeuge aus dem Sexshop. Hatte sie ihn wirklich falsch eingeschätzt? Wenn er nicht viel reden und lieber Taten sprechen lassen wollte, umso besser.
„Ja, das ist jetzt etwas direkt …“, begann er sie etwas zögerlich anzusprechen, „… aber kann es sein, dass du es … ein bisschen übertreibst?“
„Was bitte? Wie kommst du auf das?“
„Ich habe nur so den Eindruck, dass du … sehr oft Männer triffst. Irgendwelche … und ja …“
Helga schluckte, dachte etwas nach, schwieg. Was wollte er damit sagen?
„Ich …“, erhob Helga nach einer kurzen Pause ihre Stimme, „… ja, also manchmal, wenn du es so sagst …“
„Aber vielleicht …“, setzte er fort, „… sind das nur nicht die richtigen. Du hättest es doch lieber, wenn sich jemand … länger und intensiv mit dir beschäftigt.“
„Was bitte? Ja, also …“
Was war geschehen? Hatte sie ihn unterschätzt und er sie vollkommen durchschaut? Sogar wenn, es musste ihm doch entgegenkommen. Was sollte sie von seinem Blick in diesem Moment halten? Sie musste sich etwas fassen, versuchte einfach wieder ruhig zu atmen. Auch wenn dieses Jucken in ihr bei ihrem Blick auf ihn immer schwerer auszuhalten war. Sie würde es ihm sagen, wenn es einfach nicht mehr ging, und war auf seine Reaktion gespannt.
„Ja egal“, entgegnete er schließlich. „Aber jetzt bin ich einmal da, und …“
„Ja, nur … habe ich ein seltsames Kribbeln irgendwie. Mein Hals ist auch etwas verspannt“, lachte sie ein bisschen, „aber das hat dann nichts mit dir zu tun.“
„Darf ich einmal sehen? Am besten, wenn du dich einmal … bequem hinlegst.“
Klar, jetzt fing er auf diese Tour an. Dass er sich um sie kümmern wollte – und worum besonders, wusste sie genau. War das ein Spiel von ihm, bei dem sie nun mitspielen sollte? Sein Blick war auf das Bett gerichtet, das gerade die nächstbeste weiche Fläche war. Helga bewegte sich darauf zu, setzte sich hin, und lehnte sich zurück. Dieser Kollege stellte sich vor sie und legte seine Hände auf ihre Schultern. Da war es wieder, dieses Gefühl.
„Kann es sein, dass es besonders hier verspannt ist?“, fragte er und knetete leicht herum.
„Jetzt, wenn du jetzt so fragst, fast nicht mehr, weil …“
„Ja, was?“, schien er neugierig zu werden.
„Kann sein, dass du das jetzt gerade herausmassiert hast. Hast du einmal Medizin studiert oder so?“
„Nicht direkt, aber …“
Helga trug immer noch dieses Jäckchen, weil ihr vorhin fast etwas kalt gewesen war. Nun wurde ihr immer heißer, und sie legte es ab. Dieser Kollege zögerte ein wenig – dann legten sich wieder seine Handflächen wieder auf sie. Diesmal wanderten sie an ihr nach unten. Was sollte das werden? Er legte kurz seine Hände über ihre Schultern, um dann noch etwas tiefer zu wandern.
„Fühlt sich das gut an?“, erkundigte er sich.
„Ja, aber …“
Seine Hände legten sich … über ihre Brüste. Klar, schließlich konnte auch dort etwas nicht in Ordnung sein. Jemand mit Erfahrung würde das gleich bemerken. Vielleicht hatte er Erfahrung als Wellness-Masseur. Warum musste sie immer gleich an andere Dinge denken?
Seltsam kam es ihr aber schon vor, was er bei ihr machte. Wenn, dann sollte sie das machen. Ihre Gedanken drehten sich wieder im Kreis und kamen zu keinem Schluss. Sie musste einfach so lächeln. War es wirklich nur eine leichte Verspannung gewesen, oder hatte sie das gerade vorgeschoben?
Nun saß er noch näher an ihr, hatte sich beinahe ausgestreckt neben sie gelegt. Seine Finger strichen durch ihr Haar, ihren Oberkörper entlang … und stoppten an ihrem halblangen Rock.
„Ich müsste dann noch …“, erklang seine Stimme nun weicher.
„Was denn?“
„Findest du mich attraktiv? Würdest du gern mit mir ins Bett gehen? Eine ganz ehrliche Antwort.“
„Was ist das für eine Frage? Es juckt schon alles, es …“
„Ich bin jetzt hier als dein … Betreuer und kümmere mich darum. Wenn du willst – und wie sollte es jetzt weitergehen?“
Oh, klar, einmal eine gepflegte Nummer, anstatt sich schnell durchnehmen zu lassen. Hatte doch auch was für sich. Helga zögerte – und öffnete hektisch ihren Rock. Ihr Kollege zögerte auch, sah sie intensiv an, und schob ihn ein Stück nach unten. Klar, wahrscheinlich wollt er erst einmal ganz genau kennenlernen. Ja, sie war sehr aufgeschlossen, wenn es um Sex ging und übertrieb es eben manchmal. War auf diese Sache gekommen, dann gleich Geld annehmen zu können, statt irgendeinen Scheißjob. Aber nun hatte erst einmal ihr Kollege alles im Griff.
Seine Hände tasteten den Bereich um ihre Unterhose ab. Sollte das auch einen Massagegriff darstellen? War er wirklich ein Callboy? Würde er ihr ein Honorar verrechnen, sie ihm auch und dann lachen? Helga zog sich noch weiter auf das Bett, und ihr Kollege stand auf. Er stellte sich direkt vor sie hin und … kniete sich über ihre Beine. Nun legten sich seine Finger auf ihr knappes Höschen. Aber er zögerte schon wieder.