Читать книгу Die Hure des Chefs - Felicia Figgume - Страница 4

Kapitel I

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Wahnsinn, wie er sie an diesem Tag schon wieder … und dieser Geschäftspartner würde ebenfalls noch vorbeikommen. Im Moment lag sie allein hier herum im Halbdunkel. Wieder sah sie vor sich, wie vor über einem Jahr alles angefangen hatte. In noch ganz anderen Zeiten …

Larissa war sich bewusst, dass ein Mann kaum zu diesem Gespräch eingeladen worden wäre. Der Tag war sonnig und ihre Kleidung beinahe zu luftig, aber es würde schon passen. Überhaupt, wenn es in einem Lokal und nicht in einem Firmengebäude stattfand. Sie war dann und wann in dieser Gegend gewesen und ihr möglicher neuer Chef hatte ihr genau beschrieben, wie sie ihn erkennen würde.

Nun stand sie vor dem Eingang, atmete noch einmal tief durch – und trat ein. Übermäßig viel war an diesem Tag nicht los – und das dort vorne war er doch, oder? Die paar weißen Haare hatte er nicht erwähnt, sonst wirkte er für sie noch ziemlich frisch. Das war er doch, oder? Immerhin hatte sie sogar ihre Tätowierung auf seine Frage hin erwähnt, und er sie trotzdem eingeladen. Auch schien sonst niemand hier zu warten.

„Guten Tag, ich bin hier wegen …“, sprach sie ihn an, als sie direkt neben ihm stand. Er blickte auf, ließ den Mund geschlossen, und musterte sie von oben bis unten. Plötzlich begann er zu lächeln und reichte ihr die Hand.

„Oh, hallo … Larissa, richtig? Ich bin Bernie.“

Wer eine persönliche Assistentin suchte, wurde vielleicht gleich vertraulicher als ein Personalchef in einem Büro. Er drückte für sie erstaunlich fest zu, und die paar Sekunden erschienen ihr irgendwie viel länger. Jemand näherte sich dem Tisch, als sie sich ihm gegenüber hinsetzte, und nahm ihre Bestellung auf.

„Na dann erzähle einmal was … von dir.“

„Also wie gesagt, ich war da einmal mit der Termin-Koordination beschäftigt, auch mit den Bestellungen und …“

„Weißt du was?“, unterbrach er sie und betrachtete sie für mehrere Sekunden. „Ich habe da ein ganz, ganz gutes Gefühl. Bei dieser Tätigkeit geht es nicht nur um Termine und so. Da ist … persönliches Einfühlungsvermögen gefragt. Und bei dir …“

Was geschah hier bitte? Sofort tauchten Bilder von wohlhabenden reiferen Männern auf, die jüngere Frauen zufällig im Vorbeigehen begrapschten. Aber er sah für sie einfach nicht so aus. Wohlhabend war er wahrscheinlich, aber er wusste sich schon einmal in der Öffentlichkeit zu benehmen. Also …

„Natürlich gäbe es dann eine Probezeit, da kannst du ja dann sehen, ob die … Aufgaben … etwas für dich sind. Wie gesagt, ich habe ein sehr gutes Gefühl, aber es sollte dir wirklich gefallen.“

„Und das wäre dann wo genau?“

„Hauptsächlich an meinem privaten Wohnsitz.“

Natürlich, warum sollte jemand jeden Tag in ein Büro fahren, wenn er auch von zuhause aus alles organisieren konnte? Und ja, sie konnte dieses gewisse Prickeln nicht abstreiten, das sich in den letzten Minuten bei ihr aufgebaut hatte. Seine Muskeln waren unter dem Hemd ganz gut zu erahnen, und was immer er machte, er musste damit erfolgreich sein. Sie trank ihren Kaffee aus, während Bernie „Zahlen, bitte!“ rief. Er beglich seine und ihre Rechnung mit einem wahnwitzigen Trinkgeld – und schob danach ein verschlossenes Kuvert über den Tisch.

„Also wenn du möchtest … dann wäre das schon einmal eine Vorauszahlung. Und wie gesagt … ich melde mich bald.“

Die Hure des Chefs

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