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Der Neurotransmitter Histamin:
Eine neue Sichtweise

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Von Dr. med. F. Batmanghelidj (Foundation For The Simple in Medicine)

Kurzfassung: Fortschritte in der Histaminforschung zeigen, dass Histamin ein Neurotransmitter, Neuromodulator und Osmoregulator des menschlichen Organismus ist. Das Durstgefühl ist ein unzuverlässiger Indikator für den Zustand eines chronischen Wassermangels in den Zellen des menschlichen Organismus ist. (Das Verhältnis von extrazellulärem zu intrazellulärem Wassergehalt des Organismus verschiebt sich in der Lebensphase zwischen zwanzig und siebzig Jahren nachweislich von 0,8 auf fast 1,1.) Demgegenüber hat sich die große Bedeutung von Histamin für die wesentlichen Funktionen der Osmoregulation und der Entstehung des Durstgefühls im Organismus erwiesen. Histamin spielt beim Auslösen des zellulären Kationenaustauschs eine Rolle, der offensichtlich zum Austausch von Wasser im Zellstoffwechsel hinzukommt. Darüber hinaus ist Histamin ein Modulator der Funktion der Lymphozyten, deren Funktionen durch die H1- und H2-Aktivierung verschiedener Untergruppen von Lymphozyten mit einer nicht zufälligen Verteilung von Histaminrezeptoren integriert werden. Der Anstoß von Histamin zur Regulierung des Wassergehalts des Organismus und der Wasseraufnahme führt zum Freisetzen von Vasopressin, das wiederum durch die einem Duschkopf ähnliche Clusterperforation von 2 Angström, die einen Eintritt von einem Wassermolekül nach dem anderen in einer Richtung durch die Membran erlaubt, einen gesteigerten Wasserzufluss durch die Zellmembran hindurch ermöglicht. Diese Funktion hat eine besondere Bedeutung für die Aufrechterhaltung des auf die Mikrotubuli gerichteten Mikrostroms geringer Viskosität des axonalen Transportsystems. Außerdem scheint Vasopressin in gleich bleibenden Konzentrationen wie ein die Kortisonfreisetzung modulierender Faktor zu wirken. Bei der allgemeinen Inhibition der Funktionen des Immunsystems kann die Sekretion von ACTH eine Rolle spielen, während Histamin möglicherweise in die Modulation der neuroendokrinen Systeme eingreift, und zwar wahrscheinlich dann, wenn der Feedbackmechanismus von ACTH unterbrochen ist. Neben Sauerstoff ist Wasser die für das Überleben des Organismus wichtigste Einzelsubstanz, wobei Mundtrockenheit nicht das einzige Anzeichen für einen Mangel an „freiem Wasser“ im Organismus ist; vielmehr sollten auch Symptome, die zu einer übermäßigen histaminergen Aktivität führen (wie etwa chronische Schmerzen) ebenfalls als Indikatoren für einen unausgeglichenen Wasserhaushalt betrachtet werden. Die primäre physiologische Antriebskraft der histaminergen Neurotransmission, der serotonergen Neurotransmission (ein weiteres System, das bei der Wasserregulierung im Organismus und der Veränderung der Schmerzschwelle eine Rolle spielt) und von Angiotensin II zur Wasseraufnahme müssen anerkannt sowie vor und während der Beurteilung der klinischen Anwendung von Antihistaminika in Behandlungsverfahren berücksichtigt werden, vor allem deshalb, weil eine erhöhte Wasseraufnahme der einzige natürliche Prozess der Regulierung und Inhibition einer übermäßigen Produktion und Freisetzung von Histamin sein könnte. Die längere Verabreichung von Antihistaminika bei Magen-Darm- und psychiatrischen Erkrankungen, saisonalen Allergien, als Analgetika oder Antiphlogistika ohne eine strikte Beachtung der die Wasseraufnahme regulierenden Funktionen von Histamin – zu denen auch die Maskierung von Anzeichen des Wassermangels gehört – könnte schließlich die Ursache der Regulierung nach unten von Zellmembranrezeptoren sein sowie Integration und Gleichgewicht stören. Wahrscheinlich verschiebt sie auch die Funktion des Immunsystems in die dominierende Gegenrichtung und könnte damit für die Entstehung neuer und anhaltender physiologischer Steady-state-Situationen verantwortlich sein, die mit einem umfassenden und anhaltenden Wohlbefinden des Patienten unvereinbar sind.

Schlüsselbegriffe: Histamin, Schmerzen, Entzündung, Immunmodulation, Durst, Wasser

Quelle: Kurzfassungsband der 3. interdisziplinären wissenschaftlichen Konferenz über Entzündung, Antirheumatika, Analgetika, Immunmodulatoren, Monte Carlo (Fürstentum Monaco), 15.–18. März 1989 (Seite 37)

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Wenn wir Histamin in seiner Rolle bei der Regulierung des Wasserhaushalts im Organismus betrachten, wird sich die gesamte Struktur der Medizin ändern und menschenfreundlich werden und die Physiologie wird den ihr gebührenden Platz einnehmen. Derzeit stellt die Medizinindustrie Histamin fälschlich als eine schädliche Substanz dar und stellt chemische Substanzen her, die Histamin beeinflussen und seine Wirkung blockieren. Sämtliche Medikamente, die als Schmerzmittel, Antiallergika, Antidepressiva und Tranquilizer eingesetzt werden, sind direkt oder indirekt sehr starke Antihistaminika. Dabei ist Wasser ein viel besseres Antihistaminikum als all diese Medikamente zusammen. Die Medizinindustrie kann gar nicht genug Forschung zu Histamin betreiben, um ihre Medikamente herzustellen – ohne die natürliche Rolle von Histamin im Organismus zu verstehen. Die Pharmaindustrie besitzt meines Wissens nicht ein einziges Medikament, das mit Wasser als natürlichem Antihistaminikum konkurrieren kann. Sämtliche Medikamente haben gravierende Nebenwirkungen, Wasser nicht. Gleichzeitig erfüllt es seine normalen Aufgaben – die die unterschiedlichen Wirkungsweisen von Histamin zeitweise zu imitieren versuchen, bis dem Organismus wieder mehr Wasser zugeführt wird.

Vielleicht wird damit erkennbar, warum ich in meinem Fachgebiet ein weltweit anerkannter Forscher bin. Meine Erkenntnisse werden zwingend dazu führen, dass die zukünftige medizinische Forschung die Disziplin der Physiologie einbeziehen muss. Man wird dann verstehen, dass sämtliche Gesundheitsprobleme als „Mangelerkrankungen“ betrachtet werden müssen. Wasser wird ganz oben auf der Liste der Elemente stehen, die untersucht werden müssen. Sobald feststeht, welches Element in unzureichenden Mengen vorliegt und so das Gesundheitsproblem verursacht, braucht man nichts anderes zu tun, als den Mangel zu korrigieren. Glücklicherweise sind sämtliche Elemente, die der Organismus braucht, in den verschiedenen natürlicherweise vorkommenden Nahrungsmitteln enthalten. Deshalb sollte Nahrung letztlich als Medizin betrachtet werden, die eine bessere Gesundheit gewährleistet, vorausgesetzt, dass man sehr genau darauf achtet, was man isst.

Doppelblind-Studien mit zufällig ausgewählten Testpersonen eignen sich ausschließlich für giftige Chemikalien und nicht für die Erforschung von Mangelerkrankungen. Diese Forschungsmethoden sind ein Hindernis für die Forschung im Bereich der Physiologie oder der Ernährung. Der von mir vorgeschlagene Ansatz wird zu einem besseren Verständnis davon führen, wie man Erkrankungen vorbeugen kann. Es ist offensichtlich, dass sich alle durch Wassermangel verursachten Erkrankungen heilen lassen, ohne dass man den Patienten schadet.

Eine Studie zu Wasser als natürliches Heilmittel lässt sich nicht „doppelblind“ durchführen. Womit ließe sich Wasser wohl vergleichen? In jedem Fall äußert sich Wassermangel nicht in einem einzigen Symptom, sondern in einer Reihe gleichzeitig auftretender Probleme, die sich bei Verfügbarkeit von ausreichend Wasser zurückbilden. Die Lektüre der Briefe in diesem Buch wird verdeutlichen, was ich meine. Jedenfalls lässt sich der Ansatz der Pharmaindustrie in keiner Weise auf die Forschung zur Beurteilung von Wasser als natürliches Heilmittel anwenden. Sämtliche gegensätzlichen Behauptungen können die Anwendung von Wasser als wirksamstem natürlichem Heilmittel nur hinauszögern, zum Leidwesen der Öffentlichkeit und zur Erbauung der Pharmakonzerne. Die Pharmakonzerne können weitermachen und die Öffentlichkeit noch etwas länger mittels Werbung zum Konsum ihrer Produkte animieren.

Ich befinde mich in einer fortdauernden Auseinandersetzung mit der Ärzteschaft, einer Auseinandersetzung für eine einfache Änderung des Blickwinkels, die das gesamte System der medizinischen Ausbildung auf die höchste Stufe des Verständnisses des menschlichen Organismus katapultieren könnte. Zur Verdeutlichung dieser Auseinandersetzung möchte ich zwei Beispiele meiner Bemühungen hier vorstellen. Bei dem ersten Beispiel handelt es sich um meinen Brief an einen aufsteigenden „Stern“ der Harvard University. Im zweiten Beispiel zitiere ich kritische Zeitungsartikel, die ich auch schon in einem Beitrag über die Pharmaindustrie auf meiner Homepage wiedergab.

Wassertrinken wirkt Wunder

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