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ÜBER FIONA

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Hallo! Mein Name ist Fiona Daly und ich bin Textildesignerin und Weberin. Momentan arbeite ich in meinem eigenen kleinen Studio im Süden Londons. Ich habe mich auf Heimtextilien und Accessoires spezialisiert, die ich nach eigenen Entwürfen aus reiner britischer Wolle webe. Ich verkaufe meine kleinen Kunstwerke – von Kissen und Decken bis hin zu Schals und Lampenschirmen – auf Märkten und über meinen eigenen Online-Shop. In meinem Studio und an verschiedenen anderen Veranstaltungsorten gebe ich auch Webkurse mit Klein- und Tischwebrahmen.


Meine Liebe zum textilen Kunsthandwerk machte sich schon sehr früh bemerkbar und wurde durch meine Großmutter stark beeinflusst, die im Westen Irlands lebte, wunderschöne Spitze herstellte und ihren eigenen Handarbeitsladen betrieb. Da ergab es sich fast wie von selbst, dass ich am National College of Art and Design in Irland Textildesign studierte. Während der höchst kreativen Studienjahre hatte ich auch die Gelegenheit, ein Auslandssemester in der norwegischen Stadt Bergen zu verbringen, wo ich die traditionellen Techniken und Naturmaterialien noch mehr zu schätzen lernte. Nach meinem Studium arbeitete ich in einer Handweberei im Westen Irlands, wo ich meine Webkenntnisse noch einmal verbessern konnte.

Seither hat mich meine Weberei in die verschiedensten Richtungen geführt. Während eines längeren Aufenthalts in einem Webereizentrum auf den Shetlandinseln lernte ich wieder sehr viel dazu. Dort arbeitete ich mit dem wundervollsten Webmaterial überhaupt: Shetlandwolle. Während meiner Jahre in Edinburgh war ich an einem interdisziplinären Workshop für Kunsthandwerker beteiligt. In dieser Zeit begann ich, selbst Webkurse zu geben und war davon ganz begeistert. Außerdem machte ich in einem Web-Workshop einer auf den Prinzipien Rudolf Steiners basierenden Organisation sehr wertvolle Erfahrungen. Damals legte ich mir einen wunderschönen Webstuhl zu – einen Schaftwebstuhl von George Wood. Das ist ein traditioneller Webstuhl, bei dem man das Muster manuell einstellt, indem man mit dem Hammer winzige Holzstäbchen in verschiedenste Bohrungen einsetzt. Mit diesem Webstuhl konnte ich meine Entwürfe noch viel weiterentwickeln und mein technisches Wissen über das Weben erweitern. Auf dieser Grundlage wächst mein Interesse an natürlichen Materialien, u. a. Wolle von bestimmten Schafrassen, immer weiter, ebenso mein Interesse an nachhaltigen und umweltfreundlichen Textilien.


Das Weben kann zwar sehr kompliziert und technisch sein, doch es bietet auch die Möglichkeit, der eigenen Kreativität Ausdruck zu verleihen. Einer der Gründe, warum ich das Weben so liebe, ist die Tatsache, dass beide Gehirnhälften angesprochen werden. Die Menschen weben schon seit vielen Jahrtausenden, also könnte man sich ein Leben lang mit dem Weben beschäftigen und immer noch nicht alles darüber wissen. Und doch lässt es sich auf ein paar wichtige Grundprinzipien reduzieren. Weben lernt man nicht über Nacht. Es braucht viel Geduld und Übung, bis man all die wundervollen Möglichkeiten begreift. Die Welt des Webens ist sehr vielfältig und komplex, es gibt viele verschiedene Arten von Webstühlen und Zusatzgeräten, und so könnte man sich leicht abschrecken lassen. Als ich mich mit den Ursprüngen der Weberei beschäftigte, erkannte ich, dass man schon mit sehr einfachen Webrahmen und wenigen Hilfsmitteln sehr schöne und einzigartige Dinge erschaffen kann. Dieses Buch wendet sich deshalb an alle Anfänger, die dieses faszinierende Handwerk erlernen möchten!

In diesem Buch stelle ich die Grundlagen der Arbeit mit einem kleinen Webrahmen vor – ein sehr einfaches Gerät, das sich perfekt für den Einstieg eignet – und erkläre die verschiedenen Techniken Schritt für Schritt. Zum Schluss können Sie einige konkrete Projekte nacharbeiten. Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn Ihre Webarbeiten anfangs zu locker sind, Löcher oder unregelmäßige Ränder haben, etwas schief sind oder sich ein Fehler beim Muster eingeschlichen hat. Lernen Sie, diese Unzulänglichkeiten als Teil der Entwicklung zu sehen, die man beim Weben durchlaufen muss. Je weniger Fehler Sie machen, desto mehr haben Sie gelernt. Es dauert einfach eine gewisse Zeit, bis man die Kettfäden perfekt spannen und die Schussfäden ordentlich zusammenschieben kann. Freuen Sie sich an dem Gedanken, dass Sie ein traditionelles Handwerk fortführen, das es seit fast 10 000 Jahren gibt und das weltweit ein fester Bestandteil vieler Kulturen ist.

Sie werden lernen, geduldig zu sein, und feststellen, dass das Weben eine beruhigende Wirkung hat und die Welt ein bisschen entschleunigt. Sie werden alles ausblenden und sich nur auf das Zählen der Fäden konzentrieren, ein Faden oben, ein Faden unten, während Sie fühlen, wie das schönste Material der Welt durch Ihre Hände gleitet. Die Handweberei ist anstrengend und zeitraubend – der Stoff wächst nur sehr langsam –, doch die Belohnung am Ende ist aller Mühe wert. Sie werden nicht nur ein selbst gewobenes Produkt in Händen halten, sondern sich auch gerne an die Freuden des Herstellens erinnern – eine wirklich lohnenswerte Leistung!

Weben mit kleinem Rahmen

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