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28.04.2017

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Die deutschen Reformatoren heißen Luther und Melanchthon, die amerikanischen Mnuchin und Cohn. Ihre Kirche ist die Finanzindustrie, ihr Katechismus das Steuergesetz. Für die Präsentation ihrer Thesen aber brauchten sie heute nur ein einziges Blatt. Ihre einfältige Trinitätslehre definiert sich als: »Wachstum, Jobs und Profite«, und das Heil findet sich nicht oben im Himmel, sondern unten, in den niedrigen Abgaben. Firmen sollen in Zukunft jedenfalls statt 35 % nur noch 15 % Unternehmenssteuer bezahlen und können ihre Gewinne aus Auslandsgeschäften gleich mit verrechnen. Wenn alles so kommt wie geplant, würden Trump und andere Milliardäre massiv entlastet werden. Aber das hat seinen Sinn. Die Sachs’schen Goldmänner wissen, wem sie ihre Karriere verdanken. Ihr Wittenberg heißt Washington, ihr Glaube buchstabiert sich als Gier.

Tagebuch eines Hilflosen

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