Читать книгу Tagebuch eines Hilflosen - Francis Nenik - Страница 116

11.05.2017

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Wenn’s Frühling wird,

kommen sie hoch,

die Toten aus den New Yorker Central-Park-Teichen.

Ein einfaches Prinzip: steigt die Temperatur des Wassers,

steigt die Menge der Bakterien darin,

unaufhörlich, wie die Zahl von Trumps Twitter-Nachrichten.

Die Bakterien aber sind glücklich, sie haben Arbeit und Unterkunft

in den Brusthöhlen der Leute,

direkt neben den Herzen, die für niemand mehr schlagen.

Dort produzieren sie Gase,

eine kleine, unterirdische Industrie,

vertreten nicht von Gewerkschaften, sondern von Lobstergruppen.

Und während die Bakterien arbeiten,

bekommen die Körper Auftrieb

und steigen, ganz langsam, aus der Tiefe empor.

Aber wehe, wenn die Krebse sie kriegen,

sie fressen den Auffahrenden Löcher in die Brust,

und dann laufen die Herzen über und die Gase entweichen.

Und dann? Dann wird’s Sommer,

und in den New Yorker Central-Park-Teichen

haben ein paar den Grund ihres Daseins auf ewig gefunden.

Tagebuch eines Hilflosen

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