Читать книгу Tagebuch eines Hilflosen - Francis Nenik - Страница 447

05.04.2018

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Rex Tillerson wollte das amerikanische Außenministerium umstrukturieren, es effizienter und moderner machen. Dafür hatte er 90 Berater engagiert, die bis zu 300 Dollar die Stunde verdienten. Allerdings hatten die Unternehmensberater (wie üblich) kaum Ahnung von der Materie und verstanden auch nichts von Diplomatie, kulturellen Unterschieden und den Gepflogenheiten der Außenpolitik. Die Folge: Die Erkenntnisse sind banal, die Ergebnisse mager, die komplette Aktion für die Katz. Die Rechnung der Berater aber bleibt, auch wenn Rex Tillerson inzwischen nicht mehr im Amt ist. 12 Millionen Dollar wollen sie haben. Und das ist erst der Anfang, denn insgesamt ist der Umstrukturierungsauftrag 265 Millionen schwer. Dabei wäre die Reform mehr oder weniger zum Nulltarif zu haben gewesen. Es gibt schließlich 35.000 hauseigene Verbesserungswünsche und dazu noch den vom Außenministerium höchstselbst publizierten Quadrennial Diplomacy and Development Review, der in den Jahren 2010 und 2015 ebenfalls viele Veränderungsvorschläge gemacht hat. Aber so ist das nunmal: Berater leben nicht von Erfahrungen, Kenntnissen oder einem Gefühl für die Spezifik einer Situation, sondern von dem Glauben, dass all das, was nichts kostet, auch nichts wert ist. Sie stoßen sich gesund an diesem kranken Gedanken.

Tagebuch eines Hilflosen

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