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23.10.2018

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Seit dem Amtsantritt Donald Trumps und insbesondere, seitdem immer mehr Flüchtlinge aus Guatemala versuchen, in die USA zu gelangen, häufen sich in den Vereinigten Staaten die Vorfälle, in denen Menschen, die in der Öffentlichkeit Spanisch sprechen, von anderen aufgefordert werden, Englisch zu reden. Die Empörung in den sozialen Netzwerken ist entsprechend groß. Man habe, so heißt es, eine neue Stufe der Ausgrenzung erreicht. Allein, unter einem historischen Blickwinkel ergibt sich ein etwas anderes Bild, denn einstmals waren diese Ausgrenzungen sogar Teil der Politik. So war es z. B. während des Ersten Weltkrieges den in die USA immigrierten Katholiken verboten, sich innerhalb der Kirchen in ihrer Landessprache zu unterhalten. Und auch während des Zweiten Weltkrieges gab es ähnliche Anweisungen. So notierte der im kalifornischen Exil lebende Schriftsteller Thomas Mann im Mai 1944 in sein Tagebuch: » … auf der Straße Polizeimann, der uns verbot, deutsch zu sprechen.«*

Protestiert hat Thomas Mann gegen diese Anweisung übrigens nicht. In sein Tagebuch schrieb er hinter den Vorfall lediglich das Wort: »Neu«.

Tagebuch eines Hilflosen

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