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PETER HÄBERLE
EIN PORTRAIT

Wege, Zeiten und Räume, Symbole und Personen
Album 1934-2014

VORBEMERKUNG

Die Anregung zu diesem Album verdankt sich F. Balaguer aus Granada (2013). Das „Album gilt als Kunstform, die das Nebeneinander des Disparaten pflegt und nur Unikate kennt“ (SZ vom 28./29. Dezember 2013). Als Materialien sind im Folgenden zusammengestellt: Postkarten, Seiten aus Gästebüchern, Fotos, Zeitungsausschnitte, Widmungsblätter aus Festschriften, Programme von wissenschaftlichen Kolloquien, Konzerten und Hauskonzerten. Erst in jüngster Zeit beschäftigt sich das Feuilleton mit dem Album als Kunstgattung intensiver (vgl. A. Kramer/A. Pelz (Hrsg.), Album, Organisationsform narrativer Kohärenz, 2013). Der Begriff „Album“ stammt von dem lateinischen Wort „weiß“. Darum gilt der Weißraum als „Formelement“ eines Albums. Kürzlich hat kein Geringerer als der Literat H.M. Enzensberger ein Album publiziert und als Buch drucken lassen (2011). In manchem ähnelt ein gelungenes Album wohl einer Collage. Kulturgeschichtlich dürfte das Album in älteren Stammbüchern des akademischen Lebens ein Vorbild haben (mitunter haben Studentinnen in Bayreuth nach einer Vorlesung um einen Eintrag gebeten). Auch ist an die Salonbücher der französischen Aristokratie zu denken. Legendär ist das begehbare Tapeten-Album im Haus des Dichters Gleim zu Halberstadt. Das folgende Album ist als Sammlung gewiss dilettantisch, aber chronologisch. Es ist dem privaten Freundeskreis im In- und Ausland gewidmet. Vereinzelt wurden Querverbindungen der fragmentarisch erzählten kleinen Biographie zum Kontext der politischen Großgeschichte hergestellt. Das Ganze will keine „Selbstdarstellung“ im Sinne des JöR sein. Es will den Dank an die Mentoren in Freiburg und Tübingen sowie an die Freunde in Europa und Übersee zum Ausdruck bringen.

I. JUGENDJAHRE IN GÖPPINGEN (WÜRTTEMBERG)

– Glückliche Kindheit, aber Verlust der Mutter (1940) (indes die Geburt der einzigen Schwester Ursula) und des Bruders Rolf (1942) gefallen in Russland.

– Kinderreiches akademisches Arzt-Elternhaus mit früher Erziehung zur Musik (ab 1946): Klavier: R. Schumann als „Gott“.

– Tägliche Arbeit auf dem Wiesengrundstück vier Kilometer von der Stadt.

– Begeisterung für F. Schiller seit 1952, für Hölderlin seit 1953 und für Goethe seit 1973; Begeisterung für den göttlichen Mozart seit 1950, für den ewigen J.S. Bach erst seit 1970, für den himmlischen Schubert seit 1972.

– Gute Lehrer im Hohenstaufen-Gymnasium ab 1944 bis 1953 (früher Humanismus).

– Erschütterung durch Bombardierung Göppingens 1944/45 und Hungersnot nach dem 2.Weltkrieg.

– Jugendfreundschaft bis heute mit H. Ventzki und R. Dubischar.

II. STUDIUM DER RECHTSWISSENSCHAFTEN 1953 BIS 1957 IN TÜBINGEN, FREIBURG, BONN, FREIBURG, MONTPELLIER

– Referendarexamen 1957.

– Freundschaften mit H. Maier und A. Hollerbach, später mit J. Schwarze und W. Graf Vitzthum.

– Von Anfang an Präsenz in Seminaren als idealer pädagogischer Form: Eschenburg-Seminar in Tübingen 1953/54; ab 1954 Seminare bei H.H. Jescheck, E. Wolf, F. von Hippel, A. Bergstraesser, K. Hesse in Freiburg.

– Frühe Begeisterung für die Wissenschaft und Ermutigung durch Professoren zur akademischen Laufbahn, besonders im Strafrecht.

– Beginn der „Freiburger Schule“ im Hesse-Seminar: Denken von der Verfassung her (1956).

– Großereignisse: 1953 Volksaufstand in der DDR, 1956 Ungarnaufstand.

– Promotion in Freiburg 1961 betreut durch K. Hesse und E. Wolf („Die Wesengehaltsgarantie des Art. 19 Abs. 2 GG“, 3. Aufl. 1983, später mehrere Übersetzungen, Stichworte: Doppelcharakter der Grundrechte, Ausgestaltungsbedürftigkeit aller Grundrechte).

– Sommersemester 1961, Seminar in Speyer (A. Gehlen).

– Politische Großereignisse: Mauerbau an der innerdeutschen Grenze 1961.

– Referendarzeit bei der Jugendstaatsanwaltschaft in Hamburg: Herbst 1961.

– Ehmke- und Hesse-Seminar in Freiburg 1962-1966 bzw. 1969.

– Israelreise 1963 mit Friesenhahn- und Ehmke-Seminar.

– Erlebnis: Adolf Arndt im Karlsruher Parteifinanzierungsverfahren 1967.

– Spiegelaffäre und Demonstrationen in Freiburg 1967.

– Die 1968er! Die Ambivalenz der Bewegung.

– Frankreich-Reise mit Ehepaar Hesse, Burgund 1969.

III. DOZENTENJAHRE SEIT 1969

– Habilitation in Freiburg 01.02.1969 betreut durch K. Hesse und W. von Simson („Öffentliches Interesse als juristisches Problem“, 2. Aufl. 2006; Stichworte: Salus publica ex processu et e Constitutione).

– Sogleich Berufung als Lehrstuhlvertreter von G. Dürig nach Tübingen.

– Dort intensive Begegnungen mit J. Esser und G. Dürig.

– Politisches Großereignis: Der Kampf um die Notstandsverfassung.

– Zwei Rufe nach Mannheim bzw. Marburg Juni 1969.

– Professor in Marburg von Oktober 1969 bis 1976, dort Freundschaft mit W. Schmitt Glaeser und H. Maurer sowie H. Leser.

– 1974/75 Dekan der Marburger Juristen-Fakultät.

– Seminar als ständige Einrichtung: „Seminarkultur“ (1969 bis 1976) in Marburg; aus dem Seminar sind im Laufe von 45 Jahren zwei Bundesverfassungsrichter, ein Bundesrichter und zwei Staatssekretäre sowie zwei Bundestagsabgeordnete hervorgegangen.

– Mitglieder wurden H. Schulze-Fielitz, M. Morlok und I. Pernice.

– Regensburger Staatsrechtslehrerreferat „Grundrechte im Leistungsstaat“ 1971 (Die Begriffe: „Leistungsrecht“, Vorbehalt des Möglichen und das Paradigma „Status activus procesualis“).

– Zu Gast zum Tee bei R. Smend in Göttingen 1972, der Begriff „Parlamentsvorbehalt“ DVBl. 1972.

– 1973 Tod des Vaters, Ruf nach Bochum, Beginn der Freundschaft mit E. Schmidt-Aßmann und M. Stolleis.

– Ideale Eigentumswohnung am Rotenberg in Marburg.

– Konzeption der „offenen Gesellschaft der Verfassungsinterpreten“ 1975 sowie des „Religionsverfassungsrechts“, zuvor „Zeit und Verfassung“ (1974).

– 1976 Wechsel nach Augsburg, Beginn der Freundschaft mit J. Becker und H. Hofmann.

– Wiederbegründung des Seminars (A. Blankenagel als Habilitand).

– Intensivierung der Hauskonzerttradition (jährlich für die Fakultät).

– Wochenendeseminare in Herrsching am Ammersee.

– Seminarreise zum BVerfG zum Verfahren in Sachen Mitbestimmung (Berichterstattung: K. Hesse) 1977.

– Vorlesungen an Hochschule für Politik in München.

– 1978: „Verfassung als öffentlicher Prozess“ (3. Aufl. 1998).

– Beginn der Kulturwissenschaftlichen Periode 1979 („Kulturpolitik in der Stadt“) sowie der Entwicklung der Kontextthese („Kommentierte Verfassungsrechtssprechung“, 1979).

Inkurs: Beginn der Reisejahre in Sachen Wissenschaft seit 1981 (Schritt für Schritt: Schweiz, Italien, Spanien, Portugal, Mexiko, Peru, Brasilien, Argentinien)

– Rufe nach St. Gallen und Bayreuth 1981, Votum für Bayreuth („trotz Wagner“).

– Bayreuther Antrittsvorlesung 1981 („Präambeln im Text und Kontext von Verfassungen”).

– Ständiger Gastprofessor für Rechtsphilosophie in St. Gallen bis 1999.

– Gastvorträge in Südafrika 1982.

– Seminarkultur wie bisher (L. Michael, M. Kotzur).

– Verfassungslehre als Kulturwissenschaft 1982 (2. Aufl., 1998).

– Beginn der Herausgeberschaft des Jahrbuchs des öffentlichen Rechts: 1983 – 2014 (Bd. 31 – 62).

– Griechenlandreise nach Athen und Delphi 1984 (D. Tsatsos).

– Seit 1985 jährlich Gastprofessuren in Rom, insbesondere dank A. Cervati, P. Ridola, D. Nocilla, A. D´Atena, Baron Marschall von Bieberstein, F. Lanchester, A. Baldassarre.

– Das Goethe-Institut in Rom als „römische Wohnung“, regelmäßige Hauskonzerte jeweils im März 1985-2002.

– Seminarreise nach Luxemburg zum EuGH sowie erneut nach Karlsruhe.

– Regelmäßige Hauskonzerte mit den Familien G. Lang und E. Hertel.

– 1988 erste Einladung nach Madrid (A. López Pina).

– Erfindung der Rechtsvergleichung als „fünfte“ Auslegungsmethode sowie des Textstufenparadigmas 1989, Großereignis: die deutsche Wiedervereinigung.

– Tod der Liesel-Mutti.

– Mitarbeit in der Simon-Kommission des Wissenschaftsrats zur Neugestaltung des Universitätswesen in der Noch-DDR (zusammen u.a. mit E. Schmidt-Aßmann).

– Zwei Polenreisen 1991/92 zu Verfassungsberatungen im Sejm (Warschau).

– Wissenschaftskolleg in Berlin 1992/93 (Wahrheitsprobleme im Verfassungsstaat, Europäische Rechtskultur, Rechtsvergleichung im Verfassungsstaat); nur begrenzte Teilnahme am gesellschaftlich-kulturellen Leben in der Stadt.

– Geburtstagsseminar 60. Geburtstag 1994 in Disentis (dank T. Fleiner), als Gäste u.a. K. Hesse. P. Saladin, J.P. Müller (die beiden Schweizer „Ur-Freunde“), Konzert von J.N. Druey.

– Ehrendoktor der Aristoteles-Universität Thessaloniki 1994 (dank D. Tsatsos/V. Skouris).

– Seminar in Granada, 1994, seitdem regelmäßige Seminare in Granada.

– Beginn der „Brücke“ nach Turin 1995 (J. Luther, G. Zagrebelsky dessen These vom Verfassungsrichter als „Beschränkung der Wissenschaft“).

– 1997 Japanreise (mit M. Kotzur).

– Gastvorträge in Mexiko (D. Valadés und H. Fix Fierro).

– 1999: K. Hesse 80 Jahre, Konzert in Freiburg.

– Max-Plack-Forschungspreis 1998 verbunden mit der Gründung des Bayreuther Instituts für Europäisches Verfassungsrecht.

– 65 Jahre Peter Häberle, „Die Welt des Verfassungsstaates“, Kolloquium in Baden-Baden (V. Schwarz) 1999, Nomos Verlag. Ehrengast K. Hesse, kleines Konzert mit L. Michael und W. Hertel.

– Ehrendoktor der Universität Granada 2000 (dank F. Balaguer).

– Ehrensenator der Universität St. Gallen 2001.

– Europäische Verfassungslehre 2001/02, 7. Aufl. 2011.

– Abschiedsvorlesung in Bayreuth 2002, Konzert im Steingraeber-Haus (die eigene Familie unter den Gästen: die Brüder Manfred und Walter).

– Deutsch-Japanische Kolloquium 2003 in der Parsifalstraße (insbesondere die Professoren Inue, Hatajiri und Kuriki) in Gegenwart von Schwester Ursula und Schwager Thilo Koepfler.

– Ehrenpräsident des Centre for European Constitutional Law (Athen) 2003.

– Medaille der Corte in Rom 2003 verbunden mit einem Kolloquium ehrenhalber.

– Ehrendoktor der Katholischen Universität Lima (Peru) und Ehrenmedaille des Verfassungsgerichts von Peru 2003 (dank D. Belaunde und C. Landa).

– Überreichung der Festschrift „Verfassung im Diskurs der Welt“ im Wissenschaftskolleg in Berlin 2004.

– 2004: Ferienkurse in Dubrovnik (dank Z. Posavec).

– Spanische Festschrift „Derecho Constitucional y Cultura“ 2004 (dank F. Balaguer).

– Gründung der Peter-Häberle-Stiftung in St. Gallen 2004.

– Ehrendoktor der Bundesuniversität Brasilia (Brasilien) 2005 (dank G. Mendes).

– Ehrendoktor der Universität Lissabon (Portugal) 2007 (dank J. Miranda).

– Geburtstagsfeier mit dem Seminar in Leipzig (dank M. Kotzur/L. Michael) 2009.

– Ehrendoktor der Universität Tiflis (Georgien) 2009 (dank Khubua, begleitet von M. Steinlein).

– Ehrendoktor der Universität Buenos Aires (Argentinien) 2009 (dank R.G. Ferreyra und E. Zaffaroni, begleitet von J.J. Vasel).

– Gründung der Peter-Häberle-Stiftung in Granada 2010.

– Pädagogische Briefe 2011.

– Gastprofessur (Porto Alegre dank W. Sarlet) sowie Eröffnung und Benennung des Peter-Häberle-Instituts an der Universität Brasilia und Verleihung des Cruzeiro do Sul (höchste Klasse) 2011 (dank G. Mendes, gemeinsame Reise mit Ehepaar D’Atena).

– Gastprofessur in Rom 2012 (dank F. Lanchester).

– Kolloquium in Catania, dank F. Balaguer und G. Vecchio. Konzert ebd. mit J. Luther.

– Ehrenkolloquium in Rom (dank P. Ridola) sowie in Montpellier 2013 (dank F. Balaguer, S. Pinon und A. Viala).

– „Der kooperative Verfassungsstaat aus Kultur und als Kultur – Vorstudien zu einer universalen Verfassungslehre“ 2013; ebenfalls 2013, Abschluss der „Tetralogie“: Feiertage, Nationalhymnen, Nationalflaggen und Erinnerungskultur.

– Publikationen über den Autor (vgl. Homepage der Universität Bayreuth).

– 2014: Geburtstagskolloquium in Lissabon (dank F. Balaguer und V. Pereira da Silva).

– Übersetzungen eigener Schriften in mehr als 15 Sprachen.

Peter Häberle. Ein Portrait

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