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Kapitel 7

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Während Hansen nach seinem Powernapping noch einmal die Notizen der letzten Tage durchging, stolperte er über einen Eintrag, den er erst kürzlich gemacht hatte. Er bestand aus drei Worten: Warum die Visitenkarte?

Seit dem ersten Opfer hatte sich Hansen immer wieder gefragt, warum es dem Täter wichtig war, sich auf diese Weise zu erkennen zu geben und eine Verbindung zwischen den Morden herzustellen. Die anfängliche Theorie, dass es sich um die Signatur eines bekannten Profikillers handelte, konnte nicht belegt werden. Zumindest gab es in den Datenbanken von Euro- und Interpol keine vergleichbaren Muster. Nein, die Visitenkarten waren eine Botschaft an die Ermittler, sich vor allem mit den Opfern zu beschäftigen. Das wurde jetzt immer klarer. Drogen und Glücksspiel. Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand ... Die Opfer selbst und das was sie getan hatten waren der Schlüssel zur Lösung des Falles.

Der Mann war immer in Begleitung seines Leibwächters, einem ehemaligen Bundeswehrsoldaten, unterwegs. Seine Villa verfügte über modernste Überwachungssysteme. Er entschied sich, die Überwachung seines Opfers in den nächsten Tagen noch zu verstärken. Soweit das seine Zeit zuließ. Er würde der Gesellschaft einen Gefallen tun, dieses Individuum zu beseitigen. Denn obwohl die Polizei bestens über die illegalen Geschäfte des Mannes Bescheid wusste, war es ihr bisher nicht gelungen, ihn zu überführen, was die Vermutung nahe legte, dass er einen Maulwurf bei der Polizei hatte.

Sein Informant hatte ihm erzählt, dass sein nächstes Opfer jeden Freitag und Samstag im Restaurant »Zur Kaiserburg« anzutreffen war. Seit dem letzten Wochenende wusste er, dass das stimmte. Da hatte er sich zum ersten Mal auf die Lauer gelegt und die Verfolgung des Mannes aufgenommen. Er hatte sich für diesen Zweck extra einen Motorroller angeschafft und mit den Schriftzügen einer Pizzeria versehen, die auch noch nach Mitternacht Lieferungen vornahm. Ein Pizzalieferant fiel seiner Meinung nach nicht so schnell auf und würde nicht zwangsläufig das Misstrauen des Leibwächters oder seines Opfers selbst erwecken. Morgen war wieder Freitag und er wollte sich wieder auf die Lauer legen.

Allerdings durfte seine Arbeit auf keinen Fall unter seinen nächtlichen Aktionen leiden. Er wollte nicht unnötig die Aufmerksamkeit seiner Kollegen auf sich lenken, in dem er übermüdet und unkonzentriert zur Arbeit kam.

Der Racheengel - Ein Aachen Krimi

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