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Einleitung

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Der Cross-Skating Sport wies spätestens 2016 die ersten „Erd-Umrunder“ unter den Cross-Skatern auf, solche also, die mit ihren Cross-Skates 40.000 Kilometer zurückgelegt hatten. Wer so lange überzeugt war, wird den Sport nicht mehr so schnell aufgeben. Cross-Skating überzeugt mit guten Gründen ihn zu beginnen und dann weiter zu betreiben. Das Wissen um diesen Sport ist enorm angewachsen. Überzeugte Cross-Skater wunderten sich aber immer noch, warum diese Sportart noch keinen unaufhaltsamen Wachstumskurs aufgenommen hat. Die Zahl seiner Anhänger hätte schon längst in der Größenordnung zwischen den Joggern und die den Inline-Skatern liegen müssen. Auch der Wintersport wäre schon längst in seiner Beliebtheit vom Ganzjahres-Sport Cross-Skating weit abgeschlagen. Doch das ist nicht passiert.

2016 war es für fast jeden, der es vorher versucht hatte, unwirtschaftlich geworden mit der Cross-Skating Branche Geld zu verdienen. Einige reagierten panisch oder resignierend auf den schrumpfenden Cross-Skate Markt. Das große Geld war mit Cross-Skates nicht mehr zu machen. Mancher versuchte es mit höheren Preisen. Andere wollen Cross-Skates interessanter machen indem ihnen erneut sensationelle Eigenschaften angedichtet wurden, die sie nie hatten. Insider verdrehen die Augen, wenn sie immer wieder den Spruch der „unbegrenzten Geländtauglichkeit“ lasen oder Schlimmeres. Wiederum andere verbesserten tatsächlich etwas an den Cross-Skates. Teilweise ging dies sogar in die richtige Richtung, leider aber nicht immer.

Zweifel kamen daher auf, ob sich der Sport wirklich weiter verbreiten konnte oder nur noch Werbezugpferd für ein veraltetes Trendproduktes sein solle. Angesichts der drei- bis sechsjährigen Dauer von Markttrends wäre das Ende des Sport schon lange überfällig gewesen. Die Produkthersteller sahen die Cross-Skates entweder als Inline-Skates für den Wald (Powerslide), als Imitation des Skilaufens (Skike) oder als eine Version von Skirollern (SRB) an. Das alles ist der Cross-Skating Sport aber nicht. Cross-Skating ist Cross-Skating. Der Sport ist autonom und eigenständig. Es wurde immer müßiger, nach gut einem Jahrzehnt an Erfahrungen in der Cross-Skating Praxis, diese Erkenntnisse den Produktherstellen zu vermitteln. Nur ein kleiner polnischer Hersteller, griff die Ansprüche des Cross-Skating Sports im Jahr 2016 auf, war aber leider nicht in der Lage dieses Nebenprodukt in seinem Sortiment langfristig weiter zu produzieren. Mit attraktiven Preisen für Einsteiger und einem auf konsequenten Leichtbau getrimmten Produkt, wäre der europäische Hersteller so etwas wie ein Rettungsring der Szene gewesen, für manchen, der die Beratungsresistenz der größeren Hersteller erlebt hatte, sogar so etwas wie eine letzte Hoffnung. So begann es, spätestens gegen Mitte des Jahres 2016, im Hardwarebereich des Cross-Skating Sports spürbar zu kriseln. Preiserhöhungen, besonders auch bei Ersatz-und Verschleißteilen, mochten zwar noch kurzfristig die Gewinne der Hersteller konservieren, würden aber mittelfristig den Markt für neue Cross-Skates ersticken.

Ebenso unklug war der Versuch vieler Kurs-Anbieter den nachlassenden Geschäftserfolg, durch steigende Preise auszugleichen. Zumal auch die Ausbildungsqualität, durch die eben immer noch schlechte Ausbildung leider der meisten Kursanbieter, nicht besser wurde. Viele Effekte verstärkten sich gegenseitig. Ob es gelingen würde, mit fairen Preisen und mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen, diese Krise abzufangen, stand noch in den Sternen. Doch der Sport wurde von einem harten Kern überzeugter Cross-Skater weiter betrieben.

Auf der anderen Seite standen nämlich die fulminant positiven Wirkungen des Cross-Skating Sports, die von den Aktiven immer wieder festgestellt wurden.Quereinsteiger ergänzten ihre Hauptsportart mit den wirksamen Trainingseinheiten des Cross-Skatings. Andere erholten sich beim Cross-Skaten von ihrer, oft sehr fordernden Lieblingssportart und steigen mitunter mit verbesserter Leistungsfähigkeit wieder ein. Wiederum andere hatten sich kaum noch Hoffnung gemacht überhaupt noch schmerzfrei einem Sport nachgehen zu können und erfreuten sich inzwischen fast beschwerdefrei an ihrer wieder zunehmenden körperlichen Leistung. Der Sport an sich war und blieb genial, nur die Rahmenbedingungen wurden im Jahr 2016 nochmals etwas schwerer als in den fünf Jahren davor.

Der Erfolg einer aufkeimenden Gegenbewegung für mehr Qualität im Cross-Skating Sport konnte in diesem Jahr erst sehr undeutlich gesehen werden. Ziel war es, den minderwertigeren Produkten und Angeboten, tatsächliche Qualität entgegen zu setzen. Doch aus hier wurden einige geschäftstüchtige Trittbrettfahrer der Szene hellhörig und wollten mitmischen. So wurden besonders im Jahr 2016 einige belanglose Treffen von Personen, gleich als „Fortbildung“ oder sogar als „Trainingslager“ bezeichnet. Definitionen wer von welchem Bildungs- oder Trainingslevel auf ein höheres Niveau verbessert werden sollte, gab es nicht. Jeder war willkommen seinen Obolus zu zahlen ohne Unterschied zwischen Anfänger und Könner. Personen vor den Kopf zustoßen, sie womöglich mit ihren Nicht-können zu konfrontieren, ist im weniger qualitätsorientierten Teil der Szene verpönt, da auch sie ein zahlendes Publikum darstellen. Den Mut „Fortbildungsveranstaltungen“ zu differenzieren, zeigte kaum jemand. Jeder Teilnehmer solcher Veranstaltungen durfte immer wieder in der ersten Klasse beginnen und sie beliebig oft wiederholen – es gab ja nur diese eine, manchmal rechtfertigend als „Familie“ bezeichnet. Bewährte Lernmethodik funktioniert jedoch anders. So kam die Weiterbildung größerer Teile der Szene praktisch zum Stillstand.

Nichts gegen technische Grundlagen, diese wichtigen Basics wurden aber auch 2016 nur selten spezifisch für Cross-Skating unterrichtet. Überwiegend wurde immer noch aus Skilehrbüchern abgekupfert. Wenn dies dazu auch noch Ausbilder unterrichten, die selbst weder richtig Skilaufen noch Cross-Skaten konnten, erklärt das den Stillstand gewisser Teile der Szene. Unerklärlich, warum einige Personen die Beiträge von Akademikern und hochkompetenten Nicht-Akademikern zum Wissens-Pool der Cross-Skating Szene regelrecht bekämpften. Geadelt haben sich jene dadurch nicht. Das taten sie dafür untereinander mit selbstgemachten oder von Produktherstellern verliehenen „Zertifikaten“. Ein regelrechter Anti-Handwerker, stellte sogar einem Händler, gegen Bezahlung, ein Werkstatt-Fortbildungs-Zeritfikat für die gesamte Belegschaft aus. An einem Tag von einem Untalentierten lernen, wozu man sonst einige Jahre an Erfahrung bräuchte? Das konnte nur schief gehen. Die Gegenbewegung, die sich Cross-Skating Szene 2.0 nannte, konnte solchen Billig-Bedarf natürlich nicht decken, da sie es mit Qualität versuchte.

Eine ganz langsam wachsende Wettkampf-Szene von Cross-Skatern schien, von einer anderen Seite her, den Sport ab 2016 für die Öffentlichkeit attraktiver zu machen. Leider zog sich der Hauptsponsor dieser Wettkampf-Bewegung, nach wiederholten Anschlägen auf sein Umfeld und auf seine Person, aus der Öffentlichkeitsarbeit zurück. Mit ihm verschwanden, auch rückwirkend, die Berichte und Belege dieser Veranstaltungen aus den Medien, so dass diese Anschläge, auch die gesamte Werbewirkung sabotierten. Erkennbar ist dies teilweise der der gewachsenen Zahl gelöschter Beiträge im Magazin. Eine Wettkampf-Szene gab es danach praktisch nicht mehr (Stand 2020). Doch nicht jeder wollte und brauchte Wettkämpfe, um Cross-Skating zu betreiben.

Die „einsamen Wölfe“ unter den Cross-Skatern, die den Sport ohnehin überwiegend allein betrieben, konnten diese ganzen Entwicklungen nur kopfschüttelnd, aber zum Glück und ziemlich unbeeindruckt, beobachten. Diese Einstellung ist vielleicht die klügste sein, um den Sport dauerhaft weiter zu betreiben. Mochte die Qualität der Produkte und mancher Ausbildungen auch auf eine Talsohle zusteuern, das Wissen über Cross-Skating konnte man nicht mehr aus den Köpfen zu bekommen. Und das macht einen Sport aus.

2016 bin ich zu einem erheblichen Teil nur Herausgeber des Jahrbuchs, weil ein deutlicher Anteil von Gast-Autoren und anderen Radakteuren des Magazins geschrieben wurde.

Viel Spaß im Cross-Skating Jahr 2016!

Frank Röder

Cross-Skating Magazin Jahrbuch 2016

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