Kommunale Pflegepolitik
Реклама. ООО «ЛитРес», ИНН: 7719571260.
Оглавление
Frank Schulz-Nieswandt. Kommunale Pflegepolitik
Inhalt
Vorwort
Das Drehbuch und Regieanweisungen zur Lektüre der Aufführung
1 Einleitung und Grundlegung. Aufgaben und Ziele von Kapitel 1
Einleitung
Grundlegung
Oberfläche und Tiefe116 von mythischen Bildern
Zur hermeneutischen Auslegung
Einung
Zwischenfazit
2 Worum es daseinsthematisch geht
Aufgaben und Ziele von Kapitel 2
2.1 Das Dasein des Menschen im Mythos
Zur Metaphysik der Begegnung bei Jean-Luc Nancy
Gestaltqualität als Kategorie des Weges vom Abstrakten (Ontologie) zum Konkreten (Psychologie)
Prometheus und die Produktivkraftdynamik der Zivilisation
Die Einbahnstraße in den Hades
Immanente Transzendenz
Logik der Grundrechtskonventionen
Sittengesetz und Selbstzweck des Menschen
2.2 Die Endlichkeit und das Elend zuvor und dahin
2.3 Der soziale Tod, die Einsamkeit und das Dorf
2.3.1 Der soziale Tod
2.3.2 Einsamkeit
2.3.3 Das Dorf224
Exkurs 1: Soziale Wirklichkeit verstehen heißt: den Menschen (in seiner Tiefe239) verstehen
Magma
2.4 Megatrends sozialen Wandels und die Idee der Sozialreform
Wie wir unseren Kindern in öffentlichen Bildungseinrichtungen fatale Ideologien einschreiben
3 Narrative Wissenschaft, Poetologie des Lebens und die Gestaltwahrheit schöner Rechtswelten. Aufgaben und Ziele von Kapitel 3
Daseinsvorsorge im Europarecht
Netzwerkförderung im SGB XI
4 Anders denken: Was sich – radikal – ändern muss. Aufgaben und Ziele von Kapitel 4
a) Erster Schritt: Menschenbild und Recht
b) Zweiter Schritt: Wohlfahrtsstaat und Wohlfahrtsgesellschaft
Die vielen Gesichter der Diversität
4.1 Pflegereform anders – radikal – denken
KDA-Quartierskonzept und die Folgen
Armut und Vermögensungleichheit
4.1.1 Grundsätzliche Vorfragen
Soziale Gerechtigkeit im SGB I
Privater Reichtum bei öffentlicher Armut: Was ist Wohlfahrt?
Was ist wann eine Reform? Überlegungen zur Gestaltauffassung
Zur Logik einer Reform
Zur Grammatik einer Reform
4.1.2 Der einbettende Boden des Rechts
Reform entlang eines Systems konzentrischer Kreise
Die kleine Welt: die Mikroebene
Kommunale Alternspolitik als Pflichtaufgabe
Pflegestützpunkte
4.1.3 Die mittlere Welt: die Mesoebene
Hilfe-Mix und integrierte Care-Landschaft
Exkurs 2: Corona und die Rationierung
Die große Welt: die Makroebene
Ordnungspolitisches Umdenken: Grundüberlegungen
Kosten-Effektivität
Optimale Regulierung angesichts von Marktversagen
Unternehmenstypenvielfalt als Element der Wirtschafts- und Sozialordnung
Befreiung vom obligatorischen Kontrahierungszwang im SGB XI
Fachkräftemangel als Investitionshemmnis?
De-Institutionalisierung (Sozialraumöffnung) und Hybridbildung durch »Stambulantisierung« als Fachkräfteanreiz!
Begleitung und Betreuung
Transaktionskosten
4.1.4 Systemfinanzierung: exogene oder endogene Variable der Reformidee?
4.1.5 Fundamentalkonstitutive Frage der Reformdebatte: Was verstehen wir unter Subsidiarität?
4.1.6 Vom Menschenbild zum »Geist der Gesetze«
Ideen und Interessen
Das Menschenbild unserer Rechtsregime
Nochmals
Trans-kapitalistische Sektorgestaltung
Kohärenzgefühl
Daseinsvorsorge und Wohlfahrtpluralismus
Familialismus und Pflegegeld
4.1.7 Fazit: Dimensionen als Eckpunkte einer echten Sozialreform
4.1.8 Validierender Ausblick auf die Schweiz
4.1.9 Die moralökonomische Verfasstheit Deutschlands 2040?
4.1.10 Träumen und Politik
Exkurs 3: Konsequenzen aus dem GALINDA-Projekt
Professionen in den institutionellen Settings
Organisationen der Leistungserstellung
Organisationen der leistungsrechtlich tätigen Kostenträgerschaft
Politik im Föderalismus
Rolle der Zivilgesellschaft
Rolle der Wissenschaft
4.2 Medizinische Primärversorgung anders denken
4.3 Sozialwirtschaft anders denken
4.4 Dörfer neu denken: Kümmern in lokalen Sorgegemeinschaften
4.4.1 Vorklärungen
4.4.2 Caring Communities (in der Pflege) im Rollenspiel zwischen Sozialversicherungen, Kommune und Land
4.4.3 Marktordnungsrechtliche Grundsatzfragen
4.4.4 Zum Grundrecht auf Daseinsvorsorge und Sozialraumbildung
Zur Logik des PrävG
4.4.5 Es geht (theoretisch wie praktisch) doch … dem Grunde nach
4.4.6 Wiederum ein anderer Zugang: Die rechtlich zwingende Idee der inklusiven Gemeindeordnung
4.4.7 Sozialraumorientierung im Wohnen im Alter
4.4.8 Gemeinde als Genossenschaft
4.4.9 Freiheit, Ordnung, Einbettung
4.4.10 »Modellitis« oder Regelversorgung
4.4.11 Sozialraumorientierung auch im Sektor der Krankenversorgungsindustrie des SGB V
4.4.12 Schluss
4.5 Digitalisierung als Heilversprechen? Kritisch denken
4.6 Lebst Du schon, oder wohnst Du nur? Lebensqualität im Pflegeheim anders denken
Exkurs 4: Was wir aus der Coronapandemie lernen können. Gegen strukturkonservative Kapazitätspolitik der Coronakrise
Was sind Externalitäten in der Wohlfahrtstheorie?
4.7 Wohnen anders denken
4.7.1 Vorbemerkung zum Menschenbild
4.7.2 Normativ-rechtliche Grundlagen
4.7.3 Notwendigkeit einer Politik der Vielfalt der Wohnformen
4.7.4 Gemeinde als Genossenschaft
4.8 Die Missbrauchsaufsicht des Gewährleistungsstaates anders denken
4.9 Die Kommune als Rechts- und Hilfegenossenschaft denken
4.9.1 Sorge für die Personalität durch Mutualismus in alternden Gesellschaften
4.9.2 Sozialer Wandel und die anthropologischen Normen der Rechtsregime
4.9.3 Des Pudels Kern
4.9.4 Genossenschaftsartige Gestaltungsperspektiven
4.9.5 Rechtsstaatlichkeit und die Form des Genossenschaftlichen
4.9.6 Ambivalenzen der Politik des sozialen Engagements
4.9.7 Philosophie der Zivilgesellschaft zwischen Empörung und Handeln
4.9.8 Metaphysik des genossenschaftlichen Formprinzips
4.10 Politik anders denken
Hermetik als Ausdrucksform der verstümmelten Welt. Zur Kategorie Form
5 Anders verstehen: Bausteine eines neuen Verständnisses von Gesellschaftsgestaltung. Aufgaben und Ziele von Kapitel 5
5.1 Das Wesen des Rechts angemessen verstehen
Ontologie der Wahrheit der Kunst und das Paradigma des gelingenden personalen Lebens
5.2 Phänomenologie der Kulturkämpfe verstehen
Exkurs 5: Der Modernitätsekel der »konservativen Revolution«
5.3 Sozialpolitik verstehen
Lebendige Bildung
5.4 Liebe (der Gabe) verstehen
5.5 Das Werk von Martha Nussbaum verstehen
Exkurs 6: »Die Leute«
5.6 Das Werk von Avishai Margalit verstehen
5.7 Die Verantwortung der Intellektuellen verstehen
Exkurs 7: Gaston Bachelard lesen
6 Der Entscheidungsbedarf. Aufgaben und Ziele von Kapitel 6
6.1 Ein(e) Historiker(in) blickt 2040 zurück
6.2 Gemeinwirtschaft oder Barbarei?
Zur Sozialpathologie des Kapitalismus
Nachwort
Die Eule der Minerva
Literatur und Anmerkungen. Vorwort
Das Drehbuch und Regieanweisungen zur Lektüre der Aufführung
1 Einleitung und Grundlegung
2 Worum es daseinsthematisch geht
3 Narrative Wissenschaft, Poetologie des Lebens und die Gestaltwahrheit schöner Rechtswelten
4 Anders denken: Was sich – radikal – ändern muss
5 Anders verstehen: Bausteine eines neuen Verständnisses von Gesellschaftsgestaltung
6 Der Entscheidungsbedarf
Nachwort
Отрывок из книги
Der Autor, die Autorinnen
Prof. Dr. Frank Schulz-Nieswandt, Lehrstuhl für Sozialpolitik und Methoden der qualitativen Sozialforschung sowie Direktor des Seminars für Genossenschaftswesen am Institut für Soziologie und Sozialpsychologie, erster Prodekan der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln.
.....
Es geht nicht um eine Kritik der Ökonomisierung158 des Lebens, weil das Leben eben ex definitione eine praktische Ökonomik der Sorge ist. Es geht um den ideologischen Modus der Ökonomisierung und um den Daimon des Ökonomismus, der die Lebenswelten der Menschen kolonialisiert und heute159 als digitaler Turbo-Kapitalismus 4.0 den »Weltinnenraum« umspannt und tief durchdringt, bis hinein in Geist, Seele und Körper.
Wer nicht bereit ist, über die Gefahr des kapitalistischen Modus der Ökonomisierung als mentales Modell der Gestaltung des Feldes kritisch zu denken, wird nicht verstehen, was eine Pflegepolitikreform meinen muss. Der »Geist des Kapitalismus« hat eine eigene Art des inklusiven Kolonialismus160 in luzider Art und Weise subtil ausgebildet. Als »objektiver Geist«, der die Subjekte durchdringt, erobert er die Diskurse und schreibt sich in unsere Wahrnehmung ein, wonach doch alles gut sei: sicher, sauber, trocken. Sicher sind die Sonderräume der Pflege sicher. Die »Angst (Furcht161) vor der Freiheit«, wie es die kritische Psychoanalyse als Gesellschaftskritik (im Sinne von Adornos Studie über die »autoritäre Persönlichkeit«162) einst nannte163, sorgt (eben für-sorgend) dafür, dass das Risiko als Kehrseite der Freiheit dem Sicherheitsregime geopfert wird. Sauberkeit und Trockenheit drückt die infantil-elementare Körperzentriertheit aus. Normales Wohnen – damit der Mensch »Im Leben bleiben«164 kann – sieht anders aus. Im sozialen Feld des Geschehens und ihrer Ablaufordnungen ringt man sich Schritte der Normalisierung des Wohnens als Annäherung an die Normalität mühsam ab.
.....