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Die vierte industrielle Revolution – Diesmal ist alles anders!

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Wenn technologische Innovationen tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen haben, sprechen wir von »industriellen Revolutionen«. In den letzten 300 Jahren hat die Menschheit drei industrielle Revolutionen durchlaufen – jede wurde ausgelöst durch die Erfindung und Implementierung einer neuen Basistechnologie.

Die erste industrielle Revolution – das Maschinenzeitalter – begann Ende des 17. Jahrhunderts mit der Erfindung der Dampfmaschine. Dampfkraft ermöglichte große Maschinen, Eisenbahnen, Dampfschiffe. Es entstanden Fabriken und mit ihnen eine Arbeiterklasse.

Die zweite industrielle Revolution – die Industrialisierung – Anfang des 20. Jahrhunderts basierte auf der Nutzbarmachung von Elektrizität, wodurch Erfindungen wie die Glühbirne, der Telegraf oder die Fließbandfertigung möglich wurden.

Die dritte industrielle Revolution – das digitale Zeitalter – wurde durch die Erfindung von Mikrochips ausgelöst. Durch die integrierten Schaltkreise wurde die Digitalisierung möglich, die wiederum Erfindungen wie den Taschenrechner (1967), Personal Computer (1976), Datenbanken (1977) und das Internet (1969) mit sich brachte.

Heute befinden wir uns an der Schwelle zur vierten industriellen Revolution. Und dieses Mal ist alles anders.

Die ersten drei industriellen Revolutionen basierten jeweils auf dem Durchbruch einer neuen Grundlagentechnologie, die neue Innovationen und Produkte nach sich zog. Doch heute stehen zeitgleich mehrere neue, transformative Basistechnologien bereit, was zu einer kambrischen Explosion an Innovationen in allen Bereichen der Gesellschaft führen wird.

Kambrische Explosion beschreibt die explosionsartige Entwicklung fast aller heutigen Tierstämme zu Beginn des Kambriums (Periode der Erdgeschichte).

Durch Fortschritte in der Anwendung künstlicher Intelligenz erhalten Wissenschaftler in allen Forschungsfeldern neue, mächtige Analysewerkzeuge. Immer vielseitigere Funktionen können in immer mehr Bereichen eingesetzt werden, zum Beispiel in der medizinischen Forschung oder der Materialentwicklung.

Roboter werden in den nächsten Jahren viele Aufgaben schneller und zuverlässiger erledigen als wir. Noch entscheidender: Sie werden zu Leistungen in der Lage sein, die kein Spitzensportler der Welt vollbringen kann. Sie werden nicht müde, machen keine Flüchtigkeitsfehler und können in vielen Bereichen sehr viel effizienter, genauer und sicherer arbeiten als der Mensch.

Durchbrüche bei der Sequenzierung und Veränderung von DNA eröffnen neue Möglichkeiten in der synthetischen Biologie, chronische Krankheiten können geheilt oder vermieden werden. Natürlich wirft die Möglichkeit der Veränderung von DNA auch viele zentrale ethische Fragen auf, die zu klären sind. Doch die Entwicklungen in diesem Bereich sind nicht aufzuhalten.

Durch dezentrale Blockchains können Daten erstmals sicher und zuverlässig gespeichert und verwaltet werden. Ihre Sicherheit basiert auf fundamentaler Mathematik und IT. Ich gehe davon aus, dass das schon bald der neue Sicherheitsstandard ist und es für kommende Generationen inakzeptabel sein wird, dass ein einzelner Bankmitarbeiter ihren Kontostand ändern kann, so wie es heute noch der Fall ist.

Der technologische Fortschritt lebt von der Digitalisierung und der Vernetzung. Die neue Mobilfunktechnologie 5G wird mit höheren Datenraten, geringeren Latenzen und vor allem viel mehr Kapazitäten die exponentielle Phase des »Internets der Dinge« lostreten. Es wird günstiger, einfacher und schneller, Menschen und Maschinen miteinander zu verbinden. Das wird viele neue Geschäftsmodelle ermöglichen.

3D-Druck wird zum ersten Mal seit der Steinzeit den Herstellungsprozess unserer Produkte grundlegend verändern. Wo wir heute bestehende Blöcke schnitzen, biegen, zusammenschrauben oder kleben, können wir in Zukunft jeden Punkt im Raum frei definieren und das Material genau da einsetzen, wo wir es brauchen.

Quantencomputer bringen, nach der Microchip-Revolution unserer Smartphones, den Computer 2.0. Der Sprung, den die Leistungsfähigkeit des Computers machen wird, lässt sich kaum ausmalen. Hierdurch erhoffen sich viele Forscher Durchbrüche in besonders komplexen Bereichen wie der Materialforschung oder der Medizin.

Jede Grundlagentechnologie aus dem Baukasten der Zukunft hat für sich alleine das Potenzial, Industrien zu revolutionieren und mehrere 100-Milliarden-Konzerne zu schaffen. Da diese Technologien auch noch miteinander kombinierbar sind, werden sich die Möglichkeiten für neue Anwendungen und Geschäftsmodelle schlagartig vervielfältigen. Wir springen in eine neue Dimension.

10xDNA – Das Mindset der Zukunft

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