Читать книгу Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 2 Santería-Praxis - Arbeiten mit den Orishas und das Ifá-Orakel - Frater LYSIR - Страница 5
Santería - Zeremonielle und rituelle Praxis
ОглавлениеNachdem jetzt so viel Theorie über die Religion Santería niedergeschrieben wurde, wird es doch langsam Zeit, sich der Praxis zuzuwenden, oder? Was für tolle Rituale kann man denn machen, welche geführten Meditation gibt es, welche Anrufungen, welche Invokationsmethoden und welche religiösen Handlungen sind magisch? Tja, es mag sein, dass dies für viele Leser spannende Fragen sind, doch muss man hier klar und deutlich sagen, dass es hierauf keine klaren Antworten geben kann. Die jeweiligen Zeremonien, die Rituale, die religiösen Handlungen sind absolut individuell, was wiederum bedeutet, dass sie von Gemeinschaft zu Gemeinschaft sich verändern. Gut, ich kann jetzt hier irgendwelche wilden Rituale abdrucken, ich könnte auch dann propagieren, dass diese Rituale allgemeingültig sind, dass diese in allen Santeríagemeinschaften vollzogen werden, in der Hoffnung, dass diese Lüge nicht enttarnt wird. Ich kann aber auch einfach bei der Wahrheit bleiben, und klar und deutlich sagen, dass es im Bereich der Santería-Religion keine festen und vorgefertigten Rituale geben kann. Veröffentlichungen gibt es mittlerweile, doch stehen diese in sehr harter Kritik, Kritik, die sich darauf bezieht, dass die Inhalte einfach nur erlogen sind, dass sie falsch sind, dass sie bewusst in die Irre führen sollen, um Magietouristen zu beschäftigen, Kritik, dass Geheimnisse verraten wurden, die nicht absolute Interna beinhalten, Kritik, dass hier eigentlich nur der Verkauf angekurbelt werden soll, jedoch nicht die kulturelle Vielfalt, das Wissen und die Weisheit.
Doch dies bedeutet nicht, dass man keine praktischen Arbeiten im Bereich der Santería-Religion ausführen kann. Wenn es um die Praxis in Santería geht, die man eben hier in Mitteleuropa, in Deutschland zelebrieren will, muss man sich erst einmal darüber im Klaren sein, ob man die jeweilige Grundeinstellung, die Maxime, in seinem eigenen Energiesystem aufbringen kann. Wie steht man zu den eigenen Vorfahren, zu den Ahnen, zu den Verwandten, zu den Verstorbenen, zu all den Familienmitgliedern, die irgendwann einmal lebten? Will man diese um Rat fragen, vertraut man auf deren Urteile, ist man mit der Ehrung der Ahnen aufgewachsen, wurden die Ahnen von jeher respektiert, rituell begrüßt, eingeladen und auch im energetischen Sinn bewirtschaftet? Vielleicht zu Weihnachten? Zu Ostern? Vielleicht auch zu Nikolaus? Oder hat die eigene Familie mit Santería eigentlich nichts zu tun? Und hier ist auch schon der Scheideweg vorprogrammiert.
Wenn die eigene Familie mit Santería etwas zu tun hat, wenn die eigene Familie involviert ist, wird man keine praktischen Rituale, Zeremonien, Arbeiten und Handlungen benötigen, da diese bereits existieren, und man praktisch aktiv ist. Und wenn es nicht der Fall ist, dass man für sich, und ganz alleine, ein Interesse an der Santería-Religion hat, dann kann man zwar versuchen, Rituale und Zeremonien zu zelebrieren, die in Santería beheimatet sind, doch wird man nicht die gleichen Energien, Effekte und Möglichkeiten bewerkstelligen. Es ist so ähnlich wie mit einem klassischen Gottesdienst, der einer großen Kirche abgehalten wird. Natürlich kann man die Liturgie eines Gottesdienstes ohne weiteres im eigenen Wohnzimmer machen, doch ist das das Gleiche? Viele werden sicherlich schon einmal irgendwelche christlichen Messen, Gottesdienste, Hochzeiten, Beerdigungen oder andere religiöse Zeremonien, wie Konfirmation oder Kommunion als Zuschauer oder am eigenen Leib erlebt haben. Auch Taufen zählen hierzu, auch wenn die meisten an ihre eigene Taufe wahrscheinlich weniger Erinnerung haben, da es immer noch üblich ist, dass Kleinkinder, bzw. Säuglinge, getauft werden. Man kann sich alle Informationen aus dem Internet holen, man kann gigantisch viele Gottesdienste, Taufen, Hochzeiten, Kommunionen und Konfirmationen auf Bildmaterial und Videoplattformen finden, sodass man sich hier entsprechende Ausführungen anschauen kann. Und diese kann man dann im eigenen Wohnzimmer erneut ausführen. Doch es ist nicht authentisch. Es ist ein Nachmachen, es ist ein Simulieren, es ist ein dramaturgisches Schauspiel, es ist vielleicht sogar für das eigene System eine religiöse Handlung, doch es ist nur sehr schwer, mit einer christlichen Zeremonie in einer Kirche zu vergleichen. Die Atmosphäre es anders, die Grundeinstellung es anders, die ganze Zeremonie wirkt anders, da es um programmierte und festgefahrene Muster geht, die man eben nicht „mal eben“ überwinden kann. Und um solche programmierten Muster geht es auch in der Santería-Religion. Wenn man mit diesen Zeremonien, mit diesen Riten und Gebräuchen, mit diesen Ritualen aufgewachsen ist, dann ist es etwas ganz anderes, als wenn man sich die Praxis aus Büchern versucht anzueignen. Deswegen muss man klar und deutlich sagen, dass Santería keine Religion ist, die man alleine ausführen kann, die man selbst gestalten kann, die man so handhaben kann, wie irgendwelche magischen Richtungen, Arbeitsmaximen oder Philosophien. Santería ist eine Religion, die auf einer Gemeinschaft fußt, die gemeinschaftsbasierte Zeremonien, Riten und Rituale ausführt, und die durch die Gemeinschaft lebt. Man kann es lapidar so ausdrücken, dass ohne eine Gemeinschaft die Santería-Religion nicht existent ist. Natürlich ist die Religion in jedem Einzelnen Menschen vorhanden, in jedem Santero, in jeder Santera schwingt die Essenz von Santería.
Dies gilt natürlich auch für all die anderen gerade, wobei sie irrelevant ist, ob es um „Aleyo“ oder „Aleyus“ geht, um „Aborisha“, gefolgt von „Olorisha“ bzw. „Santero / Santera“, um „Iyawo“, „Yawó“ oder „Yabo“, um „Padrino“, „Madrina“, „Babatobi“ bzw. „Iyatobi“ um „Oyugbona“, „Ojugbona“ bzw. „Yubona“, um „Babaaláwo“, „Babalawo“, „Babalao“ oder „Babalaô“, bzw. „Iyaláwo“, „Ìyánífá“, oder um „Obá“ bzw. „Oriaté“ geht. All diese Menschen, all diese gerade, sind mit Santería verwoben. Jeder Mensch ist Santería in diesem Kontext, doch erst in einem religiösen Zusammenschluss, in einer Feierlichkeit, in einem Gottesdienst, in einem Ritual, einem Ritus, wird der Geist lebendig. Auch die ausgebildeten Priester, die Ritualleitungen, die ohne weiteres ihre Arbeiten auch alleine ausführen könnten, tun dies nicht, da dies dem Grundsatz von Santería widerspricht. Es geht hierbei nicht um ein Ritual, welches man eben auch alleine machen kann, da man in keiner magischen Gemeinschaft ist, jedoch ein Ziel verfolgt, welches man magisch erreichen will. Es geht hierbei um eine Religion, nicht um einen magischen Akt.
Und genau deswegen kann man Santería alleine nicht ausführen.
Es ist ein typisch westlicher Gedanke, es ist ein typischer Gedanke in der Magie, in der Szene der Orden, Logen, Zirkeln und Coven, dass man letztlich eben doch alles alleine meistern kann. Im magischen Kontext stimmt das, im religiösen Kontext nicht. Religion ist hier was ganz anderes, denn gerade die Santería-Religion lebt durch die Gemeinschaft. Und auch wenn man selbst Jahre oder Jahrzehnte in einer Gemeinschaft aktiv war, wenn man wirklich ein begnadeter Santero bzw. eine begnadeter Santera ist, wenn man wirklich über Jahre den Titel Vater/Mutter der Geheimnisse (Babaaláwo / Iyaláwo) tragen durfte, wenn man die Kunstfertigkeit eines Akpwón besitzt, die rhythmische Gabe eines Omó-Añá besitzt, wird man alleine nicht die eigentliche religiöse Handlung ausführen. Man kann singen, man kann Trommeln, doch es ist nicht das klassische ausüben der Santería-Religion. Auch wenn man die Prämisse „Iwa Pele“, den „guten Charakter“ lebt, es als Maxime verstanden hat, auch wenn man das Ashé fokussieren kann, es für sich mehrt, seine Umgebung damit flutet, ist es immer noch keine religiöse Handlung. Auf der einen Seite ist es eine Maxime, die man als Philosophie verstehen kann, auf der anderen Seite ist es eine Religion, die man im eigenen Inneren leben kann, doch die eigentliche religiöse Handlung findet in der Gemeinschaft statt. Man kann natürlich sein Wohnzimmer, sein Haus, seinen Garten, als Tempel einrichten, man kann hier eine eigene, Linie Gründen, man kann ein eigenes heiliges Haus gründen, doch wenn man alleine in diesem heiligen Haus Santería zelebriert, ist es nicht mit dem Grundgedanken identisch, der Santería belebt. Es geht um die Gemeinschaft.
Erst, wenn man in seinem neu erschaffenen heiligen Haus eine Gruppe von Menschen vereinen kann, die sich auch für die Santería-Religion interessieren, die auch die Santería-Religion annehmen wollen, könnte man es so definieren, dass man endlich Santería praktiziert. Doch die große Betonung liegt hier auf „KÖNNTE“, denn wenn man dann jemanden fragt, der aktiv in einer Santeríagemeinschaft lebt, wird dieser müde lächeln und sagen, dass jeder Mensch individuell ist und dass man die Santería-Religion einfach nur leben muss, diese aber nicht irgendwie nach machen, kopieren, abändern, reproduzieren, nachformen, nachahmen oder abbilden kann. Wenn man natürlich in die Santería-Religion initiiert wurde, wenn man an verschiedenen Riten und Ritualen teilgenommen hat, wenn man die Quintessenz für sich filtern konnte und immer noch filtern kann, kann man eine eigene Gemeinschaft ins Leben rufen. Es gibt ja auch keine Definition, ob man die Religion jetzt ausführen kann oder nicht. Es gibt auch keine festgelegte Checkliste, ob und wie man gegebenenfalls doch alleine Santería praktizieren kann. Es geht ganz einfach darum, dass man versteht, dass für die Santería-Religion die Gemeinschaft das absolut Wichtigste ist, was bedeutet, dass einfach niemand auf die Idee kommt, alleine ein Ritual bzw. eine Santería Zeremonie auszuführen.
Doch was bedeutet dies jetzt alles für die Praxis? Was bedeutet es, wenn man sich selbst verstärkt mit der Religion Santería auseinandersetzen will? Dadurch, dass die Santería-Religion, in Bezug auf viele andere Religionen, relativ jung, relativ flexibel und sehr diesseitsorientiert ist, gibt es hier natürlich sehr viele verschiedene Möglichkeiten. Diese Möglichkeiten beziehen sich jedoch stärker auf esoterische, spirituelle und magische Handhabungen, da die religiösen Handlungen die Gemeinschaft brauchen. Doch die Grenzen sind in diesem Kontext sehr fließend, denn letztlich muss jeder selbst für sich, allein für sich, definieren und bestimmen, wo die Religion beginnt, wo sie aufhört, was das Wichtigste der Religion ist, wie diese Religion zu anderen Religionen steht, wie die Magie in dieser Religion verwoben ist und wie klar und deutlich man magische Rituale mit religiösen Gedanken verweben kann. Durch die verschiedenen Informationen wird man auch für sich feststellen können, ob es der eigene Geist, der eigene Intellekt und der eigene Wille vermögen, entsprechende Handlungen allein und selbstständig auszuführen, oder ob man sich selbst auf die Suche nach einer Santeríagemeinschaft machen muss, die es natürlich auch außerhalb Kubas gibt. In den sozialen Medien, in religiösen Foren, auf verschiedenen Internetseiten, die sich mit dem Thema Santería befassen, wird man ohne weiteres fündig werden.
Man wird auch auf viele offene Menschen stoßen, die bereitwillig sind, über ihre Religion Auskunft zu geben, doch man wird auch auf verschlossene Türen und auf starre Minen stoßen, die alles andere als eine Begeisterung ausdrücken, wenn man in die religiöse Tiefe eindringen will. Doch bei den ganzen Recherchen muss man natürlich auch aufpassen, denn man wird auch an sehr viele Scharlatane geraten können, die hier ein gutes Geschäft wittern. Dies gilt verstärkt für die Thematik, dass rituelle Gegenstände verkauft, vermarktet oder auch verramscht werden. Ob es jetzt das Ifá-Orakel oder das Diloggún ist, ob es nun um die „heiligen Halsketten“, die Elekes/Iléke geht, ob es sich um ein Idé handelt, ein Armband, welches meist die gleiche Farbkombination wie die Elekes/Iléke aufweist, ist eigentlich sekundär, denn es gibt unheimlich viele Fälschungen. Auf der anderen Seite was sind authentische Gegenstände, was sind Fälschungen? Es muss nicht immer Handarbeit sein, denn auch auf Kuba werden die Elekes/Iléke zum Teil „fertig gekauft“, da es mittlerweile hier einen entsprechenden Markt gibt. Doch es werden auch Fetische verkauft, Figuren, Altardekorationen, es werden sogar fertige Rituale verkauft, und natürlich auch viele Bücher, die sich auf Santería beziehen. Es werden auch Statuen von Göttern bzw. Statuen von den Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas verkauft, wie auch Bilder, und auch andere Gegenstände, die hier als Symbole verwendet werden können. Hinzu kommen natürlich noch die Bestandteile der katholischen Religion, denn selbstverständlich hat der Synkretismus einen großen Einfluss. So gibt es entsprechende Gebete, es gibt Rosenkränze, es gibt Kerzen, es gibt Heiligenbilder, so wie es auch rituelle Kleidung gibt. Überraschenderweise sind diese nicht immer weiß, wobei dies sogar korrekt ist. Wenn es dann darum geht, dass auch Skapuliere angeboten werden, wobei es meist hier die kleineren Skapuliere sind, dann bekommt dies alles doch etwas von einem Tourismusmarkt. Doch auch große Skapuliere, was wortwörtlich „Schulterkleid“ heißt und eine Art Überwurf, eine Art Tunika ist, werden vermarktet, wobei diese „Ordenstrachten“ sehr unterschiedlich sind. Die kleinen Skapuliere, die eigentlich nur aus zwei Stoffstücken bestehen, meistens aus Wolle, bedecken ein wenig die Brust und den Rücken, so als ob hier ein magisches Lamen getragen wird bzw. eine klassische Insignie. Doch mittlerweile gibt es auch Skapulieremedallien, die vermarktet werden. Spannend wird es, wenn dann entsprechende magische Rituale vermarktet werden, wie auch ganze Initiationen, und natürlich auch die klassischen Flüche, Heilungen, Liebeszauber, Glückszauber, Geldzauber und was es sonst noch für egomanische Produkte gibt. Hierbei wird aber auch immer fleißig und brav davor gewarnt, dass alles rein „weiß magisch“ ist, und dass man auf gar keinen Fall irgendetwas mit den bösen Praktiken der Hexerei zu tun haben will.
Aha! Naja, dass in diesem Kontext der Begriff „Hexe“ bzw. „Hexerei“ negativ wird / wurde, liegt an dem katholischen Glauben, da hier leider einfach die Missachtung existiert, und keine Wertschätzung, die sich auf den magischen Grad einer Hexe bezieht. Es ist wirklich ein hartes Stück Arbeit, bis man diesen Titel recht und gerecht führen darf, dass man das entsprechende Fachwissen sich angeeignet hat, die energetischen Fähigkeiten und die Möglichkeit mit Gott und Göttin energetisch zu interagieren.
Doch was ist jetzt mit der Praxis? Was ist mit den individuellen Möglichkeiten? Was ist mit den magischen Tendenzen in der Santería-Religion? Nun, diese kann man ohne weiteres ausführen, denn hier kann man, wenn man dies denn wirklich will, eine Trennung zwischen Religion und Magie vollziehen. Wenn man seine eigenen Ahnen kontaktieren will, wenn man in andere Ebenen reisen will, um verschiedene Entitäten, Wesen, Schwingungen, Götter oder eben Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas zu kontaktieren, dann kann man dies tun. Natürlich muss man hier ein entsprechendes Fachwissen besitzen, so wie man auch die energetischen Fähigkeiten besitzen muss, die jeweiligen energetischen Grenzen, Barrieren und Hindernisse zu überwinden. Daher will ich bewusst zwei meditative bzw. astrale Arbeiten anbieten, die auf der einen Seite eine Kontaktmöglichkeiten zu den eigenen Ahnen bieten, und auf der anderen Seite auch eine Kontaktierung von Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas ermöglicht, wobei es hier nicht um einen oder mehrere spezifische Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas geht, sondern nur um die Möglichkeit, dass ein Òrìṣà / Orisha / Orixá / Oricha selbst einen Kontakt erstellt. Man kann es sich so vorstellen, dass man auf der Astralebene einen besonderen Ort aufsucht, hier einen energetischen Ruf aussendet, einen Wunsch der Kontaktierung zu irgendeinem beliebigen Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas. Wenn man natürlich einen spezifischen Òrìṣà / Orisha / Orixá / Oricha kontaktieren will, kann man dies hier selbstverständlich auch ausführen, wobei man dann freilich den jeweiligen Namen vollkommen bewusst und energetisch in die astralen Weiten aussenden muss, sodass hier auch eine Kontaktierung denkbar wird. Man wird aber nicht auf eine vorher festgelegte Auswahl von Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas stoßen, sodass man diese Stück für Stück kennenlernen kann.
Im weiteren Verlauf der Buchreihe werde ich über einige Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas grundlegende Informationen geben, sodass man auch hierüber einen Kontakt etablieren kann, was bedeutet, dass man hier erst einmal Grundinformationen erhält, um für sich selbst zu entscheiden, ob man eine Kontaktierung wünscht, oder nicht.
Jeder muss jedoch selbst entscheiden, ob diese Informationen, die ich in diesem Buch gebe, ausreichend sind. Es gibt immer noch viel mehr zu wissen, es gibt immer noch viel mehr zu erforschen, gerade wenn es darum geht, was die Òrìṣàs / Orishas / Orixás / Orichas vermögen, was sie sind, woher sie kommen, welche anderen Namen sie besitzen, welche macht Faktoren existieren und wie sie in der Magie beheimatet sind. Das Besondere an dieser Arbeit ist jedoch, dass es im Kern – wie schon gesagt – eine astrale Arbeit ist, was wiederum bedeutet, dass man hier rein energetisch agiert. Doch um „dorthin“ zu kommen, wird es rituelle Komponenten geben, die sich an die rituellen Vorstellungen von den Santería-Arbeiten angleichen. Angleichen? Das heißt, es sind keine „originalen Santería Ritualfragmente“? Ja und nein! Das „Ja“ bezieht sich darauf, dass solche Öffnungen, solche Bestandteile von einigen „heiligen Häusern“, von einigen Gemeinschaften vollzogen werden, wobei man hier einen christlichen Einfluss merkt, der sich dann aber auch wieder auf die Angelistik und die Hermetik bezieht, denn überraschenderweise tauchen Engel auch irgendwie im Christentum auf. Das „Nein“ bezieht sich darauf, dass es KEINE festgelegten, universellen Santería Ritualfragmente gibt, die immer und überall, in allen erdenklichen Santeríagemeinschaften zelebriert werden. Doch dies liegt daran, dass es hier eben keine universellen Ritualvorschläge oder Ritualdogmen gibt, wie z.B. in verschiedenen Orden, Logen, Zirkeln und Coven. Genau deswegen muss man hier sagen, dass es rituelle Arbeiten gibt, die sich dem magischen Santería-Geist angleichen.
So ähnlich wird es sich auch mit den Ahnen verhalten, denn selbstverständlich muss man hier selbst wissen, ob man auf der einen Seite eigene Familienmitglieder, die bereits verstorben sind, kontaktieren will, also die Ahnen der eigenen Blutlinie, oder ob es um die Ahnen geht, die im energetischen Sinne mit einem verknüpft sind. Auch hier muss man verstehen, dass man individuell agiert, dass man eine magische Angleichung vollzieht, die man aber nicht 1:1 in allen Santeríagemeinschaften finden kann. Daher ist es wichtig, dass man begreift, dass man in der Astralreise der Verstobeben, der Ahnen, der Egguns auch einen ganz allgemeinen Kontakt zu den „Geistern von Verstorbenen“ aufnehmen kann, wobei es irrelevant ist, ob man diese jetzt Egguns nennt oder einfach Gespenster, Hausgeister, Naturgeister, Elementgeister, Naturwesen, Totengeister, Devas, Schatten, Larvae / Lemures / Larven, Schemen, Chimären oder letztlich „Spirits“. Es gibt unzählige Begriffe, und sie alle beziehen sich darauf, dass es um autarke Energien geht, die selbstständig agieren. Ob diese immer „gute Taten“ oder auch „schlechte Taten“ ausführen, kommt natürlich ausschließlich auf dem Blickwinkel des Menschen an, der mit diesen Energien agiert.
Was für den einen Menschen gut ist, kann für den anderen Menschen schlecht sein. Natürlich gibt es hier einen großen Unterschied, zwischen den Egguns, den Verstorbenen, den Ahnen und den Begriffen, die ich aufgezählt habe. Doch da es sich hierbei um eine astrale Arbeit handelt, ist es ohne weiteres möglich, dass man auch hier ungebetene Gäste anzieht, sodass man hier klar und deutlich sagen muss, dass auch ein gewisser Schutz essenziell ist. Man wird zwar in der Astralreise die Möglichkeit haben, sich energetisch zu reinigen, doch sollte man stets darauf achten, dass man eine entsprechende „energetische Sozialhygiene“ an den Tag legt, sodass man nicht von Parasiten, Schmarotzer oder anderen Nutznießern energetisch kontaminiert wird.
Gut, fangen wir an. Als Erstes kommt die energetische Arbeit, die es dem Interessierten ermöglicht, in andere Ebenen zu reisen, das Jenseits zu besuchen, um hier die Verstorbenen zu kontaktieren. Das Problem ist jedoch, dass es verschiedene Ideen, Schwingungen, Möglichkeiten und Energien gibt, die man mit dem Begriff „Jenseits“ beschreiben kann. Daher wird die Arbeit bewusst allgemein gehalten, sodass man nicht den „Hades“ kreuzt, sodass man nicht nach „Helheim“ muss, sodass man auch den „Orkus“ unberührt lassen kann, wie auch alle anderen fachspezifischen, kulturellen und völkischen Unterwelten, die irgendwelche menschlichen Betitelungen tragen. So wird es in dieser Arbeit nur darum gehen, dass man einen energetischen Kontakt aufbauen kann, einen Kontakt zu den eigenen Ahnen, die irgendwann einmal lebten, und einen Kontakt, zu den eigenen Vorfahren, den eigenen „Energie-Ahnen“, die nicht unbedingt schon Inkarnationen erlebt haben müssen. Hat dies etwas mit Santería zu tun? Nicht direkt! Es ist eine magische Arbeit, die auch in Santería Anwendung finden kann, aber definitiv nicht sich im Bereich der Santería-Religion ausschließlich bewegt. Da jedoch in der Santería-Religion der Kontakt zu den eigenen Ahnen, zu den Egguns wichtig ist, wird hier eine Arbeit ersonnen, die dies bewerkstelligen kann.