Читать книгу CHAOSMAGIE - Praktische Arbeiten im Chaos und im Kosmos - Frater LYSIR - Страница 4

Prolog

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Chaosmagie! In der magischen, esoterischen, okkulten und spirituellen Szene ist immer wieder die Rede von DER Chaosmagie! Doch was ist die Chaosmagie? Ist es ein planloses Anwenden von allen erdenklichen Magiearten, sodass diese bunt zusammengewürfelt werden, in der Hoffnung, dass man ein Ergebnis erzielt, oder ist es ein gezieltes Anwenden des eigenen Wissens, der eigenen Weisheit und der eigenen Gnosis, der eigenen, wahren Erkenntnis, sodass man eben aus dem gigantischen Fundus der gesamten Magie genau die Dinge herauspicken kann, die für die eigene, magische Evolution, für die eigene Transzendenz, für die eigene Revolution essenziell und notwendig sind? Nun, wenn man hier wirklich alle erdenklichen Magiearten bunt zusammengewürfelt hat, und sich darauf verlässt, dass man zufällig die richtigen Bestandteile erwischt, befindet man sich wohl eher in einer chaotischen Magie, und ist weit weg von der wahren Chaosmagie. Doch im Grunde kann man DIE Chaosmagie nicht beschreiben, da es auf der einen Seite niemals DIE Chaosmagie geben kann, und auf der anderen Seite jede Anwendung, im chaosmagischen Bereich, DIE Chaosmagie, DIE eigene Chaosmagie, ist. So ist die Chaosmagie absolute Individualität, das Anwenden des eigenen Wissens, der eigenen Weisheit und der eigenen Gnosis, sodass man in seinem Inneren die wahre Erkenntnis besitzt, generiert und anwendet, um seinen magischen Weg der Selbstevolution zu beschreiten. So kann man kurz und knapp sagen, jeder Mensch vermag die Chaosmagie zu verwenden, wenn dieser sich selbst erkannt hat, selbst verstanden hat, weiß wo seine Stärken und seine Schwächen liegen, versteht, welche magischen Themengebiete beherrscht werden, wo es Lücken gibt, wo Unwissen existiert und wie man sich selbst in den Zustand der Gnosis bringen kann. Zwar gibt es immer wieder Ideen, Postulate und Aussagen, die sich darauf beziehen, dass man für die Chaosmagie nichts wissen muss, dass man sich einfach von seiner Intuition leiten lassen muss, doch wird man dann nicht in den Bereich der Magie gehen, sondern maximal in dem Bereich einer Dramaturgie, sodass man ein schönes Schauspiel aufführt, hier sicherlich psychologische Wirkungen aufbauen kann, aber keine magischen Effekte. Und genau hier werden sich auch viele Geister scheiden, viele Geister werden krakeelen, wie ich es mich wagen kann, zu behaupten, dass man für die Chaosmagie Wissen, Weisheit und Gnosis benötigt.

Nun, auf der einen Seite zeigt die Erfahrung sehr deutlich, egal, was man sagt, es wird immer Menschen geben die es besser wissen wollen, und dann, in der magischen Praxis, im Leben und im Großen Werk versagen. Gleichzeitig gibt es Menschen, die einfach nur Widerstand aufbringen wollen, um Ideen zu torpedieren, die nicht mit den eigenen Paradigmen Hand in Hand laufen. Daher ist es eigentlich ein Garant dafür, dass die Chaosmagie geistige Rebellionen auslöst, Menschen vor den Kopf stößt und hier Faksimiles und Illusionen zerbrechen lässt. Chaosmagie ist nichts anderes als DIE Magie, denn die Chaosmagie sagt eigentlich nur aus, dass man seinen eigenen Weg planen, erkennen, beschreiten, vollenden und neu ausrichten muss. Nicht mehr, nicht weniger. Die Chaosmagie ist DIE magische Individualität, was bedeutet, dass man sich an keinerlei Paradigmen, Regeln, Doktrinen oder Dogmen halten muss. Ganz im Gegenteil! Mit der Hilfe der Chaosmagie kann man jegliche Art der Magie kombinieren, anwenden, verändern, revolutionieren und umstrukturieren. Doch ist es wirklich in diesem Kontext die Chaosmagie? Nein! Definitiv nicht! Es ist das eigene Wissen, die eigene Weisheit, die eigene Gnosis, der eigene Wille zur Veränderung, zur Rebellion und zur Transformation. Wenn man so will, ist die Chaosmagie eigentlich nur eine Vokabel, die beschreibt, dass man selbst sich so weit verändert, erkannt, evolutioniert und transformiert hat, dass man auf die Schablonen, Muster, Programmierungen, Dogmen, Doktrinen, Lehren, Klischees, Matrizen und unumstößlichen Vorgaben einfach verzichten kann, da man für sich erkannt hat, WAS die Magie ist, WIE sie funktioniert, WIE man sie selbst anwenden, umsetzen und einsetzen kann, WO die gemeinsamen Nenner in den unendlich vielen Magiearten existieren, WIE man diese gemeinsamen Nenner kombinieren kann, sodass man seine EIGENEN magischen Werkzeuge, seine eigenen magischen Paradigmen und seine eigenen Energien fokussiert, willentlich und gezielt einsetzen kann, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Dies alles wird nicht einfach! Natürlich kann ich die Chaosmagie auch als Anfänger ausführen. Doch worauf soll der Anfänger aufbauen? Wenn hier keine Erfahrungen, kein Wissen, keine Weisheit und keine innere, praktisch ausgelotete und vollzogene Erkenntnis existieren, was soll das Fundament dieses magischen Anfängers sein? Der Glaube, dass in einigen Büchern steht, dass die Chaosmagie die Freiheit bedeutet und dass sich kein Mensch anpassen muss? Nun, der Glaube wird einem nichts bringen, jedoch das Wissen!



Denn selbstverständlich ist es so, dass die Chaosmagie wirklich die Freiheit bedeutet, und selbstverständlich ist es vollkommen korrekt, dass kein Mensch sich anpassen muss, da die Magie, und somit auch die Chaosmagie, die absolute Individualität bedingt, voraussetzt, unterstützt und erfordert. In der Chaosmagie geht es um Effektivität, in der Chaosmagie geht es darum, eigenes Wissen und eigene Weisheit so einzusetzen, dass man seinen eigenen perfekten Weg eruieren, verstehen, umsetzen, beschreiten und auch vollenden kann. In diesem Kontext ist das Ziel die eigene Freiheit, sodass man für sich ein eigenes, unbeschreibliches magisches System entwickelt, welches die eigene Individualität bedingt, forciert, einsetzt und benötigt, da nur die eigene Individualität DIE Magie, die Chaosmagie, beleben wird. In der Chaosmagie gilt stets, dass alles möglich ist, dass alles erlaubt ist, dass alles miteinander kombiniert werden kann und dass alle Wege offenstehen. Doch wenn man als magischer Mensch über keinen Erfahrungsschatz verfügt, über keinerlei Erkenntnisse in den verschiedenen Arten der Magie, über kein Fachwissen, über keine Kombinationsgabe, wie ich die einzelnen magischen Bereiche, die einzelnen Paradigmen, kombinieren und anwenden kann, wie will ich dann hier einen gangbaren, effektiven und individuellen Weg kreieren? Genau deswegen ist es wichtig, dass man auch in die anderen Bereiche der Magie hineingeht, um seine Erfahrungen zusammen. Erfahrungen kann man nicht lernen, Erfahrungen muss man machen! Und die Chaosmagie benötigt eigene Erfahrungen, denn hierdurch wird man Weisheit generieren, welche man dann mit dem eigenen Wissen kombinieren kann, sodass man in seinem Inneren eine Erkenntnis, eine Gnosis, entwickelt, die dann als Energielieferant, als Wegweiser, als Garant der Individualität und als Möglichkeit der Evolution verstanden wird.

So findet man in diesem Buch viele praktische Arbeiten, die aus gigantisch vielen Bereichen der Magie stammen. Doch all die praktischen Arbeiten sind hier nur als Ideen, Vorschläge, Einfälle, Meinungen, Entwürfe, Auffassungen, Vorschläge, Empfehlungen, Angebote, Anregungen, Ratschläge, Tipps und Ermunterungen zu sehen! Die Rituale müssen so verstanden werden, dass jeglicher Bestandteil, jeglicher Satz, jegliches Wort, jegliche Silbe und jeglicher Buchstabe immer nur eine Möglichkeit, eine KANN-Option darstellen.



Jegliche praktische Arbeit ist nur eine KANN-Variante, auch wenn die möglichen Anweisungen so formuliert sind, dass sie ausgeführt werden sollen. Jedes „SOLL“ ist im Bereich der Chaosmagie maximal ein „KANN“! Dies ist unendlich wichtig zu begreifen, zu behalten und anzuwenden. Wenn man dies vergessen sollte, wird man sich von der Chaosmagie entfernen, und man wird in diesem Buch nur verschiedene magische Bruchstücke, Fragmente, Reste, Brocken und Kleinigkeiten finden, die in dieser Kombination zwar verwendet werden können, aber keine echte Erkenntnis generieren. Es wäre ein stupides „Ablesen“ eines Ritualtextes, ohne dass dieser mit Leben, Willen, Wissen, Weisheit und Gnosis gefüllt werden würde. Nein, dies wäre ein Weg, der gigantisch weit weg von der Chaosmagie führt.

Genau deswegen ist dieses Buch kein einfaches Buch! Genau deswegen ist dieses Buch im Grunde nicht geplant gewesen, denn eigentlich sollte es als ein Fragment der Reihe „Magisches Kompendium“ existieren. Doch wie so oft in der Chaosmagie, wie so oft im Kosmos, wie so oft in den eigenen Entwicklungsschritten verselbstständigen sich Projekte. Eine solche Verselbstständigung findet man direkt hier, in gedruckter Form, in diesem Buch. Durch die Verschiedenartigkeit der Rituale, durch die Dynamik der Chaosmagie, durch die verschiedenen Beschäftigungen wuchs das Buch und sprengte den Rahmen, so wie das Chaos eben ordentliche Dinge sprengen muss. Doch was bedeutet dies jetzt im Endeffekt für dieses Werk? Nun, es bedeutet, dass dieses Buch nicht für Anfänger ist, denn es ist für ein vollständiges Verständnis notwendig, dass man auf vielen Gebieten seine eigenen Erfahrungen gemacht hat. Die verschiedenen Arten und Wirkweisen der Magie, sollte man schon einmal kennengelernt haben, im Idealfall sollte man diese Arten und Wirkweisen aber auch verinnerlicht haben, sodass man hier bereits viele praktische Arbeiten ausgeführt hat, um für sich selbst zu verstehen, was die Magie ist, welche Bereiche es hier gibt, wie man diese Bereiche praktisch miteinander kombinieren kann, sodass man seine eigenen Erfahrungen machen konnte, machen durfte, machen musste, um dann letztlich die verschiedenen Bereiche der Magie frei und ohne Zwang zu kombinieren. Denn genau das wird man hier finden. In den praktischen Arbeiten werden immens viele Fragmente aus den verschiedenen Ritualen, aus verschiedenen magischen Paradigmen, aus verschiedenen magischen Ideen auftauchen!



Und auch wenn die Chaosmagie auf keine Paradigmen aufbauen will, existieren diese. Man wird viele Bereiche aus der Hermetik finden, aus der Angelistik, aus der henochischen Magie, aus der kabbalistischen Magie, aus dem Schamanismus, aus dem Voodoo, aus den Bereichen der Elementmagie, dann natürlich auch die Sigillenmagie, die klassische Kerzenmagie, die Planetenmagie und vor allen Dingen die Energiearbeit! All diese verschiedenen Ideen, Paradigmen, Schablonen und Muster werden hier eine Verwendung finden, sodass auch hier die verschiedenen Haupt- und Nebenchakren thematisiert werden, wie auch die einzelnen Energiekörper des Menschen. Ein thematisieren ist aber definitiv kein haarkleines erklären! Ganz im Gegenteil, denn man wird hier auf Paradigmen stoßen, die man auf der einen Seite in den östlichen Traditionen findet, die man auf der anderen Seite aber auch in der breiten westlichen Magie finden wird, da sich hier auch Einzug gehalten haben. Man wird hier zwar Hinweise und auch Vermerke zu meinen anderen Büchern finden, die sich dann mit den einzelnen Gebieten befassen, doch keine ausufernden Erklärungen. Man kann diese Hinweise annehmen oder verwerfen. Letztlich wird es immer so sein, dass man hier Ideen präsentiert bekommt, die man sicherlich anwenden kann, doch definitiv nicht anwenden muss. Ob man nun die Begriffe „Chakren“, „Energiekörper“, „magische Waffen“, „Glyphen“, „Sigillen“ etc. verwenden will, oder nicht, bleibt letztlich dem chaosmagischen Menschen überlassen. Alles ist erlaubt! Alles ist möglich! Jeder Mensch bestimmt seine Grenzen, sein Limit, seine Möglichkeiten, seine Arbeitsweisen und seinen Erfolg, wie auch seinen Misserfolg, seinen Untergang, seine Vernichtung und seine absolute Zerstörung - denn auch dies bedingt die Chaosmagie. Es gibt letztendlich hier keine Regeln, nur die, die man selbst kreiert. Es gibt hier keine Sicherungen, keine Hinweise, keine Schutzbarrieren, außer die, die man selbst kreiert. Und genau dies ist die Chaosmagie! Man ist für sich selbst verantwortlich, für seine eigenen Arbeiten, für seine eigenen Ergebnisse, egal, ob diese positiv oder negativ sind. Zwar gilt dies auch für alle anderen Arten der Magie, doch wird hier gerne der Deckmantel von Schablonen, Regeln, Doktrinen, Meinungen, Dogmen und Postulaten verwendet, sodass doch eine Schuldzuweisung existieren kann, wenn irgendetwas nicht funktioniert. Das wichtigste in allen magischen Bereichen ist stets der Protagonist!



Es ist egal, ob man chaosmagisch arbeitet, ob man schamanisch arbeitet, kabbalistisch, hermetisch, satanisch, ob man mit Psychogonen, Egregoren, Servitoren, Elementalen, Göttern, Göttinnen, Genien, Dschinns, Erzengel, Daimons, Spirits, Krafttieren, den eigenen Ahnen, irgendwelchen Geistern, Gespenstern, stellaren Entitäten oder sonstigen, eigenständigen Wesen agiert. Man ist selbst für seine Taten verantwortlich, man selbst bestimmt sein Ziel, und man selbst bestimmt, wie man sein Ziel erreichen will. So könnte man die Chaosmagie auch als kreative Lebensmagie deklarieren, was bedeutet, dass man sich selbst ein Ziel setzt, sagen wir ein ganz profanes Ziel, ein perfektes Essen, und man jetzt, vollkommen autark, dieses Ziel umsetzen will. Es wird schwierig, wenn ich nicht weiß, was für mich das „perfekte Essen“ ist, es wird schwierig, wenn ich nicht weiß, was ich essen kann, wie ich diese Nahrung zubereiten kann, wo ich diese Nahrung zubereiten kann, welche Hilfsmittel es gibt und wie ich diese Hilfsmittel nutze. Wenn ich also wirklich mir ein Essen kochen will, jedoch keinen Plan habe, wo ich eine Küche finde, was es in einer Küche alles gibt, was Töpfe sind, was ein Herd ist, ein Backofen, eine Mikrowelle etc., was es bedeutet, etwas zu kochen, etwas zu braten, etwas zu blanchieren, etwas zu backen etc., werde ich arge Probleme bekommen. Und genau dies gilt auch für die Chaosmagie. Gut, einige Menschen finden sich in der Magie, genauso wie in einer Küche, schneller zurecht, als andere. Und hier greift auch wieder die Intuition. So ist die Chaosmagie auch untrennbar mit der eigenen, wahren Intuition verknüpft, wobei man statt Intuition auch Erkenntnis sagen kann, also Gnosis, da sich diese Gnosis aus Logik und Intuition zusammensetzt. Man benötigt in der Chaosmagie beides. Man benötigt eine echte Logik und eine innere Intuition. Wenn man diese beiden Punkte kombinieren kann, besitzt man ein essenzielles Werkzeug der Chaosmagie.

Doch was ist Gnosis? Gut, es bedeutet Erkenntnis, doch wo kommt das Wort her? Welche Ideen gibt es in der Chaosmagie? Wer hat ein ich die Chaosmagie erfunden? Ist der Begriff uralt oder relativ neu?



All diese Fragen werden in diesem Buch beantwortet, sodass man hier auch in die Anfänge, in die ursprünglichen Ideen der Chaosmagie eintauchen kann, sodass man hier auch die verschiedenen Symbole, Einfälle, Entwürfe, Pläne und Meinungen erhält, die in den verschiedenen Epochen der Chaosmagie entstanden sind, wobei die Vokabel „Epoche“ nicht zur Verwirrung führen soll, da die Ursprünge der Chaosmagie knapp 100 Jahre in der Vergangenheit liegen. Gleichzeitig ist die Chaosmagie aber schon immer vorhanden gewesen, da die Magie die Individualität bedingt, und die Chaosmagie DIE individuelle Magie schlechthin ist. So wird man hier in ein Gebiet geführt, welches ein „chaotisches und geordnetes Chaos“ aufzeigt, sodass man letztlich auch die „Chaosmagie“ mit einer „chaotischen Magie“ vergleichen kann. Doch natürlich geht es hier auch um chaotische Sichtweisen und Meinungen, genauso wie um spezifische Entitäten, Wesen und Kreaturen, die gerne mit der Chaosmagie verknüpft werden, obwohl die Chaosmagie hier Wertevorstellungen hat, die auf der einen Seite eigentlich spezifische Zusammenarbeiten mit gewissen Entitäten ablehnen, da hier die Meinung existierte, dass alles im eigenen Inneren erschaffen und kreiert wird, und die äußeren, archetypischen Thematiken, ausschließlich im Inneren behandelt werden können. Da die Chaosmagie prädestiniert ist für revolutionäre Ideen, welche sich dann auch wieder auf Sigillen- und Glyphenmagie beziehen, gibt es hier natürlich auch ein eigenes Kapitel. Doch durch „Revolutionen, Erfindungen und Geistesblitze“ wird man auch wieder die Möglichkeit erhalten, Stück für Stück die Theorie und die Praxis der Chaosmagie zu kombinieren. Gerade die Praxis der Chaosmagie ist auf der einen Seite unbeschreiblich, auf der anderen Seite jedoch auch unendlich, denn da die Individualität des magischen Menschen unendlich ist, wird man hier Myriaden an Möglichkeiten vorfinden. Wenn es dann in die direkte Praxis der Chaosmagie geht, erneut sei hier angemerkt, dass sämtliche Rituale als eine Anregung, als eine KANN-Aktion/Option verstanden werden müssen, wird man feststellen, dass es hier Ideen gibt, die auch in der klassischen Belletristik, speziell in der Fantasyliteratur existieren, und sich auf die „Farben der Magie“ beziehen, und zwar im wortwörtlichen Kontext.

Wenn es um die „Magie der Farben“ geht, dann laufen bei vielen Menschen natürlich die großen Klassiker ab, sodass man hier eben von der „weißen Magie“, von der „schwarzen Magie“ und vielleicht auch noch von der „roten Magie“ spricht.

Hierbei sind meistens feste Kategorien thematisiert, sodass alles, was irgendwie einen positiven Effekt hat, eine Heilung impliziert, eine Befreiung, eine Harmonisierung, eine Kreation etc., mit dem Begriff der „weißen Magie“ versehen. Im Gegensatz dazu steht dann natürlich die „schwarze Magie“, sodass hier alle negativen Handlungen tituliert sind, jegliche Art der Schadensmagie, verschiedene Formen von Angriffsmagie, aber auch die Todesmagie, die Nekromantie, und irgendwie alles, was ein destruktives Ziel besitzt. Deutlich seltener wird von der „roten Magie“ gesprochen, da hier meistens die klassische Blutmagie tituliert ist, da Blut nun einmal rot ist. Tja, Farben der Magie! Es sind eher religiöse Vorstellungen, die sich primär im Mittelalter ergeben haben, sodass hier die weiße Magie christliche Magie war und die schwarze Magie die satanische Magie. Dieses einfache und stupides Schwarz-Weiß-Denken sollte man eigentlich ablegen, gerade dann, wenn man mit der Chaosmagie arbeitet. Nun, und wenn es dann um die Blutmagie geht, um die rote Magie, dann hat man hier wirklich Glück, dass das blutrot ist, nicht wahr?! Und in der Chaosmagie gibt es auch solche Farbzuordnungen? Ja, die gibt es, doch diese besitzen eine andere Idee, eine andere Herkunft, eine andere Umsetzung und es gibt ja auch noch viel mehr Farben! Daher wird man in diesem Werk verschiedene Rituale finden, die sich auf die einzelnen „Farben der Magie“, es sind insgesamt acht an der Zahl, beziehen. So wird man hier eine gigantische Fülle erhalten, wodurch man ein riesiges Spektrum an praktischen, magischen Ritualen abdecken kann, sodass man hier mannigfache Ziele für sich definieren und auch erreichen kann.

Doch es gibt hier ein kleines Problem, denn da die Chaosmagie absolut individuell ist, kann es im Grunde in diesem Werk keine Rituale geben. Dies liegt daran, dass durch die absolute Individualität der Chaosmagie schlichtweg jedes Ritual nur eine Momentaufnahme der Person ist, die das Ritual erstellt hat. Schon ein paar Tage später, ein paar Erkenntnissprünge weiter, ist das aktuelle Ritual veraltet, überholt, hinfällig und kann im Idealfall erweitert werden. Hinzu kommt der Umstand, dass die jeweiligen Rituale auf die Ziele zugeschnitten sind, die der magische Kreator definiert hat, sodass diese Rituale sich eben auf individuelle Ziele beziehen, auch wenn sie eine gewisse Universalität besitzen können.



Doch dadurch, dass die Rituale stets auf den Erfinder zugeschnitten sein werden, werden sich die Rituale auch immer auf die energetischen Fähigkeiten des Erschaffenden beziehen, auf das Wissen, auf die Weisheit, auf die Möglichkeiten, wie man sich selbst in den Zustand der Gnosis versetzen kann, um hierdurch verschiedene Blickwinkel zu verwenden, um die eigenen Ziele zu verifizieren, zu eruieren und dann natürlich auch zu erreichen! Warum sollte man sonst Magie machen!? Ein praktisches Buch der Chaosmagie müsste eigentlich so aussehen, dass es hier eine einzige Seite gibt, auf der in ein paar Zeilen einfach nur die Tipps stehen, dass der magisch interessierte Leser, oder natürlich auch der Chaosmagier, sich einfach in einen gnostischen Zustand bringen muss, um dann den eigenen wahren Willen zu leben, sodass hierdurch alle Zielpunkte, die für die aktuelle Inkarnation wichtig sind, erkannt werden, wodurch man mit der Hilfe seines Wissens, seiner Weisheit und seiner Gnosis (seiner Erkenntnis) eigene, vollkommen autarke Rituale „mal eben“ kreiert, diese dann in Angriff nimmt, die Rituale ausführt und umsetzt, sodass letztlich dann auch die gesetzten Ziele voll und ganz erreicht werden. Mehr ist es nicht! Das wäre auch schon das ganze Buch! Ein Ritual mit entsprechenden Schablonen und Regelungen würde hier eigentlich kontraproduktiv sein, selbst, wenn die Rituale als Ideen, Vorschläge, Entwürfe, Anregungen und Angebote konzipiert sind, wird es immer noch Menschen geben, die dies übersehen, vergessen, ignorieren, und sich dann darüber wundern, wo denn die Individualität bleibt. In Bezug auf die Chaosmagie wäre es dann natürlich noch schlimmer, wenn man hier eine geführte Meditation, bzw. eine geführte Astralreise anbieten würde, sodass hier noch engere Parameter, klare Strukturen und Muster und echte Schablonen vorgegeben werden, aus denen man eben nicht ohne weiteres ausbrechen kann. Gut, Meditationen oder auch Astralreisen wird man in diesem Werk definitiv nicht finden. Doch es wird Rituale geben! Auch wenn es im Bereich der Chaosmagie eigentlich sinnfrei ist, da ich ja hier nur „meine Rituale“ wiedergeben kann. Insgesamt wird man hier neun Rituale finden, acht von diesen Ritualen beziehen sich auf die verschiedenen „Farben der Magie“ und ein Ritual sich auf die „Chaotisch ein Wesen, Entitäten und Götter“ von verschiedenen Kulturen beziehen. Alles in allem wird es nicht langweilig!

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CHAOSMAGIE - Praktische Arbeiten im Chaos und im Kosmos

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