Читать книгу Henochische Magie - Band 3 - Frater LYSIR - Страница 13

Sigillen und Namen der Energien in der mystischen Heptarchie

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Die in der „Tabula Angelorum Bonorum“ benannten Wesen – welche teilweise noch weitere Diener bzw. „Minister“ besitzen und sich im Liber Mysteriorum Quartus befinden, verfügen teilweise über eigene Siegel bzw. Sigillen. Allgemein kann man sagen, dass man in der Wortbedeutung zwischen Siegel und Sigill keinen Unterschied finden kann, da sich beide Wörter vom lateinischen Wort „Sigillum" ableiten, welches in der Übersetzung „Siegel“ bedeutet. In der Magie sind Siegel jedoch sehr komplexe Darstellungen, wogegen Sigillen grafische Gebilde sind, die aus „Willenssätzen“ oder einzelnen Wörtern zusammengesetzt sind. Sigillen sind grafische Formen, die einer Ideen bzw. einer Ideenverbindung, zwischen Unterbewusstsein und Tagesbewusstsein, eine Form verleihen, sodass eine Grundaussage in jedem Sigill enthalten ist. Sigillen können aus Buchstaben, Bildfragmenten oder abstrakten Symbolen erschaffen werden, wobei die mittelalterlichen Sigillen umgewandelte Buchstabensigillen sind, die nur noch als „abstrakte Symbole“ verstanden werden können. Ein Sigill enthält im Gegensatz zu einem Siegel eine primäre Information, wohingegen die Informationen in Siegeln mannigfach sein können. Diese primäre Information kann z. B. auf einem Buchstabenquadrat oder einer Buchstabenschablone (z. B. ein Planetenquadrat oder ein Buchstabenrad) verwendet werden, sodass man die Buchstaben eines Namens (oder eines beliebigen Wortes) verbindet und hieraus ein Sigill bzw. ein abstraktes Symbol schafft. Da ein Sigill oft als „lebendiges Wort" gedeutet wird, wird hier die Machtmöglichkeit dieser Magie angedeutet, welche sich auf den Passus der Schöpfungsgeschichte bezieht, wo es heißt „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“.

Wenn man sich nun die „grafischen Darstellungen“ der verschiedenen Wesen in der mystischen Heptarchie ansieht, erkennt man, dass es sich hierbei um Sigillen handelt und nicht – wie schön im Sigillum Dei Aemeth zusehen – um ein komplexes Werk, das immens viele Informationen bzw. Aussagen beherbergt.

Doch welche Sigillen gibt es? Im Folgenden will ich eine Übersicht zu diesen Sigillen geben, die sich erst einmal auf eine „planetare Ordnung“ bezieht und nicht auf eine Tageszuordnung. Es wird immer das Sigill des Königs und des Prinzen abgebildet:

Venus:



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Sonne:



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Mars:



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Jupiter:



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Merkur:



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Saturn:



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Mond:



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Doch dies sind nicht die einzigen Wesen in der mystischen Heptarchie. Natürlich, es wurden durch die Tabula Angelorum Bonorum insgesamt 49 Namen übermittelt, also fehlen noch die 35 Gouverneure. Stimmt, doch es existieren noch weitere Wesen, die NICHT in der Tabula Angelorum Bonorum vorkommen. Es sind die Diener, die Minister der Gouverneure. Es handelt sich noch mal um 294 Wesen, da jede Planetenenergie 42 Minister besitzt, woraus wieder insgesamt 49 Energien werden – 42 Minister, 5 Gouverneure, 1 Prinz und 1 König. Die Namen der Minister wurden auch wieder via Buchstabenquadrate übermittelt, wobei es sich „nur“ um eine Tafel von 7x6 Feldern handelte. Jede Zeile ist ein Name und durch Permutation – also Verschiebung der Buchstaben – erhält man insgesamt 42 Namen.

Die Technik der Permutation, also das „Vertauschen“ von Buchstaben, sodass der Wert (wenn jeder Buchstabe einen Zahlenwert besitzt und in der Addition eine bestimme Summe entsteht, verändert sich dieser bei einer „Buchstabenverschiebung“ nicht) des Wortes sich nicht ändert, ist primär eine kabbalistische Methode. Da John Dee und Edward Kelley jedoch von den verschiedenen kabbalistischen Methoden – zumindest im Unterbewusstsein – stark geprägt wurden, ist es nicht verwunderlich, dass die Permutation einen hohen Stellenwert in der henochischen Magie besitzt. Die Permutation wurde das erste Mal bei den 42 Ministern der Gouverneure der mystischen Heptarchie verwendet. Weitere Verwendung fand diese Methode aber auch in der dritten henochischen Schöpfungsperiode, in den Wachtürmen bzw. den Tafeln der Elemente.

Die Permutation „zeigt“ bzw. „erzeugt“ die Namen der 42 Minister, welche sich – wie schon erwähnt – aus einem Buchstabenblock von 7x6 Feldern ergeben.

Gut, es existieren also 7 Quadrate mit jeweils 42 Buchstaben, aus denen dann via Permutation 42 Namen abgeleitet werden. OK! Und was jetzt?

Nun, die „Minister“ herrschen über verschiedene Zeitabschnitte des Tages. Da es sich bei den 42 Ministern um Energien handelt, die sich auf einen planetaren Archetypus beziehen und somit nur einen der sieben Wochentage regieren, ist die Zeit der Regentschaft recht „seltsam“. Seltsam? Ja, während die Planeten in der zeremoniellen Magie ihre festen „Planetenstunden“ an den einzelnen Tagen haben, haben die 42 Minister jeweils eine Spanne von 2057,14 Sekunden pro Tag bzw. 34 Minuten und 28 Sekunden. Um „glatte Zeiten“ zu rechnen, muss jedoch mit „34 Minuten und 17 Sekunden“ gerechnet werden, da durch „Rundungsfehler“ die Zeiten sich Stück für Stück verschieben.

Solche Zeitangaben sind in der praktischen Magie vollkommen überflüssig. Sicher, wenn es um die Stellung von Planeten geht, wird irgendwann ein Zeitpunkt erreicht, wo sich eine Opposition oder ein Trigon auflöst, doch wenn es um die Regentschaft von Energien geht, zeigt die Praxis sehr deutlich, dass nicht von eine auf die andere Sekunde plötzlich der Einfluss verschwindet, so als ob man einen Schalter betätigen würde. Doch hierzu werde ich im Bereich der Praxis mehr erzählen. Es geht in diesem Kapitel ausschließlich um Instrumente der ersten henochischen Schöpfungsperiode bzw. der mystischen Heptarchie und wie diese „aussehen“.

Auf den folgenden Seiten werde ich die jeweiligen Buchstabenblöcke und die Namen der Minister abdrucken, die ich in eine tabellarische Form gebracht habe, mit der entsprechenden Zeitzuordnung, welche man jedoch – aus der Praxis für die Praxis – nicht sekundengenau befolgen muss. Man kann die Angaben eher als „historisch-magische Information“ sehen und darüber reflektieren, warum die „alten Magier“ sich einem solchen Dogma unterworfen haben.

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Es wird aufgefallen sein, dass ein Prinz mit seinen Ministern ausgewählt wurde, der jedoch nicht zum Wochentag in Bezug auf den Planeten passt. Woran liegt das bzw. welche Zuordnungen gibt es und wo kommen diese her?

Allgemein gilt, dass die Zuordnung zwischen Planeten und Wochentagen sich teilweise durch den Namen und teilweise durch kulturelle Götter erklären. Wenn man nun die Tage anschaut, kann man im Deutschen zumindest zwei Tage sehr einfach zuordnen. Es sind natürlich die Tage „Sonntag“ und „Montag“. Hier stecken die Sonne und der Mond bereits im Namen. Der Samstag wird in der englischen Sprache sehr deutlich, denn der „Saturday“ ist sehr einfach mit dem Saturn in Verbindung zu bringen. Wenn man dann in die französische Sprache geht und sich den Dienstag (Mardi) und den Mittwoch (Mercredi) anschaut, kann man sehr gut den Mars und den Merkur identifizieren. Bei dem Donnerstag und dem Freitag muss man sich aus dem römischen Pantheon raus bewegen und ins nordische bzw. germanische Pantheon gehen. Im Donnerstag kann man das Wort Donner finden, was auf Donar bzw. auf Thor schließen lässt – den Gott des Donners. Zwar kann man auch im Mittwoch / Wednesday (englisch) / Woensdag (niederländisch) den Gott Wotan / Wodan bzw. Odin erkennen, doch da er der Hauptgott des nordischen Panthea war, müsste man ihn mit dem Gott Jupiter in Verbindung bringen, nicht mit dem Götterboten Merkur (römisches Pantheon), Hermes (griechisches Pantheon) oder Hermodr / Hermod (nordisches Pantheon und Sohn des Odin/Wodan). Doch der Donnerstag ist dem Jupiter zugeordnet und leitet sich von Donar / Thor ab – Gott des Donners und der Blitze. So, so, der Blitze. Dies knüpft eine Brücke zu Zeus, welcher wiederum im römischen Pantheon Jupiter ist. Bleibt nur noch der Freitag, der der Venus zugeordnet ist. Wortwörtlich bezieht es sich auf den lateinischen Titel „dies Veneris“, was „Tag des Planeten Venus“ bedeutet. Doch im Wort „Freitag“ findet man die Namen Frija bzw. Frigg, die Göttin, die Schutzherrin der Ehe und Mutterschaft. Dies entspricht eher der Göttin Juno und nicht Venus, doch teilweise wurde Frija bzw. Frigg auch mit der Liebesgöttin Freya gleichgesetzt, was jedoch eher regional bedingt war. Energetisch gesehen sind es ganz klar unterschiedliche Energien! Ganz klar! Freya und Venus passen wiederum sehr gut zueinander, da es im Grunde die gleichen Prinzipien sind.

Hier einmal eine kleine Korrespondenztabelle, die jedoch auch die anderen „magischen Planeten“ mit einschließt, sich jedoch nicht auf die mystische Heptarchie beziehen, da sie zu diesem Zeitpunkt noch „unbekannt“ waren.

SATURN

Farbe: Schwarz

Stein: Onyx

Chakra: Todeschakra, Wurzelchakra

Attribut: Tod, Standhaftigkeit

Tierkreis: Steinbock

Element: Erde

Zahl (kabbalistisch) ; 3 ; Zahl (chaldäisch) ; 4

Metall: Blei

JUPITER

Farbe: Violett

Stein: Lapislazuli

Chakra: Dritte Auge, Halschakra

Attribut: Glück, Wissen

Tierkreis: Schütze

Element: Feuer

Zahl (kabbalistisch) ; 4 ; Zahl (chaldäisch) ; 3

Metall: Zinn

MARS

Farbe: Rot

Stein: Granat

Chakra: Sexualchakra, Herzchakra

Attribut: Krieg, Energie

Tierkreis: Widder, Skorpion

Element: Feuer, Wasser

Zahl (kabbalistisch) ; 5 ; Zahl (chaldäisch) ; 9

Metall: Eisen

VENUS

Farbe: Grün

Stein: Smaragd

Chakra: Herzchakra, Wurzelchakra

Attribut: Liebe, Erotik

Tierkreis: Stier, Waage

Element: Erde, Luft

Zahl (kabbalistisch) ; 7 ; Zahl (chaldäisch) ; 6

Metall: Kupfer

MERKUS

Farbe: Orange

Stein: Citrin

Chakra: Dritte Auge, Halschakra

Attribut: Kommunikation Intelligenz

Tierkreis: Zwilling, Jungfrau

Element: Luft, Erde

Zahl (kabbalistisch) ; 8 ; Zahl (chaldäisch) ; 5

Metall: Quecksilber, Messing

MOND

Farbe: Weiß, Silber

Stein: Perle, Mondstein

Chakra: Dritte Auge, Wurzelchakra

Attribut: Intuition, Instinkt

Tierkreis: Krebs

Element: Wasser

Zahl (kabbalistisch) ; 9 ; Zahl (chaldäisch) ; 2

Metall: Silber

SONNE:

Farbe: Gelb, Gold

Stein: Diamant

Chakra: Solar-Plexus, Kronenchakra

Attribut: Wissen, Weisheit

Tierkreis: Löwe

Element: Feuer

Zahl (kabbalistisch) ; 6/12 ; Zahl (chaldäisch) ; 1

Metall: Gold

URANUS

Farbe: Hellgrün - Oliv

Stein: Bergkristall

Chakra: Sexualchakra, Herzchakra

Attribut: Widerstand, Rebellion

Tierkreis: Wassermann

Element: Luft

Zahl (kabbalistisch) ; 10 ; Zahl (chaldäisch) ; 7

Metall: Aluminium/ Duralumin

NEPTUN

Farbe: Hellblau – Türkies

Stein: Opal

Chakra: Dritte Auge, Kronenchakra

Attribut: Magie, Mystik

Tierkreis: Fisch

Element: Wasser

Zahl (kabbalistisch) ; 11 ; Zahl (chaldäisch) ; 8

Metall: Zink

PLUTO

Farbe: Dunkelblau - Grauschwarz

Stein: Galenit

Chakra: Todeschakra, Wurzelchakra

Attribut: Das Verborgene, der Schatten

Tierkreis: Skorpion

Element: Wasser

Zahl (kabbalistisch) ; 13 ; Zahl (chaldäisch) ; 11

Metall: Platin

CHIRON

Farbe: Grau

Stein: Obsidian

Chakra: Dritte Auge, Halschakra, Herzchakra

Attribut: Heilung, Transformation

Tierkreis: Jungfrau

Element: Erde

Zahl (kabbalistisch) ; 8/11 ; Zahl (chaldäisch) ; 10

Metall: Titan

Was ist jetzt aber mit den Namen der mystischen Heptarchie? Die Könige, Prinzen und Gouverneure sind den Planeten und den Wochentagen zugeordnet. Genau hier liegt auch die Erklärung! Die Zuordnung der Wochentage wird hier höher gewertet, als die direkte Zuordnung der Planeten. Wenn man also ein „Sonnen-Ritual“ ausführen will, nimmt man NICHT alle Wesen, die der Sonne zugeordnet sind. Man nimmt die Namen/Energien, die dem Sonntag zugeordnet sind.

Laut Dee nimmt man NICHT….

Bobogel ----- Sonne ----- König ----- Sonntag

Befafes ----- Sonne ----- Prinz -----Dienstag

Basmelo-----Sonne-----Gouverneure-----Donnerstag

Bernole-----Sonne-----Gouverneure-----Mittwoch

Branglo-----Sonne-----Gouverneure-----Samstag

Brisfli-----Sonne-----Gouverneure-----Montag

Bnagole-----Sonne-----Gouverneure-----Freitag

Man NIMMT, laut Dee, folgende….

Bobogel ----- Sonne ----- König ----- Sonntag

Bornogo ----- Venus ----- Prinz ----- Sonntag

Bonefon-----Mars-----Gouverneure-----Sonntag

Barnafa-----Jupiter-----Gouverneure-----Sonntag

Bariges-----Merkur-----Gouverneure-----Sonntag

Buscnab-----Saturn-----Gouverneure-----Sonntag

Bablibo-----Mond-----Gouverneure-----Sonntag

Ist dies sinnig? Sind die Wochentage höher anzusehen als die Planeten? Ist dies nicht sogar im Grunde dasselbe? Geht es hierbei nicht um archetypische Energien, die wiederum eine energetische Reaktion IM Protagonisten auslösen? Genau darum geht es und die Praxis hat sehr deutlich gezeigt, dass es auf die Einstellung bzw. die Überzeugung des Protagonisten ankommt. Wenn es für das „eigene System“ bzw. die eigene „Gedankenwelt“ stimmig und sinnig ist, die Wesen einzuladen, die die gleiche Wochentagzuordnung haben, soll man dies machen. Wenn man jedoch der Überzeugung ist, dass es stimmiger und sinniger ist, die planetare Zuordnung zu wählen, muss man diesem Weg folgen. Da die Minister den Prinzen „unterstehen“, existiert hier der Hauptpunkt der Unterscheidung. Wähle ich alle Prinzipien der Sonne oder wähle ich alle Prinzipien des Sonntags. Zum Schluss will ich EIN Beispiel (mehr im Praxiskapitel, in den Ritualen der Heptarchie) zeigen, wie man die Sigillen und die Namen künstlerisch verwenden kann:

Siegel der „SONNE“ (planetare Zuordnung; nur Sonne):



Siegel der „SONNE“ (Wesen der Wochentage, die der Sonne zugeordnet sind):



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Henochische Magie - Band 3

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