Читать книгу Cynthia Silbersporn - Fred Keller - Страница 8
Ein arbeitsreicher Tag
ОглавлениеCynthia Silbersporn war mittleren Alters und kannte sich gut mit Kräutern, Astrologie und Magie aus. Sie besaß den prächtigsten Garten in der ganzen Gegend und war stolz auf ihre »grünen Daumen«. Alles wuchs biologisch gedüngt. Vor allem Heilkräuter und Giftpflanzen, die oftmals dieselben waren und sich lediglich in der verwendeten Menge unterschieden.
Grenzenlose Geduld und Gutmütigkeit zeichneten Cynthia aus, und zwar genau solange, wie alles nach ihrem Kopf ging. Sie wohnte allein in einem kleinen unauffälligen Haus am Ende einer Sackgasse, was den Vorteil brachte, alle Besucher schon von weitem kommen zu sehen. Cynthia beherrschte neben ihrer Muttersprache Deutsch mehrere Sprachen in Wort und Schrift, dazu gehörten Englisch, Französisch, Lateinisch und Sanskrit, wodurch es ihr leichtfiel, in vielen alten Schriften zu lesen.
Soeben probierte sie ein altertümliches Rezept aus, das aus einem Buch eines befreundeten Antiquars stammte. Als er es ihr zukommen ließ, hatte er nicht geahnt, welch einen Schatz er da bei der Bibliotheksauflösung einer alten Villa nach mehreren Jahrhunderten ans Tageslicht beförderte, so sein Bericht an sie. Die Sprache sei ihm fremd, wie er erklärte, aber dafür gab es ja schließlich seine langjährige Bekannte Cynthia. Des Öfteren stand sie mit Rat und Tat an seiner Seite.
Schon beim Anblick des dicken, in Leder gebundenen Buches hatte sie die Energie gespürt, die in ihm steckte und nach außen drängen wollte. Der Text offenbarte sich sogleich beim Aufschlagen. Natürlich hätte sie es übersetzen können, fand es aber unnötig, denn das Werk war direkt nach Fertigstellung mit einem magischen Bann belegt worden. Dieser bewirkte, dass die Inkunabel von Menschen mit der erforderlichen geistigen Reife auch im Original gelesen werden konnte. Allerdings wurde Cynthia, seit das Buch in ihr Haus gelangt war, von dem Gefühl verfolgt, beobachtet zu werden. Bohrten sich die Augen der Personen aus den wenigen aufgehängten Bildern in ihren breiten Rücken? Sie ertappte sich dabei, wie sie bei jedem Knacken der alten Holzbalken zusammenzuckte und einen Blick über die Schulter warf.
Der Kupferkessel baumelte an einem schwenkbaren Haken. In ihm blubberte, dampfte und zischte es. Die Flammen leckten an den Seiten empor, weshalb er mit dunklen Rußspuren überzogen war.
Seit dem frühen Morgen stand Cynthia in der Küche, die dunklen Haare als Knoten hochgesteckt, einen Schweißfilm auf der Stirn, und die müden Beine drohten mit Wadenkrämpfen. Bald würde das Gebräu fertig sein, nur noch wenige Zutaten fehlten zu seiner Vollendung. Jetzt mussten die Angaben genauestens befolgt werden.
Eine Messerspitze getrockneter Fliegenpilz, dreimal rechtsherumrühren. Sieben Beeren der Tollkirsche zu Brei gemörsert, viermal linksherumrühren.
Nun benötigte sie nur noch drei Zutaten. Keiner konnte sie aufhalten, das Elixier fertigzustellen. Das Rezept versprach nichts Geringeres als die Unsterblichkeit.
Als nächstes wurden sechs Samen des Wunderbaums pulverisiert und in den Kessel gegeben. Vier, fünf, sechs. Cynthia hielt die Dose noch waagrecht über den Steintopf, in dem die Samen zerstoßen werden sollten, als lautstark die ersten vier Takte von Beethovens Fünfter durch das Haus schallten.
Sie zuckte dermaßen zusammen, dass unzählige Samen aus der Dose fielen. Wie oft hatte sie sich schon vorgenommen, diesen Klingelton durch einen harmonischeren zu ersetzen. Das musste auf der To-do-Liste ganz nach oben. Zum Glück hielt sie die Hand über den Mörser. Kaum auszudenken, wenn sie von vorne hätte beginnen müssen.
Konnte der Kessel bei kleiner Flamme über dem Feuer bleiben? Dazu fand sie keine Angabe im Rezept, nur was reinmusste und wie oft man in welche Richtung umrühren sollte.
Da da da daaa.
Okay, wer immer da draußen stehen würde und den Klingelknopf malträtierte, sollte einen guten Grund haben.
Bevor sie zur Tür marschierte, griff Cynthia nach ihrer kleinen japanischen Freundin, die immer in Reichweite lag. Eine zusammenklappbare Handsäge, die eigentlich Pocketgirl hieß, Cynthia aber Fushigi nannte. Das gefiel ihr besser und hörte sich persönlicher an. Es bedeutete »Wunder«, und es war wirklich wunderbar, was diese Säge alles leistete. Vom Verkäufer empfohlen für Äste und dünne Stämme, aber, wie sie herausgefunden hatte, auch durchaus für andere Gelegenheiten, die im Haushalt anfielen, geeignet.
Sie riss die Tür auf und sah den ausgestreckten Zeigefinger direkt vor der Klingel in der Luft schweben. Der Mann hinter dem Zeigefinger erstarrte aufgrund ihres plötzlichen Erscheinens und wirkte irritiert. Vermutlich glaubte er, sie hätte sich direkt hinter der Tür materialisiert. Wär schön, wenn sie das könnte.
»Stopp!«, herrschte sie ihn an. »Nur weil Beethoven programmiert ist, bin ich noch lange nicht taub.«
»Hätten Gnädigste wohl ein paar Minuten Zeit, um mit mir über die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu reden?«, gab der ungebetene Störer seinen sichtlich auswendig gelernten Satz leise von sich.
Wichtiger als mein Kupferkessel?, überlegte Cynthia.
Der Magier Marius Maca hatte einmal einem aufdringlichen Sektenanhänger die »Gespräche mit Gott«-Bücher empfohlen, was diesen zur augenblicklichen Flucht veranlasste, um seine festzementierte Glaubensanschauung nicht mit neuen Ideen ins Wanken zu bringen. Aber eine solche Schlagfertigkeit brauchte Cynthia heute nicht einzusetzen. Für Leute, die andere beim Ausprobieren neuer Rezepte unterbrachen, gab es ein besonderes Programm.
Ein listiges Grinsen zog ihr die Mundwinkel nach oben. Es kam ihr vor, als bemächtigte sich ihrer ein fremder Geist, der mit diesem Vertreter des Hauskreises etwas Besonderes plante. Lag es an dem Buch, von dem sie langsam ahnte, was es alles beinhaltete? Freundlich bat Cynthia Silbersporn den Besucher in die vordere Küche.
Die hintere, in der der schöne Kessel hing, hatten bis jetzt nur wenige betreten, und noch weniger auf eigenen Beinen verlassen.
Wie Cynthia annahm, wurde dem zerknitterten Herrn nur selten ein Tee angeboten, weshalb er die Einladung freudig annahm. Ein Earl Grey wurde kredenzt.
Mit seinem kräftigen Bergamottöl und dem herben Geschmack war »Der Graue Graf«, so nannte sie diese Sorte allzu gern in der deutschen Übersetzung, hervorragend geeignet, die Bitterkeit gewisser ziemlich ungesunder Kräuter zu überdecken.
Den Gast im Rücken, schenkte sie zwei Tassen ein. Eine erhielt einen Spritzer aus einem braunen Fläschchen, das sie vom Gewürzregal nahm, und dann noch einen. Sicher war sicher. Wieder befiel sie das Gefühl fremder Augen, die sie über die Schulter hinweg beobachteten.
Cynthia Silbersporn ging freundlich lächelnd an den Tisch, stellte die beiden Trinkgefäße ab und nahm Platz. Ja, sie konnte richtig nett sein oder zumindest so tun als ob.
Freudig erregt holte der Mann Luft und fragte: »Sie sind doch bestimmt sehr einsam hier, oder?«
Es sollte eine seiner letzten Fragen sein.
»Ich bin nicht einsam. Ich bin nur alleine mit meiner Katze, und das ist auch gut so.«
Bevor das Palaver ins Unendliche ausufern würde, musste Cynthia die Gesprächsführung, beziehungsweise dessen Beendigung, übernehmen. So wie ein starker Magnet Metall anzieht, glaubte sie fast, den Kessel rufen zu hören. Langsam zog sie die Luft ein, atmete tief durch, doch die Ungeduld wuchs.
»Ich bin hierher gezogen, um meine Ruhe zu haben. Das mag vielleicht schwer nachvollziehbar sein, aber es gibt Menschen, die sind lieber alleine als mit den falschen Individuen zusammen.«
Sie hob die Teetasse und prostete ihrem Gegenüber zu, das noch keinen Schluck getrunken hatte. Manchmal genoss sie sogar den Spaß an der langsamen Folter, aber heute musste es schnell gehen. Das Experiment kochte hinten unbeobachtet weiter.
»Was ist nur los mit mir? Was tue ich?« Fragen rasten durch ihren Kopf. »Bringt die Gier nach Unsterblichkeit mich soweit?«
Der Herr folgte freundlich ihrer Aufforderung. Er nahm einen kräftigen Mund voll, öffnete ihn, um mit dem nächsten Satz fortzufahren.
Dazu fehlte ihm jede Möglichkeit. Er alterte innerhalb weniger Minuten und sackte tot auf seinem Stuhl zusammen. Er schwieg für alle Zeiten.
Die Idee, ihn mit Fushigis Hilfe in handliche Stücke zu zerteilen, nahm Gestalt an. So würde sie problemloser die Leiche entsorgen können.
»Hoffentlich ist noch genug Saft im Akku«, murmelte sie vor sich hin, »meist geben die ja nach der Hälfte der zu erledigenden Arbeit den Geist auf. Ach was, vergiss es. Zu viel Arbeit für so ein kleines Gerät.«
Cynthia ließ den Vertreter sitzen. Er stellte keine Störung mehr dar. Sie konnte endlich den neuesten Zaubertrank fertigstellen und in die kleinen braunen Fläschchen füllen. Der Geschmack war wie beschrieben, hinterließ jedoch eine Schalheit nach faulen Eiern. Ob er wirklich unsterblich machte, wer konnte es beurteilen? Am Ende des Rezepts stand, die Wirkung hinge von mehreren Umständen ab, die bei der Einnahme zu beachten seien, Erläuterungen im Anhang auf Seite 873. Diese Fußnote hatte sie am Morgen übersehen und gleich mit dem Kochen angefangen. Schnell blätterte sie bis hinten durch.
»Nein!«
Was sie sah, beziehungsweise nicht sah, war links 872, rechts 875. In der Mitte nur noch ein schmaler ausgefranster Rand. Die gesuchte Seite fehlte. Der seltsame Geschmack im Mund blieb. Lag es am vergifteten Hausierer?
Sie schleppte ihren stillgewordenen Gast hinters Haus und wickelte ihn in eine Folie.
»Seltsam«, schoss es ihr durch den Kopf. »Wozu benutze ich Frischhaltefolie? Damit er nicht dreckig wird?«
In einer Ecke thronte ein Komposthaufen, in dessen Nähe alles noch prächtiger gedieh, als im Rest des Gartens.
Mit Hilfe eines Spatens hob Cynthia ein Grab aus, quetschte erst die Beine, dann den Rest des Verstorbenen hinein. Unbequem sah das Ganze wahrlich aus, aber egal, er merkte es ja nicht mehr.
Mit kräftigen Hieben schippte sie die Grube zu, klopfte die Erde mit der flachen Seite der Schaufel fest, schmiss locker ein paar Ladungen Kompost darüber und betrachtete ihr Werk. Gehaltvolle Nahrung für den geliebten Garten.
Nach getaner Arbeit köpfte sie einen Merlot, schenkte mit Schwung ein und setzte sich an den Tisch. Mit jedem Schluck Alkohol wurde sie verzweifelter.
»Meine Güte, was habe ich nur getan?«, rief sie der Zimmerdecke entgegen.
Sicher, sie las gern über Gifte, deren Wirkung und Herkunft. Dieses Wissen in die Tat umzusetzen, war ihr allerdings bisher nie in den Sinn gekommen. Mit dem schlechten Gewissen nahm auch das Gefühl des Beobachtetwerdens zu. Immer wieder sah sie nach hinten, glaubte, Blicke im Rücken zu spüren.
Die kleine Fushigi kam heute nicht zum Einsatz. Dennoch war es ein grauenvoller Tag für Cynthia gewesen, nachdem ihr der Mord voll bewusst wurde.
»Ja, Mord, nenn es ruhig beim Namen!«
So etwas durfte sich auf gar keinen Fall wiederholen. Hoffentlich hatte niemand gesehen, wie der Mann ihr Haus betrat.
Als sie aufstand, um die Tasse in die Spüle zu stellen, lag da ein Zettel, auf dem sieben Worte und ein Buchstabe standen: »Das war gar nicht nett, meine Liebe. P.«
Cynthia schlug die Hand an die Stirn. Ihr Gefühl stimmte also. Es musste jemand hier gewesen sein.
Niedergeschlagen wankte sie ins Wohnzimmer, um die Situation zu überdenken. Vielleicht konnte Marius Maca ihr einen Rat geben. Sofort tippte sie die Nummer ins Telefon. Beim zweiten Klingeln hob der Magier ab.
»Bin ich froh, dich zu erreichen«, begann Cynthia ohne Umschweife. »Ich muss dir unbedingt erzählen, was heute passiert ist, aber vielleicht wird meine Leitung abgehört. Wir müssen uns sehen. Komm bitte sofort her. Ich trau mich kaum aus dem Haus.«
»Das hört sich ja geheimnisvoll an. Wer soll dich denn überwachen? Soll ich Kuchen mitbringen?«
»Nur für dich.«
»Dann ist es wirklich ernst.«
Wenige Augenblicke später klingelte Marius an Cynthias Tür. Völlig aufgelöst öffnete sie und fiel ihm in die Arme. Er erinnerte sie an den unvergesslichen Dirk Bach, der leider, wie so viele, zu früh gestorben war. Beide besaßen ein ansteckendes Lachen und herrlichen Humor. Marius allerdings hatte keine Glatze. Die langen, schwarzsilbermelierten Haare trug er heute zu einem Pferdeschwanz gebunden.
»Na, na, wird schon wieder gut. Sag mir, was geschehen ist. Du tust, als ob jemand gestorben wäre.«
»Ist ja auch«, schniefte sie.
»Setz dich, ich mach uns Tee. Oh, du bist schon beim Rotwein, auch gut.« Der kleine Magier holte ein Glas aus dem Hängeschrank. »Wer ist tot?«, fragte er mit heiterer Stimme, vermutlich glaubte er an einen Scherz.
»Keine Ahnung, wie er hieß.« Panisch erstattete Cynthia Bericht. Angefangen beim Kochen des neuen Elixiers, über den Besuch mit dem unglücklichen Ausgang, der fehlenden Buchseite, ihr Gefühl, beobachtet zu werden, bis hin zum Fund des Zettels neben der Spüle.
Aber Marius ging nicht auf ihre Worte ein.
»Ah, ja«, sagte er stattdessen, »da fällt mir ein, aus deinem Briefkasten ragte ein Umschlag. Ich hab ihn mit hereingebracht. Hier.«
Mit zitternden Fingern nahm Cynthia das altrosafarbene Kuvert entgegen.
»Ich kann da nicht reinsehen. Mach du auf«, bat sie und gab es ihm wieder zurück.
Aufgeregt sah sie zu, wie Marius den oberen Rand des Umschlags aufriss und sich mit dem Daumen bis zur anderen Seite vorarbeitete. Er zog einen kleinen Briefbogen heraus, las ihn, runzelte die Stirn und lächelte schließlich.
»Wieso grinst du so? Was steht drin?«, fragte Cynthia fast tonlos.
»Nichts Schlimmes. Ich glaube, du hast wenig zu befürchten. Ernsthafte Erpresser arbeiten mit weißen Umschlägen oder ausgeschnittenen Wörtern aus der Zeitung. Der Text lautet: ›Mach das nie wieder. Ich beobachte dich. Werde mich bei dir melden, sobald ich Zeit habe.‹ Unterschrieben mit einem großen P in rosa Schrift, in Klammer: Eine Freundin.«
Marius strahlte Cynthia an, dabei ließ er seinen langen geflochtenen Bart durch die Hand gleiten.
»Gibt es einen vernünftigen Grund für deinen unpassenden Gesichtsausdruck? Ich finde das nämlich kein bisschen witzig«, schimpfte sie.
»Ich schon. Spätestens in ein paar Wochen wirst du mir Recht geben. Hier kündigt sich eine Veränderung an, die dein künftiges Leben betrifft.«
»P, wie auf dem Zettel«, überlegte Cynthia. »Sag mir, was du weißt. Ahnst du, wer P ist?«
»Nein, ich ahne es nicht. Ich weiß es. Aber P würde mir nie verzeihen, wenn ich die Überraschung jetzt schon verraten würde. Eines kann ich dir versichern, P wird dir gefallen.«
Das Ganze erschien Cynthia zwar mehr als rätselhaft, aber sie vertraute ihrem langjährigen Freund Marius Maca und ließ sich von ihm beruhigen. Abwarten und sehen, was kommt, hieß die Devise.
Lautstark knurrte ihr Magen, das Frühstück war die letzte Mahlzeit gewesen. Sie schielte auf die Papiertüte, die Marius mitgebracht hatte.
»Was ist da drin?«
»Och, nur ein paar Leckereien, süße Stückchen, zwei oder drei Nussecken aus der Bäckerei, aber du wolltest ja keinen Kuchen. Bleib sitzen, ich kenn mich aus, weiß wo dein Geschirr steht.« Zielstrebig holte er das Benötigte und eine Kuchengabel.
»Ich esse natürlich mit. Bring mir auch einen Teller und eine Gabel. Wenn ich mich auf eins im Leben verlassen kann, dann darauf, dass der Hunger immer wieder zurückkehrt.«
»Genau das habe ich geahnt. Ist Schokosahne recht?«
»Aber sicher.«
Zwei Tortenstücke später hatte sich Cynthia zufrieden in ihrem Küchenstuhl zurückgelehnt.
»Ich bin gespannt, wie das alles noch weitergehen wird.«
»Ja, das kannst du auch. Neue Erfahrungen sind wohl die geeignetste Umschreibung. Es wird interessant, soviel verspreche ich dir.«
In dieser Nacht fand Cynthia wenig Schlaf.