Читать книгу Zehn gute Jahre Teil 7 - Friedrich Haugg - Страница 9

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"Das Flugzeug war mit einem Schlage, mit der Sekunde, in der es hervortauchte, in eine Stille geraten, die wie ein Wunder erschien. Nicht eine Luftschwankung hob und senkte es. Wie eine Barke, die die Mole passiert, glitt es in stille Gewässer. Es schwamm in nie gesehenem, entlegenem Teil des Himmels, wie in einer Bucht der Insel der Seligen. Das Wettergewölk unter ihm war wie eine andere Welt, dreitausend Meter dick, von Böen, Wasserwirbeln, Blitzen durchrast; aber das Gesicht, das es den Gestirnen zukehrte, war von Kristall und Schnee.

Es war Fabien zumute, als sei er in Zaubersphären geraten, denn alles wurde leuchtend, seine Hände, seine Kleider, seine Tragflügel. Denn das Licht kam nicht von den Gestirnen herab, sondern löste sich, unter ihm und rings um ihn her, aus dieser weißen Fülle.

Die Wolken unter ihm strahlten allen Schnee wider, den sie vom Mond empfingen. Die rechts und links, hoch wie Türme, desgleichen. Eine Milch von Licht floss und schwamm allenthalben, in der das Flugzeug badete…

Gleichviel: Tausend schwarze Arme hatten ihn freigegeben. Man hatte ihm die Fesseln gelöst, wie einem Gefangenen, den man für eine letzte Weile allein unter Blumen spazieren lässt.

Zu schön, dachte Fabien. Er irrte unter Sternen umher, dichtgehäuft ringsum wie ein Schatz, in einer Welt, wo nichts, absolut nichts Lebendiges war außer ihm, Fabien, und seinem Gefährten. Gleich jenen Dieben im Märchen, die in die Schatzkammer eingemauert sind, aus der sie nicht wieder herauskommen werden. Unter eisfunkelndem Geschmeide irren sie umher, unermesslich reich, doch verdammt.

Antoine de Saint – Exupéry

Nachtflug

Zehn gute Jahre Teil 7

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