Читать книгу Der schwarze Kakadu - Fritz Rabensteiner - Страница 10
ОглавлениеDer Furz
Es ist ein äußerst unangenehmes Thema, aber da alle Menschen davon betroffen sind, lohnt sich eine nähere Betrachtung um Sinn und Wesen dieses täglichen Naturereignisses zu ergründen. Frauen schweigen meist dazu, wir müssen aber konzedieren, dass sie weniger oft furzen als Männer. Sie können den Mund nicht lange genug halten um den nötigen Druck aufzubauen. Und wenn sie dennoch einen fahren lassen, dann schieben sie es den Männern in die Schuhe. „Wie kannst du nur vor mir furzen?“ Am besten sagen sie dann: „Entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass du vor mir dran warst“. Oder die Mädels laufen ins Bad, knallen die Tür und man hört einen vernichtenden Furz. Danach kommen sie wieder heraus und sagen: „Ich hatte was im Auge.“ Aber Männer gehen ohnehin entspannt an die Sache heran und entwickeln manchmal sogar einen sportlichen Ehrgeiz um die Konkurrenz zu übertrumpfen. Heringe können bis zu sieben Sekunden furzen. So kommunizieren sie miteinander. Genau wie Männer. Wir müssen davon ausgehen, dass es außerirdisches Leben gibt. Deshalb hat die NASA vorgesorgt und die interstellaren Raumsonden Voyager 1 und 2 mit Datenplatten ausgestattet, auf denen sich Bild- und Toninformationen über die Erde befinden. Unsere Koordinaten, diverse Grußbotschaften, Fotos und Filme, Tiergeräusche, Blitz, Donner, Musik berühmter Komponisten, eine Ansprache des ehemaligen UN-Generalsekretärs Kurt Waldheim und eine Beschreibung des Furzes. Darin heißt es: Der Furz ist ein gewollter, aber missglückter Versuch dem Hinterteil das Sprechen beizubringen. Er stärkt das Wohlbefinden, scheitelt die Haare und stinkt, damit die Schwerhörigen auch etwas davon haben. Ende der Botschaft. Ich finde, das ist eine treffende Beschreibung. Es gäbe natürlich noch einiges mehr, aber so eine Datenplatte hat nun mal eine beschränkte Speicherkapazität. Lassen sie uns den Rest ergänzen. Der Furz ist der Soundcheck des Körpers und hat sich im Laufe der Evolution einen fixen Platz erkämpft. Im Zwischenmenschlichen, in der Wirtschaft oder auch in der Kunst. Und in den verschiedensten Kulturen. Ein altes indianisches Sprichwort lautet: Wenn man seinen Furz wieder riechen kann, ist die Erkältung vorbei. Und schon hat man den Medizinmann gespart. Sehr heikel wird es im zwischenmenschlichen Bereich. Der größte Schritt in einer Beziehung ist nicht der erste Kuss, sondern der erste Furz. Vor allem die Reaktion darauf. Aber das beschränkt sich nicht nur auf Paare. Auch innerhalb einer Gruppe muss man Fingerspitzengefühl beweisen. Da ist es hilfreich, wenn man eine passende Erklärung parat hat. Wenn sie im Bus einen fahren lassen, dann sagen sie: „Ich bin zwar Torwart, aber der war unhaltbar“. Glauben sie mir, da haben sie die Lacher auf ihrer Seite. Auch die Wirtschaft hat sich des Themas angenommen und nutzt es auf perfide Weise. Allen voran IKEA. Das Gebläse am Eingang ist ein aphrodisierender Elch-Furz, der die Kunden in völligem Unterbewusstsein Teelichter kaufen lässt. Fahrschulen gehen ebenfalls subtil an die Sache heran. „Gas geben und die Kupplung langsam kommen lassen“. „Wie langsam?“ „Wie einen Furz im Theater.“ Und selbst die Medizin wird umdenken müssen. Millionen Menschen kämpfen mit Luft im Bauch und greifen verzweifelt zu Joghurtprodukten. Das bringt doch nichts. Leute, gebt euch nicht auf. Lernt furzen. Und die wichtigste Regel: Lachen sie. Denn aus einem traurigen Arsch kommt niemals ein fröhlicher Furz.
Damit ist die Botschaft ins All komplett.