Читать книгу 3:2 - Deutschland ist Weltmeister - Fritz Walter - Страница 10
VON SCHÖNECK NACH SPIEZ
ОглавлениеAls ich in Schöneck eintreffe, sind die meisten von den 22 Spielern schon da. Bei der Einkleidung am ersten Tag gibt es ein Mordstheater und Hallo. Den größten Spaß haben wir mit den Hüten. Viele von uns gehen normalerweise ohne Kopfbedeckung, heute wird ausnahmslos jedem ein Deckel verpasst. Ein paar sehen unmöglich aus, andere kleidet er prima. Bei mir geht es grad so. Ich bin selbst überrascht, denn ich habe in meinem Leben bisher nur einmal einen Hut aufgesetzt: als ich aus russischer Kriegsgefangenschaft kam und einen weithin leuchtenden Plattkopf heimbrachte. Damals hab’ ich den Hut fast Tag und Nacht getragen und ihn selbst beim Training nicht abgenommen. Nur vor einem saftigen Torschuss wurde er ehrerbietig gelüftet.
Wir bekommen alle graue Hosen, grüne Sakkos mit dem DFB-Wappen, gleiche Hemden, Krawatten, Schuhe und, wie schon gesagt, gleiche Hüte. Auch einheitliche Trainingsanzüge erhalten wir, selbstverständlich alles nach Maß. Dazu werden noch Laufschuhe und Schultertaschen für unsere Sportutensilien ausgegeben. Fußballschuhe, Schienbein- und Knöchelschützer, Unterziehhosen bringt jeder selbst mit. Trikots und Hosen, von denen an manchen Tagen eine oder zwei Garnituren durchgeschwitzt werden, liefert wiederum die Geschäftsstelle des Deutschen Fußballbundes in Frankfurt.
Endlich ist es soweit!
Am 11. Juni 1954 um 11.38 Uhr fahren wir freudestrahlend von Karlsruhe nach Basel ab. Unsere Expedition leitet Hans Huber aus München, der Zweite Vorsitzende des Deutschen Fußballbundes. Dazu kommen Bundestrainer Herberger, DFB-Geschäftsführer Dr. Xandry, Spielausschussvorsitzender Körfer, der Arzt Dr. Loogen, Masseur Deuser, Schuhspezialist Dassler und folgende 22 Spieler: Hans Bauer, Ulrich Biesinger, Horst Eckel, Herbert Erhardt, Richard Hermann, Bernhard Klodt, Werner Kohlmeyer, Heinz Kubsch, Heinrich Kwiatkowski, Friedrich Laband, Werner Liebrich, Karl Mai, Paul Mebus, Karl-Heinz Metzner, Max Morlock, Alfred Pfaff, Jupp Posipal, Helmut Rahn, Hans Schäfer, Toni Turek, Fritz Walter, Ottmar Walter.
Unser erster Schritt zur Weltmeisterschaft: Im Ulleval-Stadion von Oslo treten wir am 19. August 1953 gegen Norwegen an. Mit einem dürftigen 1:1 sind wir nach diesem Ausscheidungsspiel unserem Ziel, in der Schweiz dabei zu sein, nicht viel näher gekommen. Die Kritik ist entsprechend.
Kein Länderspiel ohne Morlock-Tor! Beim Stuttgarter 3:0 gegen unseren zweiten Gegner in der Ausscheidungsgruppe I, die Saar, hat Max Torwart Strempel überwunden und setzt zum erfolgreichen Torschuss an. In Hamburg, beim Rückspiel gegen Norwegen (5:1), verwandelt er mit phantastischem Hechtsprung eine Flanke zum Ausgleichstor (unten).
Erst zappelt der Ball, dann der glückliche Torschütze Max Morlock im Netz. Ein prächtig gelungener Schnappschuss aus dem Rückspiel gegen die Saar in Saarbrücken.
Nach meinem Ausscheiden in der ersten Halbzeit verfolgte ich neben Sepp Herberger, Dassler, Kubsch und Herrmann den entscheidenden Kampf von der Reservebank aus.
Jupp Posipal steht im zweiten Spiel gegen die Saar zeitweise im Sturm. Neben Ottmar und Max Morlock beobachtet er gebannt ein Duell zwischen Hans Schäfer und dem saarländischen Torwart. Das Ausscheidungsspiel endet 3:1 – die Fahrkarte in die Schweiz haben wir in der Tasche.
Nur 22 von den in der Sportschule München-Grünwald versammelten Spielern kann Bundestrainer Herberger mit in die Schweiz nehmen. Ich weiß, wie schwer es ihm fällt, einige Kameraden daheim lassen zu müssen.
Die Lage ist ernst, aber nicht hoffnungslos! Bei der Ankunft in der Schweiz verraten die nachdenklichen Gesichter sehr deutlich, dass wir unseren Aufenthalt nicht für einen sorglosen Erholungsurlaub halten.
Mit Turgay, dem Kapitän und Torwart der türkischen Mannschaft, tausche ich vor unserem ersten Weltmeisterschaftsspiel – gegen die Türkei in Bern – den Wimpel aus.
Tor Nummer 1 schießt der Kölner Hans Schäfer. Es bringt nach dem unerwarteten Führungstreffer der Türken den Ausgleich und damit für unsere Elf die Wende zum Guten.
Ottmar verwandelt eine Flanke von mir in ein prächtiges Kopfballtor. 3:1! Hans Schäfers Eingreifen ist nicht nötig, Turgays Abwehr nicht möglich.
Gleichklang der Bewegung: Ottmar reißt vor Freude die Arme hoch, Turgay hebt sie resigniert. »Da war ich leider machtlos!« scheint er zu sagen.
Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Nur ein Mann der türkischen Abwehrmauer blickt bei einem Freistoß der Gefahr ins Auge. Das Spiel endet 4:1.
»Ein alter Mann ist doch kein Schnellzug!« sage ich zum Boss, als ich auf dem Thuner Trainingsplatz mit ihm und Karl Mai Runden drehe. Selbstironie kann ich mir leisten, denn ich bin in der Form meines Lebens.
Kleine Fische für Werner Liebrich! In einem Bassin macht er mit der bloßen Hand Jagd auf Forellen. Erwischt er eine, hält er sie triumphierend hoch und wirft sie sofort wieder ins Wasser zurück. Toni Turek und Horst Eckel (rechts) betrachten die Fußarbeit auf dem schönen Thuner See als Vergnügen und Training zugleich.
Bauer, Mebus, Liebrich und Kwiatkowski bemühen sich, den gefährlichen ungarischen Torjäger Kocsis (verdeckt) zu stoppen. Vergeblich! Sekundenbruchteile später zappelt der Ball im Netz – eine typische Szene aus dem unglücklichen 3:8-Spiel gegen den Weltmeisterschaftsfavoriten Ungarn.
Oben: Beim Spiel gegen Ungarn in Basel können wir das gegnerische Tor nicht oft in Gefahr bringen. Alfred Pfaff hat es dieses Mal geschafft, aber Torwart Grosics ist schneller am Ball. Rechts im Bild: Linksaußen Herrmann.
»Freundchen, Freundchen!« droht der ungarische Mittelläufer Lorant mit erhobenem Zeigefinger dem temperamentvollen Boss. Torwart Grosics sitzt, den Ball im Arm, am Boden und schaut verdutzt zu Rahn auf. Der englische Schiedsrichter Ling mahnt ungeduldig, doch weiterzuspielen.
An der Grenze gibt es keine Schwierigkeiten. Die Schweizer Zöllner sind für die Dauer der Fußball-Weltmeisterschaft mit besonderer Liebenswürdigkeit gerüstet.
»Was wollt denn ihr in der Schweiz?« verulken sie uns gutmütig, »ihr habt doch nicht etwa vor, die Ungarn, Brasilianer oder Urus zu schlagen?«
Offensichtlich trauen sie uns nicht allzu viel zu, aber um Autogramme bitten sie uns doch. Man kann ja nie wissen …
In Basel heißt uns Präsident Dr. Thommen vom Schweizerischen Fußballbund willkommen.
Wir essen eine Kleinigkeit und fahren dann im Omnibus weiter. Ein großes Ulmer Werk hat ihn mit Chauffeur für die Dauer unseres Aufenthaltes in der Schweiz kostenlos zur Verfügung gestellt. Albert Sing, unser Verbindungsmann zum Organisationskomitee der FIFA, sorgt dafür, dass wir auf dem Weg nach Spiez das Berner Stadion besichtigen können. Hier werden wir am nächsten Donnerstag gegen die Türken spielen. Hier findet am 4. Juli auch das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft statt. Keiner denkt im Ernst daran, dass wir da noch etwas mitzureden haben. Aber wir werden von den Tribünen dort oben aus zusehen, wenn die Weltbesten unten auf dem Rasen um den Coupe Rimet kämpfen. Ein großartiges Spiel muss das werden! Wir möchten es um keinen Preis verpassen!
Hotel direkt am See
Es ist schon neun Uhr abends vorbei, als unser Bus vor dem Belvédère in Spiez hält. Zimmerverteilung! Kofferschleppen! Herberger hat für alles gesorgt: der dritte Stock im Hotel ist für uns reserviert. In jedem Zimmer wohnen zwei Mann. Der Chef sucht sie nach Möglichkeit so aus, dass sie sich bis in die letzten Träume hinein fachlich unterhalten können. So hausen zwei Verteidiger zusammen, Kohlmeyer und Laband; die zwei Torwächter Kwiatkowski und Kubsch; der rechte Flügel, Morlock und Klodt; Mai und Posipal von der Hintermannschaft; Außenläufer mit Außenstürmer wie Eckel und Schäfer, oder wie die Gespanne alle heißen. Mein Zimmergefährte ist schon seit einigen Länderspielen Helmut Rahn, unsere Stimmungskanone.
Die Paare sind zum Teil unzertrennlich. Eckel weicht auch dann nicht von Schäfers Seite, als dessen Frau in die Schweiz kommt. Sie nennt ihn aus diesem Grund nur noch den »Schatten«.
Herberger hat ein Zimmer für sich, Dr. Loogen und Deuser beziehen zusammen eines. Unsere Offiziellen – Dr. Bauwens, Huber, Körfer, Deckert – wohnen eine Etage tiefer.
Wir sind im dritten Stock ganz unter uns und halten fröhlichen Einzug. Jedes Zimmer hat einen kleinen Balkon mit herrlichem Ausblick auf den See und die Berge. Ich glaube nicht, dass irgendeine Nationalmannschaft ein landschaftlich schöner gelegenes Quartier hat. Die Ungarn zum Beispiel wohnen in Solothurn, direkt an einer verkehrsreichen Straße. Zu unserem Hotel dringt kein Lärm, es ist wohltuend ruhig. Mit den anderen Gästen haben wir wenig Kontakt. Zu den Mahlzeiten treffen wir uns in einem kleinen, reservierten Raum.
Gleich bei der Ankunft wird mir ein Eilbrief meiner Frau überreicht.
»Ich bin fest davon überzeugt«, schreibt sie, »Ihr werdet der ganzen Welt zeigen, was Ihr könnt. Du wirst die Spiele Deines Lebens spielen, damit ich auch weiß, warum ich Dich so oft und so lange hab’ hergeben müssen.«
Am anderen Morgen beginnt gleich nach dem Frühstück der Ernst des Lebens. Für uns heißt das: Training! Zehn Kilometer von Spiez entfernt steht uns in Thun ein gepflegter, wunderschön gelegener Sportplatz zur Verfügung. Zufällig trainieren hier auch die Uruguayer, die über dem See in Hilterfingen wohnen. Es ergibt sich, dass sie den Platz von neun bis halb elf Uhr benutzen, und wir anschließend bis zwölf. Als wir das erstemal auftauchen, werden wir stürmisch begrüßt. Das Hallo gilt vor allem Helmut Rahn, der mit seinem Verein Rot-Weiß Essen wochenlang in Südamerika war und auch gegen die Nationalelf der Urus gespielt hat. Zweimal konnte Rot-Weiß-Essen in Uruguay gewinnen, gegen die Nationalmannschaft allerdings hat es 1:5 verloren. Der Boss bekam Bombenkritiken und auch zahlreiche Angebote. Jetzt fallen ihm die Urus um den Hals, schlagen ihm temperamentvoll auf die rechte und auf die linke Schulter. Der Helmut in seiner burschikosen Art steht ihnen nicht nach. Auch er: rechte Schulter, linke Schulter. Es ist ein unbeschreibliches Palaver!
Am nächsten Tag treffen wir in Thun die Urus wieder. Ich täusche mich bestimmt nicht: bei aller Liebenswürdigkeit mustern sie uns ziemlich mitleidig. Ganz offensichtlich denken sie: »Ja, was wollen denn die?« In den Zeitungen liest man, dass die Urus, die 1950 bei der IV. Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien den Coupe du Monde zum zweiten Mal gewonnen haben, den Pokal erst gar nicht mit in die Schweiz bringen wollten. So fest sind sie davon überzeugt, dass sie ihn ein drittes Mal erringen – in diesem Fall würde er ihr Eigentum.
Die Schweizer schenken uns neben der großen Konkurrenz nur wenig Beachtung. In Scharen kommen sie und schauen den Südamerikanern beim Training zu; sie können sich an ihrer
Ballartistik nicht sattsehen. In unserer mehr nüchternen und sachlichen Art warten wir, bis sich die Zuschauer verlaufen, und nur noch unsere Anhänger auf dem Platz sind. Das Training umfasst ein reichliches Pensum an Laufarbeit. Wir drehen Runden auf der Bahn, erst gemächlich, machen zwischendurch ein paar Starts wie in Grünwald. Dann spielen wieder fünf Mann gegen fünf oder Sturm gegen Hintermannschaft. Jedenfalls ist alles darauf abgestellt, uns zu lockern und gut in Kondition zu halten.
»Ich werde einfach das Gefühl nicht los, wir müssen eines Tages gegen die Urus spielen!«
Davon bin ich fest überzeugt, und die anderen sind es auch. Die Vorstellung hält sich, weiß der Teufel warum, lange Zeit und wird zur fixen Idee für die ganze Mannschaft.
Es ist selbstverständlich, dass uns diese Vorahnung gleich am Samstag, einen Tag nachdem wir in der Schweiz eingetroffen sind, nach Thun treibt, wo die Urus gegen die Thuner Stadtmannschaft antreten. Die Gastgeber, die uns ihr schönes Stadion zum Training überlassen, sind gerade in die I. Schweizer Liga aufgestiegen.
Auch die Ungarn kommen aus Solothurn, um ihre viel gerühmten Rivalen spielen zu sehen. Unser Jupp Posipal, der aus dem Banat stammt und ungarisch spricht, geht gleich auf Rechtsaußen Zoltan Czibor zu. Vor Jahren hat er mit ihm die Schulbank gedrückt, jetzt begrüßt er ihn herzlich. Jupp kennt auch die anderen Ungarn ganz gut, weil er mit Herberger beim Spiel Österreich gegen Ungarn (0:1) in Wien war.
Die Zuschauer des ungleichen Fußballkampfes Uruguay – Thun kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Die Südamerikaner sparen nicht mit Tricks und Raffinessen. Ihre spielerische Eleganz, ihre traumwandlerisch sichere Ballbehandlung sind bestechend. In der ersten Halbzeit wehren sich die Thuner noch recht tapfer, sie haben sogar ein paar Torgelegenheiten. Nach der Pause aber gehen sie im Wirbel der Urus unter. Mit einer zweistelligen Packung verlassen sie den Platz.
Wir bestaunen und bewundern die Südamerikaner, erkennen aber auch, dass ihre Deckung nicht reibungslos funktioniert. Taktisch, als Mannschaft gesehen, sind diese Individualisten durchaus verwundbar. Wenn wir in bester Form gegen sie antreten könnten, mit unserem schnellen, direkten Spiel ohne jeden Schnörkel, trauen wir uns durchaus eine Chance gegen den Weltmeister von 1950 zu. Wir sind zwar beeindruckt, aber doch nicht so, dass wir Komplexe mit heimnehmen. Im Gegenteil – unser Selbstvertrauen wächst um ein gutes Stück.
Nur ein Spieler fasziniert mich von der ersten Minute an, Juan Schiaffino, der berühmte Halbstürmer. Auch Herberger ist der Meinung, dass er hoch über alle hinausragt. Es ist ein Genuss, diesem Mann zuzuschauen. So begeistert bin ich, dass ich meiner Frau schreibe:
»Ich wünschte mir nur, zehn Jahre jünger zu sein und mit ihm in einer Mannschaft spielen zu können!«
Wie dir Urus nutzen die Ungarn und die Brasilianer jede sich bietende Gelegenheit zu ähnlichen Übungsspielen. So wählen die Ungarn beispielsweise Young Boys Bern als Partner.
Herberger hält weniger von dieser Art zu trainieren.
»In solchen Begegnungen tritt doch immer deutlich die Überlegenheit einer Mannschaft zutage. Und das ist für die Weltmeisterschaft, bei der man nur mit gefährlichen Gegnern zu rechnen hat, nicht ganz das Richtige.«
Andere Trainer vertreten demgegenüber den Standpunkt, durch solche Spiele würde sich ein Team noch eher finden und noch besser kennenlernen. Unangefochten steht eine Ansicht neben der anderen. Jeder handelt nach seiner Fasson.
Im Hotel Belvédère leben wir uns prächtig ein. Die Speisekarte ist reichhaltig, und wir haben keinen Grund, uns über irgend etwas zu beklagen. Hinter dem Büfett in unserem Speisesaal regiert eine energische Blondine, von der die hin und her flitzende Bedienung ganz nett am Gängelband gehalten wird. Werner Liebrich, bei uns nur der »Kleine« genannt, tauft sie dann auch bald »Feldwebel«, später heißt sie einfach »Sergeant«. Sie ist aber keineswegs beleidigt, und wir haben bald heraus, dass hinter ihrer rauen Schale ein weicher Kern steckt. Auch die Serviermädchen haben schnell ihren Spitznamen weg, eine rufen wir zärtlich »Schwärzchen«. Doch gleich ob »Sergeant« oder »Schwärzchen«, sie sind rührend um uns besorgt, und wir fühlen uns geborgen und gut aufgehoben.
Helmut Rahn sprüht vor Kraft und Lebensfreude. In aller Herrgottsfrühe steht er auf dem Balkon und imitiert in zwerchfellerschütterndem Tonfall seine geliebte Essener Marktfrau:
»Prima schnittfeste Tomaten heute, Leute!
Kauft die prima Oma-Lutsch-Birnen!«
Oder er wälzt sich mit Werner Liebrich in einem turbulenten Freistilringkampf am Boden, stellt seinem Gegner den Fuß auf den Bauch und verdreht ihm fürchterlich die Glieder. Zum Zeichen der Aufgabe klopft Werner dreimal auf den Boden. Beide Kämpfer sind nassgeschwitzt. Wir stehen im Kreis herum und klatschen hingerissen Beifall. Der Boss aber hat noch nicht genug. Er dreht Werner, der vor Lachen kaum noch Luft kriegt, auf den Bauch und beißt ihn mit aller Kraft in den Hintern. Der »Kleine« schreit wie am Spieß, und wir brüllen vor Vergnügen. Krumm genommen wird grundsätzlich nichts, das versteht sich ganz von selbst. Einer mag den anderen gern, auch wenn man sich mal ein wenig auf die Schippe nimmt.