Отрывок из книги
Gabriele Behrend
Außer der Reihe 48
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Auf einmal füllt ein großer Smiley das Bild aus. Es ist ein Plakat, wie man es hundertfach an öffentlichen Plätzen vorfindet, überall dort, wo sich viele Menschen wenig Platz teilen müssen. Das Bild wechselt. Jetzt sind es die Aufnahmen einer Überwachungskamera, die auf irgendeinem chromblitzenden U-Bahnhof installiert ist. Sie zeigen einen Mann, der einen anderen zusammenschlägt. Der Angriff kommt aus dem Nichts. Eben noch stehen sie friedlich hintereinander, eingepasst in die privaten Distanzen. Dann, völlig unmotiviert, tritt der eine dem anderen in die Kniekehlen. Der lässt seine Tasche fallen und sackt in sich zusammen. Der Angreifer lässt ihn nicht in Ruhe, attackiert ihn mit Handkantenschlägen in den Nacken, tritt ihm in Rippen und Nieren. Schließlich zerrt er sein Opfer an den Haaren in eine aufrechte Position, nimmt es in den Schwitzkasten und schlägt mit der rechten Faust auf den Kopf ein.
Kassy hat so einen Ausbruch von Gewalt noch nicht mit angesehen. Sie hebt verschreckt die Hände vor das Gesicht, verfolgt das Geschehen durch das Geflecht ihrer Finger. Als sie es nicht mehr aushalten kann, verändert sich das stumme Ballett des Grauens. Zwei Mitglieder der Medical Control bahnen sich einen Weg durch die Menge, die sich, so weit es geht, von dem Schläger und seinem Opfer entfernt haben, dorthin, wo sie sich in Sicherheit wähnen. Die MedCons setzen den Angreifer mit ein paar gezielten Handgriffen außer Gefecht. Die Hände hinter dem Rücken zusammengezurrt, wird er aus dem Bild geführt. Zwei weitere MedCons kommen mit einer Bahre und transportieren das Opfer ab. Die Menschenmenge fließt danach wieder auf den Bahnsteig, als ob nichts geschehen wäre.
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