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Der Tag, dein Freund: die Tagesenergie – Die Seele geht nachts auf Reisen – Vergeudete Tage – Der Tagesbeginn – Das Tagebuch – Horchen und Hören, Sehen und Schauen
ОглавлениеDer Weg zu Gott kann mit einer Leiter verglichen werden. Vielleicht hast du schon von der Jakobsleiter gehört, die mit vielen Sprossen bis in den Himmel hineinragt. Wie kannst du dich prüfen, auf welcher Sprosse oder geistigen Stufe du stehst?
Nimm jeden Tag als deinen guten Freund an! Wisse: Das Licht des Tages ist Energie. Jede Frequenz der Tagesenergie hat ihre Farbschwingung und ihren Ton.
Der Tag bringt unzählige Frequenzen, also Farbschwingungen und Töne, mit sich. Hast du in deiner Seele einige oder mehrere gleiche oder ähnliche Frequenzen, also Farbschwingungen und Töne, die aus deinem Inneren strahlen, dann beginnen die Kräfte zu fließen. Wir nennen das Fließen der Kräfte Kommunikation.
Wenn eine Kommunikation entsteht, schwingen die Frequenzen in dein Oberbewusstsein, also in deine Gehirnzellen. Dort kommen sie als Empfindungen und Gedanken an. Es ist dein guter Freund, der Tag, der dabei zu dir spricht. Er sagt dir, was du heute noch an Menschlichem bereinigen sollst. Er sagt dir auch, wie du eine Situation meistern kannst. Er zeigt dir z.B. die Schönheiten des Tages, damit du dich daran erfreuen kannst. Oder er ermahnt dich, zu deinen Eltern und zu allen Menschen gut zu sein. Er lässt dich auch mal stolpern oder gar hinfallen, damit dein Gedankenkarussell unterbrochen wird und du nachdenkst, welche Gedanken du hattest und ob sie Gott, unserem himmlischen Vater, gefallen würden.
Dein guter Freund, der Tag, zeigt dir unendlich vieles. Und aus allem kannst du lernen und an allem dich selbst erkennen. Über die Tagesenergie zeigt dir Gott einen Teil deiner lichten Seiten. Darüber freust du dich gewiss. Jedoch Er zeigt dir ebenso einen Teil deiner Schattenseiten, die du heute überwinden sollst.
Der Tag, dein guter Freund, bringt dir die Kraft, das Menschliche zu überwinden, es Christus zu übergeben, deinen Nächsten um Vergebung zu bitten und ihm zu vergeben.
Vieles, was du verursacht hast, liegt unter Umständen Jahre zurück und ist noch nicht bereinigt. Wenn also noch etwas ansteht – damit du dich darin erkennst und es dann nicht mehr tust –, dann führt es dir dein guter Freund, der Tag, zu, und du darfst dies noch heute bereinigen.
Hast du deine Vergangenheit weitgehend bereinigt, so bleiben solche früheren Vorfälle nur noch als Erinnerungen in dir. Du denkst z.B. an Menschen, die dir vor Jahren unrecht getan haben. Wenn du nun Empfindungen des Friedens, des Einklangs und der Liebe ihnen gegenüber hast, wenn du ohne inneren Vorbehalt auf sie zugehen kannst, dann ist das, was war, vergeben. Das Negative ist in positive Kraft umgewandelt. Du erkennst dies an deinen Empfindungen des Friedens, also an Reaktionen wie Wohlwollen und Liebe. Die ehemaligen Entsprechungen sind zu Erinnerungen geworden.
An den vielen Begebenheiten, die der Tag dir bringt, erkennst du, auf welcher Sprosse der Jakobsleiter, also auf welcher geistigen Stufe, du stehst.
Auf dem Weg zur Schule oder an deinem Arbeitsplatz siehst und hörst du mancherlei. Dann überprüfe deine Empfindungen und deine Körperreaktionen! Was zeigt sich in und an dir? Ist es Gelassenheit oder Unmut? Du erkennst daraus, wo du in deiner geistigen Entwicklung stehst, und du erkennst, wofür du Gott um Hilfe und Beistand für deinen Nächsten bitten sollst. Bete für deinen Nächsten in jeder Situation! Ob du Gleiches oder Ähnliches schon gemeistert hast oder ob in dir noch Entsprechungen aufflammen und du dich über deinen Nächsten erregst: bete!
Wenn dich immer wieder Wünsche bedrängen, dann ist etwas noch nicht überwunden; klingen die Wünsche nur noch an – und du sagst dir: »Eines Tages werden sie erfüllt werden, wenn es Gott will« –, dann drängen sie nicht mehr, da du geistig gereift bist.
All dies hat dir etwas zu sagen. Der Tag führt es dir zu, damit du erkennst, was noch zu bereinigen ist oder was du schon bereinigt hast – und damit du daran siehst, auf welcher Sprosse zum göttlichen Bewusstsein du stehst. Gott sagt dir also über die Tagesenergie, über deinen guten Freund, den Tag, was du heute überwinden sollst und was du schon überwunden hast.
Liebe Schwester, lieber Bruder, erkenne: Das Leben im Erdenkleid ist jeden Tag neu. Denn an jedem Morgen, kurz bevor du erwachst, kommt deine Seele von einer Reise in ihr Erdenkleid zurück.
Wenn du während der Nacht erwachst, dann glaubst du, deine Seele sei bei deinem Körper gewesen, während du geschlafen hast. Oder am Morgen, wenn du erwachst, glaubst du, die Seele sei immer bei deinem Körper und in ihm, weil du deine Augen aufschlägst und wieder die gleiche Umgebung wahrnimmst wie am Tag zuvor. Und doch ist es anders.
Obwohl dein guter Freund am neuen Tag der Gleiche geblieben ist, bringt er für dich wieder ganz andere Ereignisse und Eindrücke mit als am vorangegangenen Tag. Denn du empfindest und denkst heute nicht Gleiches wie am Tag zuvor.
Das Heute also, der neue Tag, hält wieder andere Frequenzen und Töne für dich bereit. Gleiches oder ähnlich Schwingendes liegt in dir. Wieder regt der Tag diese Seelenschwingungen an – und schon beginnt für dich das neue Tagesprogramm: Die für dich gedachten Tagesfrequenzen regen dein Seelenprogramm, also verschiedene Seelenschwingungen, in dir an, wodurch eine Kommunikation entsteht. Diese schwingt wieder in deine Gehirnzellen, in deine Gedankenwelt, ein, und du vermagst dann wahrzunehmen, was Gott und dein Schutzgeist dir über deinen guten Freund, den Tag, sagen möchten.
So können sie dir sagen, es wäre gut, dieses und jenes zu bereinigen. Du spürst es in deinem Gewissen und vernimmst es in deinen Gedanken. Du tust es und empfindest: »Das hast du gut gemacht; das war selbstlos. Freue dich darüber!«
Der gute Freund hilft dir auch bei den Schularbeiten. Bist du klar und hast du keine wirren, das heißt unwesentlichen, Gedanken, dann kannst du die unzähligen Hilfen wahrnehmen, die der Tag dir bringt. Es ist Gott, dein himmlischer Vater, und dein Schutzgeist, die über deinen guten Freund, den Tag, wirken.
Für die Tagesenergie, für den Verlauf jedes Tages, ist es wesentlich, in welchen jenseitigen Bereichen sich deine Seele aufhielt, während dein Körper im Tiefschlaf lag.
In der Nacht, wenn dein Körper tief schläft, geht deine Seele auf Reisen. Wohl ist sie mit deinem Körper verbunden durch das sogenannte Silber- oder Informationsband. Dieses hält die Verbindung des Seelenleibes zu deinem schlafenden Körper aufrecht, während deine Seele nicht in deinem Körper ist.
Merke dir: Dein menschlicher Körper kann nur dann einschlafen, wenn sich die energiereiche Seele, die deinen Körper mit Energie versorgt, langsam aus dem Körper herauszieht. Entsprechend ihrem allmählichen Heraustreten schläfst du dann ein. Die Energien gehen zurück, und deshalb schläft der Körper. Wenn du tief schläfst, dann kann deine Seele ganz aus deinem Körper treten. Doch sie bleibt mit ihm verbunden. Wenn du jedoch nur einen seichten Schlaf hast, ist es ihr nicht möglich, ganz aus dem Körper herauszutreten.
Es kommt darauf an, wie du dich am Tag verhalten hast. Warst du tagsüber sehr nervös und du kommst darum nicht in den Tiefschlaf, dann kann die Seele nicht ganz aus deinem Körper heraustreten. Hast du jedoch deinen Tag harmonisch und bewusst gelebt, ist dir die Tagesarbeit gelungen, weil dein guter Freund, der Tag, dir helfen konnte, dann gehst du auch ruhig schlafen, und die Seele kann sich ganz aus deinem Körper herausziehen, während dieser in einem tiefen Schlaf liegt. Je tiefer du also schläfst, um so weiter kann sich die Seele von ihrem Körper entfernen.
Ich wiederhole: Hast du dich am Tag körperlich überanstrengt oder dich mit vielen unwesentlichen Dingen und Gedanken beschäftigt, dann bist du nervös und hast einen seichten Schlaf, weil nicht nur dein Oberbewusstsein, sondern auch dein Unterbewusstsein mit Ereignissen und unbewältigten Dingen belastet ist. Das bedeutet: Deine Seele tritt nur teilweise aus deinem Körper heraus, gelangt also nicht in andere Welten – weil du nicht tief genug geschlafen hast.
Sicher hast du schon erlebt, dass du dich beim Einschlafen plötzlich ruckartig bewegst. Es ist ein heftiges Zucken deines Körpers, und plötzlich bist du wieder hellwach. Das ist der Moment, in welchem deine Seele wieder rasch in deinen Körper eintritt. Diese ruckartigen Bewegungen zeigen dir, dass deine Seele sich wohl teilweise außerhalb deines Körpers befunden hat, sich jedoch noch nicht von dir entfernt hatte. Kurz bevor du wieder ganz wach geworden bist, ist sie sodann rasch zurück in deinen Körper geschlüpft. Dieses Zucken deines Leibes tritt nur dann auf, wenn du nicht tief schläfst – beim Einschlafen z.B. oder bei einem sehr seichten Schlaf.
Es kann jedoch auch der Fall sein: Wenn keine weiteren Störungen mehr auftreten, so kannst du beim Einschlafen ebenfalls das Zucken bemerken – doch du schläfst ruhig weiter. Dann hast du bemerkt, dass deine Seele ausgetreten ist. Deine Seele spürte, dass du weiterschläfst und sie daher auf Reisen gehen kann.
Störungen können nicht nur von außen kommen, sondern auch über dein Unterbewusstsein. Wenn sich die Seele vom Körper zu lösen beginnt – nämlich dann, wenn du einschläfst –, kann sich kurzzeitig in deinem Unterbewusstsein etwas bewegen. Werden dabei Ereignisse angesprochen, die in deinem Oberbewusstsein ankommen, so wirst du dadurch vom Einschlafen zurückgeholt. Dann schlüpft die Seele rasch wieder in ihren Körper. Immer bleibt jedoch deine Seele mit deinem Körper durch das Informationsband verbunden – einerlei, wo sie sich befindet.
Wenn du nach einem längeren tiefen Schlaf erwachst, dann spürst du sehr selten diese ruckartigen Bewegungen, weil der Körper das allmähliche Erwachen rechtzeitig der wandernden Seele über das Silberband mitgeteilt hat und die Seele bereits im Körper ist, wenn du die Augen öffnest. Du erwachst dann ruhig, ohne zu wissen, wo deine Seele sich aufgehalten hat.
Du magst sagen: »Es wäre doch interessant, mitzuerleben, wo sich die Seele nachts befindet, was sie tut, welche Eindrücke sie mitbringt.« Nun, diese Vorgänge müssen dir nicht verborgen bleiben – wenn du deine Seele von den Schatten deines Fehlverhaltens reinigst und du auch dein Ober- und dein Unterbewusstsein von größeren Belastungen, von menschlichen Gedanken und körperlichen Erregungen, weitgehend freihältst. Wenn du also gelöst und weitgehend frei bist von drängenden Wünschen, von Sorgen und Problemen und von menschlichen Gedanken, die du dir über deine Nächsten machst, dann kann deine Seele ihre Eindrücke in deinen Menschen spiegeln: Dein freies Ober- und Unterbewusstsein nimmt sodann die Eindrücke der Seele, die sie aus anderen Welten mitgebracht hat, in der bildhaften Sprache der Seele auf. Du erlebst dann die Einspiegelungen als Wahrtraum oder auch im Wachzustand kurz nach dem Erwachen. Du weißt dann, dass es so ist. Denn oftmals ist beim Wahrtraum zugleich die Erkenntnis für dich dabei.
Wahrträume nennen wir auch Wach- oder Klarträume. Sie zeigen dir u.a. auch, auf welcher Sprosse der Leiter zum Bewusstsein Gottes die Seele steht oder woran die Seele an sich selbst arbeitet, was dem Menschen noch verborgen ist.
Die Einspiegelungen der Seele sind Symbole, also Bilder, denn die Sprache der Seele ist eine bildhafte Sprache – es ist die Bewusstseinssprache. Deshalb kannst du in der Symbolik eines Wahrtraumes erkennen, auf welchem Bewusstseinsstand du stehst. Die Seele spiegelt auch ihre innere Befreiung oder ihre noch bestehenden Bindungen an äußere Dinge und Menschen in dich ein.
Es lohnt sich, die Gesetze Gottes zu beachten und zu erfüllen und den Tag dankbar anzunehmen. Seine Energie ist der Inspirator, der dich erkennen lässt, was du in deinem irdischen Leben heute zu bereinigen hast. Die Tagesenergie ist auch der Transformator für die Mahnungen des Göttlichen und des Schutzgeistes.
Der Tag ist also dein guter Freund. Einerlei, was er dir bringt – ob es deine Erinnerungen sind, damit du deinem Nächsten gesetzmäßig beistehen kannst, oder deine Entsprechungen, damit du heute bereinigst, was ansteht –, Christus, dein Erlöser, steht dir bei!
Das Leben schenkt dem Menschen viele Erfahrungen und macht ihn im Inneren reich, wenn er die Tagesimpulse aufnimmt und danach lebt.
Liebe Schwester, lieber Bruder, schon viele gehen den Weg zu Gott. Möchtest du dabeisein? Dann mache mit: Nimm diese Erklärungen an, und erprobe sie zuerst – denn wer selbst Erfahrungen gemacht hat, der geht freudig den Inneren Weg. Viele Menschen können die Gaben Gottes aus dem Gesetz der Liebe erst dann annehmen, wenn sie eigene Erfahrungen gemacht haben. Gott, unser himmlischer Vater, hilft auch denen, die zuerst eigene Erfahrungen brauchen, um dann bewusster und zielstrebiger den Weg zu Ihm zu gehen.
Erprobe und erfahre an dir selbst, was ich dir nun erklären werde. – Zuerst bespreche ich einen Tagesablauf, wie ihn viele Menschen erleben:
Viele nehmen die Zügel für ihr Denken und Handeln nicht in die Hand und vergeuden dadurch die Tage. Sie lassen die Tage kommen und wieder gehen – ohne darauf zu achten, was sie ihnen mitbrachten, sagen wollten und sagen wollen. Sie nehmen die Tage als selbstverständlich hin: Sie erwachen, stehen auf und denken, denken – unkontrolliert.
Während der Mensch seinen Körper reinigt und sich ankleidet, denkt, denkt und denkt er über alles Mögliche nach, was ihm gerade in den Sinn kommt. Er wälzt wesentliche und unwesentliche Gedanken. So gerät er schon am Morgen in ein Gedankenkarussell. Es dreht und bewegt sich alles mögliche, und er ist sich dessen oft gar nicht bewusst. Er lässt sich von vielerlei Gedanken und Wünschen steuern.
Beim Frühstück redet und redet er sodann mit seiner Familie oder mit denen, die mit am Tisch sitzen. Er beachtet nicht, dass seine Nächsten eventuell einen ganz anderen Tagesrhythmus haben als er. Er möchte sich immer im Mittelpunkt sehen und redet, was ihm gerade in den Sinn kommt und auf der Zunge liegt. Er ärgert oder freut sich, je nachdem, was er dachte oder an wen er dachte.
Wer sein Leben so verbringt, dessen Unter- und Oberbewusstsein ist angefüllt mit unkontrolliertem Denken und Reden.
Auf dem Weg zur Schule oder zum Arbeitsplatz läuft das Gedankenkarussell weiter. Geht er zu Schul- oder Arbeitskollegen, dann redet, redet und redet er – ohne sich darüber Gedanken zu machen, ob das, was er sagt, wesentlich oder unwesentlich ist, ob es seinen Nächsten interessiert oder nicht. Er redet nur aus seinem Ich.
Wer sich so verhält, dessen Ober- und Unterbewusstsein ist vollgestopft mit allen möglichen Dingen, Gedanken oder Wünschen – und verstopft für gute und gesetzmäßige Eingaben, für die Impulse aus dem Tag. Aus ihm fließt nur sein Ich heraus. Deshalb kann er auch von den göttlichen Impulsen und dem Schutzgeist kaum geführt werden, und es wird ihm wenig aus dem Tagespensum bewusst, das er heute umsetzen sollte. Er redet nur aus dem, was er sich selbst eingegeben hat, aus seinem Ich.
Die Folge ist, dass er sowohl in der Schule als auch am Arbeitsplatz an dem weiterdenkt, was sich im Ober- und Unterbewusstsein bewegt. Er kann deshalb das Arbeitspensum in Schule oder Beruf nicht so erfassen und umsetzen, wie es sein sollte, denn sein Ober- und Unterbewusstsein und seine Seelenhüllen sind gefüllt mit seinen eigenen Denkschablonen, Wünschen und Vorstellungen.
Schon am Vormittag sieht er die Sonne nicht mehr vor lauter ichbezogenen Wolken. Das heißt: Er empfängt nicht, was der Tag ihm sagen möchte. Er denkt an die Vergangenheit; er denkt an die Zukunft; er denkt über seine Probleme nach und über den Ärger mit dem Partner oder der Partnerin, mit den Kindern oder den Großeltern, den Schul- oder Arbeitskollegen. Nebenbei verrichtet er so recht und schlecht seine Arbeit, die ihn letztlich wenig interessiert, weil er ja beständig über sich selbst nachdenken muss oder darüber, was dieser oder jener ihm angetan hat oder antun könnte.
Das Mittagessen verläuft dann ähnlich wie das Frühstück: Er denkt und denkt; er redet und redet. Ähnliches geschieht auch in den Abendstunden: Er denkt, denkt, redet, redet – und schließlich bringt ihn dann eine Fernsehsendung auf andere Gedanken.
Was hat ein solcher Mensch wohl erlebt? Nur sich selbst! Doch das ist ihm meist gar nicht bewusst. Was hat er erkannt und bereinigt? Wenig oder gar nichts. Er hat also den Tag nicht genützt. So können wir sagen: Die Vergangenheit sowie seine Wünsche und Vorstellungen haben ihn gelebt. Er hat seine Entsprechungen durch sich leben lassen – und diese zugleich noch verstärkt, weil er nur über seine Angelegenheiten nachdachte und redete. Gedanken und Worte sind Kräfte. Er hat mit ihnen seine menschlichen Programme und Belastungen weiter aufgebaut und somit verstärkt. Deshalb hat er auch sein Arbeitspensum nicht in dem Maß erfüllt, wie er es hätte tun können, wenn er seine Gedanken gezügelt und bei der Arbeit gehabt hätte, anstatt seine Probleme zu wälzen.
Er hat also wenig oder gar nichts erkannt im Vergleich zu einem Menschen, der wach ist für die Tagesimpulse und der bereinigt, was ansteht. Mit einem solchen Menschen ist weder der Lehrer noch der Arbeitgeber zufrieden – gleich, welchen Beruf er ausführt, ob er Schüler, Angestellter, Arbeiter, Arzt, Ingenieur oder Handwerker ist. Solche Menschen, die wegen ihres eingeengten Bewusstseins nur über sich selbst nachdenken, sind in der Schule und in den Betrieben, gleich, an welchem Platz sie stehen, oftmals die schwarzen Schafe, die viel reden, doch wenig vollbringen.
Lieber Bruder, liebe Schwester, überprüfe du am Abend, ob dein Tag ähnlich wie geschildert verlaufen ist. Deine Empfindungen und dein Gewissen sagen es dir!
Jeder Tag ist interessant, wenn sich der Mensch für ihn interessiert, wenn er ihn nützt, ihn beachtet, ihn am Morgen schon als einen guten Freund annimmt und Gott dankt, dass der neue Tag wieder zu ihm kommt.
Zu jedem Menschen, der am Morgen erwacht, kommt der Tag zuerst als verhüllte Gestalt. Unter seiner Verhüllung birgt er das, was jeder Mensch heute erledigen und bereinigen sollte, ob im privaten Leben, in der Schule oder am Arbeitsplatz. Der Freund hilft auch, das Tagespensum zu erfüllen, und gibt gute, ja sehr gute Denkanstöße.
Du weißt inzwischen: Es gibt keine Zufälle. Alles ist vorgegeben und gesteuert durch die mittelbar oder unmittelbar wirkende Energie – durch deine Saat, die ebenfalls Energie ist, oder die unmittelbare Gottesenergie. Die unmittelbare Gottesenergie führt Seele und Mensch, die mittelbare Energie, deine Saat, steuert sie.
Jeder Mensch wird entweder mittelbar durch das Gesetz von Saat und Ernte gesteuert, nämlich von den Programmen oder der Saat, die er selbst in seine Seele eingebracht hat – oder er wird unmittelbar geführt von Gott, dem Inneren Leben, ohne Zwischenschaltung des Gesetzes von Saat und Ernte.
Du hast schon gelesen und in dich aufgenommen, dass die unmittelbare Führung nur dann möglich ist, wenn du das Gesetz von Saat und Ernte verlassen hast und deine Seele die lichte Gottesenergie aufzunehmen vermag. Die mittelbare Führung oder auch Steuerung geschieht über die Saat, über deine selbstgeschaffenen Ursachen, die als Programme in deiner Seele sind.
Sei wachsam für die Impulse des Tages! Erlebe und erfahre dich in ihnen – und du wirst dich selbst erkennen.
Liebe Schwester, lieber Bruder, erwirb dir ein Notizbuch, das du als Tagebuch verwenden kannst. Es soll so handlich sein, dass du es bei dir tragen kannst, der Junge im Anzug, das Mädchen in der Umhängetasche oder in der Schul- oder Arbeitstasche. Wo du es aufbewahrst, ist ganz dir überlassen. Das Tagebuch wird interessant, wenn du es gewissenhaft führst!
Es ist möglich, dass deine Eltern für dich bis zum 12. Lebensjahr schon ein Erkenntnisbuch geführt haben. Wenn ein solches vorliegt und du es als Tagebuch weiterführen möchtest, kannst du es tun, wenn du es möchtest.
Bitte deine Eltern, das Erkenntnisbuch abzuschließen und, wenn du willst, dir eine Widmung hineinzuschreiben mit ihren Erkenntnissen über dich, ihr Kind. Das wäre sicherlich ein schöner Abschluss der Kinderzeit und zugleich für dich das Fundament, auf dem du aufbauen und woraus du ersehen kannst, was noch zu bereinigen ansteht, welche Stärken, jedoch auch Schwächen du in der Kinderzeit hattest und eventuell noch hast.
Du beginnst nun mit deinem Tagebuch. Am Morgen findet das erste Tageserlebnis statt: Deine Seele nahm eine kleine Reinkarnation vor; sie kam aus einer anderen Welt wieder zurück in ihren Körper. Du bist also wieder erwacht. Hast du geträumt? Weißt du noch den Traum? Erscheint er dir wesentlich? Wenn ja, dann mache einige Notizen in dein Tagebuch!
Das Erste nach dem Erwachen sollte dein Dank an Gott sein für den neuen Tag. Bitte Gott, unseren himmlischen Vater, und deinen Erlöser, Christus, dass du den Tag so annehmen kannst, wie er zu dir kommt und wie er sich auch zeigen wird. Denke im Gebet auch an die Menschen, von denen du weißt, dass du ihnen heute begegnest. Es sind deine Eltern, Geschwister oder Großeltern. Wenn du noch zur Schule gehst, sind es deine Lehrer und Mitschüler. Bist du schon berufstätig, dann sende gute Gedanken zu den Arbeitskollegen und zu den Verantwortlichen oder zum »Chef«.
Sende gute Gedanken auch zu all jenen Menschen, denen du heute auf der Straße begegnen wirst und über die du dir eventuell Gedanken machst. Es gibt keine Zufälle! Wisse: Wenn dir ein Straßenpassant auffällt, dann will dir dies etwas sagen. Entweder sollst du auf deine Entsprechungen achten, oder du sollst dem Passanten verbindende Gedanken zusenden. Dadurch kann sich sowohl in deiner Seele als auch in der Seele deines Nächsten das lösen, was euch vielleicht noch aneinander gebunden hat. Deine Gedanken sagen aus, ob du mit deinem Nächsten seelisch noch im Unreinen bist. Oder du kennst die Seele aus den Seelenreichen – oder deine Seele erinnert sich an das Geistwesen, das jetzt im Menschen ist, das im Himmel mit dir vielleicht sehr eng verbunden war und ist.
Auf diese Weise nimmst du den noch verschleierten Tag an.
Im Laufe deiner irdischen und geistigen Entwicklung wird dir jeder Tag ein guter Freund werden. Denn er bringt dir nicht nur Erkenntnisse bezüglich deines Menschlichen, sondern er sagt dir auch, wie du es anpacken sollst, um es zu überwinden. Lerne, auf deinen Freund zu hören, und er wird dir auch Berater und nicht nur Künder sein.
Wenn du nicht nur horchst, was deine Nächsten sagen, wenn du nicht nur siehst, was dir ins Blickfeld kommt – wenn du also nicht nur Äußeres registrierst –, sondern dir angewöhnst zu hören, was dir dein Freund, der Tag, durch Menschen, Dinge, Geschehnisse und Ereignisse sagen möchte; und wenn du nicht nur siehst, was vor Augen ist, sondern schauen lernst – wenn du also das, was du gehört und gesehen hast, erst einmal auf dich wirken lässt, indem du richtig hinhörst und auch richtig hinschaust, dann wirst du hören, was dir dein Freund, der Tag, sagt, und schauen, was dir dein Freund aus dem übermittelt, was dein Nächster nicht ausspricht.
Wisse: Die meisten Menschen horchen nur auf die Worte und hören nicht hinter das Wort oder in das Wort hinein. Die meisten Menschen sehen nur auf den Menschen und schauen nicht, wie er wirklich ist. Du erkennst also den feinen Unterschied zwischen Horchen und Hören, zwischen Sehen und Schauen.
Der Horcher ist ein neugieriger Mensch oder ein Mensch, der alles mit seinem Intellekt erfassen möchte. Er erhorcht nur das Gesprochene und hört nicht das Unausgesprochene. Er kann nicht hinter die Worte hören oder in die Worte hineinhören und das heraushören, was unausgesprochen bleibt.
Wer nur sieht, der erkennt und erfasst nur, was ihm seine eigenen Seelenhüllen, seine Entsprechungen, und die Inhalte seines Ober- und Unterbewusstseins übermitteln. Daher sieht er nur den Schein, also das, was scheinbar offensichtlich ist, aber nicht die Wirklichkeit. Er sieht an der Wirklichkeit vorbei.
Der Schauende lässt zuerst die Situation und Angelegenheit auf sich wirken. Er reagiert deshalb nicht spontan, sondern lässt alles erst einmal an sich herankommen, um das Ganze richtig zu betrachten. Das heißt: Er nimmt die augenblickliche Situation und Angelegenheit erst einmal in sich auf. Daraus ergibt sich dann eine Kommunikation dieser Eindrücke mit dem Göttlichen in ihm.
Diese Kommunikation aktiviert sodann die geistigen Kräfte in der Seele des Menschen. Sie schwingen in das Oberbewusstsein, und der Gott Zugewandte schaut, was andere nicht sehen; er hört, was andere nicht hören – und weiß dadurch, wie er die Situation und Angelegenheit meistern kann.
Das bedeutet: Denke und sprich nicht bereits beim Hören und beim Schauen über eine Situation und Angelegenheit, sondern lasse diese erst einmal in dir wirken.
Gott, das Leben, sagt dir also über deinen guten Freund, den Tag, wie du in den verschiedenen Situationen und Angelegenheiten reagieren sollst, wie du sie anpacken oder bewältigen sollst und du somit die Augenblicke des Tages richtig nützest.
In dem Augenblick, da du am Morgen erwachst, also die Augen aufschlägst, kommt schon der gute Freund, der Tag, mit den ersten Gedanken auf dich zu. Er bringt schon einige wesentliche Gedanken, die für den Tag bestimmend sind. Du erkennst sie daran, dass sie dich erfreuen und du sofort weißt, was ansteht. Diese Gedanken notiere sofort in dein Tagebuch.
Die unwesentlichen Gedanken – wir nennen sie auch die Gedankenvagabunden –, die so zwischendurch anfliegen und dich beeinflussen wollen, dich umwölken, also unklar machen wollen, übergib sofort Christus, deinem Erlöser. Bete sogleich inbrünstig und danke von ganzem Herzen für die vergangene Nacht, für den neuen Tag und für deine Gesundheit. Sollten dir während der morgendlichen Toilette weitere wesentliche Gedanken kommen, dann halte sie ebenfalls in deinem Tagebuch fest.
Danach, wenn möglich noch vor dem Frühstück, setze dich ruhig und aufrecht auf einen Stuhl und bete von Herzen zu Gott. Danke für dein irdisches Leben. Danke für das morgendliche Erwachen. Danke abermals für den neuen Tag, den du aus Gottes Hand dankbar angenommen hast. Danke für die neuen Kräfte und für die Geborgenheit innerhalb der Familie. Danke für deine Eltern, die sich um dich sorgen, die dich als Kind behütet haben und auch jetzt noch behüten. Denke im Gebet auch an alle Menschen auf der Erde, an Not und Krankheit, an Licht und Dunkelheit.
Nach dem Gebet oder nach dem Frühstück – dann, wenn du noch ein wenig Zeit hast – überdenke die von dir notierten Gedanken. Höre in die Worte, in das von dir Aufnotierte, hinein und empfinde, was dir dein guter Freund, der Tag, damit sagen wollte. Er möchte dir nämlich sagen, wie du das von dir Notierte aufnehmen und verwirklichen kannst.
So haben z.B. Gedanken an die Schule oder Gedanken über deinen Beruf ihre Antwort schon in sich. Der Freund, der Tag, hilft dir, in die Antwort hineinzuhören und hineinzuschauen, damit du erfährst, was in dir selbst vorgeht und vorliegt und wie du es bewältigen kannst.
In jedem Hinweis ist die Lösung enthalten; sie wartet nur darauf, aufgenommen und verwirklicht zu werden. Auch liegt in jeder Frage eine gesetzmäßige Antwort, weil in allem Gottes Kraft, Liebe und Weisheit sind. Somit enthält jede Frage und jede Antwort zugleich auch die Lösung.
Erkenne: Auch im Gegensätzlichen ist die Lösung, das Positive. In jedem Problem, in jeder Schwierigkeit, in allem, was geschieht, ist Gottes Geist, Seine Hilfe – und somit die Lösung. Das ist doch wunderbar!
Ich wiederhole: Die Lösung, das Positive, das Gute ist in allem. Es ist der Geist Gottes, unser himmlischer Vater, der um alle Dinge weiß, der dich kennt, weil du Sein Kind bist.