Читать книгу Eva | Erotischer CumingOfAge Roman - Gaby Lamarr - Страница 5

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Das Projekt

Chris ging professionell ans Werk. Sie erstellte eine Mindmap mit den wichtigsten Schwerpunkten, entwickelte daraus eine Prioritätenliste und einen Terminplan. Projektmanagement vom Feinsten! Titel des Projektes: Chris 2.0.

Alles, was kurzfristig und einfach umsetzbar war, nahm sie sofort in Angriff. Ein paar schnelle Erfolge waren nun wichtig, um ihrem Ego auf die Sprünge zu helfen und dem Ganzen ein wenig Schwung zu verleihen: neue Frisur, Maniküre, Pediküre, Termin bei der Kosmetikerin – das komplette Programm. Chris bezeichnete es augenzwinkernd als den 100.000-Kilometer-Service. Als sie unter der reichhaltigen Feuchtigkeitsmaske mit Algenserum fast wegschlummerte, fragte sie sich, ob Hyaluronsäure nicht auch ein Psychopharmakon sei. Einen Placeboeffekt auf die weibliche Seele hatte dieses Glucosamin allemal.

Fürs Erste war Chris zufrieden mit dem Ergebnis. Die neue Frisur, ein frecher Kurzhaarschnitt, stand ihr hervorragend und verlieh ihr eine kecke, jugendliche Ausstrahlung. Das dezente Make-up, das ihr die Kosmetikerin verpasst hatte, brachte ihre hohen Wangenknochen perfekt zur Geltung und kaschierte ein paar kleine Schwachstellen und Fältchen. Die etwas groß geratene Nase wirkte durch die Kunstfertigkeit der Kosmetikerin weniger dominant und ihre Lippen sahen dank Gloss und Liner voller aus. Chris gefiel, was sie sah. Nun wollte sie sich natürlich in ihrer neuen Blüte nicht zu Hause verstecken. Sie entschied, die Wirkung ihres neuen Looks im ersten Kaffeehaus am Platz auszuprobieren.

Sie schlenderte die engen Gassen der Wiener Innenstadt entlang und begutachtete ihr Spiegelbild beim Vorbeigehen in diversen Auslagen.

Was bist du doch eitel!, schalt sie sich selbst. Aber dieses Verhalten war Teil der Therapie. Je mehr sie ihr Unterbewusstsein davon überzeugen konnte, dass sie in ihren eigenen Augen eine gute Haltungsnote bekam, desto schneller bekäme sie ihre Selbstsicherheit zurück. Soweit schlug die Therapie bisher sehr gut an. Mit bestimmtem Schritt betrat sie das Kaffeehaus.

An diesem Freitagnachmittag war das Café sehr gut besucht. Viele Menschen ließen die Arbeitswoche bei einem Plausch und einem Gläschen ausklingen. Das Publikum war eine Mischung aus Kreativen aus dem nahen Theater und Businessleuten ab fünfunddreißig bis in die besten Jahre.

Genau mein Revier!, sagte sich Chris, als sie auf den letzten freien Tisch in der Mitte des Raumes zusteuerte. Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatte, sah sie sich genauer um. An den meisten Tischen saßen gemischte Gruppen und unterhielten sich angeregt. Ab und zu bekam sie ein paar Gesprächsfetzen mit.

»… und dann ist sie heulend wieder ins Büro gekommen. Stell dir vor, die haben sie gekündigt! Einfach so!«

»Echt? Das kann doch nicht wahr sein! Die Arme!«

Chris bekam ein seltsames Gefühl in der Magengrube, als sie das Gespräch belauschte – hatte sie doch erst vor Kurzem selbst eine Kündigung ausgesprochen. Sie hatte eine Woche davor nicht mehr durchschlafen können, obwohl sie wusste, dass diese Entscheidung die richtige war. Doch auch wenn es für die Qualität der Arbeit, die Stimmung im Team und den Ruf ihrer Abteilung dringend nötig war, sich von dieser Mitarbeiterin zu trennen, so war ihr der Schritt alles andere als leichtgefallen. Ihre Empathie war in dieser Situation nicht unbedingt hilfreich, denn sie konnte sich sehr gut die Enttäuschung und Wut vorstellen, die die Nachricht der Kündigung auslöste. Trotz des Ärgers, den ihr die Mitarbeiterin wiederholt gemacht hatte, empfand sie Mitleid mit ihr. Sie hätte die Aufgabe an die Personalmanagerin delegieren können, doch Chris selbst war für diese Entscheidung verantwortlich und daher sah sie es als ihre Pflicht an, das auch persönlich durchzuziehen. Alles andere wäre feige gewesen und das wollte sie sich auf keinen Fall nachsagen lassen. Schon gar nicht von sich selbst. Als sie einige Wochen später hörte, dass ihre ehemalige Mitarbeiterin wieder einen Job gefunden hatte, war sie sehr erleichtert.

Ihr Tisch war ideal für Beobachtungen, denn durch die großen, goldumrandeten Spiegel an den Wänden konnte sie den ganzen Raum überblicken und auch Personen beobachten, die nicht in ihrem unmittelbaren Blickfeld saßen. Umgekehrt natürlich genauso. Nachdem sie sich einen Überblick verschafft hatte, wanderten ihre Augen über den Umweg des Spiegels immer wieder zu einem Tisch, der in ihrem Rücken stand. Dort saß ein Mann, der ihr Interesse weckte. Soweit sie das beurteilen konnte, war er groß, denn seine lässig übereinandergeschlagenen Beine ragten weit unter dem Kaffeehaustisch mit der runden, grauen Granitplatte hervor. Er trug Jeans, ein modisches Jackett und einen bunten Schal aus leichtem Material. Seine grau melierten Haare fielen in weichen Locken bis auf die Schultern und er war in ein Buch vertieft. Er las schnell. Zügig blätterte er die Seiten um, war ganz konzentriert. Ohne aufzublicken griff er zur Kaffeetasse und führte sie zu den Lippen. Die Geschichte musste nicht nur fesselnd, sondern auch lustig sein. In kurzen Abständen huschte ein Lächeln über sein Gesicht, manchmal lachte er sogar lautlos. Chris war ganz versunken in seinen Anblick. Ein fescher Mann, interessanter, südländischer Typ, konstatierte sie für sich.

Da trafen sich ihre Blicke im Spiegel. Chris erschrak ein wenig, fühlte sich ertappt, unterbrach den Blickkontakt aber nicht. Offenbar war er wieder bei einer erheiternden Stelle im Buch angelangt, denn er hatte aus den Buchseiten sein Lächeln mitgenommen, das er ihr nun offen zeigte, als er den Blick hob. Ein sehr anziehendes Lächeln, welches ein makelloses Gebiss freilegte. Unwillkürlich lächelte sie zurück. Es dauerte gerade in paar Sekundenbruchteile zu lang, als dass man den Blick flüchtig hätte nennen können.

»Da schau her, fruchten doch schon ganz gut, meine Maßnahmen.« Chris grinste zufrieden in sich hinein. Dann widmete sie sich ihrer Caprese, die ihr der Kellner soeben serviert hatte – übrigens die beste der Stadt.

»Darf ich Sie zu einem Gläschen Prosecco einladen?«

Mit dem Buch unter dem Arm stand der amüsierte Leser plötzlich vor ihrem Tisch. Aus der Nähe sah er ein wenig älter aus, aber um nichts weniger attraktiv. Ein Mann in seinen besten Jahren, der schon einiges erlebt haben dürfte, wie sein interessant modelliertes Gesicht verriet. Er schaute sie aus jugendlich strahlenden Augen durch seine modische Brille an und wartete auf ihre Antwort.

»Wenn ich statt dem Prosecco ein Glas Wein wählen darf, sehr gern. Und das auch nur, wenn Sie mir verraten, was Sie an dem Buch so amüsiert, das Sie da lesen.«

»Beide Wünsche sollen Ihnen erfüllt werden.« Er vollführte eine leichte Verneigung. Oha, ein Gentleman der alten Schule! Er winkte dem Kellner und Chris lud den Unbekannten mit einer Geste ein, Platz zu nehmen. Sie konnte nicht glauben, dass ihr Plan jetzt schon so erfolgreich war. Offenbar hatte sie, seit sie G. zum Teufel geschickt hatte, genug Energie sammeln können, um ihre alte Ausstrahlung wiederzuerlangen. Dann noch die kosmetischen Polituren an ihrem Exterieur und ihrem Ego und schon lief die Sache wieder rund. Perfekt!

Der Kellner brachte zwei Gläser burgenländischen Cuvée.

»Zum Wohle!« Sie prosteten sich zu.

»Mein Name ist José. Eigentlich Josef, aber ich lebe schon lange nicht mehr in Österreich.«

»Chris. Freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen.« Sie vermied es, sofort zum vertrauten Du überzugehen. Das machte das Spiel spannender, wie sie fand.

»Na, dann lassen Sie mal sehen«, forderte Chris ihre neue Bekanntschaft auf und machte eine Kopfbewegung Richtung Buch, das er geheimnisvoll mit dem Titel nach unten neben sich auf die mit rotem Samt bespannte Bank gelegt hatte. Ohne allzu offensichtlich neugierig die Brille aufzusetzen und auf den Klappentext zu schielen, gelang es Chris nicht, einen Hinweis auf den Inhalt des Buches zu erkennen.

»Mögen Sie amerikanische Literatur?« Er mochte Spielchen offenbar auch.

»Ja, ich habe zum Beispiel sehr gern Philip Roth gelesen, bis er mir zu alterslarmoyant wurde. ‚The Human Stain‘ hat mich noch begeistert, aber ab ‚Exit Ghost‘ schrieb er fast nur noch über Inkontinenz und versäumte Gelegenheiten. Lähmend langweilig. Warten Sie, wer fällt mir sonst noch spontan dazu ein? Ist es was Klassisches oder was Neueres?«

»Klassisch.«

»Salinger, Updike, Hemingway …«

»Updike.«

»Hasenherz? Nein, das ist nicht so komprimiert amüsant. Sie haben ständig gelächelt beim Lesen. Die Hexen von Eastwick?« Chris hatte bald ihr ganzes Pulver verschossen, was Updike betraf.

»Ehepaare.«

»Ach, das habe ich noch nicht gelesen. Erzählen Sie mir mehr.«

»Am besten, Sie lesen es selbst. Ich kann Ihnen versprechen, dass es keine langweilige Geschichte über alte Männer ist. Im Gegenteil, es geht recht munter zu in dieser amerikanischen Kleinstadtidylle.« Bei diesen Worten schaute er Chris tief in die Augen und neigte sich ihr zu.

»Klingt interessant«, gab sie zu und hielt seinem Blick stand.

Wenn sie an einem Mann etwas attraktiv fand, dann waren das die drei H: Hirn, Humor und Herz, Reihenfolge beliebig. Es sah fast danach aus, als ob dieser José oder Josef alles davon besaß.

Sie tauschten sich noch lange über Literatur im Allgemeinen und im Besonderen aus. Chris erfuhr, dass er in Oberösterreich geboren war, aber schon lange in Südamerika lebte. Dorthin musste er morgen auch schon wieder zurück. Bei dieser Mitteilung versetzte es ihr einen kleinen Stich.

»Das ist aber schade!«, entfuhr es ihr unwillkürlich nach dieser Offenbarung. In der gleichen Sekunde ärgerte sie sich über diese spontane Äußerung. Er soll bloß nicht glauben, dass er unwiderstehlich ist. Oh Gott, diese alten Rollenmuster wieder! Warum war es so schwer, sie abzulegen? Warum mussten Frauen immer die zu Erobernden spielen und Männer die Rolle der Eroberer ausfüllen? Aber gegen tradierte Muster und Erziehung anzukämpfen war eben ein langer Prozess.

José nahm die Bemerkung ganz gelassen auf.

»Ja, das finde ich auch.« Dabei nahm er Chris’ Hand und führte sie zu einem Handkuss an seinen Mund. Zu einem wirklichen, echten Handkuss nach alter Manier, nicht zu einem feuchten Abklatsch dessen, was mittlerweile darunter verstanden wurde. Seine Lippen berührten ihren Handrücken nicht, es blieb bei einem angedeuteten Kuss. Der begleitende Blick sprach allerdings Bände und Chris’ Knie wurden weich, obwohl sie saß.

Holy moly!, dachte sie ganz unprätentiös und für den Augenblick so was von unpassend.

Sie tranken noch zwei weitere Gläser Rotwein, unterhielten sich blendend, lachten viel. Als die Stimmung gerade am ausgelassensten war, eröffnete José, dass es für ihn Zeit zum Aufbruch sei, da er noch den Zug nach Wien erwischen müsse.

»Ich begleite dich zum Bahnhof.« Chris fand, die besondere Situation rechtfertige keine weiteren Spielchen mehr, und ging zum vertrauten Du über.

»Das würde mich sehr freuen, Chris.« Er drückte ihre Hand.

»Wann geht dein Zug?«

»In einer knappen Stunde.«

»Zeit genug«, bemerkte Chris.

»Zeit genug wofür?«, hakte er nach. Sie blieb ihm die Antwort schuldig.

Als sie das Kaffeehaus verließen, war es draußen schon dunkel. »Lass uns noch ein Stück gehen, wenn es die Zeit erlaubt«, schlug Chris vor.

»Sehr gern.« Sie wanderten die Hauptstraße entlang, die zu dieser Zeit schon weniger frequentiert war.

»Ich muss noch mein Gepäck aus dem Hotel holen, bevor ich zum Bahnhof fahre«, erklärte er, nahm Chris bei der Hand und bog in eine schmale Gasse ab.

»Du hast aber schon ausgecheckt?«, erkundigte sie sich.

»Ja, schon heute Vormittag.« Damit war klar, dass das Hotel nur ein kurzer Zwischenstopp sein würde. Worauf sollte sie noch länger warten? Sie hielt es nicht länger aus. Carpe diem, und morgen ist er weg! Links vor ihnen lag ein breiter Hauseingang, der offen stand und in einen Hinterhof führte. Ohne viel nachzudenken lief sie dort hinein, José im Schlepptau, bog in eine dunkle Ecke, zog ihn an sich und küsste ihn leidenschaftlich. Ihr Herz schlug vor Nervosität über ihren spontanen Vorstoß. So etwas hatte sie noch nie gemacht. Wie würde José reagieren? Er erwiderte ihren Kuss erst zögernd, als wagte er es nicht, das Geschenk anzunehmen. Sie fühlte, dass er unschlüssig war, dass er sie wohl auch wollte, aber noch zu viel nachdachte.

In diesem Moment fiel Chris’ Herz in ihren Slip. Sie bekam plötzlich Angst vor ihrer eigenen Courage.

Was tust du da eigentlich?, fragte sie sich selbst empört.

Los, mach weiter, du hast ihn gleich soweit!, flüsterte da etwas anderes in ihr. Frag ihn doch einfach, ob er es quick and dirty mag!

»Oh, shut up!« Den letzten Satz hatte sie wohl laut ausgesprochen, denn José, der – schon etwas mutiger – seine Hand an ihrem Hintern hatte, wich zurück und schaute sie fragend an.

»Sorry … du … äh, ich … ich glaube, das war doch keine so gute Idee.« Chris schob ihn sanft von sich und ordnete verlegen ihre Kleider.

»Ist schon okay.« Er grinste sie an und sie war froh, dass er so locker darüber hinwegging.

»Du versäumst sonst noch deinen Zug.« Chris versuchte, die Kurve zu kriegen, und José war Gentleman genug, ihr diesen Ausweg zu lassen.

»Ja, ich bin schon knapp dran. Leider. Das war gerade sehr schön!« Er küsste sie nochmals, ganz zärtlich, mit weichen, geschlossenen Lippen. Was zur Folge hatte, dass Chris’ Knie auch weich wurden.

Schweigend und händchenhaltend verließen sie den Hinterhof und setzten den Weg Richtung Hotel fort. Nachdem er seine Koffer aus dem Depot geholt hatte, nahmen sie ein Taxi. Auf dem Rücksitz zog José Chris an sich und sie knutschten den ganzen Weg zum Bahnhof wie Teenager. Beim Abschied vermieden sie es, sich leere Versprechen zu geben – dass sie in Verbindung bleiben würden, sich irgendwann wieder mal sehen würden etc. Denn sie wussten, dass ihr Kontakt ohnehin nach wenigen Wochen wieder im Sand verlaufen würde.

»Bringen Sie die Dame gut nach Hause«, beorderte José den Fahrer, bevor er ausstieg und Chris noch ein letztes »Adios!« ins Ohr hauchte.

Ich habe nicht einmal seine E-Mail-Adresse, bedauerte Chris trotzdem still für sich auf der Heimfahrt. Dann erst bemerkte sie, dass er das Buch auf dem Rücksitz liegen gelassen hatte. Sie nahm es an sich und schnupperte versonnen lächelnd daran, um noch einen kleinen Nachhall von José zu erhaschen.

Daheim angekommen war es ihr unmöglich, sofort ins Bett zu gehen. Zu sehr hatte sie diese kleine Episode aufgewühlt. Es war die perfekte Bestätigung dessen, dass ihr weibliches Selbstbewusstsein bald wieder vollständig genesen sein würde. Sie war eindeutig auf dem Weg der Besserung. Chris legte sich auf die Couch und schloss die Augen. Sie hatte immer noch Josés Duft in der Nase und malte sich aus, wie es hätte weitergehen können. Ihre Hände begannen, sich ihrem Schoß zu widmen, und sie kehrte in Gedanken wieder in den dunklen Hinterhof zurück, wo ihre Libido sie zum Weitermachen hatte überreden wollen.

»Without any risk, just quick and dirty«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Magst du das?«

Statt einer Antwort drückte er sie mit seinem kräftigen Körper gegen die Wand, hielt mit einer Hand ihre Arme über dem Kopf fest und presste die andere Hand zwischen ihre Schenkel. Nach seinem anfänglichen Zögern hatte er sich entschieden.

»Und? Magst du das?«, raunte er mit rauer Stimme in Chris’ Ohr. Eine herrliche Welle der Wollust schoss ihr zwischen die Beine, als er ihr so handgreiflich klar machte, dass er sie auch wollte. Die Geilheit machte Chris’ Spalte schön weich und saftig. Sie jubelte innerlich über ihre Eingebung, dass sie trotz der kühlen Temperaturen ihren neuen Dresscode für »down under« eingehalten hatte: halterlose Stümpfe für das besondere, das sexy Feeling. Ihr Slip war von ihrer Vorfreude schon ganz durchnässt und er schob seine Finger an dem Stück Stoff vorbei in ihr pulsierendes, feuchtes Loch. Oh ja, sie liebte es, wenn Männer richtig zupackten, sich nahmen, was sie wollten! Mit einem Bein umschlang sie seine Hüften und machte ihm so den Weg zu ihrer gierigen Höhle frei. Er fingerte sie zart, hart und wunderbar, sodass sie sehr schnell spürte, dass sie soweit war.

»Vorsicht, ich spritze«, warnte sie ihn.

»Umso besser. Ich liebe das.«

Offenbar spornte ihn diese Offenbarung nur noch mehr an, denn er beschleunigte den Takt. Er hatte nun schon drei Finger in ihrer Fotze versenkt und stieß herrlich gnadenlos zu. Mit ernster Miene beobachtete er aus nächster Nähe jede Regung ihres Gesichtes. Sie fühlte seinen stoßartigen Atem. Er stieß nun noch heftiger in sie hinein, bis sie sich nicht mehr länger beherrschen konnte. Chris sah noch seinen triumphierenden Blick und dann empfing sie ihren Orgasmus mit einem lauten, anhaltenden Schrei.

José ließ ihre Arme los und hielt ihr den Mund zu.

»Schhhh …«, beruhigte er sie, ohne dass er seine Hand aus ihr zurückzog. Ihr Saft lief ihm heiß und reichlich die Fingerknöchel hinab. Chris beobachtete über seine Schulter hinweg die Fenster, die in den Innenhof zeigten, und hoffte, dass keines ärgerlich aufgestoßen würde.

Sobald ihre Arme frei waren, öffnete sie seine Hose.

»Bitte fick mich!«, bettelte sie, als er die Hand von ihren Lippen nahm. Darum ließ José sich nicht zweimal bitten.

»Zieh den Slip aus.« Er streifte ihren Rock hoch, hob sie an und stieß seinen harten, stocksteifen Schwanz in ihr vom Orgasmus noch triefendes Loch. Wieder schrie sie auf, als er so unvermittelt hier neben den Mülleimern in sie eindrang. Er steckte seine nassen Finger in ihren Mund und versuchte so, sie am Schreien zu hindern. Sie schmeckte ihre eigene Lust. Chris schlang ihre Beine um seine Hüften und ließ sich bereitwillig von ihm aufs Köstlichste pfählen. In ihrer Ekstase spürte Chris weder die Kälte, der ihre blanken Hinterbacken ausgesetzt waren, noch die harte Mauer, an die sie im Rhythmus seiner Stöße gedrückt wurde. Es war ihr einerlei, ob ihr feiner Mantel in Mitleidenschaft gezogen wurde. Sie war nur ein vibrierendes, verlangendes, geiles Weib, das diesen Augenblick und den prallen Schwanz tief in sich genoss.

Der Quickie im Hinterhof endete auch für José ausgesprochen explosiv. Sein Orgasmus dauerte schier endlos und peitschte Chris’ Geilheit noch einmal zu einem Finale furioso.

***

So wie das kurze, angedeutete Abenteuer mit José war auch das perfekte Make-up am nächsten Tag Vergangenheit. Dabei hatte der Lidstrich Chris’ schöne dunkle Augen so gut zur Geltung gebracht. Der Gedanke daran, für diesen Effekt jeden Morgen noch ein paar Minuten mehr im Bad verbringen zu müssen, war ihr allerdings zuwider. Womöglich auch noch ein paar Minuten früher dafür aufstehen? Kam ja gar nicht infrage! Sie war überhaupt nicht der Typ Frau, der sich täglich schminkte. Dann musste man wieder den ganzen Tag darauf achten, dass da nichts verwischte. Nein, das war eindeutig zu mühsam.

Chris legte großen Wert auf ein gepflegtes Äußeres, aber sie hatte kein Talent und auch nicht die Muße für lange Make-up-Orgien. Gepflegte Natürlichkeit war ihr gelebtes Schönheitsideal. Da musste es doch noch eine andere Lösung geben. Oh ja, es gab sie, und zwar in Form von Permanent-Make-up: dauerhaft, pflegeleicht und dezent. Genau das war es, was Chris brauchte. Dafür nahm sie die Schmerzen der Behandlung gern in Kauf. Ein weiterer Meilenstein wurde also in ihr Projekt Chris 2.0 aufgenommen. Ein paar Mausklicks später hatte sie auch schon einen Beratungstermin in einem renommierten Kosmetikstudio, das diese Dienstleistung anbot.

***

Apropos Schmerzen. Auch Verzicht kann schmerzen und dennoch Gutes bewirken. Als Starthilfe für ihren Körper, dem sie ein paar Kilo abluchsen wollte, um ihn wieder in eine zufriedenstellende Form zu bringen, nahm sie sich eine Woche Urlaub für eine Heilfastenkur. Sie hatte dergleichen noch nie vorher gemacht und freute sich schon sehr auf diese neue Erfahrung. Eine Woche hielt Chris für einen überschaubaren Zeitraum, denn ihre hedonistische Natur hielt nicht viel von Verzicht und Kasteiung. Auf keinem Gebiet.

Sie genoss diese Urlaubswoche auch tatsächlich, war ganz auf sich und die innere Reinigung konzentriert, ging viel mit Freunden spazieren und gönnte sich eine entschleunigte Zeit. Sie war erstaunt darüber, dass sie keine Heißhungerattacken überfielen, wenn sie zum Beispiel im Fernsehen Menschen beim Kochen oder Essen zusah. Sie freute sich dabei nur auf den Moment, wenn das Fasten, das aus einer genau vorgegebenen Menge von drei viertel Liter Suppe oder Saft auf den Tag verteilt bestand, am sechsten Tag durch den Verzehr eines halben Apfels gebrochen werden würde. Den Vorgang bewussten Essens hatte sie schon lange nicht mehr so intensiv erlebt. Zum letzten Mal wahrscheinlich als Kind, wenn sie manchmal in ihrer Lieblingskonditorei eine seltene Leckerei bekam. Sie liebte, damals wie heute, in Schokolade getunkte Maroniherzen und ab und zu hatte ihre Mutter eines für die kleine Chris gekauft. Das war jedes Mal ein Genuss! Sie knabberte immer vorsichtig kleine Bissen davon ab und ließ die cremige Masse mit geschlossenen Augen im Mund zergehen, damit sie nur ja lange davon hatte. So ein Maroniherz war ja nicht sehr groß und daher war es umso wichtiger, sorgfältig damit zu haushalten.

Und genauso empfand sie, als sie den halben Apfel vor sich hatte. Zuerst schnupperte sie daran. Ihre Zähne drangen langsam in das saftige Fruchtfleisch vor. Der Saft sammelte sich ihn ihrem Mund und mit geschlossenen Augen widmete sie sich ganz seinem Geschmack und dem Genuss. Die erste feste Nahrung nach sechs Tagen fasten wurde wahrlich zum sinnlichen Erlebnis.

Sie nahm sich vor, diese Aufmerksamkeit, die sie dem Apfel widmete, auch künftigen Mahlzeiten zuteilwerden zu lassen. Nicht mehr einfach irgendetwas herunterschlingen, während sie Zeitung las oder fernsah.

Wie genusssüchtig sind wir einerseits und lassen uns andererseits doch so viel durch ständige Ablenkung entgehen, dachte sie. Multitasking ist eine Geisel der modernen Welt. Es tat ihr gut, sich wieder ein wenig zurückzunehmen und sich auf die lustvollen Kleinigkeiten des täglichen Lebens zu besinnen.

***

Chris fühlte sich großartig nach dieser Woche. Unbeschwert, leicht und irgendwie sauber. Von innen heraus. Und schlanker. Sie hatte drei Kilo verloren. Das war zwar zum großen Teil Flüssigkeit, die ihr Körper ausgeschieden hatte, denn viel Wasser trinken war beim Heilfasten Vorschrift, aber auch ihr Bauch war frei von unnötigem Ballast und flach wie schon lange nicht mehr. Chris war rundum zufrieden und stolz auf sich. Die intensive Körperpflege mit Ölen und Feuchtigkeitscremes hatte ihre Haut geschmeidig und straff gemacht. Der Spiegel meckerte nun nicht mehr. Ein nicht unwesentlicher Etappensieg!

Erfolge muss man feiern, befand sie, und so begab Chris sich in die Stadt auf die Suche nach einer Belohnung. Und was wäre treffender gewesen, als ihre korrigierten Kurven mit ein paar hübschen Dessous zu zieren. Der Augenblick war günstig gewählt, denn nicht nur Chris’ Pölsterchen waren reduziert, sondern auch die Preise. Es war gerade Schlussverkauf. Mit reicher Beute – drei hübsche Sets aus BH und Höschen: eines schwarz, eines rot mit Spitze und noch eines mit Strapsen – verließ sie nach eineinhalb Stunden ein renommiertes Wäschegeschäft und hatte nicht nur sich, sondern auch eine engagierte Verkäuferin glücklich gemacht.

Da das Leben ja nicht nur aus Vergnügen besteht, machte sich Chris als Nächstes an die mittelfristigen Meilensteine. Sie besorgte sich neue Laufschuhe und lief damit noch am selben Nachmittag los. Nicht weit von ihrer Stadtwohnung lag ein wunderschöner großer Park, der auch einen ausgeschilderten Laufparcours hatte. Chris hatte dort immer wieder mal ein paar Runden gedreht, aber eher nach Lust und Laune als nach einem fixen Trainingsplan. Ihr ständiger Begleiter, der innere Schweinehund, setzte ein breites Grinsen auf, während er ihr dabei zusah, wie sie über die nächsten drei Monate zwei fixe Lauftermine pro Woche in ihren Kalender eintrug.

»Na, da bin ich ja mal neugierig!«, feixte er.

»Kannst du ruhig sein. Du läufst sowieso mit, egal welches Wetter gerade ist«, antwortete ihm Chris mit dem Brustton der Überzeugung. Und sie hielt den gefassten Plan auch tatsächlich ein, so viel sei hier schon verraten.

Sie trabte also los, um die neuen Schuhe einzulaufen und den Plan zu besiegeln. Es war ein für die Jahreszeit ungewöhnlich warmer Tag und die Sonne erheiterte die Gemüter. Die Bewegung an der frischen Luft tat ihr gut und regte nicht nur den Kreislauf an. Im Park waren sehr viele luft- und bewegungshungrige Menschen unterwegs. Chris begegnete einigen hübschen Burschen und die sehnigen Körper und knackigen Hintern beflügelten ihre Fantasie. Sie versuchte nachzurechnen, wie lange sie schon keinen Schwanz in sich gespürt hatte. Eine kleine Ewigkeit, die nun schon viele Wochen dauerte. Wurde höchste Zeit, dass sich das änderte!

Wieder zu Hause angekommen, setzte sie sich frisch geduscht und mit glühenden Wangen, die nicht nur dem Sport und der heißen Dusche geschuldet waren, an den Laptop. Wenn sie in dieser sehnsüchtigen, aufgegeilten Stimmung war, kam es hin und wieder vor, dass sie ihre Fantasien in Geschichten verpackte, die sie auch niederschrieb. Statt dass ihre Finger ihre Klitoris bearbeiteten, ließ sie sie über die Tastatur fliegen und klopfte kurze, geile Geschichten in den Computer. Die heutige betitelte sie mit:

SPORTUNFALL

Kaum werden die Tage länger und es ist nicht mehr stockfinster, wenn ich aus dem Büro zurückkomme, zieht es mich laufenderweise in die Natur. So auch an diesem Mittwoch. Daheim angekommen befreie mich eilig von meinem Bürooutfit. Ich mache mir nicht einmal die Mühe, meine Kleider fein säuberlich auf die Haken zu hängen, sondern richte in meinem Schlafzimmer ein kleines Chaos an, da ich es nicht erwarten kann, endlich in den letzten Sonnenstrahlen des Tages lostraben zu können. Nur noch mit meinem String bekleidet suche ich in meiner Kommode wühlend den Sport‐BH.

Wo versteckt sich denn das Ding nur wieder? Ach, da ist er ja! Ich lege meine Brüste damit in Fesseln, denn dieses Teil sitzt ziemlich fest.

Sieht aber gar nicht mal so schlecht aus, denke ich, als ich mich damit im Spiegel betrachte. Die roten und schwarzen Streifen auf dem weißen Stoff sehen recht pfiffig aus. So, weiter mit dem atmungsaktiven Sportshirt, den Funktionssocken und zu guter Letzt die hautenge Sporthose mit den Reflektoren über dem Po und um die Knie. Schnell noch die Laufschuhe angezogen, Sonnenbrille auf und los geht’s!

Meine Beine tragen mich in Richtung Süden. wo eine sehr beliebte Laufstrecke durch einen Park und ein kleines Wäldchen geht. Bei jedem Lauf, den ich wenn möglich zweimal die Woche absolviere, sehe ich, wie die Natur im Frühling förmlich explodiert. Erst gibt es kaum ein Grün auf den Zweigen, nach wenigen Tagen sind die Bäume in Saft geschossen und alles sprießt in herrlichen Grün‐Nuancen. Ein wahrlich sinnliches Erlebnis, wie die Natur nach und nach erwacht und üppig wird. Ich trällere im Geist das Liedchen von Veronika, die im Lenz den Spargel wachsen sieht, und muss bei dieser Symbolik unwillkürlich in mich hineingrinsen.

Ich trabe also so selbstvergessen, fröhlich und im Einklang mit mir und der Natur vor mich hin, als ich plötzlich von der Seite angerempelt – nein, fast niedergerannt – werde. Ein anderer Läufer sprintet mit einem Affenzahn aus einem Seitenweg heraus und rennt mich fast über den Haufen. Es knallt ziemlich, als unsere Körper aufeinanderprallen, und ich stürze zu Boden. Noch im Fallen denke ich mir: Blöder Kerl! Keine Augen im Kopf?, da spüre ich schon den Schmerz des Aufpralles an meinem Hinterteil.

»Oh mein Gott! Entschuldigen Sie! Tut mir leid! Haben Sie sich wehgetan? Sind Sie verletzt?«

Immerhin, mein Kollisionspartner rappelt sich nicht einfach auf und rennt weiter. Ich stöhne ein wenig auf, denn mein Hintern tut wirklich weh. Weit und breit ein einziger Stein und genau auf den muss ich fallen! Ich funkle den Kerl böse an und keife:

»Haben Sie keine Augen im Kopf?«, während ich meine schmerzende Pobacke reibe.

»Es tut mir so leid! Ich habe … Ich wollte …«, stammelt er und versucht mir aufzuhelfen.

Mmh, er riecht gut!, denke ich mir, als er mir unter die Arme greift, um mich vom Boden aufzuheben. Obwohl er ein wenig verschwitzt ist, seine Haut an Hals und Nacken glänzt, hat sein frischer Schweiß ein für mich sehr anregendes Aroma. Herb und doch köstlich. Der Schmerz in meiner Pobacke ist plötzlich gar nicht mehr so stark und mein Körperempfinden konzentriert sich blitzartig auf ganz andere Regionen. Allerdings nicht ganz so weit entfernt von meinem Hinterteil und ungleich angenehmer.

Als wir uns gegenüberstehen, sehe ich ihm zum ersten Mal bewusst ins Gesicht. Sympathisch, maskulin, interessant. Er macht noch immer eine besorgte Miene und das Biest in mir hat zielsicher seine Schwachstelle erkannt. Ich verzerre wieder schmerzhaft das Gesicht und humple ein paar Schritte an seinem Arm.

»Kommen Sie, da vorn zwischen den Bäumen ist eine Bank. Setzen Sie sich dahin und dann schauen wir, ob Sie sich verletzt haben.«

Mit strengem Ton frage ich: »Wie heißen Sie?«

»Alex!«, kommt brav und prompt die Antwort. Er stützt mit einer Hand meinen Ellbogen, sein anderer Arm umfasst meine Hüfte und ich lasse mich »hilflos« in seinen kräftigen Griff fallen und von ihm leiten. Ich wünschte mir, dass die Bank noch ein wenig weiter weg wäre, aber schon setzt er mich behutsam darauf. Mit theatralischem Seufzen lasse ich mich niedersinken. Aus dem Augenwinkel beobachte ich ihn ganz genau.

Durch gezielte Fragen versucht er nun herauszufinden, ob wirklich alles mit mir in Ordnung ist. Er erzählt mir von seiner medizinischen Ausbildung, dass er Therapeut sei, Fachgebiet Osteopathie, und so beginnt er die anatomische Untersuchung meiner Extremitäten. Er hockt vor mir, nimmt meine Füße und bewegt meine Knöchel. Alles okay. Dann wandern seine Hände zu meinen Knien, er beugt und streckt sie, um zu sehen, ob Bänder und Sehnen intakt sind. Sind sie. Dann stockt er plötzlich, denn wo soll er nur als Nächstes hingreifen? Ich lege meine Hand an die schmerzende Pobacke und sage ihm, wo es tatsächlich wehtut. Er schluckt fast unmerklich, fragt mich aber dann ganz professionell, ob er denn mal nachsehen könne, ob sich nicht ein Hämatom bildet. Denn dagegen müsse man etwas unternehmen, das könne sehr schmerzhaft werden. Ich versichere ihm, dass ich natürlich nichts dagegen hätte, wenn sich ein Fachmann die Stelle mal genauer besieht. Es freut mich, dass die Bank ein wenig abseits der »Trampelpfade« liegt, so ziehe ich kurzerhand meine Jogginghose hinunter und recke dem eloquenten Therapeuten meine Arschbacken entgegen. Diese sind von einem schwarzen Spitzenstring umrahmt und ein paar Sekunden passiert erst einmal gar nichts.

Ich frage: »Und?«

Keine Antwort von Alex. Ich wende den Kopf und frage nochmals: »So schlimm?«

»Nein, nein! Perfekt! – Äh, ich meine perfekt, dass keine starke Schwellung zu sehen ist.«

»Sind Sie sicher?«, frage ich. »Denn genau hier«, ich zeige auf die Stelle, »tut’s doch sehr weh!.«

Er hebt etwas zögernd die Hand und befühlt nun die von mir angezeigte Stelle. Ich seufze auf und zucke kurz zurück.

Ich wusste gar nicht, dass ich schauspielerisches Talent besitze, denke ich und kichere in mich hinein. Er fasst jetzt etwas fester zu, um ein Urteil über eine etwaige Verletzung fällen zu können, und versichert mir dann mit etwas belegter Stimme, dass es zwar einen blauen Fleck geben werde, sonst aber kein Grund zur Besorgnis sei. Ich danke ihm für sein professionelles Urteil und bedecke meine Blößen.

Als ich mich wieder auf die Bank setze, ist nicht zu übersehen, dass nicht nur der Therapeut selbst, sondern auch sein kleiner Notarzt im Dienst sind. Sportkleidung ist nun mal sehr körperbetont. Meine Lippen zucken, nicht nur die in meinem Gesicht, und ich sehe Alex ernst in die Augen.

»Danke!«, hauche ich und küsse ihn auf die Wange. Dabei gehe ich aufs Ganze und fasse an seinen deutlich erigierten Penis.

Seine Reaktion auf meinen Vorstoß bleibt nicht aus. Er packt meinen Kopf und bohrt seine Zunge zwischen meine Zähne. Und wie er küssen kann! Unsere Zungen schlingen sich ineinander wie Ertrinkende, die nach dem Rettungsseil greifen. Ich massiere weiter seinen Schwanz durch den dünnen Stoff seiner Hose. Plötzlich packt er mich, rutscht von der Bank, legt mich auf den Rücken und kniet sich neben mich. Mit einer Hand fährt er zielstrebig unter mein Höschen und teilt meine Schamlippen mit gekonntem Griff, mit der anderen zieht er mir das Shirt über den Busen und beginnt, durch den Stoff des BHs an meinen unübersehbar steifen Nippeln zu knabbern. Ich winde mich unter seinen Berührungen, meine Hand sucht den Weg in seine Hose, um endlich seinen Schwanz zu spüren. Er zieht sich selbst die Hose mit einem Ruck über die Hüften, um mir den Zugang zu erleichtern, und dann wichse ich ihn in derselben Intensität, in der er meinen Kitzler massiert und seine Finger in meine Möse bohrt. Wir keuchen und stöhnen wie nach einem Marathon, sind beide unglaublich geil aufeinander.

Im selben Moment richten wir uns auf, ich stütze mich mit den Armen auf der Rückenlehne der Bank ab, spreize die Schenkel und biete ihm den Eingang zu meiner pitschnassen Fotze dar. Alex packt meine Hüften von hinten und rammt mir ohne langes Federlesen mit einem Stoß seinen herrlichen Schwanz tief in meine nasse, geile Möse. Ich schreie auf, halte mir aber gleich den Mund zu, damit wir nicht womöglich Aufsehen erregen und unterbrochen werden. Es bedarf nur weniger heftiger Stöße und ich komme mit überwältigender Wucht. Ich spritze sein ganzes Outfit nass, doch das beirrt ihn nicht, denn er fickt mich mit steigender Vehemenz und immer schneller, bis ich spüre, wie er in mir immer größer wird, jeden Winkel meiner Möse dehnt und ausfüllt. Ein Wahnsinnsgefühl, das mich nochmals kommen lässt. Im selben Moment bäumt Alex sich hinter mir auf, einen tiefen Atemzug lang, bis er – begleitet von einem gedehnten, gutturalen Laut – seine ganze Ladung in mich abgibt.

Wir brauchen beide einige Sekunden, um zu realisieren, was gerade geschehen ist. Die ganze Sache hat nicht mehr als ein paar Minuten gedauert, aber die Intensität war überwältigend! Wir rücken unsere Kleidung zurecht, grinsen uns verschmitzt an.

»Und ich bin Chris!«, stelle ich mich endlich bei ihm vor.

Zum Abschluss verabreden wir uns für ein weiteres gemeinsames Training.

Geschichten schreiben war besser, als welche zu lesen oder Pornos anzusehen, fand Chris. Sich geistig aktiv an ausgedachten Schweinereien zu beteiligen, Szenen zu kreieren und sich diesen Fantasien hinzugeben, das erregte sie sehr. »Brainwriting mit Mösensaft« nannte sie es, wenn sie diese kleinen Obszönitäten verfasste. Je nach Lust und Laune kamen dabei Erotik, handfeste Sexgeschichten oder vereinzelt auch Hardcorepornos heraus, das hing ganz von Chris’ Stimmung ab. Auch die Anzahl der Protagonisten und Hauptdarstellerinnen variierte: von einsamer Masturbation bis zum veritablen Gangbang mit mehreren Mitspielern kam fast jede Spielart in ihren Geschichten vor. Die Liebe zum Schreiben sollte ihr bei ihren späteren Vorhaben noch zugutekommen. Doch bevor es soweit war, gab es noch einiges zu tun.

***

Eine letzte Aufgabe musste laut Chris’ Projektplan noch abgearbeitet werden. Wenn schon ein neues Image, dann mit allem Drum und Dran. Sie war nicht sonderlich fotogen und darum nie mit Schnappschüssen von sich zufrieden, die da und dort bei Partys oder Veranstaltungen gemacht wurden. Doch nun wollte sie sich richtig in Szene setzen und kräftig Selbstmarketing betreiben. Männer sind schließlich Augentiere, und um in Dating-Plattformen auf sich aufmerksam zu machen, brauchte es unbedingt ein paar hübsche Fotos. Ein Bild war das Erste, was potenzielle Kandidaten im Internet zu Gesicht bekamen. Dieser alles entscheidende Köder, der den Ausschlag für den männlichen Impuls zur Entscheidung zwischen »kontaktieren« und »Kontakt löschen« gab, musste einfach zum Anbeißen einladen.

Also war es essenziell, professionelle Imagebilder als Aushängeschild für diverse Profile zu produzieren. Chris vereinbarte einen Termin in einem sauteuren Fotostudio, das ganze Paket, inklusive Stylistin. Vor dem Shooting war sie ziemlich nervös, denn sie mochte es nicht, wenn eine Kamera auf sie gerichtet war. Aber der Fotograf verstand sein Metier und hatte bald eine entspannte Atmosphäre geschaffen. Sie hatte mehrere Outfits vorbereitet, denn sie wollte aus diesem Shooting das Maximum herausholen: Imagebilder im Businesslook, einige im Casual Style und dann noch etwas, das ihre sportliche Seite hervorhob. Nur die Dessous-Show hatte sie wieder verworfen – vorläufig.

Nach wenigen Tagen konnte sie die Bilder herunterladen und war begeistert, was der Fotograf aus ihrem Typ gemacht hatte. Da waren die dynamische, professionelle Business-Chris, die rassige, weibliche Chris im Animal-Print-Pulli und die rasante, sportliche Chris mit knackigem Exterieur im hautengen Sportdress. Die Munition war eingelagert, die Köder artgerecht auf die Beute abgestimmt. Die Jagd konnte beginnen. Halali!

Eva | Erotischer CumingOfAge Roman

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