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Lied der Welle

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Inhaltsverzeichnis

Welle wogte an dem Strand,

Griff nach eines Mädchens Hand,

Das in Abendsonnengluten

Heimwärts wandert durch die Fluten.

Zarte Brust und schlanker Fuß,

Wahrt euch vor des Schmeichlers Gruß:

»Höre, Kind, mein sanft Gebot!

Warte! Bleib! Ich bin der Tod …«

»Drüben ruft der Liebe Glück,

Schmachvoll wär’s, ich blieb zurück.«

Dort im Fluß der helle Klang,

War’s ein Fisch, der spielend sprang?

Schlanker Fuß und zartes Herz

Harrt der Fähre heimatwärts!

»Hör’ auf mich!« die Welle droht,

»Warte, Kind! Ich bin der Tod.«

»Liebster ruft, da muß ich eilen,

Schande träfe mich, wollt’ ich weilen.«

Welle, Welle wogt und ringt,

Mächtig ihr den Leib umschlingt.

Töricht Herze, treue Hand,

Kleiner Fuß trat nie ans Land.

Welle wandert, Welle rot,

Wogt hinab und trägt den Tod.

Die schönsten Kinderbücher (Illustriert)

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