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Badefreuden
ОглавлениеEs war einer dieser Sommertage, die in München Kaiserwetter genannt werden.
Ich, Tom, war schon am Morgen mit dem Fahrrad nach Maria Einsiedel, beim Tierpark aufgebrochen. Für meine 35 Jahre sah ich sehr gut aus. Blond, blaue Augen und ein gut geformter Body, den ich vier Mal die Woche trainierte. In Maria Einsiedel konnte man sich entweder im Eisbach erfrischen, der so kalt war, wie sein Name erahnen ließ, oder aber ein paar Runden im Schwimmbad drehen. Nachdem ich mich dort erfrischt hatte, legte ich mich auf meinen Liegeplatz im Halbschatten und hatte wieder einmal den Traum von einem Engel und meinem Traumtypen, Sebastian, der allerdings in eine japanische Pianistin und nicht in mich verliebt war:
“Der Engel wusste um Sebastians schwierige Situation und schaffte Abhilfe. Er hatte eine Maßnahme vorgesehen, die für den sexuellen Reifungsprozess seines Schützlings von äußerster Wichtigkeit sein sollte. Aufgrund dessen erwählte er einen gleichaltrigen Pianisten in spe, auf dass Sebastian nicht abgleite. Außerdem war der Bote Gottes der Auffassung, dass ein fast professioneller Klavierspieler imstande sei, seinen Schützling dazu anzuhalten, das Spielen eines Instruments zu erlernen, auf dass er eigenhändig musiziere, anstatt sich nur Vorproduziertes anzuhören. Offensichtlich hatte die Muse der Musik Sebastian noch nicht in ihren Bann gezogen.
Just einen Tag bevor Kiyoko, die schon ihre Reisevorbereitungen traf, nach Japan zurückfliegen sollte, besuchte Sebastian eine Studentenkneipe, um sich etwas zu zerstreuen. Er hoffte, dass dadurch der herannahende Abschied, den er zwar selbst herbeigeführt hatte, der aber deswegen nicht weniger schmerzlich war, etwas erträglicher werde.
Die Dämmerung war bereits angebrochen, als Sebastian sich unter die Gäste mischte. Trotz seiner leichten Bedrücktheit, die sich aus der bevorstehenden Trennung ergab, machte er einen selbstsicheren Eindruck.
An der Theke lehnte ein Junge in seinem Alter und schaute ihn fortwährend an. Er ging auf ihn zu und fragte den Burschen, ob man denn irgendwann schon einmal das Vergnügen gehabt habe. Der Angesprochene verneinte dies, aber meinte, dass Sebastian jemandem gleiche, den er kenne. Noch einige Zeit führte man diese seichte Konversation weiter und Sebastian ließ sich von diesem Burschen, an jenem Abend, nach Hause einladen. Wie sich später herausstellte, hieß er Tom und besuchte das Konservatorium, um später einmal Pianist zu werden. Der Abend bei ihm verlief sehr ruhig und Sebastian fing an von der kleinen Japanerin und deren bevorstehender Abreise zu erzählen. Gegen Mitternacht fuhr er heimwärts, denn dort wartete Kiyoko. Als er ins Zimmer kam, lag sie schon, in der üblichen Pose, auf ihrer Matratze. Großes Mitleid empfand er für sie, aber begab sich dennoch gleich zu Bett, da man am folgenden Morgen, um fünf Uhr aufstehen musste.
Die Sonne ging auf und der Wecker klingelte für Sebastian und Kiyoko. Die beiden standen auf und wussten, dass es der Tag der Trennung sein würde. Eine Dusche nahm man und frühstückte. Im Radio wurde "Kiss and say goodbye" von den Manhattans gespielt. Zutreffend war dieser Song zwar, aber es machte den Abschied umso schwerer. Um sieben Uhr waren sie so weit und traten hinaus auf den Flur. Am Ende dieses langen Korridors sah Sebastian einen weißen Briefumschlag auf der Türmatte liegen. Weit nach Mitternacht musste ihn jemand eingeworfen haben. Er hob ihn auf und stellte fest, dass er an ihn adressiert war. Auf seinen Schreibtisch legte er ihn noch schnell und schon waren sie mit dem Bus unterwegs zum Flughafen Franz Josef Strauss. Während dieser Fahrt kam der ganze Trennungsschmerz über die beiden. An Oxford und an den einjährigen Briefwechsel dachte Sebastian. Neben ihm saß diese kleine Japanerin, die so zerbrechlich wirkte. Sie hatte die ganze Strapaze dieser Flugreise nach Europa, mit dem Ziel der Eheschließung, auf sich genommen. Jetzt war sie auf dem Weg zum Airport und flog wieder, unverrichteter Dinge, nach Japan zurück. Welches Los sie dort erwartete, konnte Sebastian nur erahnen. Beide sprachen sehr wenig während dieser letzten gemeinsamen Fahrt. Am Flughafen umarmte sie sich ein allerletztes Mal und Kiyoko ging durch die Zollsperre. Einmal noch drehte sie sich um und Sebastian sah, wie diese kleine, tapfere Frau von der Menschenmenge aufgenommen und fortgetragen wurde. Ein schwerer Abschied war es. Über Paris und Tokio würde sie nach Kioto fliegen. Da es in all diesen Städten jeweils einen mehrstündigen Aufenthalt gab, würde sie erst nach sechsunddreißig Stunden in ihrer Heimatstadt ankommen. Der bloße Gedanke schon an diese extrem lange Reisedauer, war für Sebastian eine fast unerträgliche Vorstellung. Er begab sich auf die Zuschauerterrasse und sah, wie die Maschine aufstieg und mit ihr entschwebte Kiyoko, die Liebe aus Oxford und die "Histoire de l'oeil" langsam in den wolkenlosen Himmel. Zurück blieb eine grauenvolle Leere. So unwirklich und offen war wieder alles, dass einem, vor lauter Freiheit, schwindlig werden konnte. Niemand war zur Stelle, an den man sich hätte fest halten können. Mit diesem Silbervogel war die ganze Hoffnung auf Ehe und Kinder, für alle Zeit, in unendliche Fernen entschwunden. Blau strahlte das Firmament, frisch und rein war die Luft an jenem Vormittag im Spätsommer, aber Sebastian konnte das nicht trösten. Missmutig und einsam fühlte er sich. Ein Experiment, das all seine Erwartungen erfüllen sollte, war misslungen: Aufgegangen in Schall und Rauch.
Er machte sich wieder auf den Weg nach Hause. Dort, auf seinem Schreibtisch, sah er jenes weiße Couvert. Er öffnete es und war völlig überrascht. Ein Brief von Tom, dem Klavierschüler, war es.
Er bat Sebastian, ihn noch am selben Abend zu besuchen, es sei dringend. Vollkommen erschöpft war Sebastian und legte sich erst einmal aufs Bett. Nach einigen Minuten schon fiel er in einen tiefen Schlaf. Kiyoko erschien ihm im Traum, aber weder als fernöstliches Sexualobjekt, in das er unzählige Male eingedrungen war noch als griechische Statue, sondern als gefährliche Rachegöttin, die voller Zorn auf ihn herniedersah und mit furchtbarer Vergeltung drohte. Nicht mehr den japanischen Fächer, sondern ein flammendes Schwert hielt sie in der Hand, den wehrlosen Sebastian, wegen seiner auf sich geladenen übergroßen Schuld, zu durchbohren. Schweißgebadet erwachte Sebastian und wusste, dass es zum Glück nur ein Traum war.
Gegen Abend fuhr er sich mit dem Fahrrad zu Tom. Der wohnte in einer tollen Dachgeschosswohnung in Neuhausen. Sebastian klingelte und trat ein. In bester Verfassung traf er Tom an. Dieser entschuldigte sich zunächst für seinen spontanen Brief. Vielleicht sei er doch mit diesem Schreiben etwas zu aufdringlich gewesen, meinte er. Schließlich kenne man sich noch keine vierundzwanzig Stunden. Sebastian war noch so unter dem Eindruck von Kiyokos Abreise und seinem Traum, dass er nur Fetzen von dem wahrnahm, was Tom erzählte. Im Laufe des Abends spielte er noch irgendeine Etüde von Chopin auf seinem Piano. Etwas Kurzes, Romantisches war es. Dies aber erreichte Sebastian kaum noch.
Gegen vierundzwanzig Uhr und einigen Schucken Wein, küssten sie sich das erste Mal. Liedenschaftlich umspielten sich ihre Zungen in wildem Tanz. Langsam entkleideten sie sich und legten sich aufs Bett. Die Haut des anderen berührte man und die Flammen der Liebe loderten auf. Für Sebastian existierte nur noch dieser eine Körper, dieses eine leuchtende Augenpaar und sie verschmolzen ineinander. Tom drehte sich um und spreizte den nackten Hintern Sebastian wollüstig entgegen. Diese ihm so unvermittelt dargebotenen weißen Wölbungen ließen Sebastian vor lauter Vorfreude erschaudern. Voller Begierde berührte er sie. Dieses verlangende Loch würde seine Sehnsucht stillen! Erst einen, dann zwei und schließlich drei Finger steckte er hinein. Die Erregung steigerte sich. Auf Drängen von Tom hin, stieß er den Schwanz in die willige Öffnung. Mit ungeheurer Wucht spritzte er seinen Samen in ihn hinein.
Tom hatte die außergewöhnliche Gabe und das große Talent, den schönen, festen Arsch so zu präsentieren, dass die Erektion und der Klimax von selbst kamen. Eine herrliche Zeit erlebten sie, aber leider verweigerte Tom Sebastians weitere Annäherungen.
Bald machten sie eine gemeinsame Italienreise. Florenz war ihre erste Station. Entzückt war Sebastian. Vor allem die Piazza della Signoria beeindruckte ihn tief. Einen solch harmonischen Platz hatte er niemals vorher gesehen. Diese architektonische Ausgewogenheit war einzigartig. Den grandiosen David von Michelangelo bewunderte er, dort, am Eingang zum Palazzo Vecchio. Dieser wohl geformte Körper und diese nackte Kraft, eingefangen in fast weißem Marmor, waren atemberaubend.
Zum Schwimmen und fuhr man weiter nach Bolsena, an den See. Hier, wo dieses Wunder von der blutenden Hostie, vor mehr als sieben Jahrhunderten, geschehen war, nahmen sie ein Hotel im Zentrum der Stadt. Ihnen wurde ein sehr geräumiges Zimmer mit komfortablem Doppelbett, eigener Toilette und großem Bad zugewiesen. Es war sehr heiß, an jenem Abend, in Sizilien. Sebastian und Tom legten ihre Rucksäcke ab und schauten sich in der luxuriösen Bleibe um. Der Zimmertür gegenüber befand sich ein großes Doppelfenster. Von dort aus hatte man einen wunderschönen Blick auf den Piazzale Roma. Sebastian öffnete einen Flügel und eine schwache Brise drang in den Raum. Das Lüftchen bewegte die Gardinen, die bis zum Fußboden reichten, leicht.
Sebastian erbat sich die Seite des Doppelbettes, die dem Fenster am nächsten war. Tom hatte keine Einwände. Des Weiteren einigte man sich, dass Tom als Erster ein Bad nehmen würde. Er hatte stark geschwitzt. Seiner Kleider, bis auf die Unterhose, entledigte sich Tom und begab sich ins Bad. Sebastian hörte das Plätschern des wohltuenden Wassers und wie Tom, voller Übermut, ein Liedchen pfiff. Als er nach einer Weile wieder aus dem Badezimmer kam, war er völlig nackt. Sebastian saß auf dem Bett und traute seinen Augen kaum. Ihn faszinierte dieser schlaffe Schwanz. Tom lächelte ihn an und beugte sich zu seinem Rucksack. Göttlich war dieser nackte Tom. Am liebsten wäre Sebastian aufgesprungen und hätte sich vor ihm, voller Ehrfurcht, niedergekniet, den Schwanz berührt, der so viel Kraft und fruchtbaren Samen erahnen ließ und ihm in die Unendlichkeit seiner blauen Augen geschaut. Der marmorne David von Florenz war Fleisch geworden. Unwillkürlich musste Sebastian an Lawrence, Genet und Bataille denken, denn diese begnadete Dreifaltigkeit imponierte ihm noch immer. Die weithin leuchtende Kraft ihrer Werke begleitete ihn jetzt schon seit mehr als fünf Jahren.
Die Sehnsucht nach dem Unmöglichen, das Erregende der Erotik, der unwiderstehliche Wunsch nach Sex und die todbringende Eruption wurden eins. Tom kramte seine Kleider aus dem Rucksack und begann, sich anzuziehen. Hätte er doch das starke Verlangen von Sebastian gespürt! Jetzt nahm Sebastian sein Bad und war noch völlig benommen von dem Anblick des nackten Toms. Diese geballte Kraft in äußerster Unschuld war fast unerträglich.
Nachdem sie sich beide erfrischt hatten, ging man hinaus in die Stadt, um noch etwas zu essen. Agrigento, diese ehemals griechische Stadt auf Sizilien, machte Sebastian zum Sklaven seiner Lust. Er dachte an die wilde Maria seiner Kindheit und an die zierliche Kiyoko aus dem Land der Tennos. An den liebevollen Paul und an den willigen Araber aus Jerusalem erinnerte er sich. Der starke amerikanische Soldat aus den Blue Ridge Mountains kamen ihm in den Sinn. Die Welt fing an, sich zu drehen und alles war voll der schönsten Farben. Die Fleisch gewordene Sehnsucht war der blauäugige Alexander, den es unbedingt zu unterwerfen galt. Kaum noch einen klaren Gedanken konnte Sebastian fassen. Das Geringste hätte gereicht, um ihn explodieren zu lassen.
Fiat voluntas tua, Domine!
Gegen Mitternacht kehrten sie ins Hotel zurück. Sebastian und Tom entkleideten sich und gingen zu Bett. Die Hitze machte beiden schwer zu schaffen. Da lagen sie nun, in Agrigento, im großen Doppelbett; einmal mit und einmal ohne Laken, wegen der Wärme. Von einer Seite auf die andere wälzte sich Tom. Auch Sebastian versuchte, Schlaf zu finden, aber aufgrund der hohen Temperaturen, war das fast unmöglich.
Im Laufe der Nacht lag Sebastian zum wiederholten Male auf seiner rechten Seite, mit dem Rücken zum Fenster. Tom, in seiner Verzweiflung, in Orpheus' Armen Ruhe zu finden, drehte sich wieder um und lag nun mit dem Gesicht zur Tür. Schon lange bedeckte das weiße Bett-Tuch nicht mehr seinen athletischen Körper. Die breiten Schultern, den Rücken, die schneeweißen, muskulösen Arschbacken und die kräftigen Beine konnte Sebastian sehen. Diesen durchtrainierten Körper betrachtete er, ohne ihn berühren zu können. Neben ihm lag er, so nah, aber ohne Möglichkeit, ihn jemals zu erreichen. An den florentinischen David aus hartem, fast weißem Marmor musste Sebastian denken. Neben ihm lag das Fleisch gewordene Verlangen, das seit ewigen Zeiten die sehnsuchtsvollen Herzen der Menschen zu unsagbaren Taten beflügelte. Tom verkörperte, hier in Agrigento, alle Sehnsüchte der ganzen Menschheit. Die Erinnerung an jenen Ex-Soldaten aus den Blue Ridge Mountains drängte sich Sebastian immer mehr auf. Ihm kam es vor, als wären es die gleichen Körper: Der eine war Manager und der andere ehemaliger Kämpfer in Vietnam und Amerikaner. Was würden ihre Wünsche sein? In ihren Träumen würden gewiss unterschiedliche Bilder und Geschichten vorkommen. An die Augen des Ex-Kriegers dachte Sebastian, die für ihn eine unüberwindbare Barriere darstellten. Er sah jetzt diesen göttlichen Adonis an seiner Seite ohne dessen Augen sehen zu können. Die Erregung stieg. Wenn Sebastian seinen Arm ausgestreckt hätte, wäre er genau da gelandet, wo er glaubte, seine Sehnsucht stillen zu können. So greifbar nah neben ihm lag dieser makellose Körper. Die aufreizende Spalte, von der er wusste, dass sie die Verheißung, die sie suggerierte, auch erfüllen könnte, betrachtete er. Friedlich und ruhig schlief der schöne Tom. Fast unhörbar war sein Atmen. Er zog ein Knie etwas, in Richtung auf die Brust, an. Die Ritze öffnete sich ein wenig und Sebastian war völlig erregt. Er nahm seinen Schwanz in die Hand und es kam zur Explosion. Große Mühe kostete es ihn, diese Erregung, so lautlos wie möglich, zu einem guten Ende zu bringen. Der kraftvolle Tom schlief weiter, ohne je auch nur geahnt zu haben, dass er in jener Nacht, in Agrigento, das Paradies Sebastian fast offen gelegt hätte. Erschöpft und mit einigen Schuldgefühlen schlief Sebastian ein.
Am nächsten Morgen packten die beiden ihre Rucksäcke, fuhren hinunter nach San Leone, zum Strand. Den Tempel von Agrigento hatten sie schon gestern gesehen. Sie schwammen im blauen Meer und freuten sich des Lebens. Am Strand wurde Sebastian von einem Italiener aus Mailand angesprochen, der in Agrigento, bei seiner Mutter, die Ferien verbrachte. Um die dreißig war dieser gebürtige Sizilianer und sehr charmant. Sebastian lud er ein, den Tempel am Abend zu besichtigen. Sebastian sagte, dass sein Freund, Tom, auch mitkomme. Dem Italiener aus Mailand machte das nichts aus. Sie badeten noch bis zum Spätnachmittag. Im Wasser kam es bereits zu ersten Intimitäten mit diesem Südländer. Was ihn im griechischen Tempel von Agrigento erwartete, wusste Sebastian also schon. Von dem Rendezvous und den Liebesbezeugungen im lauen Meereswasser mit diesem sizilianischen Italiener hatte Sebastian auch Tom berichtet. Für Tom war das kein Hindernis, wenn er nur in Ruhe den "Tempio della Concordia" besichtigen könne. Dieser lateinische Name sei übrigens nicht der ursprüngliche. Deswegen komme es gelegentlich auch vor, dass man diese einstige Kultstätte schlicht und einfach Tempel "F" nenne. Dieser Buchstabe habe aber keine weitere Bedeutung. Hiermit werde nur eine alphabetische Reihenfolge angedeutet, in die man diesen Tempel und die übrigen antiken Ruinen hineingepresst hätte, um ihrer habhaft zu werden. Alexander hob hervor, dass er unbedingt die vierunddreißig dorischen Außensäulen nachzählen wolle, denn diese seien noch vollständig erhalten. Sebastian fragte ihn noch kurz, was "Außensäulen" eigentlich seien. Etwas entrüstet erwiderte Tom, dass es sich dabei natürlich um die Kolonnade an der Außenseite handle. Offensichtlich hatte er bereits den bunten Hochglanz-Prospekt des Verkehrsvereins aufmerksam gelesen. Vollständigkeitshalber fügte er noch schmunzelnd hinzu, dass "dorisch" von den "Doriern" abgeleitet sei. Dies wiederum sei ein Stamm, der im alten Griechenland beheimatet gewesen sei. Sebastian hörte sich Toms kleinen Diskurs an, ohne sich anmerken zu lassen, dass ihn die Geschichte der antiken Baukunst zum jetzigen Zeitpunkt nicht sonderlich interessierte. Seine Gedanken waren schon ein wenig berauscht von dem, was im Tempel, hinter den Säulen, geschehen würde.
Mit dem Auto kam dann abends der Italiener und holte die beiden ab. Man fuhr die kurze Strecke vom Strand hinauf zum Tempel von Agrigento. Tom besichtigte das ehemalige griechische Heiligtum der Eintracht und Sebastian begab sich mit seinem Sizilianer, seitlich der mächtigen Säulen, ins Gebüsch. Direkt ließ der Italiener seine Hose herunter und Sebastian musste sich seines Schwanzes erbarmen, sowohl oral als auch in Handarbeit. Schon nach kürzester Zeit spritzte der Italiener und Sebastian ging leer aus. Seinen gespreizten, sizilianischen Arsch streckte er Sebastian zwar noch entgegen, aber es half nichts. Sie gingen in den Tempel zu Tom. Er berichtete, dass die Anzahl von vierunddreißig stimme. Gleichzeitig fügte er aber hinzu, dass das Zählen ihn gelangweilt habe, da jede Säule der anderen gleiche. Nach seiner Berechnung müsse sich die Gesamtzahl der Säulen einst auf achtundsiebzig belaufen haben, wenn man davon ausgehe, dass der ganze Raum mit Säulen gefüllt gewesen sei.
Man fuhr zurück zum Campingplatz. Anschließend machte sich der heißblütige Mailänder, im wahrsten Sinne des Wortes, aus dem Staub. Er gab Vollgas und die Räder seines Autos verursachten eine derartige Sandwolke, dass man fast ein Taschentuch benötigt hätte, um sich vor den aufwirbelnden feinen Körnchen zu schützen.
Nach einigen Tagen verließen Sebastian und Tom Agrigento. In dieser Stadt hatte Sebastian die ganze Welt in ihrer unaussprechlichen Pracht und Vielfalt erlebt. Alle Gefühle und Neigungen hatte er gespürt. Die ganze Menschheit war an ihm vorbeigezogen. Manches von dem, was er sich vorstellte, glaubte er, tatsächlich erlebt zu haben. Im Louvre würde die mysteriöse Mona Lisa weiter schmunzeln. In Agrigento ist sie vielleicht einmal gewesen, vor vielen, vielen Jahren und ihr Lächeln barg möglicherweise das wundervolle Geheimnis von Agrigento.
Bald erreichten sie Taormina. Diese Stadt lag auf steilen Klippen. Einen wunderschönen Blick hatte man auf das bläulich schimmernde Mittelmeer. Während des Spaghetti-Essens in Taormina fand eine Rückblende statt. Es war zur Mittagszeit, in einem Gartenrestaurant, im Zentrum. Unter den Blättern der Weinstöcke saß man, wegen des kühlenden Schattens. Tief unten hörte man das unaufhörliche Rauschen des Meeres. Sebastian träumte beim Essen schon wieder von Agrigento. Was war bei diesem Burschen aus Milano so anders gewesen? Warum hatte es nicht geklappt? Diese Fragen blieben für Sebastian unbeantwortet. Von Taormina ging es wieder nach Messina, in diese furchtbare Stadt, die Sebastian so unendlich hasste. Mit dem Fährboot begab man sich zum Festland und dann setzte man, fast ohne Unterbrechung, die Zugreise über Ancona nach Venedig fort. Dort, in Venezia, der viel besungenen Lagunenstadt, besuchten Sebastian und Tom den Markus-Dom. Als sie durch diese byzantinische Kathedrale schritten, hatten sie das Gefühl, auf einem Schiff zu sein, denn der Fußboden war so furchtbar uneben und schief. Es waren eigentlich unregelmäßige Wölbungen, über die man fortwährend stolperte.
Von Venedig ging es dann nach Peschiera. Dort, am Gardasee, schlugen sie ihr Zelt auf. Einmal machten sie einen kurzen Ausflug nach Verona, zu einer Opernvorstellung in der dortigen Arena. Man sah "La Traviata", eine Oper von Giuseppe Verdi, der auch schon "Falstaff" unsterblich gemacht hatte.
Die Geschichte "La Dame aux Camelias" von Alexandre Dumas wurde ihnen arienmäßig dargeboten. Letztendlich starb die Mitleid erregende Kameliendame Violetta an Schwindsucht. Bevor diese Lebedame aber die Gelegenheit bekam, das Diesseitige mit dem Jenseits zu vertauschen, fing es in Verona an zu regnen. In diesem riesigen römischen Amphitheater war die Stimmung außergewöhnlich beeindruckend. Irgendwo, aus der Ferne, hörte man die Musik und den Gesang.
Von Peschiera reiste man dann über Mailand zurück nach München.”
Verwirrt erwachte ich aus diesem Traum. Der blaue Himmel war von Gewitterwolken bedeckt und fast alle anderen Badegäste hatten schon den Heimweg angetreten. Nur vereinzelt lagen noch ein paar Hartgesottene auf der Wiese. Ich war auf dem Rücken eingeschlafen, so dass auch mein Riesenständer, der sich leider deutlich in meiner Badehose abzeichnete, weithin sichtbar war.
Obwohl fast Alles leer war, hatte es sich neben mir ein junger Mann gemütlich gemacht, der mich breit angrinste, als ich die Augen aufschlug. Auch seine Short war deutlich ausgebeut.
Ich linste aus den Augenwinkeln auf seine Beule, wollte gerne mal seinen Steifen sehen. In meiner Badehose spannte es immer noch mächtig.
Er sagte ohne Scham: “Hast du etwa eine Latte?“
“Siehst du doch!“
Völlig locker schob er seine Hand durch den Hosenbund, spielte mit seinem Steifen rum. Sah ganz so aus, als wollte er mich geil machen. Oder wollte er mich foppen? Ich wurde aus dem Burschen einfach nicht schlau.
“Was ist los, was hast du geträumt, worüber denkst du gerade nach?“
Verlegen schwieg ich in mich rein, wich seinen forschenden Blicken aus. Dann tastete ich mich möglichst unverfänglich vor: “Deine Latte scheint ja ganz schön groß zu sein.“
“Guter Durchschnitt“, grinste er frech und schüttelte seine blonden Strähnen aus der Stirn.
Ich raffte allen Mut zusammen und fragte ganz direkt: “Darf ich deinen Ständer mal sehen? “
Er schaute mich leicht verlegen an, doch dann verzog sich sein Mund zu einem breiten Grinsen. Er schob tatsächlich die Hose vorn runter und umfasste mit der rechten Hand den Schaft an der Wurzel. Seine Latte sah umwerfend aus: Lang, schlank, die pralle, kugelige Eichel eine Idee dicker als der Schaft. Neugierig registrierte er mein Interesse und fragte dann grinsend: “Stehst du etwa auf Schwänze?“
“Und du? “, rutschte es mir prompt raus. Ich hätte mich ohrfeigen können!
Doch er nahm das ganz locker. “Kannst ihn ruhig anfassen, hab echt nichts dagegen.“
“Ich weiß nicht recht“, redete ich mich raus. Sollte ich ihm etwa einen runterholen? Sicherheitshalber schaute ich mich um – wir waren mittlerweile tatsächlich allein auf der Wiese – nur in weiter Ferne waren noch ein paar Kids, die trotz des Donnergrollens immer noch im Wasser plantschten.
“Komm schon, Alter, wir sind doch unter uns!“, drängelte er.
Puh, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Irgendwie ging mir das alles zu schnell.
“Ich bin eben geil. Mach schon, ist doch nichts dabei! Ich hol dir danach auch einen runter. Versprochen! “
Vorsichtig massierte ich den steifen Schwanz mit den Fingerspitzen. Ihn erregte das auf der Stelle. Also umfasste ich den Schaft mit der Hand und begann, ihn zu rubbeln. Er atmete heftiger, keuchte schon fast, seine Pupillen rutschten hoch, so halb unter die Augenlider und erstarrten. Seine Hände krallten sich plötzlich ins Kopfkissen, und er stöhnte leise vor sich hin. Ehrlich gesagt konnte ich das gar nicht fassen. Plötzlich stöhnte er auf: “Ich komme! Ja, mach weiter, ganz langsam, jaaaaa!“
“Nicht so laut!“
Er kam verdammt heftig. Die ersten drei milchigen Fontänen stiegen bestimmt 30 Zentimeter hoch. Dann ließ der Druck nach. Er atmete wieder ruhiger und schlug die Augen auf. Leicht verlegen schaute er mich an und meinte dann grinsend: “So, jetzt bist du dran!”
“Nur wenn du wirklich Lust hast“
“Komm schon!“
Etwas unsicher streckte ich mich neben ihm aus und spürte seine warme Haut an meiner. Es war ein merkwürdiges Gefühl. Sein schlanker Körper zog mich magisch an. Er legte seine Hand auf meine Brust, spürte meine Erregung. Seine Hand rutschte langsam nach unten, schob sich durch den Hosenbund und berührte die nackte Schwanzspitze. Seine Finger erforschten meine schon feuchte Eichel, und seine Augen musterten aufmerksam mein Gesicht. “Na also, du bist ja auch geil“, stellte er zufrieden fest. “Warum genierst du dich? Ist doch nichts dabei.“
Er beugte sich auf und schob ganz langsam meine Badehose runter. Und mir wurde ganz schwummerig. Neugierig spielte er mit meiner Latte rum, zog immer wieder die Vorhaut über die glitschige Eichel. Und sobald er sie losließ, rutschte die straffe Haut hinter den Eichelrand zurück. Ich hielt das kaum aus. Er raffte schnell, wie sehr er mich erregen konnte und nahm langsam, aber sicher Besitz von meinem Körper. Ganz zärtlich streichelte er mit der linken Hand meine Brust, während die rechte weiter den Schwanz massierte.
Mit gespreizten Oberschenkeln kniete er sich schließlich über mich, schaute mir forschend in die Augen, während seine Hand meinen Schaft fest umschloss. Ich starrte ihm auf seine superschlanken, unbehaarten Oberschenkel. Sein breites, unbefangenes Lächeln nahm mir schließlich die letzten Hemmungen. Seine Hand glitt rauf und runter, und ich konnte meine Erregung nicht länger verbergen.
Langsam überließ ich mich der Lust, die Umgebung schien sich zu drehen, ich schwebte durch unendliche Weiten, schloss die Augen, ließ mich durch ein Meer von Sternen treiben. Nach fünf Minuten brodelte es heiß in meinen Lenden. Er bewegte seine Hand immer langsamer. In hohem Bogen schoss es immer wieder aus mir raus, völlig außer Atem hechelte ich nach Luft. Das fühlte sich echt genial an!
“Bist du immer so spitz?“, feixte er, als ich die Augen öffnete.
“Wieso?“
“Du hast ganz schön Druck gehabt, Alter. Sah echt cool aus. “
Ohne weitere Worte verabschiedeten wir uns, als die ersten Regentropfen fielen und der Bademeister die letzten Badenden aufforderte, das Bad zu verlassen, da das Gewitter mittlerweile drohend nah war. Schon fielen die ersten Regentropfen.
Ich fuhr den Isarradweg entlang und fühlte die immer stärkeren Regentropfen auf meiner Haut. Kräftig trat ich in die Pedale, um noch rechtzeitig zu Hause zu sein bevor das Unwetter mit aller Macht losbrechen würde. Die Blitzte zuckten schon heftig, als ich unter der Donnersberger Brücke durchfuhr.
Schon in wenigen Minuten würde ich zu Hause sein.