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Alles hat seine Zeit

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Vor sehr langer Zeit, vor rund 2300 Jahren, lebte in Israel ein weiser Mann mit dem Namen Kohelet. Er beobachtete die Welt und schrieb seine Gedanken auf. Ein Satz aus seinem Buch lautet: „Alles hat seine Zeit.“ Das bedeutet zum einen: Was wir Menschen auch tun, nichts dauert ewig. Wir wollen nicht nur arbeiten und lernen, sondern auch spielen und schlafen und etwas erleben. So gibt es eine Zeit zum Lachen und eine Zeit zum Weinen. Es gibt eine Zeit zum Reden und eine Zeit zum Schweigen. Es gibt eine Zeit, wo wir etwas behalten wollen, was uns lieb und wichtig ist – und es gibt eine Zeit, wo wir es auch wieder loslassen können.

„Alles hat seine Zeit.“ – Das bedeutet auch: Alles, was überhaupt ist, ist nicht für immer. Alles hat seine bestimmte Zeit. Eine Seifenblase zerplatzt rasch. Der schönste Kinofilm ist irgendwann vorbei, auch eine anstrengende Schulstunde. Das dickste Buch hat eine letzte Seite. Ein Apfel schrumpelt und die Milch wird sauer. Die herrlichste Rose verwelkt und Schnee schmilzt. Alles hat seine Zeit: Die Uhr tickt und tickt und tickt, Sekunde für Sekunde. Die Zeit kann man nicht anhalten und nicht zurückdrehen. Alles, was lebt, hat seine Zeit.


Nichts auf der Erde lebt ohne Ende. Das Ende des Lebens ist der Tod. Alles, was lebt, wird einmal sterben. Der Hase stirbt ebenso wie der Haifisch, der Elefant und die Katze. Manche Fliegen leben nur einen Tag lang, Schildkröten können 150 Jahre alt werden. Auch wir Menschen sterben. Wir denken über den Tod nach. Man könnte sagen: Wenn wir über den Tod nachdenken, denken wir immer auch über das Leben nach. Denn nur als Lebende können wir vom Tod sprechen.

Sterben und Tod

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