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PROLOG

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Sie war dort geblieben, wo die Erde sich aufgetan hatte. Das Paradies war zerstört. Ich für meinen Teil musste nach Theos Tod zurück und mich um die Geschäfte kümmern. Beim Abschied schwor ich Valerie ein baldiges Wiedersehen.

Doch die Zeiten waren alles andere als rosig. Die Arbeit in der Agentur verlangte meine volle Aufmerksamkeit. Aus einem Monat wurden zwei, aus zwei Monaten drei – und irgendwann erhielt unsere Liebe einen Riss. Der Abgrund, der sich auftat, war erschütternd. Ich hatte einen Fehler begangen, sie so lange allein zu lassen.

Ich setzte mich in den nächsten Flieger. Der Schock saß tief: Beim Anblick des Dorfes zerbrach mir das Herz. Meine Kehle brannte, und ich spürte, wie mir Tränen über die Wangen liefen, als ich dort am Hafen auf Selma und Toni traf. Alle meine Freunde waren damit beschäftigt, auf den Trümmern ihrer Existenz etwas Neues zu errichten. Die Erdspalte, die sich nach dem Beben aufgetan hatte, teilte das Dorf weiterhin in zwei Hälften.

Valerie sei vor einer Woche abgereist, verriet mir Toni. Sei stark, hatte er gesagt, sie hat sich gemeinsam mit David aus dem Staub gemacht. Zähneknirschend quartierte ich mich für eine Woche bei Selma und Toni ein und verging vor Sehnsucht und Schmerz. Würde Valerie zurückkehren?

Kurzzeitig spielte ich mit dem Gedanken, die Brücken zur bürgerlichen Existenz endgültig abzubrechen. Doch die Realität wies mich in die Schranken. Der Alltag holte mich ein, ich musste zurück in die Agentur. Es gab untrügliche Zeichen, dass sich die Probleme dort häuften.

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