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Konkrete Ursachen

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Wir haben bereits von den Theorien der Drei-Monats-Koliken gehört und dabei festgestellt, dass es eine Variante von vielen sein kann. Aber abgesichert ist das auch nicht. Der kleine Schreihals kann ja nicht sagen, wo der Schuh drückt. Allenfalls kann der Kinderarzt die Magen- und Darmgegend nach Geräuschen abhorchen. Wenn es zu sehr blubbert, kann das Baby unter Blähungen leiden.

Die Forschung auf diesem Gebiet ist leider bis heute noch nicht zu einem klaren Ergebnis darüber gekommen, was die Ursache des Schreiens ist – oder sind es doch mehrere? Aber warum schreien dann alle diese Babys etwa drei Monate lang oder gar länger? Manche vermuten, was aber nicht bewiesen ist, dass es sich um Koliken (Magen-/Darmkrämpfe) handelt. Aber man mag nicht das drei Monate anhaltende Schreien immer nur auf Blähungen im Magen-/Darm-Trakt zurückführen. Die Ursachen des Schreiens im Baby-Alter haben jedoch gleich mehrere Gründe. Keine davon ist jedoch – leider – allgemein akzeptiert.

Ursache kann demnach auch eine gestörte Beziehung Eltern/Kind sein, etwa dann, wenn die jungen Eltern überfordert und müde sind. Die Gereiztheit überträgt sich aufs Kind. Man spürt es förmlich knistern. Babys spüren das schon im Mutterleib, wenn etwas nicht stimmt und die Schwangere Probleme wälzt. Umso deutlicher merkt es der Säugling, wenn die Jungeltern nicht harmonieren.

Denn man hat vielfach beobachtet, dass das Schreien eines Babys letztendlich auch die Kommunikation der Eltern mit ihrem Kind zunehmend stört beziehungsweise sogar belastet. Vor allem die Mutter ist total überfordert, ja manchmal verzweifelt und gereizt. Sie gibt beispielsweise dem Baby hektisch die Flasche, hat keine Geduld beim Säugen oder vergisst die Streicheleinheiten fürs Neugeborene. Und nicht jeder hat die guten Nerven, exzessives Schreien auch auszuhalten.

Wir sehen also, Schreien hat nicht unbedingt nur etwas mit dem Kind zu tun. Es ist ein interaktives Handeln mit Aktion und Reaktion zwischen Eltern und Kind. Natürlich sind die gestressten Eltern daran auch beteiligt. Es ist nicht nur Sache des Kindes oder allein bei ihm begründet.

Um hier gleich einen Lösungsansatz zu vermitteln, sei folgendes gesagt: Die Aufklärung der Eltern ist erstmal ungeheuer wichtig. Deshalb sollten alle Kinderärzte und Entbindungskliniken sowie sonstige Beratungsstellen dies als Standardprogramm für junge Eltern automatisch mit in ihrem Programm haben. Heute weiß man gottlob um diese Zusammenhänge und kann darauf besser reagieren. Vielfach ist das auch schon Bestandteil der Schulungen vor der Geburt.

Als nächstes müssen Eltern darüber aufgeklärt werden, wie sie auf Schreien am besten reagieren – am günstigsten schon, bevor Schrei-Attacken beginnen. Eine verständnisvolle Eltern-Kind-Kommunikation kann auch trainiert werden. Sie wird in Schwangerschafts- und Geburtsvorbereitungskursen etwa in den Volkshochschulen vermittelt.

Natürlich kann das Schreien auch ganz andere Gründe haben: etwa echte Erkrankungen oder organische Veränderungen wie einen Herzfehler. Das Baby kann ernsthaft krank sein und Fehlfunktionen im Organismus wie Nierenschwäche haben, was man rein äußerlich nicht sieht. Deshalb muss ein Schrei-Baby gründlich untersucht werden. Geben Sie sich nicht voreilig mit oberflächlichen Diagnosen wie Dreimonats-Koliken zufrieden. Gehen Sie der Sache auf den Grund.

Mein Baby schreit zu viel

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