Читать книгу Kein Ende ohne Anfang! Ohne Start kein Ziel! - Gerhard Seidel - Страница 6
1.1 Ein nicht vorgesehenes Seminar
ОглавлениеEs ist schon einige Jahre her, da besuchte ich ein Seminar für ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Leben. Was man im Angebot versprochen hatte, wurde – zumindest bei mir – größtenteils gehalten; ich war wieder unternehmungslustig, war gut gelaunt, hatte Selbstvertrauen und freute mich darauf, wieder die volle Verantwortung für mein Leben zu übernehmen. (Ich hatte gerade eine ziemlich heftige zweijährige Midlife-Crisis inklusive Scheidung hinter mir und wollte mich wieder voll und ganz meinem Unternehmen widmen.)
Anderen Teilnehmern ging es ähnlich, alle waren mit dieser Art der Kurzzeit-Therapie sehr zufrieden. Wir wussten jetzt, dass Krisen Chancen sind, neue Wege zu gehen. Schließlich blieben etwa die Hälfte der Teilnehmer noch zwei Tage länger, nicht nur, damit sich das Erlebte setzen konnte, sondern auch, um sich Gedanken darüber zu machen, wie es denn jetzt mit Schwung weitergehen sollte.
Doch da gab es ein kleines Problem. Viele der Teilnehmer hatten keine Ahnung, wie sie ihr Leben neu ausrichten sollten. Das Konzept „Bei mir geht es immer vorwärts, die Richtung ist egal!“ hatten sie lange genug praktiziert, jetzt wollten sie ein erfolgreiches und glückliches Leben führen. Schließlich hatten sie ja mit diesem Seminar für einen guten Start gesorgt.
Nun, diese Probleme hatte ich nicht, ich nutzte die Zeit, um mir Gedanken über meine neuen Lebensziele zu machen und überlegte mir die hierfür notwendigen Maßnahmen und Schritte. Denn wenn ich eines gut konnte, dann war es, meine persönliche Erfolgsplanung zu formulieren. Zu diesem Thema hatte ich schon viele Seminare und Workshops mit meinen Mitarbeitern und anderen Interessierten durchgeführt.
Was machst du da?
Eine Teilnehmerin fragte mich, was ich denn da schreibe, und ich erklärte ihr, dass ich mir eine Art schriftlichen Selbstbefehl für die nächsten zwölf Monate zusammenstelle. Außerdem erklärte ich ihr, dass in meinem Unternehmen im großen Stil Menschen dabei geholfen wird, wieder ins Arbeitsleben zurückzukehren. „Wir schaffen menschlichen Mehrwert“, fasste ich den Unternehmenszweck und die Philosophie meiner Firma zusammen.
Sie meinte etwas frustriert, dass sie schon den ganzen Tag überlegt hätte, was und wie sie es in Zukunft besser machen sollte, aber sie schaffte es einfach nicht, strukturierte Ideen zu sammeln und zu Papier zu bringen. Dann sagte sie einen Satz, der mir gut in Erinnerung geblieben ist: „Ich würde ja schon gerne wollen, aber ich weiß nicht wie! – Kannst du mir nicht ein wenig helfen, du scheinst ja offensichtlich Ahnung davon zu haben?“, fragte sie mich.
Und natürlich wollte ich ihr helfen, allerdings erschien sie eine halbe Stunde später mit zwei anderen Damen und so machte ich mit den dreien den Workshop „Persönliche Erfolgsplanung“, wie ich ihn schon Dutzende Male durchgeführt hatte.
Die Sache sprach sich offensichtlich herum und am nächsten Morgen saßen fast alle im Frühstücksraum und wollten zuhören, was ich den drei Damen erklärte. Es ging letztlich um deren methodische Kompetenz, nämlich um die Kenntnisse und Fähigkeiten, die Lösung der anstehenden Probleme – in diesem Fall die Planung einer neuen persönlichen Lebensstrategie – strukturiert und zielgerichtet zu planen und anschließend umzusetzen.
Also setzte ich mich vorn hin und begann mein „Seminar“ ungefähr so:
„Zunächst möchte ich feststellen: Erfolgreich und glücklich zu sein, ist keine Geheimwissenschaft. Man kann sie erlernen wie Rechnen oder Schreiben. Leider wird diese Kunst nicht in der Schule, nicht im Studium oder in sonstigen beruflichen Ausbildungen gelehrt. Dabei ist es wesentlich einfacher, diese Anleitung zu erlernen als das Rechnen oder Schreiben. Ich will Ihnen zunächst eine kleine Geschichte erzählen, damit Sie wissen, was ich meine.
Die Wunschfee
Stellen Sie sich vor, Ihnen erscheint eine Wunschfee und Sie haben drei Wünsche frei. Bevor Sie anfangen, Wünsche zu äußern, erklärt Ihnen die Fee, dass Gesundheit und ein langes Leben keine relevanten Wünsche seien, denn dafür seien Sie selbst zuständig. Sie müssten sich halt nur gesund ernähren, sich sportlich betätigen und ab und zu innehalten und sich fragen: Bin ich glücklich, ich selbst zu sein?
Nun gut, Sie fangen an zu überlegen und wissen nicht so richtig, was Sie sich wünschen sollen. Einige Träume und Wünsche fallen Ihnen zwar ein, doch ob die das Richtige sind – also wenn man sich schon ... dann ...!
Nach einigen Minuten sagt die Wunschfee: ‚So das war es, ich habe nicht ewig Zeit. Offensichtlich bist du mit deinem Leben zufrieden – mach’s gut!‘ Und weg ist sie.
Hätten Sie die methodische Kompetenz für ein erfolgreiches Leben erlernt und würden Sie diese praktizieren, dann wäre Ihnen das nicht passiert. Sie hätten gewusst, was Ihnen wichtig ist und welche Ihrer Wünsche noch nicht erfüllt sind.
Diese kleine Geschichte soll Ihnen deutlich machen, dass wir oft nicht wissen, was wir uns vom Leben wünschen, dass wir keine konkreten Ziele haben. Und das ist genau die Situation, in der Sie sich alle befinden – deshalb werde ich Ihnen etwas über Erfolgsstrategien erzählen und was Sie tun müssen, um die Ziele zu erreichen, die für Sie erstrebenswert sind. Das heißt, ich werde Sie in der methodischen Kompetenz schulen.
Um den Begriff etwas näher zu erläutern: Methodenkompetenz haben Menschen dann, wenn sie über selbst organisierte Handlungsfähigkeiten verfügen und durch ihre fachlichen und instrumentellen Kenntnisse in der Lage sind, kreative Problemlösungen zu finden und umzusetzen. Diese Art und Weise des Handelns basiert auf einem Regelsystem und folgt dem Ziel, Erkenntnisse oder praktische Resultate zu erlangen.
Was sich vielleicht etwas kompliziert anhört, bedeutet nichts anderes, als dass ich eine Art Buffet von Möglichkeiten darstellen werde, wie Sie Ihre Probleme lösen können.
Doch damit wir uns nicht falsch verstehen oder Sie vielleicht glauben, ich würde die Probleme lösen: Ich werde Ihnen bewährte Werkzeuge, Tools, Regeln, Strategien oder Grundsätze für das Erreichen von individuellen Lebenszielen vorstellen und erklären, mehr nicht. Man kann es damit vergleichen, dass ich Ihnen die Leinwand, die Farbe und den Pinsel übergebe, das Bild jedoch müssen Sie selbst malen. Ich beschreibe – um eine andere Metapher zu benutzen – das Messer, die Pfanne, die Lebensmittel und Gewürze. Um die Rezepte dürfen Sie sich kümmern, denn nur Sie wissen, was Ihnen schmeckt, und kochen müssen Sie auch allein.
Was ich Ihnen präsentiere, sind Konzepte, die von erfolgreichen Menschen angewandt werden. Sie werden zudem erkennen, dass es viele Arten und Weisen gibt, wie man handeln kann, doch letztlich ist allen eines gemeinsam: Es ist eine mögliche Vorgehensweise auf ein bestimmtes Ziel, auf einen gewünschten Zustand, mit einem klar definierten Umfeld.“
So in etwa lautete meine damalige Rede und es schloss sich ein sehr intensiver Trainingstag an (ich ließ mir noch schnell von meiner Sekretärin meine Seminarunterlagen zufaxen), der eine nicht vorgesehene Fortsetzung des Selbstfindungs-Seminars war (was übrigens dazu führte, dass das Seminarkonzept in Zukunft um diesen Teil erweitert wurde).
Einige Ergebnisse dieses Workshops werde ich noch zitieren. Sie zeigen auf, was man alles an einem Tag lernen kann.
Erfolgskonzepte von Promis
Vielleicht sind Sie im Moment in einer ähnlichen Situation und würden auch gern wollen, wissen aber nicht wie? Dann haben Sie mit dem Kauf dieses Buches eine gute Wahl getroffen. Denn ich werde nachfolgend viele Erfolgskonzepte vorstellen. Doch es hat wieder die gleiche Qualität wie damals: Entscheiden und umsetzen müssen Sie!
Ich schlage Ihnen diverse Möglichkeiten vor und Sie können sich dann entscheiden, welche Sie anwenden, und vor allem, ob Sie diese auch umsetzen. Denn wollen wollen viele. Nur tun tun so wenige.
Ich habe im Internet ein wenig recherchiert und einige Erfolgskonzepte von Prominenten herausgesucht. Daran können Sie erkennen, es sind oft nur zwei Hände voll Regeln, die man recht schnell behalten und beherzigen kann. Vielleicht merken Sie auch, dass sich die einzelnen Konzepte gar nicht so sehr voneinander unterscheiden. Das Problem liegt also nicht in dem Wissen, wie es geht, sondern allein in der konsequenten Anwendung (aber das habe ich ja bereits erwähnt und werde es noch öfter tun).
In einer Untersuchung wurde herausgefunden, dass für den Erfolg vor allem Intelligenz, Fleiß und Disziplin notwendig sind. Erstaunlich ist: Um wirklich erfolgreich zu sein, beträgt der Anteil des disziplinierten Umsetzens mehr als zwei Drittel.
Erfolgreiche Promis beachten offensichtlich solche Regeln und sind sehr diszipliniert, diese in ihr privates und berufliches Leben zu integrieren. Hier einige Beispiele:
Erfolgsregeln aus der DVD „Oliver Kahn und die Liebe zum Fußball“
1. Regel: | Talent ohne harte Arbeit ist letztendlich wertlos! |
2. Regel: | Der Wille versetzt Berge, aber nur, wenn die Leidenschaft stimmt! |
3. Regel: | Der Wille treibt mich an, mich zu disziplinieren und zu perfektionieren! |
4. Regel: | Der Weg zum Ziel liegt oft dort, wo die Angst sitzt! |
5. Regel: | Wo es keine Angst gibt, da gibt es keine Herausforderung! |
6. Regel: | Fehler dienen dazu, sich weiterzuentwickeln, Perfektion als Prozess zu begreifen! |
Die Erfolgsregeln von Arnold Schwarzenegger
1. Regel: | Es liegt alles in Ihnen! Überlegen Sie, was Sie glücklich macht? |
2. Regel: | Brechen Sie die Regeln, denken Sie außerhalb Ihrer Komfortzone! |
3. Regel: | Haben Sie keine Angst vor Fehlern und Entscheidungen! |
4. Regel: | Hören Sie nicht auf die Neinsager! |
5. Regel: | Arbeiten Sie hart – und drehen Sie jeden Stein um! |
6. Regel: | Geben Sie an andere etwas zurück! |
Die acht Regeln des Steve Jobs
1. Regel: | In einem Technik-Unternehmen treffen Techniker die Entscheidungen. Keine Manager! |
2. Regel: | Erschaffe eine Atmosphäre des Respekts zwischen den Bossen und den einfachen Angestellten! |
3. Regel: | Mitarbeiter sollen immer die Freiheit haben, Produkte selbst zu verbessern! |
4. Regel: | Fordere die Angestellten heraus, damit sie sich verbessern! |
5. Regel: | Termine einhalten ist lebenswichtig! |
6. Regel: | Spiele nicht das „Feature-Spiel“ mit der Konkurrenz! Kümmere dich um die eigenen Dinge! |
7. Regel: | Stelle nur Leute ein, die dein Produkt wie verrückt lieben! |
8. Regel: | Die Mitarbeiter sollen immer genug Freizeit haben! |
Die Regeln, die Donald Trump zum Erfolg führten
Sie müssen lieben, was Sie tun! Wenn Sie das, was Sie tun, gerne tun, können Sie härter arbeiten. Sie werden nicht nur Ihr Geschäftsleben, sondern auch Ihr Privatleben genießen.
Arbeiten Sie hart! Glück spielt eine wesentliche Rolle. Aber je intensiver Sie arbeiten, desto mehr Glück haben Sie. Lassen Sie sich nicht von Work-Smart-Schönfärbereien irreführen. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Sache und arbeiten Sie sich den Hintern ab.
Wissen Sie alles über Ihr Geschäft! Sie sollten über das, was Sie tun, so viel wie möglich wissen. Sie sollten gerne die Zeit investieren, um Ihr Geschäft in- und auswendig zu kennen.
Konzentrieren Sie sich auf eine Sache! Fokussieren Sie immer nur ein Projekt. Nur das führt zum Erfolg. Vieles gleichzeitig zu tun, bedeutet Verzettelung. Damit hätten Sie die Garantie, auf keinem Feld zu überdurchschnittlichen Ergebnissen zu kommen.
Geben Sie niemals auf! Viele der klügsten Leute haben es nicht geschafft, weil sie aufgaben. Je größer das Problem ist, desto größer ist auch die Chance, ein großartiges Ergebnis zu erzielen.
Nichts ist leicht! Dennoch sind alle Herausforderungen und Hindernisse, die einem Unternehmer begegnen, nichts weiter als versteckte Gelegenheiten. Sie können die größten Herausforderungen in Ihre größten Triumphe verwandeln.
Lassen Sie sich von Rückschlägen niemals entmutigen! So wird es Ihnen gelingen, Niederlagen in Siege zu verwandeln.
Stellen Sie Ihr Denken um! Denken Sie im großen Stil. Nur wer kreativ denkt, wird die Möglichkeiten erkennen. Seien Sie ein Chancendenker: Entscheidend für den Erfolg im Business ist es, sich nicht auf das Problem, sondern nur auf die Lösung zu konzentrieren.
Fassen Sie Mut! Phasen der Mutlosigkeit dürfen nie längere Zeit andauern und negatives Denken sollte nur ein vorübergehender Geisteszustand sein. Es ist nicht ganz einfach, mentalen Mut zu entwickeln, dennoch müssen Sie stetig daran arbeiten, das eigene Selbstvertrauen zu stärken.
Folgen Sie Ihrem Instinkt! Wenn Sie schlau sind und Ihr Geschäft sehr gut kennen, folgen Sie Ihrem Bauch. Nicht alles ist analytisch zu erfassen. Nicht jede Eventualität können Sie voraussehen. Aber wenn Sie Ihr Business beherrschen, können Sie Ihrem Bauch folgen und zu den richtigen Entscheidungen kommen.
Lernen Sie verhandeln! Da das Verhandeln eine Kunst ist, sollte jeder Geschäftsmann die Feinheiten und ausgefeilten Techniken dieser Fertigkeit kennen. Lassen Sie sich bei Verhandlungen auf keinen Fall von Erwartungen einengen. Es lohnt sich manchmal, mitten in einer Verhandlung den Kurs zu ändern. Diese Einstellung kann Chancen eröffnen, an die man vorher nicht im Traum gedacht hätte. Wer die Kunst des Verhandelns beherrscht, wird auch seine inneren Alarmglocken nicht überhören, die ertönen, wenn es an der Zeit ist, Nein zu sagen.
Holen Sie sich die besten Leute! Sorgen Sie dafür, dass Ihre Mitarbeiter Sie respektieren, indem sie alles von Ihrem Geschäft wissen. Sie spornen Ihre Mitarbeiter zu Höchstleistungen an, weil Sie ihre geheimen Beweggründe kennen und jedem Einzelnen seine individuelle Erfolgsperspektive verheißen.
Warum diese Vorbemerkungen?
Diese Vorbemerkungen waren mir wichtig, damit Sie keine falschen Hoffnungen haben. Der einzige Mensch, der Ihre Probleme lösen und der attraktive Ziele formulieren kann, der die notwendigen Aufgaben umsetzt, der das, was er als richtig erkannt hat, konsequent bis zum Ende durchzieht, das sind Sie.
Sie bekommen von mir eine Landkarte zum Land des Erfolgs, den Weg dorthin aussuchen und gehen müssen Sie selbst.
Die gute Nachricht ist: Alles, was ich Ihnen vorschlage, hat sich tausendfach bewährt und ist eigentlich so einfach wie das Schälen einer Kartoffel. Doch dafür braucht man nicht nur Kartoffeln, sondern auch einen Schäler. Und man muss wissen, wie es geht.
Warum ich gerade das Beispiel der Kartoffel gewählt habe? Weil auch diese Knolle einen langen Weg bis zum erfolgreichen und beliebten Nahrungsmittel zurücklegen musste. Es dauerte einige Generationen, bis aus dieser südamerikanischen Kostbarkeit in Europa eine Hauptnahrungsquelle der breiten Bevölkerung wurde.
Nun könnten Sie sich fragen: Wieso hat der Autor die Berechtigung, solche Behauptungen und Binsenweisheiten zu verbreiten? Warum soll ich all das glauben, was er von sich gibt?
Für das Können und Wollen gibt es nur einen Beweis: das Tun. Marie von Ebner-Eschenbach