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KAPITEL 1 Zwei Jahre Covid-19

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Tödlich. Unheilbar. Infektiös. Killer-Viren. Sie liegen auf der Lauer. Warten auf ihre Chance. Ebola oder Marburg sind nur zwei davon. Ein massiver Ausbruch ist je-derzeit möglich. Gerade jetzt, wo das Immunsystem hunderttausender Menschen durch Covid-19 belastet, teils sogar ausgeschaltet ist.

Es gibt keine Garantie, dass nicht schon bald ein diabolischer Erreger den Schatten des Todes über die Welt spannt. Erneut Leid, Schrecken und Verderben über die Menschheit bringt, wie das bereits Pest, Cholera und die Spanische Grippe geschafft haben.

Ernst ist die Lage allemal. Die Urangst der Menschheit vor Seuchen und Pandemien nicht unbegründet. Dass wir vor solchen Horror-Szenarien Respekt haben sollten, zeigt auf eindrucksvolle Art und Weise die Verbreitung von Sars-CoV-2.

Es beginnt mit dem harmlosen Überbegriff „Corona“. In fernen Gefilden, weit weg vom sicheren Europa. Abgestempelt als „regionale“ Krankheitswelle. Zwar tragisch, aber mit genug Sicherheitsabstand - immerhin ja auf einem anderen Kontinent. So der anfängliche Irrglaube.

Geschäftsreisende und Urlauber mutieren zum idealen Wirt für Covid-19. Die Übertragung und Ansteckung gelingt innerhalb weniger Stunden. Quer über die ganze Welt. Globalisierung als fruchtbarer Nährboden.

Corona kennt keine Grenzen. Wälzt sich wie eine Monster-Flut von Kontinent zu Kontinent. Nimmt die Menschheit in Geiselhaft. Fordert anfangs „nur“ gesundheitlichen Tribut. Verwandelt sich bis dato in über 1.500 Varianten. Erfindet sich immer wieder neu.

Bekannt vor allem als Typ Alpha, Beta und Gamma zieht das Virus schließlich eine erste Spur des Grauens. Gefolgt von Delta. Ansteckender. Aggressiver. Im Gleichklang die Anzahl der Opfer. Mehr als 6 Millionen Tote weltweit als stumme Zeugen dieser Tragödie.

Aber die Fratze des Bösen verwandelt sich weiter. Omikron - ein fataler Multiplikator im schicksalshaften Gemetzel mit Gesundheit und Gesundheitssystemen. Täglich eine siebenstellige Zahl an globalen Neuinfektionen. Frauen und Männer gleichermaßen. Führen oftmals einen verzweifelten Kampf auf dem heimtückischen Corona-Pandemie-Schlachtfeld.

Begleitet von einem furchteinflößenden „Krankheits-Nebenprodukt“: Long-Covid und Post-Covid-Syndrom. Eine gesundheitliche Langzeitschädigung, oftmals vermutlich sogar für das ganze Leben.

Die Menschheit steckt derzeit inmitten der größten und gefährlichsten Gesundheitskrise seit Jahrzehnten. Mit einer drastischen Weiterentwicklung des Bedrohungsbildes. Denn sterben anfangs vor allem Schwache und Kranke, überleben jetzt auch viele Jüngere den Kampf gegen Corona nicht.

Der Sieg über Covid-19 und seine stets neuen Gesichter ist nicht in Sicht. Kein Licht am Ende des Virus-Tunnels. Ganz im Gegenteil. Zahlreiche weitere bedenkliche Variationen stehen unter Beobachtung der WHO.

Auch wenn Impfungen hochprozentig schützen und bis dato die einzige Abwehr gegen Sars-CoV-2 sind, ist die Medizin stets hinterher. Kaum scheint eine Variante halbwegs im Griff zu sein, folgt die nächste Hiobsbotschaft durch eine neuerliche Mutante.

Was folgt ist ein Kampf gegen die Zeit, um ein neues, adaptiertes Serum zu generieren. Die lehrreiche Konsequenz der letzten Monate: aus einer „Spritze“ werden zwei, dann drei - aktuell als unbedingt benötigter und dringender Booster. 4 wird seit kurzem empfohlen, 6, 7 und noch viele weitere, verbesserte Impfungen werden folgen. Wohl die einzige Chance, im Körper ein Abwehrschild gegen die Corona-Erreger aufbauen zu können.

Respekteinflößend die rasche Entwicklung von Impfstoffen, erschütternd der oftmals schon gewalttätig geführte Kampf einer Minderheit gegen die Impfmöglichkeit. Ergänzt durch schwer nachvollziehbare Verschwörungstheorien sowie auch Verleugnungen, ob dessen es Covid-19 und seine Pandemie-Mutanten gar nicht gibt bzw. diese von „der Regierung täglich neu“ erfunden werden.

Radikalisierung einer Minderheit, die mit Provokation und Gewalt „aufmarschiert“, ist der schändliche Auswuchs falsch verstandener Freiheit und mit Füßen getretener Demokratie. Der beschämende Missbrauch einer im Grundrecht verankerten Versammlungsfreiheit.

Dieses hohe Gut aus dem Verfassungsrecht wird in Österreich durch Art. 12 Staatsgrundgesetz von 1867 (StGG) sowie Art. 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) sichergestellt.

Möge sich diese Minderheit rasch besinnen, dass sie lediglich als Minderheit agiert. Und berücksichtigen, dass knapp 30 Prozent aggressiver Impfgegner mehr als 70 Prozent vernünftigen, immer noch sehr ruhigen und geduldigen Geimpften gegenübersteht. Ein Kräfteverhältnis, das keiner Erklärung bedarf.

Fakt ist und bleibt, dass Demonstrations-, Presse- und Meinungsfreiheit keine (!) Einbahn ist. Auch keine automatisierte Spaltung der Gesellschaft auslöst. Und definitiv kein Freibrief für Gewalt sein kann.

Auf das Schärfste zu verurteilen und mit allen gesetzlichen Mitteln zu ahnden, zu unterbinden oder zu verhindern sind daher ausnahmslos alle Übergriffe gegenüber Andersdenkenden.

Wobei in diesem Zusammenhang auffällt, dass brutale Verbal-Attacken und körperliche Angriffe bis dato lediglich von der Minderheit, also den Impf-Verweigerern ausgehen.

Nicht mehr „nur“ gegen PolizistenInnen, die lediglich ihren Dienst versehen, sondern jetzt auch schon gegenüber dem Gesundheitspersonal. Also gerade jener Berufsgruppe, die sich aufopfernd und häufig nahe der Belastungsgrenze 24/7, um Corona-Erkrankte kümmert und Infizierte oftmals verzweifelt Intensivmedizinisch pflegt.

Statt diesen am absoluten Limit befindlichen ÄrztenInnen, Krankenschwestern, KrankenpflegerInnen und allen anderen im Gesundheitsdienst arbeitenden Menschen für ihren unermüdlichen Einsatz und die ausgezeichnete Arbeit den nötigen Respekt zu zollen, trifft hier erschreckenderweise das Sprichwort zu „Undank ist der Welten Lohn“. Traurig. Sehr traurig.

Nachzudenken, ehe man einen Blödsinn macht, ist leider nicht jedem in die Wiege gelegt. Genauso wie Hausverstand, Empathie, Intelligenz, Charakter und Weitblick.

Denn würden alle infantilen „Dummschwätzer“ und gewaltbereiten Provokateure wenigstens einmal in ihrem Leben das Hirn einschalten, hätten wir all diese „künstlich herbeigeführten“ Probleme nicht. Begründet in der simplen Fra-gestellung, was wäre die Gesellschaft/Menschheit ohne Gesundheitspersonal?

Dieses Fragespiel lässt sich weiter spinnen, denn, was wäre wohl eine Demokratie wert, wenn es niemand gibt, der für Recht und Ordnung sorgt. Wenn jeder aggressive Impfgegner und gewaltbereite „Gaukler“ tun und machen kann, was er will.

Immer nur die „böse“ Polizei, ob des eigenen Unvermögens, zum Sündenbock zu stempeln, ist eine kindische und billige Ausrede.

Zorn und Wut gegen Medienvertreter und Politiker zu richten, ist gruppendynamisch mit Sicherheit eine „Heldentat“ und sorgt bei fehlgeleiteten Gleichgesinnten für Schulterklopfen und Weitermach-Skandierungen.

Aber, Hand aufs Herz, kurze Selbstreflexion für alle militanten „Demonstrierer“ und gewaltbereiten Krawallmacher, drehen wir den Spieß doch einfach mal um: Wie würdet ihr euch denn fühlen, hättet ihr gegen zutiefst beleidigende Beschimpfungen und/oder Morddrohungen zu kämpfen. Vielleicht sogar nicht nur gegen einen selbst, sondern auch gegen Mitglieder der Familie...

Na, wie wäre es damit? Wie klingen denn dann so fetzige Sprüche wie „Ich bringe dich und deine Familie um“ oder „Ich schlage dir die Fresse ein“ oder „Wir werden euch alle steinigen“. Immer noch so geil und cool diese Sager?

Oder doch Angst um die Gesundheit von Kind, Frau, Mann oder Verwandten? Plötzlich, wenn es einen selbst betrifft, sind diese markigen, hetzerischen Phrasen dann doch gar nicht mehr so „lustig“ ? Echt jetzt. Na geh...

Helfen und lehrreich sein könnte ein selbstkritischer, realer Blick in einen Spiegel. Um zu erkennen, dass Meinungsfreiheit und Demonstrationsrecht besonders dann sinnvoll sind, wenn sie friedlich und im Rahmen der Gesetze stattfinden.

Dass das möglich ist und wie das geht, hat in beeindruckender Weise eine Corona-Lichterketten-Demonstration mitten in Wien gezeigt. Mehr als 30.000 Leute gedachten kurz vor Weihnachten mit Kerzen und Handylampen den an und mit Covid-19 Verstorbenen und zollten zugleich dem Gesundheitspersonal den verdienten Respekt ob ihres aufopfernden Dienstes. 30.000 Personen, mit Maske und Abstand, entlang der Ringstraße. 30.000 Frauen, Männer und Kinder und kein einziger (!) Vorfall, der polizeiliches Einschreiten nötig gemacht hat.

Kein Gehetze, keine Provokationen, keine Gewalt, keine Drohungen und zudem alles konform den geltenden Corona-Gesetzen.

SO sieht intelligent gelebte Freiheit und Meinungsäußerung aus. Also, liebe Maßnahmen-Rabauken und Impf-Querulanten, nehmt euch ein Beispiel und wacht endlich auf.

Es ist noch nicht zu spät. Denn eines ist definitiv klar: Den aktuellen und vor allem mutierenden Corona-Erregern ebenso wie den in den Startlöchern stehenden Super-Viren und Todes-Viren sind gesellschaftlicher Status, Meinungsverschiedenheiten, Alter, Geschlecht, Bildung, Hautfarbe und politische Orientierung vollkommen und schnurz egal. Und zwar genauso, wie wenn in China ein Fahrrad umfällt...

Die Unvernunft mancher einerseits sowie die rasante Viren-Mutation gekoppelt mit der rapiden Infektions-Ausbreitung andererseits - eine Teufelsspirale, die unterm Strich die ganze Menschheit in Bedrängnis und Gefahr bringt.

Aktuell ganz besonders mit Sorge zu beobachten, denn bereits Corona „Alpha bis Delta“ hat unsere Gesellschaft an den Rand des Schaffbaren getrieben.

Omikron sorgt für Verschlimmerung und bringt unsere Gesundheitssysteme neuerlich und noch massiver ins Wanken. Drohende Triagen als drastisches Mittel zum Zweck. Wo das hinführt, werden die nächsten Monate zeigen.

Fest steht, dass mit Corona und seinen Mutationen nicht zu spaßen ist. Die vielen Infizierten, Hospitalisierten und den an oder mit Covid-19 verstorbenen Menschen sind kein weltweites „Hirngespinst“, sondern erschreckende Realität.

Erschreckend real ist auch, dass, obwohl die Auswirkungen von SARS-CoV-2 auf die Menschheit trotz allem noch „überschaubar“ sind, es weltweit nicht oder nur sehr schleppend gelingt, der Situation Herr zu werden. Dabei ist Corona erst der Anfang...

Nachfolgendes „Psycho-Prozedere“ hilft bei der Vorstellung eines möglichen, künftigen Horror-Szenarios: Verankern wir die aktuell rasante Pandemie-Entwicklung mit den teils zögerlichen Sicherheitsmaßnahmen in unseren Gedanken, halten kurz inne, schließen die Augen - und ersetzen SARS-CoV-2 durch ein aggressives, tückisches, teuflisch schnelles Todes-Virus...

Erschreckende (Hollywood-)Bilder, die da vor dem geistigen Auge abflimmern, oder...? Man darf gespannt sein, ob dann, wenn tatsächlich der „Tod vor der Türe lauert“, auch noch manche BürgerInnen wegen angeblicher „Bevormundung durch den Staat“ weiterhin gegen Masken wettern, Impfungen kategorisch ablehnen und lieber Skifahren, Demonstrieren und Feiern gehen, als Ausgangsbeschränkungen und Lockdowns zu beachten?


Angst vor dem Todes-Virus

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