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Kapitel 1: Schlummerndes Glückspotential
ОглавлениеWas macht glücklich? Mit dieser Frage beschäftigt sich die Glücksforschung. Dieser interdisziplinäre Forschungszweig konnte vor allem in den letzten zehn Jahren erhebliche Popularität erzielen. Offenbar gab und gibt es hier eine Marktlücke, denn viele Menschen möchten wissen, wie sie ihr Lebensglück steigern können. Ja, wie denn eigentlich?
Betrachten wir mal die beiden Seiten der Glücks-Medaille. In seinem Buch „Anleitung zum Unglücklichsein“ nennt Paul Watzlawik einen Weg, der häufig ins Unglück führt. „Grundsätzlich handelt es sich um die Überzeugung, daß es nur eine richtige Auffassung gibt: die eigene.“ Bewerte man die Welt nach dieser Maxime, seien der Vermehrung des persönlichen Unglücks unter Umständen kaum noch Grenzen gesetzt, so Watzlawik. Das ist die eine Seite.
Glücksforscher und Soziologe Alfred Bellebaum sagt: „Ich habe für mich eine Position gefunden, die mich sehr zufrieden stellt: Ich weiß oder glaube zu wissen, dass die Dinge nicht so sein müssen, wie ich meine , dass sie sein müssten.“ Das ist die andere Seite. Zwei unterschiedliche Einstellungen zur Welt in der wir leben - sie produzieren unterschiedliche Glücksresultate.
Die Einstellung, mit der wir durch die Welt laufen, ist eine wichtige Komponente bei der Erschaffung unseres Glücks, sagen Psychologen. Rund 50 Prozent unseres Glückspotentials seien genetisch bestimmt, also unveränderbar. Zehn Prozent seien durch die Lebensumstände bestimmt, den Rest bestimme die Art und Weise wie und was wir denken. Und hier gilt das Wort des römischen Kaisers Marc Aurel von vor 2000 Jahren: „Auf die Dauer der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an.“ Heißt: Wir formen uns bis zu einem gewissen Grad selbst. Bewußt oder unbewußt: Wir trainieren uns und unser (Un-)Glücksempfinden durch die Art, wie wir unser Hirn benutzen.
Berühmt ist die Metapher vom Glas, dass je nach Perspektive halb leer oder halb voll ist. Niemand kann je sagen, wer Recht und wer Unrecht hat. Es handelt sich dabei lediglich um eine Zuschreibung. Und mit derlei „Zuschreibungen“ laufen wir durchs Leben, oft ohne uns darüber klar zu sein, welche Auswirkungen das haben kann.
Die Qualität unserer Zuschreibungen hängt nicht zuletzt von der Qualität unserer Erfahrungen und Erinnerungen ab.
Tipp: Die Wirklichkeit ist weder gut noch schlecht, die Dinge sind wie sie sind, und nicht wie wir sie gern hätten – dies zu begreifen, ist ein Schlüssel zum Glück.
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